Niemand aus ihrem Umkreis hat damit gerechnet: Die attraktive und auch beruflich erfolgreiche Veronika (Sarah Michelle Gellar) schluckt in ihrem Apartment eine Überdosis Tabletten und überlebt ihren Selbstmordversuch nur um Haaresbreite. Allerdings eröffnet ihr der Arzt Dr. Blake (David Thewlis), dass sie aufgrund der irreparablen Spätfolgen nur noch wenige Wochen zu leben hat, bevor Ihr Körper endgültig den Dienst versagen wird. Mit dem Wissen um die nun begrenzte Zeit beginnt Veronika ihre Tage bewusster und ohne Rücksicht auf andere zu nutzen. Dabei macht sie die Bekanntschaft des schizophrenen Edward (Jonathan Tucker) und beginnt schon bald Gefühle für ihn zu entwickeln. Mit "Veronika beschließt zu sterben" liegt die Adaption eines Romans des ungemein erfolgreichen brasilianischen Schriftstellers Paulo Coelho vor, der bei uns vor allem durch sein Buch "Der Alchemist" bekannt geworden ist, mit dessen geplanter Verfilmung es aber auch nach Jahren in der Vorproduktion nicht so recht vorangehen will. Der bereits seit anderthalb Jahren fertig gestellte Film über "Veronika" harrt allerdings noch immer eines Starts im Entstehungsland, was natürlich einerseits an seiner wenig angenehmen Thematik in Form von Selbstmord und dem Alltag in einer psychiatrischen Anstalt liegt. Andererseits aber wohl auch an der reichlich sperrigen Inszenierung von Regisseurin Emily Young, welche das Geschehen nicht nur zu einer Tortur für die Titelfigur, sondern mitunter leider auch für den Zuschauer macht. Trüb, grau uns sehr grobkörnig ist diese Welt und man kann sich nicht immer ganz sicher sein, ob das nun alles bewusst gewählte Stilmittel sind oder ob die wackeligen und oft unscharfen Bilder (vor allem bei Großaufnahmen) nicht doch sogar auf mangelhafte Professionalität schließen lassen. Das Interessanteste an der Geschichte ist jedoch ein Twist, der bereits im ersten Drittel offenbart wird und dem Publikum von da an einen entscheidenden Wissensvorsprung gegenüber den meisten Figuren verschafft. Er ändert allerdings wenig daran, dass der Film vor allem im Mittelteil ziemlich durchhängt und sich ähnlich schwerfällig durchquält wie die nur langsam Mut und Energie zurück gewinnende Veronika. Da zudem die gewonnenen Erkenntnisse auch reichlich banal daherkommen (von "Wir sind doch alle irgendwie verrückt" bis zu "Genieße den Augenblick") und sich die Handlung spätestens mit dem Auftauchen des von Jonathan Tucker arg farblos verkörperten Edward in sehr vorhersehbare Bahnen begibt, ist der Mehrwert für den Betrachter insgesamt gering. |
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