Klingt schlimm, ist es im Prinzip auch. Joe Kingman (Dwayne "The Rock" Johnson) ist der Star schlechthin in der NFL, der amerikanischen Football-Liga. Als Quarterback mit außergewöhnlichen Fähigkeiten ist er auf dem besten Weg, seine Boston Rebels zur ersten Meisterschaft zu führen. Obwohl oder gerade weil sein Ego seinen Fähigkeiten in nichts nachsteht, ist er bei Frauen und Fans der King und gelten die Partys in seinem Luxus-Appartement als absolutes Muss. Doch wie das nun mal so häufig mit der Berühmtheit ist - sie kann auch verdammt einsam machen. Da passt es ganz gut, dass Joe eines Morgens ein kleines Mädchen an seiner Tür empfängt, welches er zunächst mit einem Autogramm abzuwürgen versucht, bis es sich vorstellt: als Peyton Kelly (Madison Pettis) - seine Tochter. Von der er natürlich nichts wusste und das Ganze auch für einen schlechten Scherz hält, bis ihn die Geburtsurkunde und ein Brief der Mutter vom Gegenteil überzeugen. Einen vollen Monat soll er sich um die Kleine kümmern. Mit seiner Agentin Stella (Kyra Sedgwick) sucht Joe nach einer Lösung, die am Ende jedoch nur heißen kann: Da musst du durch, King! Gute-Nacht-Geschichten, Ballett-Unterricht, Verantwortung übernehmen, und so weiter - die ganze Tour. Und eines Tages kommt natürlich der Punkt, an dem er sich entscheiden muss, zwischen seiner Tochter und seiner Karriere. Es scheint eine Art Pflichtübung für die führenden Muskelschränke Hollywoods zu sein, einmal eine Komödie der Kategorie "Tougher Typ vs. Kids" abzuliefern, erinnert "Daddy ohne Plan" doch schon ein wenig an Arnies "Kindergarten-Cop" oder Vin Diesel als "Babynator", und hiermit leistet nun auch der planlose Felsen-Daddy seinen Beitrag. Einen weiteren Film dieser Sorte braucht es allerdings wirklich nicht, denn spätestens dieser hier macht nur arg begrenzt Spaß. Das wesentliche Problem liegt darin, dass sich "Daddy ohne Plan" als vollkommen weltfremd entpuppt und in etwa so realistisch ist wie "Hostel" familienfreundlich. Doch fairerweise sei auch gesagt, dass "Daddy ohne Plan" kein Totalausfall ist. "The Rock" reiht zwar eine verkorkste Mimik an die andere, dass es schon fast ein schadenfrohes Vergnügen ist, doch sind ihm ein gewisses Charisma und die Fähigkeit zur Selbstironie nun mal nicht abzusprechen. Dieser Bulle als egomanischer Familienvater in Ausbildung - das hat einfach was und ist immer dann ganz annehmbar, wenn Joes Verhalten vollkommen "over the top" ist oder er an Menschen gerät, die für seine "Ausstrahlung" nicht empfänglich sind, wie die Ballett-Lehrerin Monique (Preisfrage: Bietet dieser Film noch Raum für eine Romanze?). Trotzdem: Für Dwayne Johnson (der hier wohl letztmals mit seinem Wrestler-Namen "The Rock" in den Credits auftaucht) ist es ein Schritt in die falsche Richtung. Nicht nur Johnson, sondern auch Regisseur Andy Fickman sollte mal langsam die Kurve kriegen, um nicht zu sehr im Hollywood-Standardprogramm zu versanden. Immerhin konnte er vor zwei Jahren noch mit dem definitiv andersartigen, sehr amüsanten Musical "Kifferwahn" überzeugen. Der Kassenerfolg spricht aber leider für weitere Filme wie diesen, denn in den USA hat "Daddy ohne Plan" knapp 100 Millionen Dollar eingespielt und erklomm vorübergehend die Spitze der Kino-Charts. Letzteres ist leider auch bei uns nicht unwahrscheinlich. Die einzige Konkurrenz wäre nur minimal besser und heißt "Jumper". |
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