Filmszene-Special: Interview mit "Rubinrot"-Regisseur Felix Fuchssteiner und Drehbuchautorin Katharina Schöde

von Désirée Wilde / 13. März 2013

rubin plakatFilmszene: Ihr habt den Film ja zusammen produziert und dadurch, dass er auf Kerstin Giers Buchvorlage basiert, sind die Erwartungen nun entsprechend hoch. Was war für euch die größte Herausforderung?

Katharina Schöde: Genau eben diese Erwartungen der Fans zu erfüllen und die leidenschaftlichen Leser nun zu leidenschaftlichen Filmzuschauern zu machen.

Filmszene: Felix, das ist ja jetzt erst dein zweiter großer Kinofilm. Gab es irgendwelche nennenswerten Probleme beim Dreh?

Felix Fuchssteiner: Was wir nie erwartet hätten, waren die Probleme mit den Raben. Alle haben vorher gesagt, das seien so intelligente Tiere, mit denen könnte man alles machen und dann dreht man und das Tier kann nichts. Da soll er über die Schultürme fliegen und der Tiertrainer sagt: "also Fliegen haben wir jetzt nicht geübt und das hätte ich wissen müssen". "Was kann er denn dann?" "Ja, wenn wir Glück haben, irgendwo sitzen." Also da ging es mit den Schauspielern im Vergleich wesentlich besser (lacht). Und mit dem Schnee war das so eine Sache, da mussten wir viel mit Visual Effects nachhelfen.

Im Film kamen, meiner Meinung nach, schon recht viele Szenen aus Buch 2 und 3 vor. Wie wollt ihr jetzt noch 2 Filme aus dem verbleibenden Stoff machen?

Katharina Schöde: Der erste Teil Rubinrot ist ja als Buch keine abgeschlossene Geschichte, sondern ein Fortsetzungsroman, was auch als Buch funktioniert, aber wir brauchten einen dritten Akt als runden Abschluss. Das ist dieser Teil mit der Suche nach der Prophezeiung, der auf Hinweise aus allen drei Romanen basiert, aber so im Buch nicht existiert. Aus Saphirblau selbst ist eigentlich nichts vorgegriffen und auch wenn die Fans sagen, der Film endet ja ganz anders, wird er genau da einsetzen, wo das 2. Buch auch anfängt.

Felix Fuchssteiner: Das Treffen mit dem Grafen und der Besuch bei Margret Tilney haben wir bloß im Film umgedreht, damit wir am Ende den Showdown im Hyde Park haben. Das Lustige ist auch, dass man, um dem Buch treu zu bleiben, ein paar Dinge verändern muss,  weil es eben ein Film ist.

rubin crewKönnt ihr schon sagen, ob Saphirblau und Smaragdgrün sicher gedreht werden?

Felix Fuchssteiner: Das Drehbuch für Saphirblau ist zumindest schon fertig. Es wird kein zweiter Rubinrot werden, das wird alles noch mal ein bisschen anders.

Das Buch wurde ja weltweit verkauft, wie sieht es mit einer Auslandvermarktung des Films aus?

Felix Fuchssteiner: Am 14. März startet Rubinrot in Deutschland und zeitgleich auch mit um die 300 Kopien in Russland, was schon eine Menge ist und wir hoffen, dass andere europäische Länder folgen werden. Zumindest haben wir schon ganz viele Anfragen per Mail aus Spanien, Frankreich, Holland, Norwegen, also das Interesse der Fans zumindest ist da und wir müssen mal schauen, wie es weitergeht.

Stichwort Spanien: Wie kam es zu der Zusammenarbeit mit der Sängerin Sofi de la Torre, die ja auch im Film einen Auftritt hat?

Katharina Schöde: Wir haben speziell für Rubinrot jemanden gesucht, der Songs dafür schreibt und singt und wollten nicht einfach welche kaufen, die es schon gibt. Über Umwege sind wir zu Sofi gekommen, die jetzt auch mit 5 Songs im Film dabei ist.

Felix Fuchssteiner: Es ist ja auch selten, dass man durch die Songs so einen roten Faden bekommt, der sich durch den Film zieht .“Faster“ ist natürlich ein Gute-Laune-Song, aber mein Lieblingssong ist die Ballade „Recognize me“, den Sofi auf dem Kirschblütenball singt.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen, dass man sich mit einem Fanvideo auf eine Rolle in dem Film bewerben konnte?

Felix Fuchssteiner: Als wir mit dem Drehbuch angefangen haben, war das Buch noch kein Bestseller. Das geschah dann so parallel, dass wir immer mehr Mails und sogar eine Petition bekommen haben, die ganz viele Mädchen unterschrieben hatten. Jeder solle das Recht haben, in diesem Film mitspielen zu dürfen. Dann haben wir dieses Projekt ins Leben gerufen, dass jeder die Kutschenszene drehen und bei youtube hochladen kann und es haben sich ca. 4000 Mädchen und ein paar Jungs daran beteiligt, mit wirklich tollen Ergebnissen. Zwei haben wir dann für die Rollen von Charlottes Freundinnen ausgewählt.

crew 3

Filmszene-Autorin Désirée Wilde und die Filmemacher Fuschsteiner & Schöde beim Interview.

Ihr seid mit dem Cast ja auch in eine Art Vorbereitungscamp gefahren. Macht man das normalerweise vor Filmdrehs so?

Felix Fuchssteiner: Was heißt normal? Für mich war es jetzt nichts Ungewöhnliches und vor allem, weil wir ja auch einen recht jungen Cast hatten, bot es sich an, in ländlicher Abgeschiedenheit alle auf ihre Rollen vorzubereiten. Wir haben das Buch gelesen und hatten Christine Roller, die im Film Mrs. Jenkins spielt, als Coach dabei, haben die Stunts geprobt und am Set gab es dann keine großen Unklarheiten mehr.

 

In Deutschland sind Fantasyfilme ja eher selten. Wie schwer war es Rubinrot finanziert zu bekommen?

Katharina Schöde: Rubinrot ist ja ein Genrefilm und weil die eben so selten in Deutschland sind, gibt es kaum Vorbilder, bei denen das auch kommerziell bisher wirklich gut funktioniert hat, daher war die Skepsis natürlich groß. Aber wir haben Verbündete gefunden, die mit der gleichen Leidenschaft wie wir an den Film geglaubt haben, und wir hoffen jetzt,, den Erwartungen der Fans gerecht geworden zu sein.


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