KURZ KOMMENTIERT
Regisseur Pierre Morel hat bereits mit dem ersten "96 Hours"-Film oder "From Paris with Love" bewiesen, dass er knallharte Action-Reißer mit reichlich Ballereien inszenieren kann. Er kann aber offensichtlich auch nicht viel Anderes, schickt er nun doch Jennifer Garner als Ein-Mann-Armee auf einen ganz ähnlichen Rachefeldzug wie einst Liam Neeson.
Allerdings kommt deren Überlegenheit deutlich unglaubwürdiger daher, denn in "Peppermint" wandelt sich eine brav-biedere Ehefrau nach dem Verlust von Mann und Tochter und nach einer Phase des Untertauchens zur unbesiegbaren Kampfmaschine, gegen die weder Gangster noch Polizei eine Chance haben. Obwohl sie von Riley identifiziert wurden, kamen die Mörder ihrer Familie nämlich ungeschoren davon und diese Ungerechtigkeit wird nun korrigiert.
Das geschieht auf eine Weise, die absolut keine originellen Ansätze bietet und einzig durch die Präsenz von Jennifer Garner, die seit ihrem Durchbruch mit der TV-Serie "Alias" nicht mehr so tough zu erleben war, streckenweise sehenswert ist. An der Richtigkeit der Selbstjustiz lässt das Drehbuch dabei keinerlei Zweifel, stilisiert die Rächerin zusätzlich noch zur Beschützerin der Obdachlosen von L.A. hoch und manipuliert sie damit endültig in Richtung Symapthieträgerin. Das erklärt zumindest den "Engel" im deutschen Untertitel, den in allen Belangen höchst durchschnittlichen und unglaubwürdigen Action-Aufguss kann dieses krude Handlungselement aber letztlich auch nicht retten.
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