
Vor drei Jahren schickte Österreich Götz
Spielmanns "Antares" ins
Rennen um den Oscar für den besten fremdsprachigen Film.
Dieser
düstere Episodenfilm war zwar ein durchaus ungewöhnlicher
Beitrag aus der sonst eher für Krimis mit etwas
lakonischen
aber immer lustigen Ermittlern bekannten Alpenrepublik,
konnte aber
trotzdem nur einen sehr übersichtlichen Kreis von
Filmfreunden
für sich begeistern. Spielmann bleibt sich aber auch mit
seinem
neuen Werk ziemlich treu und präsentiert erneut einen
Einblick
in die Welt aus Kiezmilieu, Prostitution, Unglück und
Verzweiflung.
Im Wiener Rotlichtbezirk hat Alex (Johannes Krisch)
nach einem
Knastaufenthalt einen Hilfsjob beim örtlichen Paten
abgestaubt.
Von seiner Beziehung zu einem der Mädchen aus dem Bordell
darf
der Boss aber natürlich Nichts wissen. Gemeinsam mit
Tamara
(Irina Potapenko) schmiedet er Zukunftspläne, für deren
Verwirklichung ein Banküberfall herhalten soll,
"todsichere
Sache" das Ganze, aber leider im wörtlichen Sinne. Durch
einen Zufall wird der Streifenpolizist Robert (Andreas
Lust) auf
die im Auto wartende Tamara aufmerksam und bei der
anschließenden
Flucht erschießt er die junge Frau unbeabsichtigt. Alex
ist
nun zwar im Besitz der Beute, kehrt aber konsterniert und
voller
Hass auf den "Mörder" seiner Geliebten erst einmal
zum Bauernhof Damit wäre dann also das Spielfeld vorbereitet zur
titelgebenden
"Revanche". Oder auch nicht, denn Alex zögert und
beginnt stattdessen erstmal eine Affäre mit der Frau des
Zielobjekts.
Dass es dazu kommt, ist wohl für die angedachte
Entwicklung
der Geschichte notwendig, wird aber durch eine völlig aus
dem
Nichts kommende Aktion der Frau nicht mal ansatzweise
glaubwürdig
konstruiert. Vom bemerkenswerten Zufall, den gesuchten und
gehassten
Feind ausgerechnet beim Opa um die Ecke zu finden, mal
ganz abgesehen.
Das alles kommt in der ersten halben Stunde so geballt daher, dass es schon direkt unangenehm anzuschauen ist. Dieser Effekt mag beabsichtigt sein, strapaziert aber genauso die Geduld wie die ausufernden Längen während der Findungsphase unserer nicht besonders sympathischen Protagonisten inmitten einer kargen Waldgegend. Dem Filmemacher Spielmann gelingen zwar gerade in diesen Momenten einige schöne Bilder mit interessant gewählten Kamerablickwinkeln, und der finale Anti-Klimax ist auch allemal eine nette Idee aus der Abteilung "Kann man so "machen". Für einen wirklich überzeugenden Film ist das aber angesichts der angesprochenen Schwächen insgesamt zu wenig. |
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