"Star Trek: The Next Generation" - Staffel 3

von Volker Robrahn / 3. September 2009

Im dritten Produktionsjahr (1990) begab sich die neue Star Trek - Generation endgültig auf den Höhenflug, der dieser Serie eine bis heute andauernde Popularität verschaffte. Die Autoren hatten die anfängliche Ratlosigkeit im Umgang mit den Charakteren überwunden und begannen nun deren Potential wirklich auszuschöpfen. Dazu kam der Mut, sich auch handlungstechnisch an Orte zu begeben, an denen noch keine Star Trek-Crew je gewesen war.

Wir sehen zum ersten Mal den klingonischen Heimatplaneten und dessen "Hohen Rat" in Aktion ("Die Sünden des Vaters"), besuchen den Freizeitplaneten Risa ("Picard macht Urlaub") und der leicht verhaltensgestörte Lt. Reginald Barclay (Dwight Schultz, als "Murdoch" vom A-Team bereits Kultstar) hat seinen ersten Auftritt. Aber auch alte Bekannte kehren zurück: Dauerhaft löst Dr. Beverly Crusher wieder die beim Publikum unpopuläre Dr. Pulaski ab und wir erleben Gastauftritte von Spocks Vater Sarek, dem unvermeidlichen Q und sogar die kurzfristige Rückkehr von Denise Crosby als Tasha Yar in "Die alte Enterprise". Diese aufwändig und äußerst morbide inszenierte Zeitreise-Episode gilt nach wie vor als eines der absoluten Highlights der gesamten Serie.
Weitere Höhepunkte sind die Erschaffung künstlichen Lebens in "Datas Nachkomme", das im Original so wundervoll betitelte komödiantische Highlight "Menage à Troi", in dem Captain Picard sich genötigt sieht, in flammenden Worten seine Liebe zu Lwaxanna Troi zu beschwören, und natürlich der erste (und nach wie vor beste) "Cliffhanger" der Star Trek-Geschichte, "In den Händen der Borg", dessen erster Teil die dritte Staffel beschließt. Auch mehr als eine Dekade später jagt einem das unerbittliche "Widerstand ist zwecklos" des zum Borg assimilierten Picard einen wohligen Schauer über den Rücken. 
Selbst die schwächeren Folgen boten mittlerweile ein akzeptables Durchschnittsniveau und die wirklichen Schwachpunkte sind schnell aufgezählt: Die entsetzlich kitschige "Mutterliebe" und das Wandeln auf auch damals schon längst ausgetretenen Pfaden in "Riker unter Verdacht" oder den etwas zu zahlreichen "Wir mischen uns nicht in die Entwicklung anderer Völker ein"-Episoden. Mit Abschluss der dritten Season hatte die "Next Generation" jedoch nahezu alle Kritiker davon überzeugt, dass es wohl doch eine gute Entscheidung war, die "Star Trek"-Legende mit einer neuen Mannschaft fortzuschreiben.

Auch die dritte Box bietet die mittlerweile schon gewohnte und bekannte Ausstattung: Wahlweise fünf Sprachfassungen und optionale Untertitel, erstklassiger Sound zumindest in der englischen Version und erfreulicherweise auch diesmal keinerlei Unstimmigkeiten bei der Tonspur mehr. In den angehängten Extras gibt es erneut einen Überblick über die interessantesten Missionen aus Sicht der Beteiligten. Etwas genauer sollte man sich dabei ruhig einmal die Aussagen von Levar Burton anhören, der im Gegensatz zum Rest der Interviewten auch durchaus einige kritische Töne hinsichtlich der Entwicklung seines Charakters Geordi La Forge parat hält: "Zum Glück haben sie ihn dann in den Maschinenraum verfrachtet, damit er wenigstens eine einigermaßen sinnvolle Funktion hatte. Und die Autoren hielten seine Probleme im Umgang mit dem anderen Geschlecht wohl für unterhaltsam. Aber während wir irgendwann sogar das Sexualleben irgendwelcher Mikroben erforscht haben, blieb Geordi immer ein asexuelles Neutrum."

Gut gesprochen, Mister Burton. Aber selbst dem eher hölzernen Geordi La Forge wurden dann doch noch einige interessante Folgen gewidmet und zwar in der folgenden vierten Season, die wir dann beim nächsten Mal besprechen.
 


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