Cop-Thriller gibt es bekanntlich viele, taucht in Verbindung damit allerdings der Name "James Ellroy" auf, dann ist dem Werk schon mal eine erhöhte Aufmerksamkeit gewiss. Der Bestsellerautor schreibt im Grunde nichts Anderes als Krimis der harten Sorte, gehört auf diesem Gebiet aber auch zu den gleichsam erfolgreichsten wie anerkanntesten Koryphäen. Für Filmfreunde beruht der gute Ruf von Ellroy-Stoffen dabei aber eigentlich nur auf einer einzigen wirklich gelungenen Adaption, nämlich Curtis Hansons "L.A. Confidential" aus dem Jahre 1997. Brian de Palmas Version von "Black Dahlia" konnte dagegen vor zwei Jahren kaum jemanden begeistern, und trotzdem darf man natürlich jetzt auf "Street Kings" gespannt sein. Auch oder gerade weil der nun nicht auf einer Buchvorlage beruht, sondern Meister Ellroy diesmal ein Originaldrehbuch beisteuerte. Dieses dreht sich - und spätestens jetzt stellt sich bereits ein Déjà Vu-Erlebnis ein - um einen aufrechten Polizisten, der umgeben von korrupten und wenig vertrauenswürdigen Kollegen seinen Weg geht. Nein, beliebt ist der Einzelgänger Tom Ludlow (Keanu Reeves) bei den anderen Mitgliedern seiner Einheit im Los Angeles Police Department wahrlich nicht, auch wenn seine Erfolgsquote bei zahlreichen brutalen Alleingängen doch außerordentlich beeindruckend ist. Obwohl ihm sein Vorgesetzter und fast väterlicher Freund Captain Wander (Forest Whittaker) den Rücken frei hält, gerät Ludlow ins Visier des internen Ermittlers Biggs (Hugh Laurie). Verantwortlich dafür scheint sein ehemaliger Partner Washington zu sein, doch als er den zur Rede stellen will, wird Tom unvorbereitet Zeuge eines Überfalls, bei dem sein Ex-Partner brutal hingerichtet wird. Da Ludlow die Schießerei überlebt, könnte er selbst zum Hauptverdächtigen werden und wieder ist es Wander, der die schützende Hand über seinen besten Mann hält. Im Gegenzug soll Tom sich aus der Suche nach den Tätern heraushalten, doch damit tut sich der Heißsporn naturgemäß schwer. Es gelingt ihm, den jungen Ermittler Diskant (Chris Evans) auf seine Seite zu ziehen und gemeinsam stoßen die beiden vor in ein Wespennest aus Vertuschung und Korruption. Der Auftakt ist vielversprechend, denn die saucoole und dabei reichlich brutale Befreiungsaktion, mit der uns die Hauptfigur gleich zu Beginn ein wenig näher gebracht wird, bietet allerfeinstes Actionkino. Und überrascht dabei vor allem mit einem hoch engagiert und konzentriert agierenden Keanu Reeves. Reeves ist ja ein Darsteller dem man traditionell (und aus der bisherigen Erfahrung auch nicht ganz unbegründet) nur ein eher limitiertes Spiel zutraut, aber hier liefert er sicher eine der besten Leistungen seiner Karriere. Überzeugend bringt er die Unruhe und Angespanntheit, die ständig latent gegenwärtige und auch immer wieder ausbrechende Aggressivität seiner ansonsten nur minimal charakterisierten Figur rüber. Einen recht bedeutenden Kritikpunkt hätten wir somit also vorzubringen, zu einem ansonsten absolut kompetent inszenierten und gespielten Cop-Thriller der etwas härteren Sorte. Ein Film, der den Freunden des Genres allemal solide Unterhaltung bietet, dies aber eben nach bekanntem Muster. Nach sehr bekanntem Muster. |
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