Ron Howard ("A Beautiful Mind", "Apollo 13") ist eigentlich ein Garant für gutes Kino. Aus diesem Grund sollten die wahrhaft komischen Kerle Vince Vaughn und Kevin James unter seiner Regie eigentlich für einen fulminanten Reigen an Buddyfilm-Wortwitz und Slapstickeinlagen sorgen. Eigentlich. Leider ist "Dickste Freunde" trotz Howard, Vaughn und James so schlecht wie sein Drehbuch. Autor Allan Loeb konnte sich nicht entscheiden, ob er eine Buddy-Komödie machen wollte oder ein tiefgründiges Drama. Dem Zuschauer gefriert deshalb nun über anstrengende 111 Minuten jedes anfängliche Lachen im Gesicht. Dabei wäre doch alles eigentlich so einfach. Ronny (Vince Vaughn) und Nick (Kevin James) sind beste Freunde seit dem College. Nick ist mit Geneva (Winona Ryder) verheiratet und Ronny steht kurz davor, seiner Freundin Beth (Jennifer Connelly, "A Beautiful Mind") endlich einen Antrag zu machen. Beide Männer haben sich mit einer kleinen Ingenieursfirma selbständig gemacht und ziehen ihren ersten großen Auftrag an Land. Sie müssen nun unter Zeitdruck und Aufbietung all ihrer Kräfte einen röhrenden "männlichen" Klang für ein Elektroauto entwickeln. Da sieht Ronny zufällig, wie Geneva einen jungen Muskelprotz (Channing Tatum) küsst. Er will dies sofort seinem Freund mitteilen, scheitert aber an der richtigen Gelegenheit und verwirrt alle Beteiligten immer mehr durch sein irrationales Verhalten. Wer den Trailer gesehen hat, glaubt sich zwischendurch im falschen Film. Es entwickelt sich anfänglich so großartige Chemie zwischen Vince Vaughn und Kevin James, dass der Beginn von "Dickste Freunde" ein großer Spaß ist. Doch dann stirbt dieser eben noch vor Leben strotzende Film wie ein Usambaraveilchen nach zu viel Wasser: Er ertrinkt vor Ernsthaftigkeit, Schuldzuweisungen und dem immer verkniffeneren Gesichtsausdruck von Winona Ryder, die von Vaughn immer weiter verfolgt und mit Anspielungen überhäuft wird. Jegliche Hoffnung, dass "Dickste Freunde" wieder auf die ursprüngliche Fahrbahn zurückfindet, schwindet im Gefühlsnebel dahin. Ron Howard hatte bei "Dickste Freunde" eigentlich eine ganz andere Form im Sinn: Er wollte einen Film wie Billy Wilders "Das Apartment" daraus machen, in dem nicht nur Slapstick, sondern auch schwarzer Humor und Traurigkeit ihren Platz haben dürfen. Doch während "Das Apartment" ein Klassiker wurde, ist "Dickste Freunde" am Ende leider wie das röhrende Motorengeräusch, das die beiden Hauptdarsteller einem Elektroauto verpassen sollen: Viel Lärm um nichts. |
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