Sweet November - Eine Liebe im Herbst

Originaltitel
Sweet November
Land
Jahr
2001
Laufzeit
0 min
Genre
Regie
Release Date
Bewertung
2
2/10
von Miriam Flüß / 31. Mai 2010

 

"Sweet November" ist ein Remake von Robert Ellis Millers "Adieu, geliebter November". Ob die Vorlage zu Recht in Vergessenheit geraten ist, sei dahin gestellt. Vermutlich paßte der Stoff in die späten 60er Jahre, in denen thematisch ähnliche Filme wie Peter

So lebensfroh, daß einem fast schlecht wird: Sara
(Charlize Theron) mit ihrem selbstverständlich
schwulen Nachbarn (Jason Isaacs).

 

Bogdanovichs "Is' was Doc" (1972) oder Clint Eastwoods "Breezy" (1973) populär waren. Zu Beginn des neuen Jahrtausends erscheint Pat O'Connors mißlungene Mixtur aus charmante-Chaotin-trifft-Karrieremenschen und "Love Story" reichlich überflüssig.
In den Figuren wird konsequent jedes Klischee verbraten, das ein Neo-Hippiemädchen und ein Werber hergeben. Sara Deever (Charlize Theron) ist eine unkonventionelle Lebenskünstlerin. Dies wird dem Zuschauer dadurch kenntlich gemacht, daß sie eine lässige Kombination aus Selbstgehäkeltem trägt, Hündchen aus Versuchslabors befreit, ausgelassen am Strand herumtollt, sich um den vernachlässigten Nachbarsjungen kümmert und ihre besten Freunde zwei Transvestiten sind. Nelson Moss (Keanu Reeves) bildet den dunklen Gegenpart zu dieser Lichtgestalt. Er ist ein Yuppie wie aus dem Bilderbuch. Es muß wohl nicht extra erwähnt werden, daß er ständig unter Zeitdruck steht, emotional inkompetent ist und ein unterkühltes Designerappartement bewohnt in dem sich ein Trimmdichgerät befindet und mehrere Fernseher gleichzeitig laufen. Die Gegensätze, die da bei der Führerscheinstelle San Franciscos zufällig aufeinanderprallen, könnten größer nicht sein.

Beten hilft leider auch nicht:
Nelsons Geschäftspartner versteht
die Welt nicht mehr.

Aus irgendeinem unerfindlichen Grund hat es sich Sara zur Aufgabe gemacht, fremde Männer mit ihrer penetranten Lebensfreude anzustecken. Zu diesem Zwecke muß jeden Monat ein Unglücklicher in ihre gemütlich-chaotische Wohnung einziehen. Da Nelson zum einen in Saras Schuld steht und zum anderen die uralte Yuppie-Lektion erteilt bekommt, daß die Luft ganz oben ziemlich dünn ist und sich plötzlich ohne Job wiederfindet, läßt er sich auf Saras Experiment ein und wird ihr "November". Dies hat für Nelson zur Folge, daß er seinen Designeranzug am Körper eines Obdachlosen wiederfinden und selbst in Jeans und Sweatshirt schlüpfen, mit Sara "Blinde Kuh" spielen und beim Abendessen mit dem Transvestiten-Paar an seine Toleranzgrenzen stoßen muß.
Wer es bis jetzt im Kino ausgehalten hat, ahnt, was kommen muß: Nelson fällt es wie Schuppen von den Augen, daß sein Leben oberflächlich und inhaltsleer war, bis er Sara kennen- und schließlich lieben lernte. Doch das junge Glück ist nur von kurzer Dauer, da Sara ein schreckliches Geheimnis mit sich herumträgt... Es ist allerdings vorwegzunehmen, daß der dunkle Schatten auf Saras sonnigem Leben ihre Erziehungsmaßnahmen um keinen Deut nachvollziehbarer machen.

 

Dieses Bild ist einfach zu
romantisch, um es mit einem
blöden Kommentar zu versehen.

Die Charaktere sind derartig platt mit Klischees überladen, daß eine Identifikation mit ihnen unmöglich ist. Keanu Reeves, nicht gerade mit einem differenzierten Mienenspiel gesegnet, kann seiner Figur keinerlei Konturen verleihen. Seine Wandlung vom Yuppie zum Lebenskünstler wird tatsächlich allein am Kostüm- und Wohnungswechsel sichtbar. Auch Charlize Theron, die in "Gottes Werk und Teufels Beitrag" bewiesen hat, daß sie zur ersten Garde des jungen Hollywood gehört, kann da nichts retten.

Sowohl Nelson als auch Sara sind so überzeichnet, daß man schon aus Prinzip Partei gegen die - förmlich mit dem Holzhammer angelegte - Sympathieträgerin ergreift. "Laß Dir von dieser Öko-Tante bloß nichts bieten" möchte man Nelson anfeuern und hoffen, daß er ihren Bestrebungen, einen Gutmenschen aus ihm zu machen, kräftig Paroli bietet. Aber den Gefallen tut O'Connor uns nicht.
Wenn es in den gesellschaftlichen Umbrüchen der frühen Hippiebewegung durchaus innovativ war, Gegensätze aufeinanderprallen zu lassen, erscheint das Schubladendenken gefühlskalter Yuppie - lebensfrohe Chaotin in der Gegenwart, die unendlich viele gesellschaftliche Subgruppen hervorgebracht hat, jedoch gänzlich unangemessen und nicht glaubwürdig. Wer sich einen lauen Sommerabend nicht gründlich versalzen lassen will, sollte sich den "Süßen November" ersparen.

Bilder: Copyright

10
10/10

Dieser Film ist einer meiner lieblingsfilme

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10
10/10

Ist ein klasse Film und den würde ich mir jeder zeit wieder anschauen...

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8
8/10

OMFG
Ich habe selten eine so bescheidene Filmkritik gelesen. Das einzige halbwegs objektiv vertretbare ist das Keanu Reeves keine besonders vielfältiges Mienenspiel besitzt. Dessen ist sich aber jeder bewusst der auch nur einen Film mit Reeves gesehen hat.
Der Rest, ist schlechtweg subjektiver mist. Ich bin grundsätzlich ein negativ gestimmter Mensch und beäuge dinge kritisch, aber eine solche Gleichgültigkeit und Kotzbrockenmentalität wie vom Rezendenten hier habe ich selten erlebt.

Zum Film selbst noch kurz; Dieser lebt sicherlich vorallem von einer ausgezeichnet aufgelegten Charlize Theron. Die Rolle der Sara, scheint ihr wie auf den Leib geschnitten. Ihre Ausstrahlung bringt dem Zuschauer in vollem maße das Lebensgefühl dieser Frau nahe und trägt Film. Die Konstellation entspricht dem typischen Hollywood Märchen das es zugegeben nicht zum ersten mal gibt.
Das ausergewöhnliche daran stellt der Wandel innerhalb des Films dar;
Von der anfänglich quirrlige Liebesromanze hinzu dem dramatisch angehauchtem Ende.

Die zwei Augen Abzug, gibt es für das zu kurz gehaltene Ende. Auf der einen Seite ein Segen, denn damit bleibt die Glaubwürdigkeit erhalten und das Anfangskonzept der Liebeskomödie wird nicht vollkommen ad absurdum geführt, gleichzeitig ist es einfach für meinen Geschmack zu sprunghaft zu Ende.

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ich fand den so traurig, ich bin immer noch traurig :(

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9
9/10

unnötig harte kritik, meiner meinung nach ein sehr schöner, intimer film der mich berührt hat, obwohl ich eigentlich kein fan von schnulzigen liebesfilmen bin.

das kommt davon wenn man die filme strikt objektiv beachtet wie zB nur keanu reeves mimik und nich den sinn hinter dem film versteht...

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2
2/10

Sehr gute Theamtik - grottenschlecht umgesetzt.
Die harte Kritik ist einfach ehrlich und sachlich - *grats*
Für Genre-LiebhaberInnen sicherlich toll, doch dazu gehöre ich halt nicht.
Keanu Reeves kann cool und hart sein, aber er ist nicht wandlungsfähig und somit unpassend besetzt. Charlize Theron ist der einzige Lichtblick, doch das genügt halt nicht. Die Story geht nie in die Tiefe sondern arbeitet blos mit überzeichneten Klischees.
Schade um die Produktionsten!

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10
10/10

10 Augen von 10 möglichen alle komplett mit träne und einfühlsamkeit
lasst sie alle kommentieren wer wirklich ein sehendes auge und herz hat .
weiss das die beiden besonders sarah ihre role perfekt ja sogar bezaubernd spielt

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10
10/10

Sehr schöner Film , die schlechten Kritiken von sogenannten Filmexperten kann ich nicht nachvollziehen, aber man soll sich ja schließlich seine eigene Meinung bilden und nicht blind irgendwelchen pseudointellktuellen Futzis folgen. EMPFEHLENSWERT!

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10
10/10

...also ich hab hier einen der wenigen Filme gesehen, die es geschafft haben, sogar mir als Mann die Tränen in die Augen zu drücken...*zugeb....
Und wenn ich die Kritik des sogenannten "Fachmannes" ganz oben lese, fällt mir wieder ein, das genau die Filme, die die schlechtesten Kritiken bekommen haben und KEINEN Oskar genau die Filme sind, die beim Publikum am meisten angekommen sind.....und die meistens auch meinen Geschmack getroffen haben.
Vielen Dank an die Macher dieses Filmes. Ich liebe ihn...

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10
10/10

Der film ist echt sehr schön,traurige geschichte,schöne filmmusik,echt sehr gut gemacht!

Manchen menschen sollte die story bischen nachdenklich machen...Klar ist das nur ein film,aber so sieht man,wie die wahre liebe ist,wie man zuanander halten sollte und sich respektieren und lieben sollte...(und das sagt auch noch ein mann):)

So stell ich mir das vor,aber in dieser zeit,glaube ich das es fast unmöglich ist,so einen menschen zufinden,weil man sich nicht vertraut...

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1
1/10

Das wirklich trauige an diesen Film ist die Tatsache, dass 95% ihn mit
9-10 Augen bewerten.Eine derart platte und vorhersehbare storyline scheint hierzulande gut anzukommen.Diejenigen unter Euch,die hier meinen einen "Gefühlsfilm" voller Liebe und Hingabe zu gesehen zu haben,rate ich dringens zurück in die Realität zu kommen!Wirklich schade dass es anscheinend so einfach ist, die Menschen zu beeindrucken! Tränendrüsenmusik (obwohl ich Enya durchaus mag),einmal am Strand mit dem Hund "frei" zu sein (LOL) und schlechte Charaktere... ich bin sprachlos, wie dämlich und emotionslos dieser Film gestrickt ist! So wundert es mich auch nicht mehr das Hollywood so wunderbar funktioniert....Es ist die Masse der Menschen die das eigentliche Krebsgeschwür sind.....Immerhin gibt es Lichtblicke:Kritiker wie M.Flüß !

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10
10/10

Die Kritiken die ich über diesen Film gelesen habe sind für mich nicht nachvollziehbar.
Sweet November ist eines der wenigen Filme, die ich mir immer und immer wieder anschaue.
Charlize Theron und Keanu Reeves sind einfach ein perfektes match. zwar werden einige Klichees im Film vorgeführt aber die Hauptrollen bringen soviel Gefühl und Glaubwürdigkeit mit ein. Der Trailer ist langweilig, so dass er mich damals nicht dazu angeregt hat den Film sehen zu wollen. Aber nach dem ich ihn einmal gesehen habe wollte ich ihn immer wieder sehen. Die Filmmusik geht mir heute noch nicht aus dem Kopf und das unerwartete Ende treibt einem Tränen in die Augen. Ich kenne wenige Filme, die es schaffen einen emotional so einzunehmen. Wirklich gelungener Geheimtipp.

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