Shazam! 2: Fury of the Gods

Originaltitel
Shazam! Fury of the Gods
Land
Jahr
2020
Laufzeit
130 min
Genre
Release Date
Bewertung
6
6/10
von Volker Robrahn / 16. März 2023

Der erste „Shazam“-Film präsentierte sich 2019 als der familien- wenn nicht gar kinderfreundlichste Beitrag innerhalb des DC-Universums, der zu den übrigen Filmen zudem keinen direkten Bezug aufwies. Beides ändert sich nun, Letzteres erst gegen Ende, Ersteres aber bereits zu Beginn von „Fury of the Gods“. Denn es sind halt ein paar Jahre vergangen seit Billy Batson und dann auch seine sämtlichen Geschwister aus der gemeinsamen Pflegefamilie mit Superkräften ausgestattet wurden. Da ist die Zeit der kindlichen Streiche irgendwann vorbei und an deren Stelle treten eher pubertäre Interessen und auch ernsthafte Sinnfragen. Eine an sich logische Entwicklung also für die Fortsetzung, auch wenn man hier und da hören und lesen kann, dass diesem Film nun leider die Lockerheit und Leichtigkeit des Vorgängers abgehe.

Das ist jeoch übertrieben, denn die „Shazamily“ gibt sich auch weiterhin als knallbunte und sprücheklopfende Truppe, und hebt sich damit gerade innerhalb des von Zack Snyder maßgeblich düster geprägten DC-Kosmos weiterhin auffallend ab. Die Fortsetzung verfährt dabei nach dem genauso bewährten wie unoriginellen Konzept alles eine Nummer größer aufzuziehen: Mehr Figuren, sowohl auf der guten wie auf der Schurkenseite, mehr Action, größere Bedrohung. Das geht zwar etwas auf Kosten der einzelnen Charakterisierungen, denn mehr als eine Eigenschaft oder ein markantes Problem sind für die Geschwister hier jetzt meist nicht mehr drin, doch als streitende und mit sich hadernde Familie funktioniert das Team dafür sehr gut und überwiegend glaubwürdig - wenn man davon absieht, dass Zachary Levi als erwachsener Billy nicht nur äußerlich sondern auch in Sachen Verhalten weiterhin komplett anders auftritt als sein jugendliches Pendant.

Für die drei unterschiedlich fiesen Göttinnen aka „Die Töchter des Atlas“ hat man sich zwei bekannte Namen und eine aufstrebende Nachwuchsdarstellerin ausgesucht, und insbesondere Lucy Liu darf hier auf Rachemission so richtig schön brutal und gemein sein, während sich Helen Mirren eher zurückhält und man dem zuckersüßen Augenaufschlag von „West Side Story“-Star Rachel Zeigler eh nichts wirklich Böses zutraut. Was „Fury of the Gods“ dann so ab der Mitte des Films abliefert, sieht alles sehr ordentlich aus, kommt aber eben auch verdammt generisch daher. Der Verlauf der Handlung ist hier jedem klar, das übliche CGI-Gewitter fällt weder groß auf noch ab, ist aber halt absolut nichts Besonderes.

Was den Film tatsächlich recht unterhaltsam macht ist daher vor allem der Humor, sind die Kabbeleien zwischen den Geschwistern sowie die stets scheiternden Versuche von Billy & Co. möglichst cool und selbstsicher daherzukommen. Und das sind dann auch die Momente in denen Zachary Levi so richtig glänzen kann und sich als die richtige Besetzung erweist. Das Ergebnis ist ein insgesamt durchschnittlicher Superheldenfilm, der auf die gröbsten Albernheiten des Vorgängers verzichtet, den man aber vermutlich vor ein bis zwei Dekaden noch als etwas aufregender empfunden hätte als es im aktuellen Genre-Überangebot der Fall ist.

Bilder: Copyright

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