Vom 28. Juni bis zum 6. Juli wurde München wieder einmal zum Paradies für Film- und Kinofans: Zum 31. Mal feierte die Stadt das „Filmfest München“ und bot mit 174 größtenteils hierzulande noch nicht gesehenen Filmen aus über 48 Ländern ein breit gefächertes Programm von überwiegend hoher Qualität.
Bereits im letzten Jahr, als Diana Iljine die Leitung des Filmfests von ihrem Vorgänger Andreas Ströhl übernommen hatte, wurden einige Neuerungen eingeführt. So wurde die Einteilung der Filme in unterschiedliche Sektionen überarbeitet; statt eigener Reihen für französische, lateinamerikanische und asiatische Filme gibt es seitdem nur noch die Reihe „Spotlight“, die für große Namen vor und hinter der Kamera steht, sowie die „International Independents“, unter denen sich neben den früher gewohnten „American Independents“ nun Independent-Filme aus aller Welt tummeln. Ergänzend hinzu kommen noch die beiden Wettbewerbsreihen „Cinemasters“ und „Cinevision“ (für etablierte Regisseure bzw. Regie-Neuentdeckungen) sowie natürlich die Reihen für deutsche Kino- und Fernsehfilme, das Kinderfilmfest und die obligatorische Open-Air-Reihe, die dieses Mal Filme zum Thema „Venedig“ versammelte.
Eine weitere, bei den meisten Besuchern unbeliebte Neuerung bildete in diesem Jahr die Tatsache, dass der bisherige Hauptspielort des Festivals – das zentrale CinemaxX-Kino – leider nicht mehr zur Verfügung stand. Stattdessen musste auf mehrere andere Spielstätten ausgewichen werden, deren Säle meist kleiner waren und die vor allem dafür sorgten, dass viele Festivalfans und akkreditierte Besucher im Eiltempo von einem Kino zum anderen hetzten, um ja keine Vorstellung zu verpassen. Immerhin wurden aufgrund der kleineren Kinosäle viele Filme in diesem Jahr öfter gezeigt, statt nur ein oder zwei gab es oftmals gleich drei Vorstellungen. Trotzdem wäre es schön, wenn das Festival in Zukunft wieder zu einer zentralen Spielstätte, die in unmittelbarer Nähe zu den übrigen Kinos liegt, zurückkehren könnte. Die Tatsache, dass man früher meistens von einem Kino zum nächsten laufen konnte, machte nämlich einen Großteil des Charmes des Filmfests aus.
Einen Neuzugang im Programm bildete dieses Jahr das „Serien Special“, das einzelne Folgen herausragender Fernsehserien wie „Mad Men“, „Veep“ oder „Downton Abbey“ auf die große Leinwand brachte. Mit dem „Games Special“ wollte man außerdem auf einen weiteren Entertainment-Bereich aufmerksam machen, der in immer engerer Verbindung zum Film steht: Video- und Computerspiele. Neben Dokumentationen zum Thema gab es dabei Filme zu sehen, die sich optisch und/oder inhaltlich an Computerspielen orientierten („Scott Pilgrim vs. The World“, „Wargames“). Auch in einer Reihe von Fachveranstaltungen, zu denen die Macher erfolgreicher Computerspiele geladen waren, sollten Verbindungen zwischen Games und Kino weiter ausgelotet werden.
Aber auch aus der Welt des Films waren natürlich wieder zahlreiche Gäste angereist, darunter der Stargast des diesjährigen Festivals, Sir Michael Caine, der sich nicht nur über den CineMerit Award freuen durfte, sondern auch noch seinen neuen Film „Mr. Morgan’s Last Love“ persönlich vorstellte und zudem in einem offenen Publikumsgespräch bei bester Laune zahlreiche Anekdoten aus seiner langen Karriere zum Besten gab. Auch der Italiener Paolo Sorrentino und der chilenische Kultregisseur Alejandro Jodorowsky, deren Werke jeweils in einer Hommage gezeigte wurden, stellten sich den Fragen der Münchner Filmfans. Mit „La Danza De La Realidad“ und „La Grande Belezza“ hatten beide zudem einen neuen Film im Gepäck, ebenso wie Nicolas Winding Refn, der „Only God Forgives“ persönlich vorstellte, nachdem er bereits im letzten Jahr auf dem Festival zu Gast war. Selbstverständlich war auch Caroline Link anwesend, wurde das Festival doch mit ihrem neuen Film „Exit Marrakesch“ eröffnet.
Natürlich kann man selbst als hochmotivierter Filmfan nur einen Bruchteil des reichhaltigen Programms sichten, daher stellen die im Folgenden vorgestellten Filme eine völlig subjektive Auswahl dar. Der Fokus liegt dabei allerdings auf solchen Filmen, die man so schnell bestimmt in keinem deutschen Kino wieder sehen wird.
Beginnen wir mit „Bekas“, einem Beitrag zum diesjährigen Kinderfilmfest: Die Brüder Zana und Dana wachsen Anfang der 1990er Jahre ohne Eltern im von Saddam Hussein beherrschten Irak auf. Als sie die Gelegenheit bekommen, ein paar Minuten von „Superman“ anzuschauen, schmieden sie fasziniert von dem Film und seinem Protagonisten einen Plan: sie wollen nach Amerika auswandern, in die große Stadt, in der Superman lebt. Von ihm erhoffen sie sich die Lösung all ihrer Probleme, doch zunächst müssen sie feststellen, dass ihre Reise ohne Geld, Pässe oder Transportmittel nicht leicht wird.
Der kurdische Regisseur Karzan Kader, der mit „Bekas“ seinen ersten langen Spielfilm vorlegt, erzählt darin die Geschichte konsequent aus der Sicht der beiden Kinder. Zana und Dana sehen die Welt noch aus einer kindlichen, naiv-optimistischen Sicht. Die Hindernisse, auf die sie treffen, lassen zwar hin und wieder Zweifel an der Durchführbarkeit ihres Unterfangens aufkommen, doch prinzipiell glauben sie noch daran, dass ihnen die ganze Welt offen steht und denken nicht viel darüber nach, was alles schief gehen kann. Da sie mit dieser optimistischen Grundhaltung auch auf ihre Mitmenschen zugehen, gelingt es ihnen tatsächlich, eine Hürde nach der anderen zu nehmen. Durch eine Kombination aus Glück, Einfallsreichtum und Offenheit kommen sie ihrem Ziel Schritt für Schritt langsam näher. „Bekas“ wurde zwar als Teil des Kinderfilmfestes gezeigt, wirkt aber aufgrund seiner positiven Botschaft und seiner fein ausgearbeiteten Figuren auch auf Erwachsene inspirierend. Ohne zwei hervorragende Hauptdarsteller würde ein solcher Film natürlich nicht funktionieren und da ist Kader wirklich ein Glücksgriff gelungen, denn das Schauspiel der beiden charismatischen Kinder wirkt zu jedem Zeitpunkt überzeugend.
Überhaupt nicht überzeugen konnte dagegen „The Last Time I Saw Macao“ aus der International Independents-Reihe. Die gemeinsame Regiearbeit von João Pedro Rodrigues und João Rui Guerra da Mata vermischt autobiographische Erinnerungen in einer Film noir-Ästhetik mit fiktiven Elementen. Der Protagonist des Films reist nach Macao, von wo ihn ein Hilferuf seiner alten Freundin Candy erreicht hat. Die Suche nach Candy gestaltet sich als ein nächtliches Abenteuer, das für den Zuschauer aber leider komplett uninteressant bleibt, da es der Stil des Films fast unmöglich macht, hier mit irgendjemandem oder irgendetwas mit zu fühlen und jegliche Spannung von Anfang an selbst zunichtemacht. Die Handlung wird in einem äußerst monotonen Voice-over vom Protagonisten erzählt – ohne dass dieser dabei selbst im Bild zu sehen ist. Stattdessen sieht man meistens nur statische Einstellungen von leeren Straßen, Gebäuden, Wänden oder Hotelzimmern. Im Filmfest-Programm ist die Rede davon, dass in der Geschichte „Löcher für eigene Projektionen“ klaffen; nach dem Film ist klar, dass man das eigentlich als Euphemismus verstehen muss, denn was hier passiert, ist auch hinterher nicht wirklich klar. Die Kombination aus einschläfernder Erzählstimme und düsteren, teils wie Standbilder wirkenden Szenen lässt den Film jedenfalls wie ein bebildertes Hörbuch wirken und erzielt eine ähnliche Wirkung wie eine öde Power Point-Präsentation.
Ansprechender war da schon „The Perverts’s Guide To Ideology“, die zweite Dokumentation, für die die britische Regisseurin Sophie Fiennes – Schwester der Schauspieler Ralph und Joseph Fiennes – mit dem slowenischen Kulturkritiker und Philosophen Slavoj Žižek zusammengearbeitet hat. Nachdem die beiden sich in „The Pervert’s Guide to Cinema“ dem Kino gewidmet haben, geht es nun also um die unser alltägliches Leben durchziehenden Ideologien. Für Filmfans ist das Ganze allerdings immer noch sehr interessant, da Žižek vor allem Filmbeispiele auswählt, um aufzuzeigen, wie die herrschenden Ideologien unserer modernen Gesellschaft unseren Blick auf unsere Umwelt lenken und uns unter anderem immer wieder zum Konsum der Produkte verführen sollen, die von den diese Ideologien verbreitenden Firmen hergestellt werden.
Žižek führt dabei als Erzähler durch den Film und ist auch oft selbst im Bild zu sehen; immer wieder wird er dabei in die Szenarien der Filme hineinversetzt, die er gerade bespricht (so spricht er etwa aus dem Bett in Travis Bickles Wohnung aus „Taxi Driver" zu uns). Anfangs wirkt das alles noch sehr unterhaltsam und ist für den einen oder anderen Lacher gut. Da der Film jedoch im Endeffekt nichts anderes ist, als ein mit bewegten Bildern und Beispielen unterlegtes erzähltes Žižek-Buch und dazu mit 144 Minuten arg lang geraten ist, wünscht man sich mitunter, eben lieber ein solches Buch zu lesen. Dort könnte man bei Bedarf eine nicht verstandene Stelle nochmal nachschlagen oder ein uninteressantes Kapitel überspringen, was im Kino natürlich nicht funktioniert. Das immer gleiche Schema von eingesetzten Beispielen, die dann von Žižek analysiert werden, verliert seinen Unterhaltungswert leider recht schnell.
Das von Žižek behandelte Themenspektrum ist dabei aber ein sehr breites und reicht von der Diskussion um die Legitimation von US-Miltärinterventionen über Hollywood-Blockbuster wie „Titanic“ oder „The Dark Knight“ bis hin zu Konsumphänomenen wie Starbucks und Kinder-Überraschungseiern. Doch die Verbindungen zwischen diesen Themen sind nicht immer ganz klar, die Auswahl wirkt mitunter willkürlich. Žižeks Hang zum weitschweifigen Philosophieren ist in gedruckter Form weniger problematisch als im Film, wo man durchaus einiges hätte kürzen können. Für Fans von Žižek und als Ergänzung zu seinen Büchern ist der Film aber auf jeden Fall empfehlenswert.
In der Sektion „Spotlight“, die Filme bekannter Namen (vor und hinter der Kamera) zeigt, war in diesem Jahr unter anderem die indische Regisseurin Mira Nair zu Gast, die 2001 mit „Monsoon Wedding“ in Venedig den Goldenen Löwen gewonnen hat. Ihr neuer Film „The Reluctant Fundamentalist“ ist die Verfilmung eines Romans von Mohsin Hamid. Der amerikanische Journalist Bobby Lincoln (Liev Schreiber) interviewt darin im Jahr 2011 den Pakistani Changez (Riz Ahmed), der ihm von seinen Erfahrungen in den USA erzählt. Dort lebte Changez zehn Jahre zuvor, hatte eine vielversprechende Karriere an der Wall Street vor sich und führte eine glückliche Beziehung mit der Fotografin und Künstlerin Erica (Kate Hudson). Doch nach dem 11. September ändert sich all das; Changez wird nun immer wieder aufgrund seines Aussehens und seiner Nationalität zum Opfer falscher Verdächtigungen und sogar vorrübergehend in Haft genommen. Er kehrt nach Pakistan zurück, wo er in Lahore an der Universität lehrt und sich ein neues Leben aufbaut. Lincoln bleiben im Gespräch mit Changez jedoch Zweifel daran, ob dieser nicht doch den internationalen Terrorismus unterstützt.
Die Stärken von „The Reluctant Fundamentalist“ liegen zum einen darin, dass der Filme viele Fragen stellt, aber nicht alle von ihnen beantwortet, sondern es dem Zuschauer überlässt, sich eine eigene Meinung zu den Geschehnissen und dem Handeln der Figuren zu bilden. Zum anderen besticht der Film durch seine durchweg überzeugend agierenden Darsteller. Der noch unbekannte Riz Ahmed behauptet sich inmitten der bekannten Nebendarsteller (darunter auch Kiefer Sutherland) erstaunlich gut und scheint sowohl das Talent als auch das Aussehen zum großen Filmstar zu haben. Auch was Schnitt, Kamera und ganz besonders Musik betrifft, bietet der Film erstklassige Unterhaltung mit Tiefgang und zudem einen für US-Verhältnisse erfrischend vorurteilsfreien Umgang mit seinem Thema.
Ebenfalls in der Spotlight-Reihe gezeigt wurde das neue Werk von Laurent Cantet, der vor fünf Jahren für „Die Klasse“ in Cannes die goldene Palme erhielt. Mit der Verfilmung von Joyce Carol Oates Roman „Foxfire – Confessions of a Girl Gang“ hat der Franzose nun zum ersten Mal einen Film in Nordamerika gedreht. Er erzählt darin von einer Gruppe junger Mädchen, die sich in den 1950er Jahren in einer amerikanischen Kleinstadt zu einer Clique namens Foxfire zusammenschließen und sich zum Ziel setzen, gegen alle Ungerechtigkeiten und Erniedrigungen, die sie als Mädchen erfahren müssen, vorzugehen. Zunächst spielen sie nur einige harmlose Streiche und beschmieren etwa das Auto eines ihrer Lehrer, doch mit der Zeit werden ihre Aktionen immer radikaler.
Man merkt es Cantets Film sehr an, dass der Umgang mit jungen, noch unerfahrenen Schauspielern zu den Stärken des Regisseurs gehört. Beim Casting und der Schauspielerführung hat Cantet hier eindeutig sein Talent bewiesen und von seiner Hauptdarstellerin Raven Adamson dürfte man noch so einiges hören. Der Film ist anfangs aufgrund der spielfreudigen Jungdarstellerinnen und der Aktionen der Foxfire-Clique auch durchaus kurzweilig, zieht sich später aber unnötig in die Länge, so dass man ihn leider nicht als rundum gelungen bezeichnen kann.
Französisch-romantisch wurde es in der Spotlight-Rehe schließlich bei „Le Temps de l’Aventure”, geschrieben und inszeniert von Jérôme Bonnell. Emmanuelle Devos spielt darin die Schauspielerin Alix, die mit dem Zug für einen Tag nach Paris fährt, um an einem Vorsprechen teilzunehmen. Im Zug nimmt sie Blickkontakt zu einem älteren Herrn (Gabriel Byrne) auf und beide scheinen gleichermaßen fasziniert voneinander zu sein. Der Mann fragt Alix nach dem Weg zu einer Pariser Kirche. Nach ihrem Vorsprechen sucht Alix diese Kirche auf, wo gerade eine Beerdigung stattfindet an der der mysteriöse Fremde, der sich als britischer Literaturprofessor entpuppt, teilnimmt. Die beiden schlendern ein wenig durch Paris und landen schließlich in seinem Hotelzimmer. Doch die Zeit für ihre Affäre ist äußerst begrenzt, denn Alix muss noch am selben Abend wieder in Calais auf der Theaterbühne stehen.
„Le Temps de l’Aventure” ist sicherlich nicht frei von Klischees und Sentimentalitäten, gefällt aber trotzdem, weil hier vieles offen gelassen wird und unausgesprochen bleibt. Alix und der namenlose Professor fühlen sich von ihrem ersten Blickkontakt an zueinander hingezogen, ihnen bleiben aber nur wenige Stunden, um einander näher zu kommen und die Entscheidung zu treffen, ob sie eine gemeinsame Zukunft haben wollen und wie diese aussehen soll. Das erinnert in dieser Konstellation – zwei Fremde begegnen sich im Zug und spazieren später stundenlang durch Paris – bisweilen an „Before Sunrise“ bzw. „Before Sunset“ von Richard Linklater, wenn auch die Dialoge niemals die Klasse dieser Filme erreichen. Auch die wunderbare Gelegenheit für ein vollkommen offenes Ende lässt Bonnell leider verstreichen, trotzdem bleiben wie erwähnt genügend Fragen offen, um den Film nach der letzten Szene selbst weiter zu denken.
Von Frankreich weiter nach Argentinien ging es bei „El Muerto Y Ser Feliz“ („The Dead Man and Being Happy“) von Javier Rebollo. Er erzählt darin von Santos (José Sacristán), einem alternden Auftragskiller, der Krebs im Endstadium hat und sich auf eine Reise durch Argentinien macht. Begleitet wird er dabei von Erika (Roxana Blanco), die er unterwegs aufgabelt. „El Muerto Y Ser Feliz“ hat ein ähnliches Problem wie „The Last Time I Saw Macao“: Eine fast den ganzen Film durchziehende Erzählerstimme aus dem Off. Zwar sind in diesem Fall wenigstens die Bilder interessanter, trotzdem wirkt es mitunter so, als hätte man hier versehentlich eine spanische Hörfilmfassung zugeschaltet. Die im Voice-Over mitgeteilten Informationen gehen zwar über die im Film zu sehenden Bilder und Handlungen hinaus, doch bewirken sie keine Annäherung an die Figuren sondern stehen im Gegenteil als trennendes Hindernis zwischen dem Zuschauer und dem Film. Statt eine kommentierende Off-Stimme einzusetzen, hätte Rebollo sich lieber in stärkerem Ausmaß auf filmische Mittel verlassen sollen, um seine schwarze Komödie vom sterbenden Killer zu erzählen. Dann hätte man die Figuren auch mehr selbst mehr reden hören können und sie auf diese Weise wahrscheinlich viel besser kennen gelernt. Dass der Film mit dieser durchgängigen Erzählstimme schwer zu vermarkten sei, gibt sein Produzent Luis Miñarro im Anschluss an die Vorstellung selbst zu und erläutert den Zuschauern, der Einsatz eines Voice-Over sei eigentlich in diesem Ausmaß gar nicht geplant gewesen, doch Javier Rebollo habe im Laufe der Produktion Gefallen daran gefunden und sich mit seinen Vorstellungen durchgesetzt. Dem Film hat das leider alles andere als gut getan.
Ebenfalls in der Reihe „International Independents“ zu sehen war „Lad: A Yorkshire Story“, das Spielfilmdebüt des englischen Regisseurs Dan Hartley. Hartley begrüßte das Publikum vor der Nachmittagsvorstellung seines Films persönlich und konnte es gar nicht fassen, dass der Saal fast voll war, wo doch draußen so schönes Wetter war. Angelehnt an autobiographische Erlebnisse erzählt Hartley in seinem Film die Geschichte des etwa elfjährigen Tom (Bretten Lord), der mit seiner Eltern und seinem älteren Bruder in den Yorkshire Dales lebt. Als sein Vater überraschend stirbt, bricht für ihn eine Welt zusammen. Auch seine Mutter (Nancy Clarksen) ist mit der Situation überfordert, erst recht als die Bank der Familie auch noch ihr Haus zu nehmen droht. Tom reagiert darauf, indem er einen Traktor stiehlt und eine ganze Ladung Dünger auf die örtliche Bankfiliale spritzt. Daraufhin wird er zu Sozialstunden im nahen Naturschutzgebiet verurteilt. Zwischen Al Thorpe (Alan Gibson), dem Aufseher des Naturparks und Tom beginnt sich eine tiefe Freundschaft zu entwickeln.
Trotz der hervorragenden Leistung von Hauptdarsteller Bretten Lord und den anderen Darstellern, bei denen es sich überwiegend nicht um professionelle Schauspieler handelt, ist der wahre Star von „Lad: A Yorkshire Story“ die Natur. Die überwältigend schöne Landschaft der Weiten von Yorkshire trägt enorm zur Stimmung dieses Films bei, der in einem langsamen Erzählrhythmus davon erzählt, wie Tom die Trauer über den Tod seines Vaters bewältigt. Die besagte Szene mit dem Traktor war dabei für Hartley eine Schlüsselszene des Films, wie er nach der Vorstellung erklärt. Sie komme deswegen im Film vor, weil er selber über die Banken verärgert sei. Weiterhin merkt er an, es überrasche ihn, dass nicht viel mehr Film diese Wut über die Banken in irgendeiner Weise thematisieren. Jedenfalls besticht sein Film auch dadurch, dass er mühelos das ganze Spektrum menschlicher Emotionen einfängt und neben komischen Szenen wie dem Traktor vor der Bank die Angst und Verzweiflung von Toms Mutter ebenso glaubwürdig und ehrlich zeigt wie die Liebe und den Zusammenhalt der Mutter und ihrer Söhne.
Von tiefgreifenden Fragen der menschlichen Existenz handelte „Ship of Theseus“, ein weiterer Beitrag aus den International Independents. Der Film des jungen indischen Regisseurs Anand Gandhi erzählt drei verschiedene Geschichten, deren Zusammenhang erst am Ende klar wird. Da ist zum einen die erblindete Aliya (Aida El-Kashef), die trotz ihrer Behinderung erfolgreich als Fotografin arbeitet. Als sie nach einer Hornhauttransplantation wieder sehen kann, hat sie Schwierigkeiten, mit den Konsequenzen ihrer Genesung umzugehen und ist mit ihren Fotografien unzufrieden. Das zweite Segment erzählt von Maitreya (Neeraj Kabi), einem Mönch, der entschieden gegen in Tierversuchen getestete Medikamente vorgeht. Als bei ihm eine Leberzirrhose diagnostiziert wird, besteht die einzige Möglichkeit auf Heilung in der Anwendung eben solcher Medikamente, was ihn vor ein ethisches Dilemma stellt. Dann ist da noch der junge Börsenmakler Navin (Sohum Shah), der nach einer Nierentransplantation erfährt, dass das Organ, das er erhalten hat, womöglich gar nicht von einem Toten stammt, sondern einem Lebenden gegen dessen Willen entnommen wurde.
Dass es in „Ship of Theseus“ letztendlich um das Thema Organspende geht und dies das Thema ist, das die drei Handlungsstränge verbindet, ist nicht zu viel verraten. Handwerklich ist der Film hervorragend gemacht, bietet viele schöne Bilder und auch gute Schauspielerleistungen. Die Zusammenführung der drei Segmente am Ende des Films wirkt allerdings eher unglaubwürdig und eigentlich auch gar nicht notwendig, um die zentralen Themen wie Glaube, Identität und Moral zu transportieren. „Ship of Theseus“ ist kein Film, der schnell zum Punkt kommt oder es seinen Zuschauern leicht macht. Das ist prinzipiell natürlich nichts Schlechtes, doch wird die Geduld der Zuschauer bisweilen schon arg strapaziert, was schade ist, da hier handwerklich und schauspielerisch auf hohem Niveau gearbeitet wurde und der Film wichtige Fragen stellt. Nur erzählt er seine drei Geschichten leider etwas zu zäh und schafft es nicht, das Interesse wirklich über die vollen 139 Minuten aufrecht zu erhalten.
Um einen Höhepunkt des Festivalprogramms handelte es sich dagegen bei „It Felt Like Love“, dem ersten Langfilm der New Yorker Regisseurin Eliza Hittman, die bereits einige vielfach ausgezeichnete Kurzfilme gedreht hat. „It Felt Like Love“ lief im München in der Cinevision-Reihe und war damit einer der Kandidation für den Preis als bester internationaler Nachwuchsilm. Hittman erzählt in ihrem Film von der 14-jährigen Lila (Gina Piersanti), die den Sommer in Brooklyn auf der Suche nach einer Liebesbeziehung und ersten sexuellen Erfahrungen verbringt. Während ihre Freundin Chiara (Giovanna Salimeni) bereits einen Freund hat und sich in Liebesdingen erfahren gibt, versucht die schüchterne Lila, den einige Jahre älteren Sammy (Ronen Rubinstein) zu beeindrucken. Als ihr das nicht gelingt, erfindet sie einfach Geschichten und behauptet, eine Beziehung mit ihm zu führen.
In „It Felt Like Love“ fängt Eliza Hittman den subjektiven Blick ihrer jungen Protagonistin ein. Immer wieder verharrt der Blick der Kamera auf den Körpern der Lila umgebenden Menschen; so werden Arme, Beine, Gesichter und (tätowierte) Haut hier zu den Projektionsflächen ihrer Sehnsüchte. Im Gegenzug dazu sind da immer wieder die irgendwie traurigen, sehnsuchtsvollen Augen in Lilas noch so jungem Gesicht, in denen sich auch ein großer Teil der Verwirrung wiederspiegelt, die Lila angesichts ihrer Gefühle und all dessen, was sie unbedingt erleben möchte, empfindet. Trotz des Filmtitels geht es hier kaum um echte Liebe; vielmehr handelt „It Felt Like Love“ davon, dass Lila und ihre Altersgenossinnen die Vorstellung haben, bestimmte Dinge tun und erleben zu müssen, um Liebe zu finden – so wie es einem in der modernen Mediengesellschaft im Internet und Fernsehen, in Musikvideos und Pornos suggeriert wird. Vielleicht hat Hittman für ihr Drehbuch, in das auch autobiographische Elemente mit eingeflossen sind, diesen Titel gewählt, weil sich jene Erfahrungen in der Jugend damals eben wirklich wie Liebe angefühlt haben, auch wenn man das im Rückblick auf diese Zeit anders sieht. Mit „It Felt Like Love“ ist ihr jedenfalls ein unsentimentaler und klischeefreier Blick auf die jugendliche Sicht auf Liebe gelungen – sowohl auf die sehnsuchtsvolle Suche danach wie auch auf die Konfrontation mit etwas noch Unbekanntem.
Ein weiterer Beitrag zur Cinevision-Wettbewerbsreihe war der italienische Film „Nina“, der aber in keiner Weise preisverdächtig wirkte. Er spielt in einem Stadtteil von Rom, der mitten im Hochsommer wie ausgestorben wirkt, weil fast alle Bewohner in den Urlaub gefahren sind. Nina (Diane Fleri) ist eine der wenigen Daheimgebliebenen. Sie hütet die Wohnung eines Freundes und führt dessen Hund spazieren. Außerdem gibt sie Gesangsunterricht und erlernt bei einem Professor chinesische Schriftzeichen. Den Cellisten Fabrizio (Luca Marinelli), den sie eines Tages kennen lernt, versucht sie auf Distanz zu halten und verbringt ihre freie Zeit lieber mit dem elfjährigen Ettore (Luigi Catani). Die Regisseurin des Films, Elisa Fuksas, studierte Architektur, bevor sie sich schließlich dem Film zuwandte. Und das merkt man „Nina“ in jeder Minute an, leider aber überhaupt nicht positiv. In allen Szenen scheint es Fuksas nämlich viel wichtiger zu sein, Gebäude, Räume, Treppen und andere architektonische Phänomene ins richtige Licht zu rücken, als sich auf ihre Figuren zu konzentrieren. So wirken hier zwar die meisten Einstellungen optisch durchdacht und besitzen durchaus auch einen gewissen ästhetischen Wert. Nur leider hat man sich an den schön gefilmten Häusern ziemlich schnell satt gesehen und wünscht sich, der Film würde endlich damit beginnen, so etwas wie eine richtige Geschichte zu erzählen. Anscheinend ist Nina irgendwie einsam, tut sich schwer damit, Männer kennen zu lernen – aber das meiste davon kann man nur erahnen, da Dialoge hier spärlich gesät sind und man über die Figuren so gut wie nichts Relevantes erfährt. Echte Emotionen scheinen irgendwo zwischen all den wohlüberlegt komponierten Bildern der römischen Architektur verloren gegangen zu sein. Prinzipiell mag es ja eine kreative Idee sein, die ewige Stadt mal von einer anderen Seite zu zeigen, das Ergebnis wirkt in diesem Fall jedoch, als bestünde es überwiegend aus Szenen, die aus einem sehr viel besseren Film heraus geschnitten worden sind.
Wer aufgrund des heißen Sommerwetters auf der Suche nach Abkühlung war, für den war ein Besuch in einem der (meistens) angenehm kühlen Kinosäle natürlich genau das Richtige. Ganz besonders eisig wurde es bei „Whitewash“, dem ersten Spielfilm des renommierten Werbefilmregisseurs Emanuel Hoss-Desmarais, für den dieser bereits beim diesjährigen Tribeca Film Festival ausgezeichnet wurde. Thomas Hayden Church („Sideways“) spielt darin einen Schneepflugfahrer namens Bruce, der im winterlichen Kanada einen Mann überfährt und anschließend dessen Leiche am Straßenrand vergräbt. Zunächst ist völlig unklar, was hinter dieser Tat steckt. Saß Bruce betrunken am Steuer und hat den Mann aus Versehen überfahren? Geschah es absichtlich und falls ja, warum? Am nächsten Morgen wacht Bruce am Steuer seines Schneepflugs mitten im verschneiten Wald auf und statt sich auf den Weg zurück nach Hause zu machen oder die Flucht anzutreten, scheint er keinen anderen Ausweg aus seinem Dilemma zu sehen, als einfach in seinem Schneepflug sitzend abzuwarten. Nahrung und Benzin besorgt er sich von umliegenden Tankstellen und Geschäften, doch eigentlich passiert hier erst einmal weiter nichts.
Das klingt zunächst nicht besonders interessant, ist aber aus mehreren Gründen sehenswert. Zum einen stellt „Whitewash“ über weite Strecken eine One-Man-Show von Thomas Hayden Church dar, der hier die innere Verzweiflung seiner Figur auch ohne Worte auszudrücken weiß. Die Situation, in der Bruce sich befindet und die Schuld, die er sich aufgeladen hat, lassen ihn vollkommen verzweifeln, was Hayden Church in seiner Mimik, Gestik und eindrucksvollen Präsenz wunderbar zum Ausdruck bringt. Der harte kanadische Winter trägt dabei sehr zur Atmosphäre des Films bei; dass hier ein Mann nicht nur gegen sich selbst, sondern auch alleine gegen die Natur kämpft, ist umso tragischer, weil man ihm wünscht, er würde eine andere Entscheidung treffen (in einigen Szenen erinnert Hayden Churchs Überlebenskampf im Schnee an den von Liam Neeson in „The Grey“, wenn hier auch keine Wölfe auftauchen). Zum anderen bleibt der Film spannend, weil er die Ereignisse, die zu Bruces schrecklicher Tat geführt haben, in Rückblicken erzählt.
„Whitewash“ zeigt, wozu Menschen in tiefster Verzweiflung bereit sind und dass sie dabei bisweilen auch so weit gehen, dass eine Umkehr nicht mehr möglich scheint. Dabei ist der Film jedoch keineswegs nur ein düsteres Drama, sondern mischt immer wieder wohl dosierten (schwarzen) Humor in die Geschichte. Genau diese Vermischung verschiedener Genres, so erzählte Emanuel Hoss-Desmarais nach der Vorstellung, sei für ihn auch das Interessante an der Geschichte gewesen. Und weil das Münchner Publikum so mutig war, sich an einem sonnigen Nachmittag ins Kino zu setzen und einen im kanadischen Tiefschnee spielenden Film anzuschauen, empfiehlt er allen Zuschauern einen anschließenden Biergartenbesuch. Auch „Whitewash“ lief übrigens in der Cinevision-Reihe, der Preis für den besten internationalen Nachwuchsfilm ging allerdings zu gleichen Teilen an „Halley“ von Sebastián Hofmann und „My Dog Killer“ von Mira Fornay.
Seine Werkschau widmete das Filmfest in diesem Jahr dem chilenischen Regisseur, Schauspieler und Autoren Alejandro Jodorowsky und zeigte nicht nur seine alten Filme wie den Kult-Anti-Western „El Topo“, sondern auch sein neuestes Werk „La Danza de la Realidad“, Jodorowskys ersten Film seit 23 Jahren. Ebenfalls im Programm war mit „Jodorowsky’s Dune“ eine Dokumentation über einen der wohl größten Filme, die nie gedreht wurden (neben Stanley Kubricks Napoleon-Film). Regisseur Frank Pavich erzählt darin von Jodorwoskys in den 1970er Jahren gefasstem Plan, Frank Herberts Science-Fiction-Roman „Dune“ zu verfilmen. Wie im Verlauf der Dokumentation schnell deutlich wird, handelte es sich dabei um weit mehr als nur einen Plan – „Jodorowsky’s Dune“ wirkt wie ein „Making of“ zu dem nie fertig gestellten „Dune“-Film und erzählt von den ersten Ideen bis hin zu den Plänen für die Besetzung des Films eigentlich dessen gesamte Vorproduktion durch.
Sehr schnell wird dabei klar, dass der Vollblutkünstler Jodorowsky nicht in kleinen Dimensionen denkt. Sein „Dune“, so erzählt er im Film, sollte ein Film werden wie ein Prophet, der die Welt verändern und das Bewusstsein der Menschen erweitern wird – „der bedeutendste Film in der Geschichte der Menschheit“. Um dieses Ziel zu erreichen, wollte Jodorowsly nur mit den Besten der Besten arbeiten und kontaktierte zunächst Jean „Moebius“ Giraud, der mit ihm das Drehbuch Szene für Szene durchging und über 3000 Zeichnungen erstellte („Jodorowsky’s Dune“ zeigt unter anderem die Eröffnungsszene des nie gedrehten Werks als aus diesen Storyboards zusammengesetzte Animation). Auch bei der Besetzung wollte Jodorowsky keine Kompromisse eingehen; von seinen Wunschkandidaten für die verschiedenen Rollen – darunter Orson Welles, Salvador Dalí und Mick Jagger – sagten die meisten zu, wenn Jodorowski ihnen auch zum Teil absurde Versprechungen machen musste. Die Musik sollte unter anderem von Pink Floyd komponiert werden, während Jodorowsky für die Spezialeffekte Douglas Trumbull engagieren wollte, der schon für Stanly Kubricks „2001“ fantastische neue Welten geschaffen hatte. Als Jodorowsky jedoch feststellen musste, dass Trumbull nicht sein „spiritueller Krieger“ war, holte er stattdessen Dan O’Bannon an Bord (der später das „Alien“-Universum mitbegründete, ebenso wie H.R. Giger, der ebenfalls mit Jodorowsky an „Dune“ arbeitete).
An „Jodorowsky’s Dune“ beeindruckt vor allem, dass es sich dabei wider Erwarten keinesfalls um einen Film über das Scheitern handelt und Jodorowsky nach all der Zeit und Energie, die er in das Projekt investiert hat, das schließlich an seiner Finanzierung scheiterte, nicht resigniert aufgegeben hat, sondern seine kreative Energie in andere Projekte (wie z.B. Comics) gesteckt hat. Das Scheitern von „Dune“ hat er nie als Niederlage empfunden. Zudem kam der „Dune“-Film von Jodorowsky zwar nie zustande, das Drehbuch und die zahlreichen Konzeptzeichnungen und Storyboards machten jedoch jahrelang in Hollywood die Runde und beeinflussten zahlreiche andere Filme. Schließlich führte Frank Pavichs Dokumentation sogar dazu, dass Jodorowsky wieder Kontakt zum Produzenten des „Dune“-Projekts, Michel Seydoux, aufnahm und die beiden mit „La Danza de la Realidad“ nun wieder einen gemeinsamen Film gemacht haben. Und schließlich ist auch die Geschichte von Jodorowskys „Dune“-Version noch nicht ganz zu Ende erzählt, denn es existieren derzeit Pläne, das Projekt doch noch zu vollenden, wenn auch „nur“ als Animationsfilm.
Ein weiterer Höhepunkte des diesjährigen Programms war der koreanische Action-Thriller „The Thieves“ („Do-Dook-Deul“), der als rasante und spannungsgeladene asiatische Mischung aus „Mission: Impossible“ und „Ocean’s Eleven“ mit einem koreanisch-chinesischen All-Star-Cast fesseln konnte. Auch der amerikanische Thriller „The East“ von Zal Batmanglij um eine Gruppe junger Anarchisten, die Anschläge auf die Geschäftsführer großer Firmen verüben, um diese für ihre Umweltverbrechen zu bestrafen, konnte im Großen und Ganzen überzeugen. Begeistert zeigten sich viele Zuschauer auch von „La Vie d’Adèle“ („Blue Is The Warmest Colour“), dem Gewinner der Goldenen Palme in Cannes. Mit zwei bis ans Äußerste gehenden Hauptdarstellerinnen und einer schonungslosen emotionalen Offenheit, mit der hier die Geschichte der Liebe zwischen der 15-jährigen Adèle und der etwas älteren Emma erzählt wird, hat Abdellatif Kechiche („Couscous mit Fisch“) hier einen wirklich außergewöhnlichen Film geschaffen.
Der in vier Kategorien verliehene Förderpreis Neues Deutsches Kino ging in diesem Jahr in allen Kategorien an „Love Steaks“ von Jakob Lass, den der Autor dieser Zeilen ebenso noch nachzuholen hat wie den Gewinner des Publikumspreises („Freedom Bus“ von Fatima Geza Abdollahyan) und „Heli“ von Amat Escalante, der aus den Beitägen der Cinemasters-Reihe als bester internationaler Nachwuchsfilm ausgewählt wurde. Weitere Informationen zu den Preisträgern, Gästen und Filmen gibt es unter www.filmfest-muenchen.de, wo es auch Ausschnitte aus den Gesprächen mit Michael Caine, Alejandro Jodorowsky, Nicolas Winding Refn und weiteren Festivalgästen zu sehen gibt.
Das 31. Filmfest München bot also ein gewohnt aufregendes und abwechslungsreiches Programm und interessante Gäste. Gefehlt hat dieses Jahr zwar eindeutig ein zentraler Festivalspielort mit mehreren ausreichend großen Kinosälen. Da sich die Organisatoren dieses Problems aber bewusst sind, kann man hoffen, dass sich daran in den nächsten Jahren etwas ändert. In diesem Sinne freuen wir uns jetzt schon auf das 32. Filmfest München, das vom 27. Juni bis 5. Juli 2014 stattfinden wird.
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