Hotel Transsilvanien 2

Originaltitel
Hotel Transylvania 2
Land
Jahr
2015
Laufzeit
89 min
Release Date
Bewertung
6
6/10
von Volker Robrahn / 12. Oktober 2015

hotel t 2 1Eigentlich ist das Happy End schon geschrieben im „Hotel Transsilvanien“, nachdem sich Mavis (Selena Gomez/deutsche Stimme: Palina Rojinski) und der Rucksacktourist Johnny (Andy Samberg/Andreas Bourani) gefunden und nach einigen Schwierigkeiten auch den Segen von Papa Dracula (Adam Sandler/Rick Kavanian) erhalten haben. Es folgen Hochzeit und die Geburt des kleinen Dennis, zudem ist jetzt auch ganz normalen Menschen der Zutritt zum Schloss gestattet, was insbesondere für Johnnys Familie eine „interessante“ Erfahrung darstellt. Doch so ganz kann sich der gute Dracula nicht verbiegen und als sich andeutet, dass sein Enkel eher wenig Vampir- und dafür umso mehr Menschenblut in sich hat, versucht der Patriarch mit allen Mitteln dessen Entwicklung in die gewünschte Richtung zu steuern. Und so startet er mit seinen treuen Helfern Frank(enstein), der Mumie, dem Werwolf und dem Unsichtbaren einen Ausflug ins Monster-Trainingscamp. Das ist allerdings auch nicht mehr das, was es mal war, und zudem riecht Tochter Mavis irgendwann den Braten und ist wenig erfreut.
 

hotel t 2 2„Hotel Transsilvanien 2“ ist eine dieser Fortsetzungen, die im Animationsbereich praktisch zwangsläufig und ein Selbstgänger sind, so denn der erste Versuch gut genug einschlägt und für geeignet befunden wird eine neue Marke zu kreieren. Fast immer merkt man der neuen Story dann an, dass man sich über eine sinnvolle Fortsetzung erst dann Gedanken gemacht hat als feststand, dass es halt eine geben muss. Das ist auch hier nicht anders, denn nachdem der sture Menschenfeind Dracula am Ende des ersten Teils doch eigentlich geläutert schien, wirkt seine nun wieder neu aufkeimende Ablehnung gegen allzu viel Menschliches in der Familie doch etwas aufgesetzt und dient erkennbar lediglich als Notwendigkeit, um einen neuen „Konflikt“ zu konstruieren. Doch macht man immerhin das Beste draus, denn wenn man der Geschichte an sich keine größere Beachtung schenkt, dann kann man durchaus Spaß haben an den gar nicht mal so wenigen guten Einfällen. In Sachen Tricktechnik und visueller Gestaltung war bei solch einer Produktion eh kein Nachlassen zu erwarten und so gibt es dann auch keines zu vermelden.

hotel t 2 3Da die Reize und Besonderheiten des skurrilen Hotels nun bekannt und auch weitgehend ausgereizt sind, ist es sinnvoll dieses zu verlassen und sich hinaus in die „reale“ Welt zu begeben, Dort kommt es dann zu einigen netten Aha-Momenten, sowohl für die zum ersten Mal in diese Umgebung gelangende Mavis, als auch für den Betrachter, der darüber sinnieren darf welch seltsame Blüten unsere Überflussgesellschaft so treibt. Denn was einem gelangweilten Supermarkt-Kassierer angesichts des maßlosen Überangebots in den Regalreihen als völlig normal vorkommt, sorgt bei der von den Eindrücken förmlich erschlagenen Mavis für einen ziemlich witzigen Konsum-Koller. Andernorts müssen Dracula und Co. erkennen, dass es längst nicht mehr so einfach ist den abgestumpften Otto Normal-Mensch noch ernsthaft zu erschrecken, und auch die Ausbildung im einst so harten Monster-Trainingscamp wird heute halt von einem arg verweichlichten Pädagogen mit Sozialarbeiter-Charme geleitet, und außerdem gilt es alle Vorschriften und Paragraphen zu beachten.

hotel t 2 4Es ist diese Freude an der Darstellung der verschiedenen Anachronismen, die dafür sorgt, dass auch der etwas ältere Zuschauer hier seinen Spaß hat, während die vordergründiger angelegten Gags dagegen meist nur so mittelprächtig zünden. Letztlich hat die Hauptidee aber doch nicht ganz ausgereicht um den kompletten Film auszufüllen, weshalb es im letzten Drittel dann noch einen völlig neuen Handlungsstrang um Draculas eigenen, missmutigen Vater gibt, der sich als noch viel konservativerer alter Knochen entpuppt. Während die ursprünglichen deutschen Synchronsprecher für Mavis und Johnny, nämlich Josefine Preuß und der mittlerweile in andere Sphären aufgestiegene Elyas M'Barek, für die Fortsetzung nicht mehr zur Verfügung standen, ist bei der Besetzung von Vater Vlad ein echter Coup gelungen. Denn dem verleiht der sich ja eh gerade im dritten Frühling seiner Karriere befindende Dieter Hallervorden seine unverwechselbare und hier auch ausgezeichnet passende Stimme. Und trägt somit seinen Part bei zu einer insgesamt doch recht ordentlich gelungenen Fortsetzung, mit der die Geschichte rund ums „Hotel Transsilvanien“ dann aber auch auserzählt sein dürfte.

Bilder: Copyright

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