Traineransprache in der Mannschaftskabine (kurz vor dem Spiel):
"Ich weiß, was Du letzten Sommer getan hast! Und das gilt für jeden von Euch. Also frage ich Euch: Wollt Ihr dahin wirklich zurück? Du, Shane Falco (Keanu Reeves), vormals erfolgreicher Collegespieler und jetzt, was, Bootschrubber? Willst Du Dir diese Chance entgehen lassen? Also, lass Dich auch nicht zu sehr von der süßen Cheerleadertrainerin (Brooke Langton) ablenken. Das gleiche gilt übrigens für alle: Nur weil wir unsere Cheerleadertruppe aus einem lokalen Stripclub rekrutiert haben, will ich nicht die geringste Konzentrationsschwäche von Euch sehen. Okay, es kam vielleicht alles ein bißchen plötzlich. Alle Profi-Spieler treten in den Streik, weil sie noch mehr Geld haben wollen, als sie sowieso schon
Die neue Cheerleader-Truppe sorgt für taktisch durchdachte Ablenkung des Gegners. |
verdienen, und ich, Jimmy McGinty (Gene Hackman), hole euch unter den Steinen hervor, wo ihr euch verkrochen habt, um binnen einer Woche ein Profi-Team aus euch zu machen. Und du Shane, Du bist das Herzstück dieser Mannschaft, Junge, also mach was draus. Oder Du, Clifford Franklin (Orlando Jones), der Mann der schnell rennen aber nichts festhalten kann. Willst Du auf ewig im Supermarkt arbeiten? Was ist mit Euch anderen? Nigel (Rhys Ifans), Du verrückter blonder Waliser. Gibt es nicht noch anderes als sich mit zwielichtigen Gestalten in der eigenen Kneipe zu verbrüdern? Du, Daniel (Jon Favreau), der Du als Polizist fast so gefährlich bist wie Eure bissigsten Polizeihunde? Ihr Alle! Und schaut Euch jetzt an. Ihr tragt die Trikots der Washington Sentinels und Euer Ziel muss es sein, die Saison mit Anstand und Würde und verdammt noch mal
anfangen: Keanus Love Interest, Cheer-Chefin Annabelle (Brooke Langton) |
erfolgreich zu Ende zu bringen! Warum ihr das schaffen werdet? Weil Ihr einige der verdammt noch mal besten Spieler seid, die ich je gesehen habe. [Im Hintergrund ertönt leise eine einsame Trompete, die "The Star-Spangled Banner" spielt] Was seht ihr wenn ihr in den Spiegel schaut, hmm? Eine bunt zusammengewürfelte Truppe aus groß und klein, dick und dünn, verkleidet in Footballtrikots? Ich sehe Helden vor mir. Helden aus der zweiten Reihe, die es verdient haben, im Rampenlicht zu zeigen, was sie können. Die das Spiel noch um seiner selbst Willen spielen. Und nun geht raus, Ihr Helden, ihr Krieger, und zeigt was ihr könnt! Tretet ihnen in den Hintern und macht mich stolz!"
Expertengespräch der TV-Kommentatoren (in der Halbzeitpause):
"Na, John, bist Du genauso überrascht wie ich, wie gut sich diese "Helden aus der zweiten Reihe" hier präsentieren? Da hatte man noch vor dem Spiel gedacht, sie würden eine typisch mediokre Leistung abliefern und dann ist man doch positiv überrascht. Sicher, man hat sie nahezu alle schon gesehen, die Wendungen in diesem (Schau-) Spiel. Aber Taktikkoordinator Howard Deutch und sein Assistent Vince McKewin haben offenbar ihre Hausaufgaben gemacht. Trotz der Besetzung sämtlicher üblichen Verdächtigen auf den Schlüsselpositionen, also den Zweifler, den Aggressiven, den Showman, den Verrückten und die herzensguten big men, hat er sein Team gut im Griff, oder?"
"Weißt Du, Pat, das Geheimnis ist hier nicht Innovation, sondern gelungene Variation. Sicher, man kennt die Spielzüge aus vielen vorangegangenen Partien. Aber wenn das Ganze mit ordentlich Esprit, Sympathie und einer gewissen Leichtigkeit umgesetzt wird..."
"Du meinst also, auch einen sattsam bekannten Spielablauf kann man genießen, wenn die einzelnen Spielzüge gut ausgeführt werden, John?"
gepflegt über einen Touchdown ab. |
"Genau das meine ich, Pat!"
"Ich sehe schon, wir verstehen uns, John. Oh, ich höre gerade, wir geben noch mal ab zur Werbung, bevor wir uns wieder melden mit diesem weiterhin spannenden Spiel..."
Bericht in den Sportseiten einer großen Zeitung (einen Tag nach dem Spiel):
"Helden aus der zweiten Reihe" sorgten für Überraschung!
Das hätte kaum einer der Experten für möglich gehalten: Die Ersatzspieler der Washington Sentinels konnten sie mit einer nicht hundertprozentig gelungenen, aber doch weitaus besseren Leistung als vorher angenommen weitestgehend zufrieden stellen. Dazu unser Korrespondent Kevin Riley: "Zwiespältig war die Reaktion auf jeden Fall. Naiv, zu konventionell und stereotyp könnte man die Taktik von Howard Deutch schimpfen. Aber den Spielern gelang es, mit Charme, Spielfreude und Spielwitz, das Publikum auf seine Seite zu ziehen. Dies ist halt Spaß wie ihn die amerikanischen Zuschauer lieben: Sauber, politisch korrekt und einfach nett. All American, eben." Es wird erwartet, daß jene "Helden aus der zweiten Reihe" diesem Achtungserfolg eine recht erfolgreiche Restsaison nachschieben und als eine der Sommerattraktionen gewertet werden können. Weiteres erfahren Sie auch in den nächsten Wochen nur hier auf diesen Seiten.
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