„American Pie – Das Klassentreffen: Interview mit den Hauptdarstellern Jason Biggs, Sean William Scott, Eddie Kaye Thomas und Chris Klein.

von Volker Robrahn / 24. April 2012

AP Int 1Filmszene:  Jason,  bringen wir das unvermeidliche Thema gleich hinter uns: Ist das wirklich Dein Penis, der da kurz im Film zu sehen ist und warum ist er das?

Jason Biggs: Ja, das ist er und ich habe persönlich darauf bestanden, dass wir da keine halben oder nur angedeutete Sachen machen. Die offizielle Antwort auf die Frage nach dem „Warum“ lautet, weil wir natürlich die berühmte Apfelkuchen-Szene aus dem ersten Film jetzt irgendwie steigern mussten. In Wahrheit ist es aber so, dass ich meinem Penis eine große Karriere in Hollywood zutraue und hoffe, dass dies jetzt sein Durchbruch sein wird. Er macht sich nämlich sehr gut beim Casting und liefert überzeugende Leistungen, er ist ein echtes Arbeitstier, wenn ich das so sagen darf.

Richte ihm bitte unsere besten Wünsche für die Zukunft aus. In der Vorbereitung auf ein seriöses Interview mit Euch hab ich mir die Frage gestellt, warum Du und Sean dieses Mal als „ausführende Produzenten“ genannt werdet. Bedeutet das, dass Ihr beide größeren Einfluss auf die Produktion nehmen konntet? Oder habt Ihr einfach nur mehr Geld bekommen?

Jason Biggs: Es bedeutete vor allem, dass Sean und ich Anspruch auf mehr Prostituierte in unserem Trailer hatten, nämlich diesmal fünf statt drei.

Eddie Kaye Thomas: Wie, Ihr habt die  ganz umsonst bekommen? Das finde ich ziemlich skandalös.

Sean William Scott: Sorry, aber das gehört einfach zu den Dingen die mal als Produzent nun mal zu tun hat, da muss man durch. Und außerdem waren wir bei dieser Produktion von Anfang an dabei und hatten dann die Aufgabe, all die Anderen zusammenzutrommeln. Das haben wir geschafft und uns unsere Belohnung somit redlich verdient.

War das denn sehr schwer?

Chris Klein:  Es ist doch so, am Ende des Tages verkaufst Du einen „American Pie“–Film nur mit diesen komischen Typen hier um mich rum und noch ein paar anderen. Auch Jim's Dad und Stifler’s Mom gehören dann unbedingt dazu. Sonst ist es eben nicht „American Pie“, egal was draufsteht. Keiner von uns hier hätte mitgemacht ohne die anderen.

AP Int 2Habt Ihr etwas gezögert als die Idee eines „Klassentreffens“ aufkam ?

Chris Klein: Nur bis wir das Drehbuch vorliegen hatten. Danach nicht mehr, denn was Jon und Hayden da geschrieben haben ist perfekt und zeigt auch ganz deutlich, dass die beiden wahre Fans sind.

Jason Biggs: Die Idee zu diesem Film hing schon eine Zeitlang in der Luft, ich hörte darüber von Eddie, der ja schon mit unseren beiden Regisseuren gearbeitet hat. Es war aber sehr schnell klar, dass wenn wir einen neuen Film machen würden, es dieses Thema des „Klassentreffens“ sein würde, weil das so am meisten Sinn macht. Und jetzt war eben genau der richtige Zeitpunkt dafür, an dem alle bereit waren und auch Zeit hatten. Ich glaube, das ist auch etwas ganz Besonderes und hat es so noch nicht gegeben, dass ein Cast von 10-12 Leuten nach zehn Jahren wieder zusammenkommt.

Wart Ihr denn in der Zwischenzeit in Kontakt miteinander?

Eddie Kaye Thomas: Ja und nein. Die Jahre gehen vorbei, jeder hat etwas Anderes und meist ziemlich viel zu tun, aber hin und wieder haben sich die Wege dann doch mal gekreuzt. Wir sind durch die ersten Filme alle Freunde geworden und es war sehr aufregend jetzt noch einmal zusammenzukommen und miteinander zu arbeiten. Ich musste da nicht lange überlegen. Es war auch interessant zu sehen, dass unser Verhältnis untereinander noch genauso ist wie damals.

Eddie, Du hast mit den beiden Regisseuren des Films bereits bei deren „Harold & Kumar“-Filmen zusammen gearbeitet. Warst Du Dir von Anfang an sicher, dass sie auch mit der Marke „American Pie“ zurecht kommen würden?

Eddie Kaye Thomas: Nun, die Beiden haben es geschafft eine Reihe um zwei ständig bekiffte Typen zu einer zu machen die einen emotional berührt. Und was unser Film brauchte war ebenfalls ein emotionales Zentrum. Das hatten wir auch früher mit Figuren wie Jim, Heather und sogar Stifler, den zwar jeder hasst, aber der einem trotzdem nicht gleichgültig ist. Dass wir da bei Jon und Hayden in guten Händen sind war mir von Anfang an klar.

War es ungewohnt oder sogar schwierig diesmal mit zwei Regisseuren zu arbeiten?

Sean William Scott: Nein, denn im Grunde war es ja schon beim allerersten „American Pie“ so mit Chris und Paul Weitz. Nur durfte man das damals nicht offiziell so handhaben, da es bis vor ein paar Jahren ja nicht erlaubt war, zwei Regisseure in den Credits zu nennen. Faktisch gesehen haben die beiden aber alles gemeinsam gemacht und daher wussten wir auch, dass das sehr gut funktionieren kann. Und es hat das Gefühl sogar noch verstärkt, dass eigentlich alles wieder genau wie früher ist. Auch die Art wie die beiden harmonieren und sich ergänzen ist der von Chris und Paul Weitz sehr ähnlich.

Jason Biggs: Und man kann wunderbar einen gegen den anderen ausspielen, um selbst besser dazustehen, das ist ebenfalls ein netter Vorteil dieser Arbeitsweise.

AP Int 3Chris, Du hast ein paar ganz besonders wilde Tanzszenen zu absolvieren. War das ein Genuss oder doch eher ziemlich harte Arbeit?

Chris Klein: Ja und ja. Als feststand, dass wir diese Tanzeinlagen einbauen würden, da wollte ich sie dann auch so groß und verrückt wie möglich haben. Nach dem Motto „wenn schon, denn schon“. Und ich denke, wir haben da doch was Nettes hinbekommen.

Hand aufs Herz: Ist die Marke „American Pie“ heute noch so frech und revolutionär wie vor 13 Jahren?

Eddie Kaye Thomas: Nein, das ist sie sicherlich nicht. Als wir damals eine Webcam einsetzten, war das noch etwas ziemlich Neues. Heute ist, ganz egal was wir anstellen, die Schockwirkung viel geringer, denn die Leute können sich was immer sie an schrägen und aufregenden Szenen sehen wollen einfach im Internet anschauen.  Aber weil es eben bei uns nie ausschließlich nur um diesen Schockeffekt geht sondern einen ja auch die Charaktere interessieren, funktioniert der Film trotzdem auch heute noch.

Habt Ihr Euch denn persönlich soweit verändert und weiterentwickelt, dass Euch gewisse Sachen heute peinlicher sind und ihr so etwas eigentlich lieber nicht mehr machen würdet?

Jason Biggs: Bei mir ist es eher das Gegenteil. Ich bin heute viel lockerer und enthemmter wenn es darum geht, sich in entwürdigende Situationen zu bringen.

Chris Klein: Ja klar, man wird älter, gründet Familien, übernimmt Verantwortung und so weiter. Aber verändert man sich wirklich sehr tief im Inneren? Ich glaube nicht.

Sean William Scott: Nur in Details. Heute fragt man den anderen halt zuerst wie die aktuellen Aktienkurse stehen, früher hätte uns nur interessiert, wer das Gras dabei hat.


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