Filmszene-Special: Interview mit "Rubinrot"-Hauptdarsteller Jannis Niewöhner

von Désirée Wilde / 13. März 2013

rubin jannisFilmszene: Wie hast du dich auf deine Rolle als Gideon vorbereitet?

Jannis Niewöhner: Der gesamte Hauptcast bekam auf einem Hof in einem ganz kleinen Dorf  ein intensives Coaching zum Verhalten der einzelnen Figuren. Vor allem Maria und ich sollten uns besser kennen lernen, damit wir als Gwendolyn und Gideon im Film besser zusammen agieren konnten. Und ich persönlich durfte noch nach Ungarn, um von einem ehemaligen Fechtweltmeister unterrichtet zu werden, was sehr cool war.

Wie hast du dir die ganzen Sitten und Gebräuche von damals angeeignet?

In die Kostüme zu schlüpfen hat schon sehr dabei geholfen. Überhaupt habe ich mich von klein auf für Film und Theater begeistert. Zuhause hatte ich als Kind eine Verkleidungskiste  und habe mich früher schon jeden Tag verkleidet. Sobald ich heute in ein Kostüm steige, nehme ich die Körperlichkeit und das Gefühl der Bewegung an, die die Leute damals hatten. Wie und wann man sich verbeugt und die weiteren Facetten gehörten dann natürlich zum Coaching.

Wie war es für dich, die Mode von damals zu tragen?

Einerseits hat es total viel Spaß gemacht und gehörte auch zu der Rolle, andererseits eine Strumpfhose anzuhaben ist sehr unbequem und einfach nicht mein Ding (lacht).

Machst du deine Stunts im Film alle selber?

Ja, bis auf zwei; einmal wo ich von der Kutsche runterfalle und den Salto vom Baum.

Hast du die Bücher vorher gelesen? Also es ist ja schon eher ein Frauenbuch...

Es ist zwar ein Frauenbuch, aber für mich war klar, wenn ich den Film mache, lese ich die Bücher natürlich auch. Beim ersten Casting mussten wir die Szene im Park spielen, wo Gwendolyn gerade Gideon vor den Leuten der florentinischen Allianz gerettet hatte und es in der Gegenwart zur Konfrontation der beiden kommt. Da hab ich gemerkt, da passiert etwas mit den Hauptcharakteren, was ich sehr spannend fand. Dann hab ich die Rolle bekommen, mich der Geschichte angenommen und gemerkt, dadurch, dass der Film auf einem Roman basiert, hat er noch mehr Tiefe als andere Jugendfilme. Und die Jungs kommen mit den vielen spannenden Actionszenen im Film genauso auf ihre Kosten.

jannis 2Hast du eine Lieblingsszene im Film?

Es gibt viele, aber die Beichtstuhlszene ist toll, weil sie sehr viel über die Beziehung von Gideon und Gwendolyn aussagt. Die beiden necken und beleidigen sich zwar, haben aber auch eine Feinfühligkeit, dass einfach klar wird, die mögen sich und vor allem Gwen schafft es an Gideon, eine sanfte, liebevolle Seite rauszuholen.

Konntest du dir von den älteren Schauspielern denn etwas abgucken oder Tipps bekommen?

Es sind ja wirklich viele erfahrene und bekannte Schauspieler dabei und allein beim Zusehen lernt man schon selbst etwas. Und ab und zu geben sie einem auch Tipps. Am meisten hab ich aber durch das Interagieren mit Maria gelernt, weil man wirklich etwas Neues zustande gebracht hat. Es ist insgesamt alles ein großer Lernprozess und das finde ich das Schöne an der Schauspielerei. Es geht immer weiter und man kann immer etwas Neues entdecken.

Wolltest du denn schon immer Schauspieler werden?

Eigentlich nicht, aber ich hatte schon immer eine Faszination für Geschichten, die gespielt werden, und durch meinen Vater, der beim Theater arbeitet, bin ich dann in  einer Kinderagentur gelandet. Ich hab mit ca. 11 Jahren angefangen fürs Fernsehen und Kino Filme zu drehen und der erste Kinderjugendfilm war wie eine große luxuriöse Klassenfahrt, wo man einfach ein Abenteuer erlebt hat. Dann hab ich jedes Jahr gedreht und dabei nicht nur gemerkt, dass da eine richtige Leidenschaft heranwächst, sondern dass es ein Beruf ist, wo man noch so viel entdecken kann und ein Weg, der nie endet und den ich auch in Zukunft weitergehen möchte.

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Jannis Niewöhner beim Interview mit Filmszene-Autorin Désirée Wilde.

Der Film wird ja so ein bisschen als neues Twilight vermarket – hast du Angst, dass Maria und du jetzt auch als neues Traumpaar gehypt werdet?

Maria und ich sind nur gute Freunde, sodass man da eigentlich keine großen Traumpaargeschichten erwarten sollte. Ich kann verstehen, dass Parallelen zu Twilight gezogen werden, find ich auch ok, es ist ja auch eine Fantasygeschichte. Damit aber eben auch eine andere Welt, die nichts mit unserem realen Leben zu tun hat.

 

Haben die Fanreaktionen bei der Weltpremiere in München dir schon mal einen Ausblick auf dein eventuell zukünftiges Leben gegeben?

Es war wirklich eine große Fangemeinde vom Buch da und das hat mir schon Respekt eingeflößt vor dem, was noch kommen könnte. Mein Leben beginnt sich jetzt schon zu verändern, darauf muss ich mich erst mal einstellen, aber es ist ja etwas, was zum Beruf gehört und auch Spaß macht.


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