KURZ KOMMENTIERT
Mit "Juliet, Naked" kommt eine weitere Verfilmung eines Romans von Nick Hornby in die Kinos, die ziemlich genau das liefert, was man von diesem Autor kennt und erwartet: Clevere und witzige Dialoge unterlegen die mit viel Herzenswärme erzählte Geschichte ein paar recht verschrobener Menschen.
Wobei Hauptfigur Annie eigentlich sehr normal daherkommt, während man das von den beiden Männern in ihrem Leben nicht behaupten kann. Seit Jahren lebt sie an der Seite von Duncan, der seinen Hobbys, insbesondere seiner Verehrung des Kult-Folksängers Tucker Crowe, weit mehr Zeit und Zuneigung zukommen lässt als seiner Freundin. Als Annie eines Tages Duncan damit ärgern will, online einen anonymen Verriss über Tucker Crowes Musik zu schreiben, reagiert dieser darauf, gibt ihr recht und möchte sie treffen.
Die kommenden Verwicklungen sind programmiert und was kommt ist in der Tat ziemlich vorhersehbar. Spaß macht es aber dennoch wieder, denn der Humor und Stil von Nick Hornby sind halt nicht nur recht einzigartig, sondern eignen sich offensichtlich auch ausgezeichnet für die Adaption als Kinofilm, wie u.a. "High Fidelity" oder "About a Boy" bewiesen haben. Rose Byrne verkörpert dabei das liebenswerte Herz der Geschichte, doch auch der von Ethan Hawke im Kris Kristofferson-Gedächtnis-Look verkörperte Musiker mit Schreibblockade und unübersichtlichen Familienverhältnissen kommt letztlich grundsympathisch daher. Zum Ober-Nerd der Story ist Hornby diesmal allerdings weniger freundlich als in früheren Zeiten, die mit Chris O'Dowd recht klischeehaft besetzte Figur agiert manchmal doch etwas arg überzogen. Der Wohlfühl-Faktor ist dennoch hoch und intelligente, niveauvolle Unterhaltung auch mit dieser Hornby-Verfilmung garantiert.
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