Grenzenlos

Originaltitel
Submergence
Jahr
2017
Laufzeit
112 min
Genre
Regie
Release Date
Bewertung
6
6/10
von Margarete Prowe / 20. März 2018

In seiner mittlerweile Jahrzehnte andauernden Karriere hat Wim Wenders Meisterwerke wie „Paris, Texas“ und „Der Himmel über Berlin“ geschaffen. Leider fällt sein neuer Film „Submergence“, der auf dem Filmfest in Toronto Premiere feierte, nicht in diese Kategorie. Doch was nicht herausragend ist, kann trotzdem das Auge erfreuen, denn „Submergence“ ist eine wunderschön bebilderte Liebesgeschichte zwischen zwei sehr unterschiedlichen Menschen gespielt von James McAvoy ( „Atomic Blonde“, “X-Men: Erste Entscheidung“) und Alicia Vikander ("Tomb Raider", „Jason Bourne“)
 

James (James McAvoy) ist Agent für den britischen Geheimdienst und bereitet sich auf einen geheimen Einsatz in Somalia vor und Danny (Alicia Vikander) ist Mathematikerin, die in einem Tiefsee-Projekt nach den Ursprüngen des Lebens suchen will. Sie lernen sich kurz vor ihren jeweiligen Einsätzen in einem einsamen Fünfsterne-Hotel an der Küste der Normandie kennen und verlieben sich, doch kurze Zeit später liegen nicht nur große Entfernungen zwischen ihnen, sondern sie können auch nicht miteinander kommunizieren: James hat ihr nur seine Cover Story erzählt, nicht aber von seinem bevorstehenden gefährlichen Einsatz und wurde mittlerweile von Dschihadisten gefangengenommen; Danny wartet sehnsüchtig auf eine Nachricht von James und fährt ohne diese bekommen zu haben in einem U-Boot in die Tiefsee, wo niemand sie retten kann, falls das Boot seiner Mission in der Tiefe nicht gewachsen ist.
 

„Submergence“ ist eine Romanverfilmung des gleichnamigen Buchs von J. M. Ledgard, die ihren Figuren immer nahe bleibt, vor allem der wunderschönen Vikander, auf deren Gesichtszügen die Kamera wirklich außerordentlich oft verweilt. Doch leider leidet dieser Film daran, dass er drei Geschichten gleichzeitig erzählt: Die nur wenige Tage lange romantische Zeit, die beide gemeinsam verbringen, dann James' Gefangenschaft in Somalia und Dannys Aufenthalt in der Grönlandsee. Die kurze Kennenlernzeit scheint nicht besonders plausibel für eine so innige Liebe, welche die Wissenschaftlerin kurz darauf zu einem derartigen seelischen Wrack macht, dass sie sich nicht mehr auf ihre Arbeit konzentrieren kann, sondern nur noch auf ihr Handy starren lässt, auf dem einfach keine neuen Nachrichten vom Liebsten auftauchen. McAvoys Teil der Geschichte ist nicht nur wesentlich spannender, sondern zeigt auch mehr Tiefe in den Dialogen wie zum Beispiel mit dem Doktor, der Leben retten will, aber für Islamisten arbeitet, die sich nicht scheuen andere zu foltern oder zu töten.

Nach den intensiven Gesprächen darüber, was Danny in der Tiefe des Meeres erwartet, ist es zudem etwas enttäuschend, wie wenig Filmmaterial rund um das Unterwasserboot herum gezeigt wird. So ist „Submergence“ am Ende nur eine schön anzusehende Liebesgeschichte, die trotz guter Schauspieler und wunderbarer Bilder durch ein mittelmäßiges Drehbuch in die Tiefe gezogen wird, wie Danny in ihrem U-Boot.

Bilder: Copyright

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