Street Kings

Originaltitel
Street Kings
Land
Jahr
2007
Laufzeit
107 min
Genre
Regie
Release Date
Bewertung
6
6/10
von Volker Robrahn / 19. März 2011

 

Cop-Thriller gibt es bekanntlich viele, taucht in Verbindung damit allerdings der Name "James Ellroy" auf, dann ist dem Werk schon mal eine erhöhte Aufmerksamkeit gewiss. Der Bestsellerautor schreibt im Grunde nichts Anderes als Krimis der harten Sorte, gehört auf diesem Gebiet aber auch zu den gleichsam erfolgreichsten wie anerkanntesten Koryphäen. Für Filmfreunde beruht der gute Ruf von Ellroy-Stoffen dabei aber eigentlich nur auf einer einzigen wirklich gelungenen Adaption, nämlich Curtis Hansons "L.A. Confidential" aus dem Jahre 1997. Brian de Palmas Version von "Black Dahlia" konnte dagegen vor zwei Jahren kaum jemanden begeistern, und trotzdem darf man natürlich jetzt auf "Street Kings" gespannt sein. Auch oder gerade weil der nun nicht auf einer Buchvorlage beruht, sondern Meister Ellroy diesmal ein Originaldrehbuch beisteuerte.

Dieses dreht sich - und spätestens jetzt stellt sich bereits ein Déjà Vu-Erlebnis ein - um einen aufrechten Polizisten, der umgeben von korrupten und wenig vertrauenswürdigen Kollegen seinen Weg geht. Nein, beliebt ist der Einzelgänger Tom Ludlow (Keanu Reeves) bei den anderen Mitgliedern seiner Einheit im Los Angeles Police Department wahrlich nicht, auch wenn seine Erfolgsquote bei zahlreichen brutalen Alleingängen doch außerordentlich beeindruckend ist. Obwohl ihm sein Vorgesetzter und fast väterlicher Freund Captain Wander (Forest Whittaker) den Rücken frei hält, gerät Ludlow ins Visier des internen Ermittlers Biggs (Hugh Laurie). Verantwortlich dafür scheint sein ehemaliger Partner Washington zu sein, doch als er den zur Rede stellen will, wird Tom unvorbereitet Zeuge eines Überfalls, bei dem sein Ex-Partner brutal hingerichtet wird. Da Ludlow die Schießerei überlebt, könnte er selbst zum Hauptverdächtigen werden und wieder ist es Wander, der die schützende Hand über seinen besten Mann hält. Im Gegenzug soll Tom sich aus der Suche nach den Tätern heraushalten, doch damit tut sich der Heißsporn naturgemäß schwer. Es gelingt ihm, den jungen Ermittler Diskant (Chris Evans) auf seine Seite zu ziehen und gemeinsam stoßen die beiden vor in ein Wespennest aus Vertuschung und Korruption.

Der Auftakt ist vielversprechend, denn die saucoole und dabei reichlich brutale Befreiungsaktion, mit der uns die Hauptfigur gleich zu Beginn ein wenig näher gebracht wird, bietet allerfeinstes Actionkino. Und überrascht dabei vor allem mit einem hoch engagiert und konzentriert agierenden Keanu Reeves. Reeves ist ja ein Darsteller dem man traditionell (und aus der bisherigen Erfahrung auch nicht ganz unbegründet) nur ein eher limitiertes Spiel zutraut, aber hier liefert er sicher eine der besten Leistungen seiner Karriere. Überzeugend bringt er die Unruhe und Angespanntheit, die ständig latent gegenwärtige und auch immer wieder ausbrechende Aggressivität seiner ansonsten nur minimal charakterisierten Figur rüber.
Überhaupt punkten die "Street Kings" am stärksten in der Kategorie Darsteller und spielen auch genau dort, nämlich mit einem herausragenden Ensemble, noch am Ehesten in der Liga von "L.A. Confidential". Der großartige Forest Whittaker beherrscht als Captain der Einheit jede seiner Szenen, und kaum jemand versteht es wie er so derart schnell und überzeugend zwischen verschiedenen Gemütszuständen hin und her zu wechseln, gerade eben noch hinterhältig und verschlagen, im nächsten Moment bereits wieder jovial und liebenswert. Dazu eine Art bessere Gastrolle für Hugh "Dr. House" Laurie, dessen knurriger Ermittler Biggs sich nicht allzu sehr von der Rolle unterscheidet, in der ihn zur Zeit die Massen lieben wie keinen anderen TV-Helden. Lediglich Chris Evans' (die "Fackel" aus "Fantastic Four") Figur des dem Helden zur Seite stehenden Sidekicks bleibt so blass wie überflüssig, denn im Grunde genommen dehnt diese nur die Handlung um eine gute halbe Stunde, bevor sie dann auch wieder verschwinden muss. Und dieses auf eine Art, wie man sie rund eine Stunde zuvor bereits genauso zu sehen bekommen hat.
Womit wir die Überleitung gefunden hätten zu dem, was nicht so gelungen ist an den "Street Kings", und das ist tatsächlich die Story. Nicht dass die nun an sich schlecht wäre und ja, sie stammt vom großen James Ellroy, das ist dem Rezensenten durchaus bewusst. Aber ganz ehrlich: Der Mann wiederholt sich. Denn erneut haben wir es mit der korrupten Polizei von Los Angeles zu tun, wie nicht nur bereits in dem schon zweimal erwähnten Meisterwerk, sondern auch ebenso in einem anderen Film, für den Ellroy das Drehbuch verfasste. Die Rede ist von "Dark Blue", dem nicht ganz so stargespickten Thriller in dem sich Kurt Russell genauso tough und rüde durch einen Sumpf an Verrat innerhalb des eigenen Berufszweiges kämpfen durfte. Die Ähnlichkeiten im Handlungsverlauf sind wirklich frappierend und so langsam haben wir es wohl begriffen: Die Polizei ist durch und durch korrupt, ganz besonders die von L.A. Der Einzige, der das dann nicht so recht wahrhaben möchte und es dementsprechend auch als Letzter erkennt, ist die nur bedingt sympathische, aber stets aufrechte Hauptfigur.
Deshalb will man dem guten Tom Ludlow auch bereits nach einer halben Stunde mal kräftig gegen die Stirn klopfen und höflich anfragen, ob denn da oben wohl jemand zu Hause ist, auch wenn dafür mit einer barschen Reaktion zu rechnen wäre. Denn während eigentlich jedem Zuschauer zu diesem Zeitpunkt bereits völlig klar ist, wer denn wohl der böse Mann ist, bei dem letztendlich alle Strippen der gar nicht mal allzu komplexen Geschehnisse zusammenlaufen, wird dies dem guten Tom erst als Allerletztem klar. Während der also kurz vor Schluss aus allen Wolken fällt, braucht man sich trotzdem als aufmerksamer Betrachter nicht allzu sehr auf die Schulter zu klopfen - denn seien wir ehrlich: Es gab keine andere Lösung.

Einen recht bedeutenden Kritikpunkt hätten wir somit also vorzubringen, zu einem ansonsten absolut kompetent inszenierten und gespielten Cop-Thriller der etwas härteren Sorte. Ein Film, der den Freunden des Genres allemal solide Unterhaltung bietet, dies aber eben nach bekanntem Muster. Nach sehr bekanntem Muster.

 
Bilder: Copyright

8
8/10

Die Kritik, dass alles nach wohlbekanntem Muster abläuft ist absolut zutreffend - aber trotzdem sollte keiner, der diese Art von schmutzigem Cop-Thriller mag, sich deswegen davon abhalten lassen "Street Kings" zu sehen.

Die Story mag nicht die innovativste sein, das kommt aber während dem Flmgenuss heir kaum zum tragen - wenn man sich davon gestört fühlt, dass man schon nach einer halben Stunde erahnen kann wer die wahren Bösewichte sind dürfte man sowieso keinen Cop-Thriller anschauen. Denn auch die bekannteren Filme des Genres haben alle das selbe Problem. Das aber nur eines ist, wenn mans zu einem macht.

Kompromisslos-Action mit der erwarteten "FSK 18" Gewalt, dabei aber nie ausufernd und definitv sehenswert für Thriller-Fans.

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7
7/10

Keanu Reeves und Forest Whittaker können bestimmt als gute Schauspieler angesehen werden. Jedoch wird der Film diesen beiden erfahreren Leuten nicht gerecht.
Ich hatte mich riesig auf diesen Film gefreut, jedoch richtig vom Hocker hat der Streifenmich jetzt nicht gerissen. Wie schon erwähnt verläuft der Film nach dem typischen Cop-Thriller Schema. Die Handlungsstränge sind mMn zu einfach gestrickt und vorher sehbar. Jedoch in Sachen Aktion erfüllt er alles, was man sich als Liebhaber dieses Genres wünscht. Natürlich besticht der Film auch durch seine Geschwindigkeit, doch irgendwie fehlt dem Film das gewisse etwas, wie es zB. in Training Day vorhanden war.
Alles in Allem ein sehenswerter Film, man sollte sich jedoch nicht zuviel Tiefgang und Genialität erhoffen, denn diese sucht man in diesem Film öfters vergebens.

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6
6/10

Ich bin ein riesen Fan von Training Day. Ich liebe diesen Film. David Ayers andere Filme schwanken hingegen. Dark Blue fand ich eher mäßig. SWAT war einfach nur dumm und mies. Harsh Times fand ich sehr ordentlich, nicht zuletzt wegen Freddy Rodriguez und Christian Bale, aber längst nicht so gut wie TD.
That being said - Street Kings ist ebenfalls wieder ein Film über korrupte L.A. Cops und böse Gang-Neighbourhoods. Von der Thematik durchaus ein Thema für das ich mich interessiere. Neben Keanu Reeves steht vor allem Forest Whitaker im Mittelpunkt. In kleineren Rollen geben sich die Rapper Common, The Game, der Comedian Jay Mohr und Dr. House ihr Stelldichein. Klingt alles nicht so verkehrt.
Ist aber leider nicht wirklich gut. Die Story wirkt arg konstruiert und stellenweise einfach unglaubwürdig. Zu CSI Zeiten ist man vielleicht geschädigt - Aber ich dachte ständig "damit kommen die niemals durch" oder "als ob!". Gedanken die ich nie gerne habe, wenn es um vermeintlich realistische Filme geht. Neben dem eher dünnen Plot, ist aber vor allem Keanu Reeves ein wirklicher Schwachpunkt. Hatte er irgendwie bei mir immer diesen ominösen "Neo" Bonus, so muss ich leider wirklich sagen, der Typ ist schauspielerisch einfach nicht gut. Ich mag Keanu Reeves, aber in Rollen, in denen er wirklich Persönlichkeit zeigen soll oder kann, versagt er für mich. Das wird gerade durch die genannten Ayer Filme deutlich. Alle Protagonisten waren besser als Reeves. Sogar Kurt Russel in Dark Blue. Während Street Kings musste ich ständig auch an Christian Bale aus Harsh Times denken und ärgerte mich fast, dass er nicht für den Film gecastet wurde. Wahrscheinlich hat er aber ob des Drehbuchs einfach abgewunken. Oder Batman lässt ihm keine Zeit. Wie auch immer, der Film kann eine gewisse B-Movie Note nicht abschütteln und so wirken selbst gute Auftritte von Whitaker irgendwie überzeichnet und unglaubwürdig.
Dazu kommt, dass gewisse Elemente einfach irgendwie reingequetscht wirkten, damit sie eben "drinne" sind. Während bei Training Day die Übergänge von Ghetto, Korruption und rechtschaffenden Cops irgendwie fließend und zumindest nachvollziehbar waren, passieren bei Street Kings ständig sachen, die mir eben zu wissentlich platziert waren und nicht wirklich aus der Story oder den Charakteren und ihren Umfeldern entstanden sind.
Da gibt eine Szene wo Reeves in einem Gang-Viertel mit einem Kind spanisch redet. Die Szene erinnerte an vergleichbare Szenen aus Training Day und Harsh Times. Doch Reeves Charakter nimmt man die Rolle, des "down to the Street" Cops nicht ab. Es wirkt wie eine Homage an die eben genannten Filme.
Leider kein wirklich guter Film mit konstruierter Story, unglaubhaften Charakteren und wenig Tiefgang.

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5
5/10

ich hatte mehr erwartet!
zwar ein ordentlich gemachter cop movie, der aber leider vorhersagbar ist und an einigen stellen dadurch langatmig erscheint. forest whittaker und keanu reeves spielen ihre rollen sehr gut, können aber mehr. am besten fand ich die dialoge von reeves und laurie.

wer training day kennt wird hier wohl ein bisschen entäuscht den kinosaal verlassen.
ein super film für einen dvd - abend, ein kinoereignis war er für mich jedoch nicht. schade.

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7
7/10

War ein wenig wie McDonalds.

Man weiß genau was man bekommt, es schmeckt immer gleich und wenn man raus ist hat man schon vergessen wie es geschmeckt hat.

Und nach 2 Stunden ist der Magen wieder leer.

Aber schlecht war es nicht.

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6
6/10

@etienne
DITO! 100% zustimmung !

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Der Mann heißt Hugh Laurie, nicht Lugh

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7
7/10

Ein insgesamt recht ordentlicher Cop-Film.
Jedoch für den geübten Ellroy-LESER einfach nicht HART genug.
Ich meine damit keineswegs die fehlende Brutalität bei den Action Szenen.
Ich meine die rigorose Härte der verzweifelten, moralisch verkommenen, ultrabrutalen Protagonisten, die Ellroys BÜCHER so außergewöhnlich machen.
Ich mag Keanu Reeves, aber in diesem Film hat er nichts zu suchen.
Tom Ludlow wäre eine gute Rolle für Russell Crowe gewesen.

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3
3/10

Unoriginell, schlecht gespielt und vorhersehbar. Insgesamt einfach nur schlecht.

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10
10/10

Ein dunkler harter Cop Thriller bei dem alles paßt.Tolle
Schauspieler und K.Reeves endlich mal nicht in einem Mainstream
Popcorn Film.
Von der ersten Minute an spannend und das Ende fand ich überhaupt nicht vorhersehbar.
Einer der besten Filme der letzten Jahre !!!

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4
4/10

für einen tv film ok, aber nicht für teures kino.

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