Savages

Originaltitel
Savages
Land
Jahr
2012
Laufzeit
131 min
Genre
Regie
Release Date
Bewertung
8
8/10
von Volker Robrahn / 9. Oktober 2012

savages 1Dies ist die Geschichte von Ophelia, genannt O (Blake Lively). Zumindest ist sie es, die uns die Ereignisse schildert, die zu einem erbitterten Drogenkrieg im Grenzgebiet zwischen Kalifornien und Mexiko führen. O führt eine Dreierbeziehung mit dem charismatischen, harten Ex-Soldaten Chon (Taylor Kitsch aus „John Carter“ und „Battleship“) und dessen Freund und Partner, dem sensiblen Ben (Aaron Taylor-Johnson aus „Kick-Ass“). Die beiden jungen Männer haben sich in wenigen Jahren ein florierendes Geschäft mit dem Handel von Marihuana aufgebaut, welches sie über Chons Kontakte in seinen früheren Einsatzort Afghanistan besorgen. Das sonnige und von der Polizei unbehelligte Leben sichert ihnen der korrupte Drogenfahnder Dennis (John Travolta), doch damit ist es urplötzlich vorbei als den Beiden ein Drohvideo des regional herrschenden mexikanischen Drogenkartells zugespielt wird. Dort wird ihnen unmissverständlich deutlich gemacht, welche Folgen es haben würde, wenn sie sich nicht auf eine Zusammenarbeit mit ihren neuen „Partnern“ einlassen. Während der ängstliche Ben sofort klein beigeben möchte, ist Chon nicht bereit sich einschüchtern zu lassen. Die Situation eskaliert, als die Chefin des Kartells (Salma Hayek) schließlich O von ihrem Handlanger Lado (Benicio Del Toro) entführen lässt. Zwischen den Kontrahenten entwickelt sich daraufhin ein trickreiches Psycho-Duell auf Leben und Tod.  

savages 2„Wild“ ist er tatsächlich geworden, der Film über eine Handvoll Menschen auf der Suche nach ihrem persönlichen Lebensglück bzw. nach Erlösung. Und das ist ein gutes Zeichen, fehlte doch den letzten Werken des lange Jahre immer für einen Aufreger und ein paar Provokationen guten Oliver Stone irgendwie der richtige Biss, der seine früheren Arbeiten stets auszeichnete. Sowohl seine  Betrachtung des 11. September-Traumas in „World Trade Center“ als auch die erstaunlich blutleer geratene „Wall Street“-Fortsetzung ließen den Verdacht aufkommen, dass ein „milder“ Oliver Stone anscheinend nicht besonders viel zu erzählen hat und sein Herzblut offensichtlich in den letzten Jahren vorrangig in die Dokumentationen über Fidel Castro und Hugo Chavez investierte.

Die Prämisse von „Savages“ klingt auch erstmal nicht nach einem „großen Film“, der sich etwa mit US-Präsidenten oder dem Vietnamkrieg beschäftigt. Eher erinnern die Story und das Setting in der flirrenden Wüstenhitze an einen der unbekannteren Stone-Filme, den oft unterschätzten kleinen Thriller „U-Turn“, der bereits vieles von dem schrägen Stoff beinhaltete, den ein Quentin Tarantino dann kurz darauf zur Marke machen sollte. Apropos „Stoff“: So brutal und mörderisch hier von den Protagonisten vorgegangen wird, so harmlos ist eigentlich die Droge um die es geht. Denn „Marihuana hat meines Wissens noch niemanden umgebracht“ erzählte uns der Filmemacher höchstpersönlich im Interview, und die Entscheidung die beiden jungen Lebemänner lediglich damit handeln zu lassen, hilft allemal dabei sie etwas leichter zu Sympathieträgern und Identifikationsfiguren fürs Publikum zu machen. Auch wenn die beiden samt gemeinsamer Geliebten dann doch etwas zu cool und schön daherkommen um speziell für Letzeres zu taugen.

Dass die Figuren hier allesamt mitunter überlebensgroß wirken, ist aber dadurch zu erklären, dass wir sie schließlich aus der Sicht von Ophelia geschildert bekommen und diese nicht immer verlässliche Erzählerin neigt halt mitunter dazu, das Ganze so zu färben und zu schildern wie sie es selbst für passend hält. Dieses Stilmittel erlaubt es dem Regisseur somit recht hemmungslos zu überzeichnen, seine Charaktere phasenweise wie Mythen wirken zu lassen und die Sonnenaufgänge noch etwas poetischer ausschauen zu lassen als sie es in dieser Gegend ohnehin schon tun.

savages 3Dazu gehört auch und vor allem die Figur von Salma Hayek, die hier extrem gegen den Strich besetzt ist, denn wie sie als unumstrittene Clanchefin ohne mit der Wimper zu zucken die Konkurrenz gleich im halben Dutzend enthaupten lässt, gleichzeitig aber wiederum besorgte Mutter und verständnisvolle Freundin ist, das hat man so von dieser Schauspielerin auch noch nicht gesehen. Gleichzeitig gibt es dann aber wieder ganz andere Figuren, die sich eher würdelos und schleimig benehmen, was sowohl auf den ziemlich eklig angelegten Killer Lado von Benicio del Toro als auch für den fast schon wieder typisch lässigen und schwatzhaften Travolta-Charakter zutrifft.

savages 4Zwischen dem Bemühen um durchaus glaubhaften Realismus (wie zum Beispiel den Import von Drogen durch in Afghanistan stationierte US-Soldaten) und der Erhöhung auf eine bewusst künstlich wirkende Erzählweise lässt sich letztendlich keine Einheit herstellen und diese Unausgewogenheit mag den Einen oder Anderen stören. Es ist aber kaum zu bestreiten, dass der Film ungemein wirkungsvoll und vor allem auch außerordentlich spannend geworden ist  Die Geschichte ist Stone und seinen Co-Autoren so packend geraten wie es vielleicht seit „JFK" nicht mehr der Fall war und niemand wird schon mit Sicherheit in der Mitte des Films sagen können wie das Ganze denn wohl ausgehen wird (und einige werden sich da auch nach dem Abspann noch nicht ganz sicher sein, was an einem weiteren, ziemlich cleveren Kunstgriff des Filmemachers liegt).

Da es zudem auch an einprägsamen und aufregenden Bildern nicht mangelt, lässt sich das Fazit ziehen, dass der zunächst etwas unscheinbar daherkommende  „Savages“ zweifellos der kraftvollste und stärkste Oliver Stone-Film seit vielen Jahren ist. Und somit eine der erfreulichen Überraschungen der Saison. 

Bilder: Copyright

Ein Film mit Kassengift Taylor Kitsch ?

Da bin ich mal gespannt wie der so an den Kassen abschneidet. ;-)

Und mit Mr. Stone kann man Glück, aber auch irres Pech haben. Die letzten Male
war es mehr als Pech. Daher bin ich immer noch skeptisch.

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SPOILER
peinlich wie stone vorm studio eingeknickt und das originalende (auch des buches) einfach als ungeschehen abtut...dieses kitsch-ende ist ja wohl ein witz

schade weil sonst ganz gut gemacht

also lieber buch lesen (NYT Book of the year)

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6
6/10

Handwerklich gut gemacht, aber die stereotypische Darstellung der mexikanischen "Bösewichter" ind der (trotz allem) "guten" Amerikaner - sorry, Mr. Stone, aber das ist irgendwie reaktionär. Oliver Stone mag ja Marihuana mögen, aber das macht die Produzenten nicht zu Engeln oder Vorbildern!

SPOILER
Und die mehrmaligen Beteuerungen der Erzählstimme ("Ich könnte ja schon tot sein") ist ein Armutszeugnis, um das scheinbar unvermeindliche Happy-End (wwas dann tatsächlich nnoch kommt, aber wie...*würg*) vor dem Zuschauer zu verschleiern.
Das war Zuschauerverarsche, Mr. Stone!

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7
7/10

Vom reinen Unterhaltungswert ist man mit dem Film voll bedient. Jede Menge Spannung, Action, Gewalt, Sex, coole Darsteller ...alles dicke drin. Kunst ist es allerdings keine. Und nachhaltig beeindrucken kann der Film auch nicht wirklich. Die dramaturgischen Kniffe, besonders zum Ende, haben dem Film meiner Meinung nach geschadet und hätte ich von einem Oliver Stone-Film nicht erwartet. Im Großen und Ganzen war mir persönlich alles ein bisschen zu krampfhaft auf hipp und jung gedrimmt. Deshalt "nur" 7 Punkte. Ansonsten wäre meckern hier kleinkariert.

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3
3/10

Was war denn dass??
Ich komme gerade aus dem Kino und frage mich (genauso wie meine beiden Freunde) ob ich mehr gelangweilt oder mehr enttäuscht gewesen bin. Enttäuscht bin vor allem wegen Herrn Robrahns Rezension, die mich veranlasst hatte meine Freunde umzustimmen und die Karten für "Taken 2" wieder umzutauschen. Ich kann die positive Kritik wirklich in keiner Weise nachvollziehen und Oliver Stone ist für mich nun endgültig begraben.

Gelangweilt, weil die Handlung ist tatsächlich genauso banal ist wie oben beschrieben. Aber man wartet die ganze Zeit, ob es nicht doch um etwas anderes, vielleicht politisches oder sozialkritisches geht. Etwas, dass sich dem aufmerksamen Zuschauer bei genauerem hinsehen erschließt. Tut es nicht. Nicht einmal dem wohlwollenden. Die Charaktere, die Herr Robrahn als mythenhaft bezeichnet sind nichts weiter als Reißbrett-Karikaturen, und schlechte noch dazu. Allen voran der von del Toro (was für eine Vergeudung dieses Talents!)

Wenn ich dann hier auch noch lesen muss, dass Mr. Stone Marihuana als hamrlos bezeichnet, weil's noch keinen umgebracht habe, und diese Aussage vom Rezensenten auch noch völlig wiederspruchlos hingenommen wird; da kann ich nur kopfschüttelnd kommentieren, dass beide wohl den Schuss nicht gehört haben. Hallo?! Da sterben sehr wohl Leute wegen Marihuana, zwar nicht am Konsum, aber am Vertrieb. Wie kann man nur so kurzsichtig sein?

Mein Tip: Lieber nochmal "Blow" gucken. Ist zwar auch kein Knaller-Film, bedient aber das gleiche Genre und ist zehnmal besser als Savages.
Ach ja: Dazu kommt, dass die deutsche Syncro diesmal wirklich unterirdisch schlecht ist. Deutsche Sprecher die spanischen Akzent immitieren,... *seufz*

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2
2/10

muss den kommentaren zustimmen - lieber die kohle sparen!!!

der film baut eine lächerliche spannung auf und das ende ist eine absolute frechheit!!!

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4
4/10

"Oh, but our Fairytale doesn`t have a happy ending?? "

Come on Blake shut the fuck up.

Das hat den Film massiv runiniert, dieses naive dummgeseiere in Form eines Voice Overs unseres vom Kartell entführten Weedgroupies gespielt von der zwar hübschen aber leider darstellerisch unterirdischen Blake Livley.

Vieleicht hätte Jennifer Lawrence das wirklich besser gemacht, die hat aber einen guten Agenten.
Es gab keine Distanz zwischen der im Film dargestellten Gewalt und unserer Realität.
Ein Stone typisches Problem, der Mann hat keinen Humor
Stone hat es lediglich geschafft für den oberflächlichen Blick die strukturellen Probleme des Films zu Maskieren, durch Schnitte und darstellerischen Einsatz.
Das Ende ist eine dumme und billige Frechheit.

Reicht auf DVD, wenn überhaupt.

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6
6/10

Mit gemischten Erwartungen angesehen und dann doch recht zufriedengestellt. Der Rezensent trifft die vermutete Absicht Stones, was die Darstellung der Charaktere angeht, ziemlich gut. Ich kann verstehen, dass dies mal wieder ein Film für gegensätzliche Meinungen ist, doch die Verrisse hier sind übertrieben.
Was Stones Werke angeht, ist dies am ehesten ein Film für diejenigen, die auch Natural Born Killers/U-Turn gut fanden (selbst wenn bei Savages kein kritisierender Aspekt vorhanden ist). Ich mag an Savages die Erzählweise und eben sehr die verklärende Sicht der Erzählerin, die dazu passend kräftigen/stilisierten Bilder und die Kompromisslosigkeit. Einzig die Rolle Selma Hayeks ist mir etwas zu "mütterlich" geraten.

Zum Ende lässt sich sagen, das besagter "Kunstgriff" in letzter Zeit etwas überstrapaziert wurde, Christopher Nolan hat das nun zweimal in Folge gebracht (Inception/TDKR), es war gut, aber jetzt auch mal genug.

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8
8/10

"Das war Zuschauerverarsche, Mr. Stone!"
naja

"Gelangweilt, weil die Handlung ist tatsächlich genauso banal ist wie oben beschrieben. Aber man wartet die ganze Zeit, ob es nicht doch um etwas anderes, vielleicht politisches oder sozialkritisches geht."
ich nicht! und ja, wenn man mit einer solchen haltung in den film geht, kann ich verstehen, dass man die figuren als zu klischeehaft empfindet. ich habe mich von dem film ohne vorinformationen berieseln lassen und kann jetzt im nachhinein der rezension in in den punkten charakterdarstellung und mythischer überzeichnung zustimmen. ich fande die atmosphäre rundum fantastisch, der soundtrack und ja auch die leicht kitschige erzählstimme aus dem off haben neben den schönen (tlw. aber auch ziemlich brutalen) bildern dazu beigetragen. hinzu kommt eine gut erzählte und auch ziemlich spannende geschichte, bei der ich zumindest mit gefiebert habe...

der einzige kritikpunkt:

>> LEICHTER SPOILER <<

wie alle meine vorredner finde ich das ende hätte man sich so sparen können. der film war doch schon sehr gelungen zu ende erzählt.

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8
8/10

In diesem Film wird scharf geschossen, und das sicher nicht nur mit Kugeln. Das Gemetzel um die Führung im Abau von Marihuana ist gleichermaßen mit Blut und Selbstironie getränkt und wartet mit flüssigen Dialogen auf. Leider fehlt es den Figuren ein wenig an Tiefe, allen voran die abenteuerliche Beziehungskonstellation der drei Protagonisten hätte eine kleine Erklärung ganz gut getan. Da eine solche in der Buchvorlage jedoch bereits auch nicht vorgekommen ist, sollte man sich hierauf vielleicht nicht versteifen.
Wer einen unkomplizierten Kinoabend erhofft, ist hier genau richtig!

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2
2/10

was ist denn das schon wieder für eine rezension? was ist los mit der filmszene wie ich sie mal kannte?! ein leider sehr anspruchsloser film...kindergarten wie ich es gelesen habe trifft es!

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4
4/10

Oliver Stone hat seine besten Jahre hinter sich. Der Film ist Sex & Crime und nicht viel mehr.
Das doppelte Ende unwürdig und ohne Logik: geträumt eben, jetzt die Realität, im Film? Völliger Unsinn. Wer oder was bleibt in Erinnerung: John Travolta. Der ist richtig gut hier.

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4
4/10

Über weite Stecken langweilig, spricht deutlich das junge Teenie-Publikum an mit den glattgebürsteten Helden. Gähn.

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Dieses Trio, entwickelt selbst beim Dreier keinerlei Ausstrahlungskraft, und überhaupt bleiben selbst die eigentlich sehr guten Neben-Stars unter ihren Möglichkeiten.
Tel Doro mag als Killer noch überzeugen, aber diese bösartige mexikanische Drogenbaronin, erscheint mir eher als ehemalige südamerikanische Schönheitskönigin in den Wechseljahren, und auch mit Travolta kann ich in diesem Umfang nichts anfangen. Der Film erzeugt kaum Spannung, und die Actionpoints sind auch sehr gering gesetzt.
Lustig bzw. traurig ist auch dass, die Blondine in ihrer mörderischen Geiselhaft auch mal am Compi sitzt bzw. doch ganz gut mit der kalten Drogentante kann.
Ich habe jetzt aber auch keine Lust noch weitere Schwachpunkte des Filmes anzuführen, und kann nur dazu sagen dass dieser Film gerade im Vergleich zu anderen Drogenthrillern, für mich ein glatter Horrortrip ist.

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3
3/10

Ein dämlicher, peinlicher, unlogischer, spannungsarmer Film, voll dümmlichem Geschwätz (Benicio, warum?) und überflüssiger Brutalität, voll stereotypischer Figuren wie aus einem bunten MTV-Video, der vielleicht ein paar Teenager begeistern mag. Ein grauenhafter Murks, der dank seinem dreisten, zuschauerverachtenden Ende sogar aus der hintersten Videothekenecke verbannt werden müsste - hätte man es nicht eh schon kommen sehen. Blake Lively nervt sobald sie die Klappe aufmacht, und das macht sie dummerweise ab Sekunde 3 fortlaufend.
Wäre ich 12 Jahre alt hätte mich der Streifen ganz sicherlich begeistert. 3 Augen für die bunten Farben und die witzige Idee mit den Rasen mähenden Killern.

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