Apparition - Dunkle Erscheinung

Originaltitel
The Apparition
Land
Jahr
2012
Laufzeit
82 min
Genre
Regie
Release Date
Bewertung
2
2/10
von Volker Robrahn / 12. Dezember 2012

apparition 1Das junge Paar Kelly (Ashley Greene) und Ben (Sebastian Stan) bezieht einen Neubau in einem gerade erst entstehenden modernen Vorstadtviertel. Doch ganz perfekt scheinen die Architekten nicht gearbeitet zu haben, denn hier und da geschehen merkwürdige Dinge oder bilden sich eklige, schwarze Flecken im Mauerwerk. Nichts wirklich Schlimmes zunächst, doch während Kelly eher genervt ist, ahnt Ben spätestens nach einem panisch-verstörten Anruf seines alten Kumpels Patrick (Tom Felton), dass ihn hier die Vergangenheit einzuholen droht. Als Studenten hatten die beiden nämlich einst ein parapsychologisches Experiment abgehalten, welches fürchterlich schiefgefangen war. Seine Ex-Freundin ist seitdem verschwunden, doch jetzt scheint irgendetwas wiederaufgetaucht zu sein und bedroht Bens aktuelles Glück.


Das aber nur schlanke  74 Minuten lang, denn dann ist diese Horrorstory über eine „Erscheinung“ komplett auserzählt, inklusive der Vorgeschichte (und abzüglich des Nachspanns). Was aber immer noch mehr als genug ist für diese Produktion, bei der die allermeiste Zeit eigentlich rein gar nichts geschieht, was über das leichte Erschrecken eines nicht besonders sympathischen und oberflächlichen Pärchens hinausgeht. Die Firma „Dark Castle“ ist seit jeher für äußerst konventionelle und simple Horrorkost bekannt, so mittelprächtige Werke wie „Haunted Hill“,  „13 Geister“ oder „Ghost Ship“ gehen zum Beispiel auf das Konto dieser Filmschmiede, die dabei aber zumindest stets noch solide handwerkliche Arbeit garantierte. Selbst da sieht es jedoch bei  „The Apparition“ ziemlich mau aus, das Ganze wirkt wie die lieblose Umsetzung eines nur rudimentär entwickelten Drehbuchs von Autor und Regieneuling Todd Lincoln. An dem auch rein gar nichts neu ist, abgesehen von der einen Idee, den Geist hier ausnahmsweise mal nicht in einem dunklen alten Gemäuer agieren zu lassen, sondern in einem von der kalifornischen Sonne mit Licht durchfluteten gesichtslosen Neubau.

apparition 2

Leider ist gerade dieser Einfall aber ein reichlich bescheuerter, da es (wenig überraschend) nie gelingt, in dieser Umgebung auch nur den Hauch von Horroratmosphäre aufkommen zu lassen (es reicht sogar noch nicht einmal für dessen biedere kleine Schwester in Form von „Grusel“).  Hausbewohner Ben hat jedoch eine ganz andere Erklärung, warum er sich keinerlei Sorgen machen muss, seiner Meinung nach kann es dort ja nicht spuken „weil das Haus schließlich noch gar keine Geschichte hat“. Mit ähnlich knallharter Logik ignoriert der selbstsichere Ben auch sämtliche deutlichen Hinweise in Richtung des von ihm und seinem Kumpel vor gar nicht mal so langer Zeit durchgeführten Experiments, welches ihn eigentlich für gewisse übersinnliche Vorkommnisse sensibilisiert haben müsste. Aber er will ja seine Liebste nicht beunruhigen, sondern beschützen, erreicht so aber natürlich genau das Gegenteil.

apparition 3Twilight“-Seherin Ashley Greene hat hier diejenige der drei Hauptfiguren erwischt, die sich noch am wenigsten blöd verhält, was aber bitte wirklich nur im Maßstab zu den anderen beiden Hanseln zu betrachten ist. Stan Sebastian alias Ben spielte bisher ebenfalls nur Nebenrollen und qualifiziert sich mit dieser Arbeit nicht unbedingt für Höheres. In der Rolle des wirren Vollnerds Patrick gibt es ein Wiedersehen mit Tom Felton, der aber als „Draco Malfoy“ in der „Harry Potter“-Reihe doch ein ganzes Stück besser war. Mit der Beteiligung an dieser filmischen Gurke hat sich aber eh niemand einen Gefallen getan. Mit etwas Glück wird sie jedoch kaum jemand zu sehen bekommen und sich auch niemand lange daran erinnern, denn der Verleih bringt sie klugerweise wie schon in den USA auch hierzulande nur mit sehr wenigen Kopien und zu Recht etwas versteckt und verschämt überhaupt in die Kinos und verzichtet auch auf eine deutsche Homepage.

Wer soll denn bitte auch halbwegs befriedigt aus einem Film gehen, dessen Kernsatz und schlichte Erklärung für das Geschehen lautet „sie existieren, weil wir an sie glauben“. Ja, so einfach ist das angeblich und jedem außer unseren drei hilflosen Möchtegern-Experten würde dann wohl einfallen, wie man also dem Schrecken ganz einfach ein Ende machen könnte. Die beschließen stattdessen aber etwas ganz Anderes, nämlich das schon einmal spektakulär schief und vermutlich tödlich gelaufene Experiment  nochmal zu wiederholen. Was dann zwar erneut spektakulär und tödlich schief läuft, aber wer konnte das ahnen und wer hätte denn….ach, was soll's.

„The Apparition“ ist eine in jeder Hinsicht unterdurchschnittliche Produktion, bei der bis zum banalen Ende praktisch überhaupt nichts stimmt oder funktioniert. Und auch keinesfalls so unfreiwillig komisch und unterhaltsam, dass sich das Anschauen trotzdem irgendwie lohnen würde. Aber wir haben ja gelernt: Wenn wir einfach nicht daran glauben, dann exisitert dieser Film auch überhaupt nicht.

Bilder: Copyright

10
10/10

sehr klug, sehr witzig, sehr treffend und wesentlich unterhaltsamer als der streifen. ich konnte mit dem ende des films nichts anfangen und die bezeichnung "banal" läßt in mir nun doch ein wenig befriedigung aufkeimen...

Permalink

2
2/10

Ein an Belanglosigkeit kaum zu unterbietendes filmisches Nichts, das geradezu danach schreit, eine 1-Augen-Bewertung zu bekommen, wäre da nicht dieser äusserst stylische Abspann, das eigentliche Highlight dieser cineastischen Gurke. Hierfür gibt es ein Gnaden-Auge extra !

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3
3/10

Spannend aber kein Horror!!! Das Ende war mir zu einfallslos!!! Man hätte mehr draus machen können...
Twilight trifft Harry Potter: mit Geistern!!! :-(
Also nur 3 von 10 Daumen hoch!!!

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