Interview mit "Contraband" - Hauptdarsteller Mark Wahlberg

von Volker Robrahn / 14. März 2012

Filmszene: Mark, ein Remake ist ja nichts Ungewöhnliches, aber dass der Hauptdarsteller des Originalfilms nun zum Regisseur der neuen Version wird schon.

Mark Wahlberg:  Baltasar Kormakur war Darsteller und Produzent von „Rejkjavik-Rotterdam“ und ist schon lange in verschiedenen Funktionen aktiv. Der Hauptgrund für diese Entscheidung war, das wir außer den Schauplätzen gar nicht viel an der Geschichte und dem Feeling des Originals ändern wollten. Um das zu erreichen war Baltasar daher die logische und richtige Wahl. Meine einzige Sorge war, dass es dann zu einem ständigen Vergleich zwischen seiner und meiner Performance kommen würde. Aber da er mir freundlicherweise viele Freiheiten gelassen hat, die Rolle auf meine eigene Art anzulegen, dürfte das eigentlich nicht passieren.

Wahlberg BerlinHabt Ihr direkt in Panama an Originalschauplätzen gedreht?

Ja, das haben wir zum allergrößten Teil und das war auch essentiell für die überzeugende Umsetzung der Geschichte. Dabei gab es auch niemanden der uns von offizieller Seite Vorschriften gemacht hätte, wo und was wir eventuell nicht drehen dürften.  Was uns vor allem bei der Auto-Verfolgungsjagd zugutekam, wo wir uns dann richtig schön austoben konnten.

Was hat Dich an der Story gereizt?

Eigentlich alles. Im Prinzip ist ein gutes Skript immer das Wichtigste und hier haben wir eine clevere, smarte Story, die sehr auf die einzelnen Figuren zugeschnitten ist. Ich mag die Action-Elemente und auch das Thema Schmuggel, das in den Medien nicht so sehr beachtet und eher totgeschwiegen wird, wo aber tatsächlich gewaltige Summen Geld umgesetzt werden. Zudem lässt es sich eben sehr schön mit einer spannenden Thriller-Handlung verbinden. Wir arbeiten übrigens zurzeit an einer Doku-Reihe fürs Fernsehen über das Thema Schmuggel von Waffen, Drogen, Geld usw. und wie das die globale Ökonomie beeinflusst. Da werde ich einer der Produzenten sein und die Dreharbeiten beginnen in wenigen Wochen.

Gibt es aktuell einen Trend speziell zu nord-europäischen Themen und Regisseuren? Ich denke da an die Stieg Larsson-Filme oder an Thomas Alfredsons hochgelobten „Dame, König, As, Spion“.

„Verblendung“ ist glaube ich weltweit ein ganz großes Thema, das konnten selbst die USA nicht übersehen. Wobei mit der schwedische Film sogar ein bisschen besser gefallen hat. Aber im Großen und Ganzen würde ich da keinen großen Trend in bestimmte Länder erkennen wollen, viele die sich beweisen und auffallen mit ihren Filmen bekommen dann irgendwann ein Angebot aus Hollywood, wie jetzt eben auch Balthasar.

Und der hat sich dann ja auch gleich für weitere Aufgaben qualifiziert. „Contraband“ startete in den USA auf Platz 1 und hat bisher ein ganzes  Stück mehr eingespielt als man wohl vorher erwarten konnte. Dem Publikum scheint es also zu gefallen.

Was natürlich letztlich auch unser Ziel ist -  Filme fürs Publikum zu machen. Und ja, im Verhältnis  zu dem was der Film gekostet hat läuft er wirklich sehr gut. Ich finde ja, es ist ein „ehrlicher“ Film, einer der nicht vorgibt mehr zu sein als er ist, der nicht allzu bombastisch und glamourös daherkommt.

Dein nächster Film wird aber etwas völlig Anderes sein, eine Komödie namens „Ted“ und Dein bester Freund ist darin ein … Teddy-Bär?

Das stimmt. Es ist eine nette Komödie. Meine Figur hat als Kind einen Teddy-Bär geschenkt bekommen, von dem er sich gewünscht hat, dass er lebendig wird, was auch geschehen ist.  Jetzt ist er erwachsen und hängt immer noch mit dem lebenden Teddy rum – der übrigens als einziger sprechender Bär sehr berühmt geworden ist und in vielen Talkshows auftritt.

Hat man bei so einem Skript nicht zunächst mal leichte Zweifel ob das denn funktionieren kann?

Na klar, wenn man es falsch anpackt und präsentiert kann sowas schnell sehr albern und lächerlich werden. Aber ich bin natürlich überzeugt, dass wir es glaubwürdig angehen und der Film ein Monster-Hit werden könnte. Außerdem möchte ich ganz allgemein gerne ein bisschen mehr Komödien spielen. „Die etwas anderen Cops“ lief schon recht gut, aber trotzdem werde ich von vielen immer noch eher als der ernste Action-Typ gesehen. Und ich bin doch eigentlich gar nicht so ernst …


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