Maxwell Smart (Steve Carell) ist der beste Analytiker, den die geheime US-Spionage-Agentur CONTROL zu bieten hat. Doch er will mehr. Raus aus dem Büro, rein in den gefährlichen, halsbrecherischen Agenten-Alltag. Schluss mit hundertseitigen Berichten, die sowieso keiner liest. Doch er hat ein Problem: Max ist einfach zu gut für seinen Job. Aus diesem Grund verweigert ihm "der Chef" (Alan Arkin) die Außeneinsätze. Doch ausgerechnet der ärgste Feind von CONTROL - das weltherrschaftsbesessene Syndikat KAOS - liefert ihm Unterstützung: Bei einem Angriff auf die CONTROL-Hauptzentrale werden sämtliche geheime Identitäten der Agenten aufgedeckt, auch die des besten Mannes, Agent 23 (Dwayne Johnson). Da Maxwell in Verbrecherkreisen noch ein unbeschriebenes Blatt ist, befördert "der Chef" ihn zum Agenten mit der Nummer 86. Nun liegt es an ihm, die finsteren Pläne von KAOS (zur Erinnerung: Weltherrschaft) zu durchkreuzen. An seiner Seite: die attraktive Agentin 99 (Anne Hathaway), dank frischer Gesichts-OP ebenfalls noch einsatzfähig. Den Jüngeren dürfte eine Fernsehserie namens "Mini-Max" (so der Titel der deutschen Ausstrahlung) kein Begriff mehr sein, älteren Semestern hingegen vielleicht schon. Mitte bis Ende der 1960er stand Don Adams, quasi als Antwort auf James Bond, in 138 Folgen als Maxwell Smart/Agent 86 in Diensten von CONTROL und im ewigen Kampf gegen den Erzfeind KAOS. Zu den Erfindern der Serie zählte kein Geringerer als Comedy-Legende Mel Brooks. Nun befinden wir uns im Jahre 2008 und der engagierte, aber nicht immer glücklich agierende Geheim-Agent trägt das Gesicht von Steve Carell, einem der im Moment gefragtesten Komödien-Darsteller. Die Transformation des "Get Smart"-Universums ins neue Jahrtausend ist allerdings leider nur halbwegs geglückt. Was man dem Film zunächst sicher nicht vorwerfen kann: dass er nicht witzig wäre. Denn das ist er - eigentlich über seine gesamte Laufzeit - verdammt oft. Auch wenn da nicht jeder Gag sitzt und so manches vorhersehbar erscheint, zu lachen gibt's trotzdem genug, zum Beispiel über missratene technische Entwicklungen, strunzdoofe Gauner oder die Eigenheiten der verschiedenen Agenten. Etwa Maxwell, der in so ziemlich jedes Fettnäpfchen tritt, das sich ihm bietet, egal ob er nun versehentlich seinen eigenen Chef ausschaltet oder - mehrmals - sich selbst. Hauptdarsteller Carell rechnet selbst vor, wie sich die einzelnen Story-Elemente auf den Film verteilen: "80 Prozent Comedy, 20 Prozent Action, 15 Prozent Herz, 35 Prozent Romanze, 10 Prozent Abenteuer". Das spiegelt die Stärken und Schwächen von "Get Smart" in der Tat auch ziemlich gut wieder. Die witzigen 80 Prozent sind gut genießbar, die unwitzigen 80 anderen Prozent eher weniger. Dass sich die Parodie am Ende aber noch leicht über den Durchschnitt rettet, ist dem namhaften, ordentlich agierenden Cast zu verdanken. Zu vorderst natürlich Steve Carell ("40-Year Old Virgin", "Little Miss Sunshine"), der sich längst in die erste Comedy-Liga gespielt hat, Anne Hathaway ("Plötzlich Prinzessin", "Brokeback Mountain"), die von ihrem Teenie-Star-Image erfolgreich Abschied genommen hat, sowie Dwayne Johnson, der vor drei Jahren in Credits noch ausschließlich als "The Rock" geführt wurde, dessen Künstlername aus Wrestling-Zeiten nun aber scheinbar endgültig von der Bildfläche verschwunden ist. Gut so. Was es an Mimik mangelt, macht er durch Charisma und körperliche Präsenz wieder wett. Das hat ja schon bei anderen großen Action-Ikonen ganz ordentlich geklappt. Über Alan Arkin muss man keine Worte verlieren - einfach köstlich. Letzten Endes präsentiert sich "Get Smart" als kleine Enttäuschung. Das Versprechen, das der Trailer in Sachen Komik gibt, kann der komplette Film mühelos halten. Eine Story, die sich im späteren Verlauf zu ernst nimmt, und ein Regisseur, dem die flott angedachten Szenen alles andere als sicher von der Hand gehen, sorgen aber dafür, dass man das Kino am Ende doch eher mit gemischten Gefühlen verlässt. |
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