Drei Tage vor seiner Hinrichtung gewährt Todeskandidat David Gale (Kevin Spacey) der ehrgeizigen New Yorker Journalistin Elizabeth "Bitsey" Bloom (Kate Winslet) gegen ein Honorar von einer Million Dollar ein Exklusiv-Interview. Der ehemals hoch angesehene Philosophie-Professor und engagierte Todesstrafengegner soll seine befreundete Kollegin Constance Harraway (Laura Linney) vergewaltigt und ermordet haben. Innerhalb von drei Tagen erfährt Bitsey vom tiefen Fall des ehemals so honorigen Intellektuellen in einen Strudel aus Scheidung, Alkoholproblemen und Verleumdung; dieser endet in der Verurteilung als grausamer Mörder. Doch der Mord an Constance weist jede Menge Ungereimtheiten auf. Von Gale insistiert beginnt Bitsey, zusammen mit ihrem Kollegen Zack (Gabriel Mann), bald eigene Nachforschungen anzustellen.... Was nach einem Film mit dem Strickmuster "Kann der Journalist den Kandidaten in der Todeszelle noch retten?" klingt, ist nur der Auftakt zu einem raffiniert inszenierten Thriller, bei dem das politische Statement gegen die Todesstrafe lediglich den Hintergrund für eine spannende Story bildet. Der eigentliche Tenor des Films lautet: Bis wohin sind Menschen, unter bestimmten Umständen, bereit für ihre Überzeugungen zu gehen? Die Parallelen zu Filmen wie "Dead Man Walking" oder "Ein wahres Verbrechen", und damit die mögliche Voreingenommenheit seiner Zuschauer, werden geschickt für die unerwarteten Entwicklungen des Films genutzt, und finden ihren Höhepunkt in einem verblüffenden Ende, weshalb an dieser Stelle auch nicht weiter über die Handlung berichtet werden kann. Nach eigenen Angaben wollte Regisseur Alan Parker mit "Das Leben des David Gale" sowohl das große Publikum als auch die Intellektuellen erreichen. Ein Spagat, der ihm gelungen ist. Denn der wohl größten Schwierigkeit der Kunst, Klasse für die Masse zu kreieren, begegnet hier jemand, der mit beidem langjährige Erfahrung hat. Alan Parker drehte in den letzten 25 Jahren Filme wie "Midnight Express"(Zwei Oscars), "Fame" (Zwei Oscars), "The Wall", "Mississippi Burning" (Ein Oscar), "The Commitments", "Willkommen in Welville", "Evita" und zuletzt "Die Asche meiner Mutter". Sein Faible für Musik wird diesmal von seinen Söhnen Alex und Jake ausgelebt, sie schufen die Filmmusik für "Das Leben des David Gale". Mit Nicolas Cage als einem der Produzenten und drei hochkarätigen Schauspielern, mit dem packenden Drehbuch (das Erstlingswerk von Charles Randolph), der politischen Botschaft und Parkers geschickter, pointierter Verknüpfung entsteht hier eine intelligente Verbindung von Kunst und Kommerz. Glaubwürdigkeit mit allen cineastischen Mitteln zu erzeugen ist dabei Parkers Credo, und so erfahren die Zuschauer viele Details über das weite Feld der Todesstrafe (wie zum Beispiel das letzte Mahl, welches der Todeskandidat sich wünschen darf). |
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