A Haunting in Venice

Originaltitel
A Haunting in Venice
Land
Jahr
2023
Laufzeit
103 min
Genre
Release Date
Bewertung
5
5/10
von Volker Robrahn / 13. September 2023

Nachdem „Tod auf dem Nil“ erst lange verschoben wurde und dann auch nicht so richtig an den Erfolg des Vorgängers „Mord im Orient-Express“ anknüpfen konnte, kommt er jetzt doch recht schnell und auch etwas überraschend, der dritte Film um den Meisterdetektiv Hercule Poirot in der Inkarnation mit Kenneth Branagh. Und wenn es beim Titel „ A Haunting in Venice“ nicht sofort klingelt, dann liegt das daran, dass die Romanvorlage von Agatha Christie eigentlich „“Halloween Party“ heißt und dass diese Geschichte bisher auch noch nie für die große Leinwand adaptiert wurde.

Voraussetzungen, die das Ganze im Prinzip also sogar noch interessanter machen könnten als bei den Rätselmorden der vielen bereits vertrauten Vorgänger. Und das Setting in Venedig bietet auch von Beginn an einen echten Mehrwert, wird hervorragend genutzt und eingesetzt. Wobei das aber tatsächlich nur für eben diesen Beginn gilt, denn wenn sich die Protagonisten nach einer guten Viertelstunde zur Séance in einer prächtigen Villa versammeln, bildet diese für fast den gesamten Rest des Films den einzigen, wenn auch sehr stimmungsvollen Schauplatz. Und es wird deutlich, dass bei „A Haunting in Venice“ alles eine Nummer kleiner und bescheidener abläuft als noch bei den vor allem visuell sehr aufwändig gestalteten Vorgängern. Was auch für den Cast gilt, denn von einem Weltstaraufgebot kann man hier nun nicht mehr sprechen, in der Besetzung finden sich nur wenig große Namen und die Rolle der frisch mit dem Oscar ausgezeichneten Michelle Yeoh fällt eher klein aus.

Somit lebt die dieses Mal nicht ganz so raffiniert und verblüffend konstruierte „Whodunit“-Variante - die den stets sehr rational denkenden Poirot zum ersten Mal in den Grenzbereich zum Übersinnlichen und zu Geistern führt - dann in erster Linie von ihrer Hauptfigur, die sich Kenneth Branagh noch ein Stück mehr zu eigen gemacht hat und sie mit ihren Macken und Dämonen weiter verfeinert. Das ist ganz unabhängig vom drumherum weiterhin extrem amüsant und unterhaltsam, letztlich aber auch fast schon so ziemlich die einzige Existenzberechtigung für diesen dritten Aufguss, der ansonsten lediglich mehr vom hinlänglich Bekannten in einer etwas sparsameren Version bietet. Und daher vermutlich auch der letzte gewesen sein dürfte.

Bilder: Copyright

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