Die Reise zur geheimnisvollen Insel

Originaltitel
Journey 2: The Mysterious Island
Land
Jahr
2012
Laufzeit
94 min
Regie
Release Date
Bewertung
6
6/10
von Volker Robrahn / 1. März 2012

Dwayne Johnson hat anscheinend einen neuen und sehr erfolgversprechenden Weg gefunden, die eigene Filmkarriere in Schwung zu halten: Einfach die Franchises anderer Leute entern! Denn nach seinem Duell mit Vin Diesel im letzten „Fast & Furious“ springt er nun bereits zum zweiten Mal einfach mitten in eine bereits laufende Reihe hinein und reißt sie diesmal sogar gleich komplett an sich. Da Brendan Fraser nach seiner „Reise zum Mittelpunkt der Erde“ kein allzu großes Interesse zeigte, sich an einen weiteren legendären Ort aus einem Jules Verne-Roman aufzumachen, besucht nun also der ehemalige Wrestler die „Geheimnisvolle Insel“, im Gepäck ein paar Teenager und den in Ehren ergrauten Michael Caine. War der „Mittelpunkt der Erde“ aber einer der ersten 3D-Filme der seit einigen Jahren andauernden Welle mit insgesamt mäßigem Unterhaltungswert, entpuppt sich die neue Reise doch als überraschend kurzweiliges Vergnügen mit wirklich kernigen Effekten.

Die Reise zur geheimen Insel

Sean Anderson (Josh Hutcherson) ist ein echter Jules Verne-Experte, ein Hobby, dass er von seinem Großvater Alexander (Michael Caine) geerbt hat. Der ist sein einigen Jahren verschollen, aber als Sean eines Tages eine verschlüsselte Botschaft erhält, ist er überzeugt, dass sein Großvater die berühmte „Geheimnisvolle Insel“ aus dem Roman von Jules Verne entdeckt hat. Umgehend will sich der Teenager auf den Weg und die Suche machen, doch davon ist vor allem sein Stiefvater Hank (Dwayne Johnson) zunächst wenig begeistert. Vor allem um das angespannte Verhältnis zu seinem Stiefsohn zu verbessern, willigt Hank schließlich doch ein, allerdings unter der Bedingung Sean auf der Reise zu begleiten. Mit Hilfe des geschäftstüchtigen Helikopterpiloten Gabato (Luis Guzman) und dessen hübscher Tochter (Vanessa Hudgens) gelangen sie auch tatsächlich zur gesuchten Insel, die sich als fantastische Welt voller Wunder und unbekannter Wesen präsentiert. Da auch Opa Alexander gesund und munter aufgefunden wird, scheint der Abenteuertrip zu einem großen Erfolg zu werden. Bis sich herausstellt, dass die Insel innerhalb weniger Stunden untergehen wird – um dann für stolze siebzig Jahre im Meer zu versinken.

Die Reise zur geheimen Insel

Statt des Onkels ist es nun also der Stiefvater, der Sean, das Bindeglied zum ersten Film, mit auf große Reise nimmt. Ziemlich bemüht dabei allerdings die Ausgangssituation, wo unser Problem-Teenie ausgerechnet einen Kerl von der Statur des „Rock“ zum Ersatz-Papa hat und den dann total „uncool“ und spießig findet – nee, is' klar. Macht aber nix, denn der Plot ist hier eh nur lästige Nebensache und zwar sowas von. Das allemal ehrenwerte Ziel, dass man hier stattdessen verfolgt hat, war es offensichtlich dem von den 3D-Produktionen der letzten Zeit ja nicht immer verwöhnten Zuschauer mal richtig was zu bieten für seinen Tiefenwirkungs-Preiszuschlag. Und was hier an Spektakel geboten wird ist dann auch endlich mal wieder beeindruckend. Da taucht nicht nur Captain Nemos berühmte „Nautilus“ in aller Pracht wieder aus den Tiefen des Meeres auf, es geben sich auch Urzeittiere und fliegende Wunderwesen ein Stelldichein, die sonst gleich für mehrere Filme reichen würden. Das ergibt dann sowas wie einen sich ständig in Bewegung befindlichen „Vergessene Welt“-Vergnügungspark für die ganze Familie. Für die ist der Film natürlich auch gedacht und eine solche ist ja praktisch auch bei dieser bunten Dschungelprüfung versammelt.

Die Reise zur geheimen InselSelbstredend trifft unsere abenteuerlustige Truppe dabei genau zu dem Zeitpunkt auf dem aufregendem Eiland ein als dieses gerade wieder untergehen möchte, nicht ohne sich dabei von feuerspuckenden Lawinen und gewaltigen Wassermassen angemessen begleiten zu lassen. Natürlich verliebt sich unser jugendlicher Held in die attraktive und sich stets in knappen Klamotten durchs Geäst schlängelnde Tochter des als bedingt witzige Nebenfigur herumalbernden drolligen Einheimischen. Das alles muss man ja aber nicht weiter beachten und mit großer Aufmerksamkeit belohnen, abgesehen vielleicht von den durchaus amüsanten Kabbeleien zwischen den Herren Caine und Johnson, die sich schließlich beide als Alpha-Tiere verstehen. Wenn der bullige Dwayne, der dem Ganzen hier sowieso den meisten Charme verleiht, sich dann noch eine winzige Ukulele schnappt, um darauf eine ganz spezielle Version von „What a Wonderful World“zum Besten zu geben, dann wird es zwar fast schon ein wenig surreal, aber eben auch ziemlich lustig. Und wenn es nichts zu schmunzeln gibt, dann fliegt einem eben gerade wieder was um die Ohren und benebelt die Sinne, auch die für kritische Analysen. Und so strecken wir dann einfach mal die Waffen, nicht nur aus purer Erschöpfung sondern auch aus aufrichtiger Anerkennung für ein prächtig unterhaltendes Stück Familienkino.

Bilder: Copyright

6
6/10

Nett, aber nie aufregend. Kurze, teilweise unsinnig aneinandergereihte Storyfragmente
und brutal unlogisch.

Aber den Kids hats gefallen. :-)

Daher 6 Augen, denn ich musste schön schlimmeres ansehen.

Neben mir saß ein ca. 5 jähriges Kind - für das war der Film "2 much" das hüpfte das
eine oder andere mal fast auf Papas Schoß. Das nur zur Warnung, falls es jemand mit
dem Kinogang zu früh angehen will.
Auch sind 3D Brillen nicht unbedingt für Kleinkinder entwickelt.

Ach ja, und ich hasse 3D immer noch.

Permalink

Neuen Kommentar hinzufügen

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.

Klartext

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.
  • Website- und E-Mail-Adressen werden automatisch in Links umgewandelt.
CAPTCHA
Diese Aufgabe prüft, ob du menschlich bist um Bots zu verhindern.