und laufen. Für die hohen Töne ist diesmal Tea Leoni verantwortlich. |
Nachdem schon das erste Jurassic Park-Sequel "The Lost World" mit seiner "deus ex machina"-Erklärung für die Existenz von lebendigen Dinosauriern (wie erinnern uns: Anlage B) nicht an die Qualitäten des ersten Teils anknüpfen konnte, waren die Voraussetzungen für "Jurassic Park 3" denkbar schlecht: Steven Spielberg hat den Film zwar noch produziert, die Regie aber an Joe Johnston ("Jumanji") abgetreten, dem zu Drehbeginn nicht einmal ein fertiges Skript vorlag. Jeff Goldblum, dessen Figur des lakonischen Chaosmathematikers Malcolm in Teil I und II als einzige nicht vollkommen neben den digitalen Dinos verblaßt ist, hatte anscheinend auch keinen Bock mehr darauf, vor imaginären Urzeitviechern wegzurennen und ist ebenfalls nicht mit von der Partie, genauso wenig wie Steven Spielbergs Hauskomponist John Williams. Zu guter Letzt haben anno 2001 lebensecht animierte Dinosaurier einiges vor ihrem Potential für einen wirksamen Medienhype eingebüßt, da die damals bahnbrechende CGI-Technologie heutzutage zum allgemeinen Hollywoodstandard gehört.
des intelligenten Sozialverhaltens bei Raptoren bestätigt. |
Der lahme Trailer und ein unverhohlener Alibiplot scheinen dann die schlimmsten Befürchtungen zu bestätigen: Isla Sorna, die ehemalige InGen Produktionsstätte für geklonte Dinos und Schauplatz von The Lost World, wurde mittlerweile zum Sperrgebiet erklärt, doch noch immer versuchen abenteuerlustige Touristen aus der Luft einen Blick auf die dort lebenden Dinosaurier zu erhaschen. Bei solch einem Versuch stürzt der 14-jährige Eric (Trevor Morgan) zusammen mit dem Lebensgefährten seiner Mutter auf der Insel ab. Indem sie sich als ein spendenfreudiges Millionärspärchen ausgeben und ihre wahren Absichten verschweigen, gelingt es Erics geschiedenen Eltern (William H. Macy und Téa Leoni), den Paläontologen und Jurassic Park-Überlebenden Dr. Alan Grant (Sam Neill) und seinen Protegé Billy (Alessandro Nivola) als Experten für einen vermeintlichen Rundflug über Isla Sorna zu gewinnen. Grant, der dringend Forschungsgelder benötigt, um seine Theorie über die Intelligenz und das Sozialverhalten von Raptoren beweisen zu können, nimmt das Angebot widerwillig an, muß aber schon bald feststellen, daß seine Auftraggeber entgegen aller Abmachungen auf der Insel landen wollen. Warnungen werden ignoriert, schwerwiegende Fehler begangen und der Kampf Dino gegen Mensch geht in die dritte Runde.
Die Dinos stören zu Lande, zu Wasser ... |
Angesichts dieser eher bescheidenen Handlung ist es um so verwunderlicher, dass aus "Jurassic Park 3" letztendlich ein relativ gelungener Film geworden ist, der zwar niemanden richtig vom Hocker reißen dürfte, der aber über weite Strecken hinweg feinste Popcornunterhaltung bietet. "Achterbahnkino" lautet hier das Stichwort, denn sind die Protagonisten erst einmal auf der Insel gestrandet, schert sich der Film einen feuchten Dreck um solche Nebensächlichkeiten wie Plot und erzählerische Kohärenz, stattdessen werden die Figuren von einer halsbrecherischen Fluchtaktion in die nächste gejagt, ohne daß auch nur ansatzweise versucht wird, einen logischen Zusammenhang zwischen den Episoden herzustellen. Das kam man dem Film sicherlich zum Vorwurf machen, sein Unterhaltungswert wird dadurch allerdings nicht geschmälert, denn das Tempo bleibt konstant hoch.
Glücklicherweise wurden sämtliche sentimentalen Zwischenspiele auf ein erträgliches Maß reduziert und im Gegensatz zu den Vorgängerfilmen nervt sogar das einzige Kind in "Jurassic Park 3" nicht, sondern sorgt als pubertärer Ramboverschnitt für einige Lacher. Der begnadete William H. Macy ("Fargo") wirkt in seiner Rolle als Looser, der im Kampf mit den Naturgewalten schließlich über sich hinaus wächst, offensichtlich unterfordert und die Familien-Reunion mit der Duchovny-Gattin Téa Leoni ist Hollywoodkino der schaleren Sorte, dafür hat sich Sam Neills Charakter vom skeptischen Wissenschaftler zum abgebrühten Zyniker entwickelt, dessen trockener Humor für Jeff Goldblums Abwesenheit mehr als entschädigt.
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Überhaupt besitzt der Film einen sehr gut funktionierenden Witz, der oftmals slapstickhafte Züge annimmt, die das Comicflair des Streifens gut unterstreichen. Und spätestens, wenn ein fieser Spinosaurus seinen Angriff vorher per Handy ankündigt, dürfte "Jurassic Park 3" das Publikum auf seiner Seite haben.
Obwohl die Dinoattacken technisch auf den neusten Stand gebracht worden sind, gleicht so manche Szene einem déjà-vu Erlebnis, nichtsdestotrotz bemüht sich der Film um einen gewissen Grad an Eigenständigkeit. So gibt es zum Beispiel erstmalig in der Trilogie eine Actionsequenz mit Flugsauriern zu bestaunen. Allein das unspektakuläre Finale (man könnte sogar von einem Antiklimax sprechen...) sowie das abrupt wirkende Ende des Films schmälern den soliden Gesamteindruck ein wenig.
Um es auf den Punkt zu bringen: "JurassicPark 3" ist weder ein besonders einfallsreicher Film, noch gelingt es ihm, der Dino-Thematik neue Aspekte abzugewinnen. Im direkten Vergleich mit dem 93er Original zieht er natürlich den Kürzeren, besser als der enttäuschende zweite Teil ist er aber allemal. Bei einer überraschend knappen Länge von 91 Minuten (inkl Abspann) bleibt dem Film im Grunde genommen auch gar nichts anderes übrig, als kurzweilig zu unterhalten.
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