Serien

Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet ein Borg-Charakter für mehr Sex im - in dieser Hinsicht meist recht biederen - Star Trek-Universum sorgen würde. Bei dessen ersten Auftritt im "Skorpion"-Zweiteiler konnte man das auch noch nicht unbedingt vermuten, denn besonders attraktiv wirkte die als junges Mädchen assimilierte Borgdrohne Seven of Nine in ihrer Montur ja gerade nicht.
Als im Jahre 1993 feststand, dass die siebte Staffel der immens erfolgreichen Serie "The Next Generation" definitiv auch deren letzte sein würde, begannen bei der Produktionsfirma Paramount sofort einige kreative Köpfe zu rauchen. Denn nachdem sich herausgestellt hatte, dass der Markt durchaus zwei parallel laufende Star Trek-Serien verkraften konnte, galt es die zu dieser Zeit florierende Franchise weiter optimal zu vermarkten.
Es gibt verdammt viel zu entdecken und gerade zu rücken, wenn man sich mit der klassischen TV-Serie "Mission: Impossible" beschäftigt. Verbinden doch viele Zeitgenossen mit diesem Titel seit einigen Jahren nichts Anderes als die leidlich erfolgreichenKinoabenteuer des von Tom Cruise dargestellten Spezialagenten Ethan Hunt.

Nach sechs überaus erfolgreichen Jahren wurde der Vertrag für die "Next Generation"-Serie 1993 noch einmal um ein weiteres Jahr verlängert. Dabei gelang es dann auch, sämtliche Hauptdarsteller (die ihren Marktwert seit Beginn der Serie deutlich gesteigert hatten) zur Unterschrift für weitere Folgen zu bewegen. Die Aussicht, direkt im Anschluss an das Ende der Serie den Sprung auf die große Kinoleinwand zu wagen, dürfte dabei für zusätzliche Motivation gesorgt haben.

In den Jahren 1991 und 92 hatte sich die Aufregung um den neuen "Star Trek"-Ableger "Deep Space Nine" erst einmal etwas gelegt und die "Next Generation" sich als die nach wie vor beliebtere und zugkräftigere Serie erwiesen. Und musste man beim Gesamteindruck des fünften Jahres ein wenig bangen, ob den Autoren nicht langsam die Ideen ausgehen würden, so zerstreute Staffel 6 diese Bedenken nahezu komplett.
Zu Beginn der Neunziger Jahre hatte sich die "Next Generation"-Serie nicht nur als zugkräftiger Quotenbringer im TV etabliert, sondern der Marke "Star Trek" auch zugleich zu einem noch nicht da gewesenen Boom verholfen. Die Zahl der angebotenen (und von den Fans auch gierig angenommenen) Mechandisingartikel erreichte ganz neue Dimensionen und überall auf der Welt schossen mehr und mehr sogenannter "Conventions" aus dem Boden, auf denen sich Gleichgesinnte über ihr Hobby austauschen konnten und prominente Serienschauspieler als Gast auftraten.
Nach ihrem etwas holperigen Beginn begab sich die "Next Generation" schnell in einen qualitativen Höhenflug, der sich auch im vierten Jahr der Serie ungebremst fortsetzen sollte. Das Team vor und hinter der Kamera hatte sich gefunden und blieb auch konstant zusammen. Lediglich der bei vielen Fans (weniger bei den "Normalzuschauern") eher unbeliebte Wesley Crusher verließ in "Die letzte Mission" die Enterprise.
Im dritten Produktionsjahr (1990) begab sich die neue Star Trek - Generation endgültig auf den Höhenflug, der dieser Serie eine bis heute andauernde Popularität verschaffte. Die Autoren hatten die anfängliche Ratlosigkeit im Umgang mit den Charakteren überwunden und begannen nun deren Potential wirklich auszuschöpfen. Dazu kam der Mut, sich auch handlungstechnisch an Orte zu begeben, an denen noch keine Star Trek-Crew je gewesen war.