Filmszene. - Von Filmfans, für Filmfans https://www.filmszene.de/ de Der Verräter https://www.filmszene.de/filme/der-verraeter <span class="field field--name-title field--type-string field--label-hidden">Der Verräter</span> <div class="field field--name-field-kategorie field--type-entity-reference field--label-hidden field__item"><a href="/kategorie/matthias-oscar-history" hreflang="de">Matthias&#039; Oscar History</a></div> <span class="field field--name-uid field--type-entity-reference field--label-hidden"><span lang="" about="/users/matthias" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype=""> Matthias Kastl </span></span> <span class="field field--name-created field--type-created field--label-hidden">7. Mai 2024 - 7:38</span> <div class="field field--name-field-kritikart field--type-entity-reference field--label-hidden field__item"><a href="/taxonomy/term/10309" hreflang="de">Kritik</a></div> <div class="field field--name-field-original-title field--type-string-long field--label-above"> <div class="field__label">Originaltitel</div> <div class="field__item">The Informer</div> </div> <div class="field field--name-field-genres field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Genre</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/genres/drama" hreflang="de">Drama</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-laender field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Land</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/laender/usa" hreflang="de">USA</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-year field--type-integer field--label-above"> <div class="field__label">Jahr</div> <div class="field__item">1935</div> </div> <div class="field field--name-field-regie field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Regie</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/personen/john-ford" hreflang="de">John Ford</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-cast field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Cast</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/personen/victor-mclaglen" hreflang="de">Victor McLaglen</a></div> <div class="field__item"><a href="/personen/preston-foster" hreflang="de">Preston Foster</a></div> <div class="field__item"><a href="/personen/heather-angel" hreflang="de">Heather Angel</a></div> <div class="field__item"><a href="/personen/margot-grahame" hreflang="de">Margot Grahame</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-duration field--type-integer field--label-above"> <div class="field__label">Laufzeit</div> <div content="91" class="field__item">91 min</div> </div> <div class="field field--name-field-release-date field--type-datetime field--label-above"> <div class="field__label">Release Date</div> <div class="field__item"><time datetime="1935-05-24T12:00:00Z" class="datetime">24. Mai 1935</time> </div> </div> <div class="field field--name-field-bewertung field--type-fivestar field--label-above"> <div class="field__label">Bewertung</div> <div class="field__item"><form class="fivestar-form-1" id="vote" data-drupal-selector="fivestar-form-1" action="/rss.xml?order=field_bewertung&sort=asc" method="post" accept-charset="UTF-8"> <div class="clearfix fivestar-none-text fivestar-average-stars fivestar-form-item fivestar-basic"><div class="js-form-item form-item js-form-type-fivestar form-type-fivestar js-form-item-vote form-item-vote form-no-label"> <input class="vote" data-drupal-selector="edit-vote" type="hidden" name="vote" value="60" /> <div class="fivestar-static-form-item"><div class="js-form-item form-item js-form-type-item form-type-item js-form-item- form-item-"> <div><div class="fivestar-widget-static fivestar-widget-static-' . 10 . ' clearfix"><div class="star star-1 star-odd star-first"><span class="on">6</span></div><div class="star star-2 star-even"><span class="on"></span></div><div class="star star-3 star-odd"><span class="on"></span></div><div class="star star-4 star-even"><span class="on"></span></div><div class="star star-5 star-odd"><span class="on"></span></div><div class="star star-6 star-even"><span class="on"></span></div><div class="star star-7 star-odd"><span class="off"></span></div><div class="star star-8 star-even"><span class="off"></span></div><div class="star star-9 star-odd"><span class="off"></span></div><div class="star star-10 star-even star-last"><span class="off"></span></div><div class="ratingzahl">6/10</div></div> </div> </div> </div> </div> </div><input style="display:none" data-drupal-selector="edit-submit" type="submit" id="edit-submit" name="op" value="" class="button js-form-submit form-submit" /> <input autocomplete="off" data-drupal-selector="form-n-6kn-usqrx1y3n9epcxsntybzuon-frkxgvxccldfo" type="hidden" name="form_build_id" value="form-n_6KN_uSQrX1Y3n9EPcxsNtybZUON_FrkxgvXCClDfo" /> <input data-drupal-selector="edit-fivestar-form-1" type="hidden" name="form_id" value="fivestar_form_1" /> </form> </div> </div> <div class="field field--name-field-poster field--type-image field--label-hidden field__item"> <img src="/sites/default/files/styles/poster_180x255/public/plakate/verraeter_plakat.jpg?itok=0kB1rQdn" width="180" height="234" alt="" typeof="foaf:Image" class="image-style-poster-180x255" /> </div> <div class="clearfix text-formatted field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p>In seiner über 50 Jahre langen Hollywoodkarriere gelang Regisseur John Ford das Kunststück gleich viermal den Academy Award für die “Beste Regie“ zu gewinnen und damit zum noch heute alleinigen Rekordhalter in dieser Kategorie zu avancieren. Ironischerweise spielte keiner dieser vier Filme aber in dem Genre, für das man sich heute hauptsächlich an ihn erinnert: dem Western. Die Handlung von drei der vier Filmen spielt sogar nicht einmal in der USA. Darunter auch das Drama “Der Verräter“, für das sich Ford seinen ersten Regie-Oscar sichern konnte und das bei der Preisverleihung 1936 auch gleich noch Oscars für den besten Hauptdarsteller, das beste Drehbuch und die beste Filmmusik abstaubte.</p> <p>“Der Verräter“ spielt in Dublin im Jahr 1922 und nutzt den Irischen Bürgerkrieg als Hintergrund für seine Geschichte, ohne dabei aber je explizit die beteiligten Parteien, wie die Irish Republican Army (IRA), beim Namen zu nennen. Grund dafür war die Sorge der Produzenten es sich mit dem nicht ganz unwichtigen britischen Markt zu verscherzen, weswegen man das Drehbuch bereits im Vorfeld zur Sicherheit dem British Board of Film Censors vorlegte, die wiederum auf ein paar Änderungen zu Gunsten eines “neutraleren“ Filmerlebnisses pochten. Trotzdem ist es auch in der finalen Fassung relativ offensichtlich, dass unsere Hauptfigur Gypo Nolan (Victor McLaglen) ehemals für die IRA aktiv war, dort aber nun aufgrund von Befehlsverweigerung in Ungnade gefallen ist.<br />  </p> <img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="b3926511-02b6-4424-adb9-af117744b5b2" height="387" src="https://www.filmszene.de/sites/default/files/oscarhistory/08_Awards/verraeter_04.jpg" width="500" class="align-center" /> <p><br /> Angesichts eines leeren Geldbeutels und einer Freundin (Margot Grahame), die von einer teuren Reise nach Amerika träumt, ist Gypo im Film auf der Suche nach einer neuen Einnahmequelle und steht schon bald vor einem moralischen Dilemma. Seine Geldsorgen könnten nämlich mit einem Mal verfliegen, wenn er seinen besten IRA-Kumpel Frankie (Wallace Ford) für ein ordentliches Kopfgeld bei den Behörden verpfeifen würde. Am Ende ist die Verlockung zu verführerisch, die Konsequenzen der Entscheidung aber fatal. Denn natürlich möchte die IRA, unter der Führung von Dan Gallagher (Preston Foster), den Verräter Frankies so schnell wie möglich finden. Und der eher einfach gestrickte Gypo ist jetzt nicht gerade gut darin, seinen neu erworbenen Reichtum zu verheimlichen.  </p> <p>Wenn am Anfang des Filmes eine Zeitung wie ein Strohballen durch die Gassen Dublins weht, dann weht damit auch ganz kurz ein klein wenig Western-Feeling durchs Bild. Das war es dann aber auch mit möglichen Verbindungen zu Fords späterem Lieblingsgenre, denn in Sachen Atmosphäre orientiert sich Ford in “Der Verräter“ viel lieber am deutschen Expressionismus und so Filmen wie “<a href="https://www.filmszene.de/filme/sonnenaufgang-lied-von-zwei-menschen">Sonnenaufgang – Lied von zwei Menschen</a>“. Die Straßen sind neblig (nicht schlecht, um das schmale Budget zu übertünchen), die Schatten besonders schwarz und Tageslicht ist sowieso verpönt. Heiter sieht definitiv anders aus aber dank spannender Lichtsetzung, intensiver Kontraste und clever gewählten Kameraeinstellungen ist das Geschehen hier immer irgendwie interessant anzuschauen. Auch wenn die Inszenierung nicht an die ganz großen Meister des Expressionismus heranreicht, was Ford hier visuell auf die Leinwand zaubert und wie er gekonnt eine bedrohlich-düstere Atmosphäre aufbaut ist wirklich sehr sehenswert.<br />  </p> <img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="9046e05c-8f9c-4c37-bbab-292f3fd999cc" height="381" src="https://www.filmszene.de/sites/default/files/oscarhistory/08_Awards/verraeter_02.jpg" width="500" class="align-center" /> <p><br /> Wäre doch nur die Story auf dem gleichen Niveau. Schon um die Hauptgeschichte überhaupt in Gang zu bringen entscheidet sich das Drehbuch für ein eher plumpes als subtiles Vorgehen. So wird die Freundschaft zwischen Gypo und Frankie überhaupt nicht groß etabliert, was dem großen moralischen Dilemma von Gypo deutlich an Wirkung raubt. Dessen Ringen mit der Entscheidung wird wiederum etwas platt und überhastet in Szene gesetzt, so dass man sich nicht groß wundert, wenn man liest, dass Autor Dudley Nichols sein Drehbuch in nicht einmal einer Woche verfasste. Nichols war übrigens der erste Oscar-Preisträger, der die Entgegennahme seiner Auszeichnung verweigerte – der Grund war ein Streit der Screen Writers Guild mit der Academy (wobei er den Preis dann zwei Jahre später mit Verspätung entgegennahm).</p> <p>Nach dem etwas holprigen Start in die Geschichte nimmt sich das Drehbuch dann zwar mehr Zeit für deren Entwicklung und sorgt auch für ein paar nette Momente, offenbart allerdings nun ein anderes Problem. So stellt man Gypo als, und das ist noch fast freundlich formuliert, eher simplen Zeitgenossen dar. Ein Grobian, der schnell zur Flasche greift und ebenso schnell zu den Fäusten. An sich kein Problem, hat aber dann leider ein paar negative Folgeerscheinungen. So wirft sich Darsteller Victor McLaglen mit viel Inbrunst in diese Rolle, neigt dabei aber (ebenso wie einiger seiner Kollegen und vor allem Kolleginnen in dem Film) zum für die Zeit damals leider oft auftretenden Overacting. Seine Leistung, welche die Academy 1936 zur Auszeichnung als bester Darsteller bewog, wirkt heute dann doch stellenweise eindeutig zu viel des Guten und zieht die Figur mitunter schon fast ins Lächerliche.<br />  </p> <img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="1c2e85a3-925c-442e-9319-bae599e9c985" height="368" src="https://www.filmszene.de/sites/default/files/oscarhistory/08_Awards/verraeter_01.jpg" width="500" class="align-center" /> <p><br /> Leider macht es aber nicht nur das schwierig wirklich Interesse am Schicksal dieser Figur zu gewinnen. Gypo gewinnt einfach kaum an Dreidimensionalität, da er die meiste Zeit im Film einfach nur ohne Nachzudenken sinnlos sein Geld verprasst. Das sorgt zwar hier und da für ein paar nette Szenen, richtig Tiefe gewinnt man so aber nicht. Zwar versucht man so etwas wie ein Gewissen bei Gypo anzudeuten, allerdings auf so plumpe Weise, dass es nicht wirklich glaubwürdig ist (meist sieht Gypo das alte Fahndungsplakat seines Freundes und blickt einfach nur für ein paar Sekunden bedeutungsschwanger in die Ferne).</p> <p>Da Gypo mit seinem wenig durchdachten Verhalten auch schnell die Aufmerksamkeit der ganzen Stadt auf sich zieht kommt gleichzeitig jetzt auch nicht wirklich Spannung auf, ob er denn nun von seinen alten Kollegen geschnappt wird oder nicht. Man wundert sich eher, dass es am Ende so lange dauert. Und da der Film den interessanten politischen Kontext rund um den Irischen Bürgerkrieg ja ebenfalls ganz bewusst vermeidet, kommt die Handlung und seine Figur am Ende einfach viel zu banal daher, um wirklich fesseln zu können oder richtig mitfühlen zu lassen. Um ein möglichst symbolkräftiges Schlussbild zu generieren legt man am Ende dann auch noch eine deutliche Schippe Melodrama zu viel obendrauf. Glücklicherweise wird Ford für seinen nächsten Regie-Oscar ( “Früchte des Zorns“ 1941) auf eine deutlich gelungenere Storyvorlage zurückgreifen können. Im Fall von “Der Verräter“ spricht es am Ende aber für die Stärke von Ford als Regisseur, dass man trotz all der hier aufgezählten Schwächen dank der wirklich starken Inszenierung trotzdem immer noch interessiert am Ball bleibt, auch wenn man letztendlich nur in kleinem Rahmen dafür belohnt wird.</p> <p><em>"Der Verräter" ist aktuell als <a href="https://www.amazon.de/Verr%C3%A4ter-Informer-Ford-englische-Tonspur/dp/B0052ITUQK">Blu-Ray oder DVD</a> als Import auf Amazon in Deutschland verfügbar.</em><br />  </p> <p class="text-align-center"><iframe allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube-nocookie.com/embed/9wg9sv_fjAg?si=Gbvi2ebILFrLnTQs" style="max-width: 90vw; max-height: 50.625vw;" title="YouTube video player" width="560"></iframe><br /> <em>Ausschnitt aus "Der Verräter"</em></p> <p class="text-align-center"> </p> <p class="text-align-center"><iframe allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube-nocookie.com/embed/-NmfvvFIOBg?si=jaXO4wJ6VHzGoGfA" style="max-width: 90vw; max-height: 50.625vw;" title="YouTube video player" width="560"></iframe><br /> <em>Hauptdarsteller Victor McLaglen erhält den Oscar für seine Darbietung in "Der Verräter"</em></p> <p class="text-align-center"> </p> <p class="text-align-center"><iframe allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube-nocookie.com/embed/-AUhTd83x7Y?si=bgDaEFQjNTjW2Mj3" style="max-width: 90vw; max-height: 50.625vw;" title="YouTube video player" width="560"></iframe><br /> <em>Kurzdoku über Regisseur John Ford</em></p> <hr /> <p><strong>Ausblick</strong><br /> In unserer nächsten Folge bleiben wir in der Region und knüpfen uns einen Klassiker der britischen Literaturgeschichte vor.</p> </div> <section class="field field--name-comment-node-review field--type-comment field--label-hidden comment-wrapper"> <h2 class="title comment-form__title">Neuen Kommentar hinzufügen</h2> <drupal-render-placeholder callback="comment.lazy_builders:renderForm" arguments="0=node&amp;1=15963&amp;2=comment_node_review&amp;3=comment_node_review" token="OS7ehYITV9sNMnOqyvSCIk4Usfo8kbQC7bOMngQcpcc"></drupal-render-placeholder> </section> <div class="field field--name-field-notonfrontpage field--type-boolean field--label-above"> <div class="field__label">Auf Startseite verstecken</div> <div class="field__item">Off</div> </div> <div class="field field--name-field-sorting-title field--type-computed-string field--label-above"> <div class="field__label">Sorting Title</div> <div class="field__item">Verräter, Der</div> </div> <div class="field field--name-field-sorting-abc field--type-computed-string field--label-above"> <div class="field__label">Sorting ABC</div> <div class="field__item">V</div> </div> <div class="clearfix text-formatted field field--name-field-oscar-history-intro field--type-text-long field--label-hidden field__item"><p align="LEFT" lang="de-DE" style="margin-bottom: 0cm; font-style: normal; font-weight: normal; text-decoration: none"><font color="#000000"><font face="Times New Roman, serif"><font size="3">In unserer letzten Folge agierte mit Katharine Hepburn in “<a href="https://www.filmszene.de/filme/alice-adams">Alice Adams</a>“ ja eine der großen Hollywoodlegenden vor der Kamera, nun setzt sich für “Der Verräter“ eine solche dahinter. Nach dem 1932 für den Oscar nominierten “<a href="https://www.filmszene.de/filme/arrowsmith">Arrowsmith</a>“ treffen wir hier erneut auf Regisseur John Ford, der sich bei der Verleihung 1936 nun seinen ersten Academy Award in der Kategorie “Beste Regie“ sichern konnte.</font></font></font></p> </div> <div class="field field--name-field-oscar-history-oscar field--type-string-long field--label-above"> <div class="field__label">Oscar</div> <div class="field__item">Nominiert &quot;Outstanding Production&quot;</div> </div> <div class="field field--name-field-oscar-history-alt-titel field--type-string-long field--label-hidden field__item">MOH (54): 8. Oscars 1936 - &quot;Der Verräter&quot;</div> Tue, 07 May 2024 05:38:30 +0000 matthias 15963 at https://www.filmszene.de https://www.filmszene.de/filme/der-verraeter#comments The Fall Guy https://www.filmszene.de/filme/fall-guy <span class="field field--name-title field--type-string field--label-hidden">The Fall Guy</span> <div class="field field--name-field-kategorie field--type-entity-reference field--label-hidden field__item"><a href="/kategorie/kino" hreflang="de">Kino</a></div> <span class="field field--name-uid field--type-entity-reference field--label-hidden"><span lang="" about="/users/matthias" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype=""> Matthias Kastl </span></span> <span class="field field--name-created field--type-created field--label-hidden">3. Mai 2024 - 15:25</span> <div class="field field--name-field-kritikart field--type-entity-reference field--label-hidden field__item"><a href="/taxonomy/term/10309" hreflang="de">Kritik</a></div> <div class="field field--name-field-genres field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Genre</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/genres/action" hreflang="de">Action</a></div> <div class="field__item"><a href="/taxonomy/term/23" hreflang="de">Komödie</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-laender field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Land</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/laender/usa" hreflang="de">USA</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-year field--type-integer field--label-above"> <div class="field__label">Jahr</div> <div class="field__item">2024</div> </div> <div class="field field--name-field-regie field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Regie</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/personen/david-leitch" hreflang="de">David Leitch</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-cast field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Cast</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/personen/ryan-gosling" hreflang="de">Ryan Gosling</a></div> <div class="field__item"><a href="/personen/emily-blunt" hreflang="de">Emily Blunt</a></div> <div class="field__item"><a href="/personen/aaron-taylor-johnson" hreflang="de">Aaron Taylor-Johnson</a></div> <div class="field__item"><a href="/personen/hannah-waddingham" hreflang="de">Hannah Waddingham</a></div> <div class="field__item"><a href="/personen/teresa-palmer" hreflang="de">Teresa Palmer</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-duration field--type-integer field--label-above"> <div class="field__label">Laufzeit</div> <div content="126" class="field__item">126 min</div> </div> <div class="field field--name-field-release-date field--type-datetime field--label-above"> <div class="field__label">Release Date</div> <div class="field__item"><time datetime="2024-04-30T12:00:00Z" class="datetime">30. April 2024</time> </div> </div> <div class="field field--name-field-bewertung field--type-fivestar field--label-above"> <div class="field__label">Bewertung</div> <div class="field__item"><form class="fivestar-form-2" id="vote--2" data-drupal-selector="fivestar-form-2" action="/rss.xml?order=field_bewertung&sort=asc" method="post" accept-charset="UTF-8"> <div class="clearfix fivestar-none-text fivestar-average-stars fivestar-form-item fivestar-basic"><div class="js-form-item form-item js-form-type-fivestar form-type-fivestar js-form-item-vote form-item-vote form-no-label"> <input class="vote" data-drupal-selector="edit-vote" type="hidden" name="vote" value="60" /> <div class="fivestar-static-form-item"><div class="js-form-item form-item js-form-type-item form-type-item js-form-item- form-item-"> <div><div class="fivestar-widget-static fivestar-widget-static-' . 10 . ' clearfix"><div class="star star-1 star-odd star-first"><span class="on">6</span></div><div class="star star-2 star-even"><span class="on"></span></div><div class="star star-3 star-odd"><span class="on"></span></div><div class="star star-4 star-even"><span class="on"></span></div><div class="star star-5 star-odd"><span class="on"></span></div><div class="star star-6 star-even"><span class="on"></span></div><div class="star star-7 star-odd"><span class="off"></span></div><div class="star star-8 star-even"><span class="off"></span></div><div class="star star-9 star-odd"><span class="off"></span></div><div class="star star-10 star-even star-last"><span class="off"></span></div><div class="ratingzahl">6/10</div></div> </div> </div> </div> </div> </div><input style="display:none" data-drupal-selector="edit-submit" type="submit" id="edit-submit--2" name="op" value="" class="button js-form-submit form-submit" /> <input autocomplete="off" data-drupal-selector="form-5-ua8lhdacz4ep9frcp3fq9x3jtgcqko73fh3okwvfy" type="hidden" name="form_build_id" value="form-5-uA8LHDACZ4Ep9FrCp3Fq9x3JtGCqkO73Fh3okWvFY" /> <input data-drupal-selector="edit-fivestar-form-2" type="hidden" name="form_id" value="fivestar_form_2" /> </form> </div> </div> <div class="field field--name-field-copyright field--type-string-long field--label-hidden field__item">Universal</div> <div class="field field--name-field-poster field--type-image field--label-hidden field__item"> <img src="/sites/default/files/styles/poster_180x255/public/plakate/FallGuy_plakat.jpg?itok=PfL-w_Ov" width="162" height="255" alt="" typeof="foaf:Image" class="image-style-poster-180x255" /> </div> <div class="clearfix text-formatted field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p>Man möchte ja eigentlich meinen, dass kein amerikanischer Serienklassiker der 1980er Jahre den Remake-Fängen Hollywoods in den letzten Jahrzehnten entkommen konnte. Eine rühmliche Ausnahme bildete bisher aber Hollywood-Stuntman Colt Seavers, der damals als nebenberuflicher Kopfgeldjäger jede Woche verlässlich böse Buben hinter Gitter brachte. Die vom legendären Serienkönig Glen A. Larson (“Battlestar Galactica“, “Quincy“, “Magnum, PI.“, “Knight Rider“) entwickelte Story klingt auch 40 Jahre später noch nach einer ziemlich unterhaltsamen Idee für einen Kinofilm, und so wundert es schon ein bisschen, dass ein Remake tatsächlich so lange hat auf sich warten lassen.</p> <p>Angeführt von zwei der aktuell angesagtesten Schauspieler Hollywoods, Ryan Gosling (“<a href="https://www.filmszene.de/filme/barbie">Barbie</a>“, “<a href="https://www.filmszene.de/filme/blade-runner-2049">Blade Runner 2049</a>“) und Emily Blunt (“<a href="https://www.filmszene.de/filme/quiet-place">A Quiet Place</a>“, “<a href="https://www.filmszene.de/filme/oppenheimer">Oppenheimer</a>“), sowie einem ehemaligen Stuntman (David Leitch, “<a href="https://www.filmszene.de/filme/john-wick">John Wick</a>“, “<a href="https://www.filmszene.de/filme/bullet-train">Bullet Train</a>“) auf dem Regiestuhl standen die Vorzeichen für einen spaßigen Kinoabend dann auch ziemlich gut. Aber manchmal entpuppt sich auch das am schönsten geschnürte Paket im Inneren als kleine Mogelpackung und “The Fall Guy“ als Streifen, der etwas zu viel Augenmerk darauf legt, möglichst cool zu wirken anstatt seinem charismatischen Leinwandduo wirklich Raum zur Entfaltung zu geben.<br />  </p> <img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="d52f3319-197a-466e-98c6-c4cbeb4aed95" height="271" src="https://www.filmszene.de/sites/default/files/filme/f/FallGuy_01.jpg" width="500" class="align-center" /> <p><br /> Mit der Handlung von “Ein Colt für alle Fälle“ hat “The Fall Guy“ ehrlich gesagt nicht mehr viel zu tun. Im Gegensatz zur Serie ist Stuntman Colt Seavers (Ryan Gosling) hier weder als Kopfgeldjäger noch im Team unterwegs. Der für Hollywood-Megastar Tom Ryder (Aaron Taylor-Johnson, “<a href="https://www.filmszene.de/filme/nocturnal-animals">Nocturnal Animals</a>“, “<a href="https://www.filmszene.de/filme/kick-ass-2">Kick-Ass 2</a>“) als Stunt-Double arbeitende Seavers hat nach einem schweren Arbeitsunfall seinen Job eigentlich an den Nagel gehängt, wird von Filmproduzentin Gail Meyer (Hannah Waddingham) aber trotzdem um einen Gefallen gebeten. Er soll den mitten während Dreharbeiten verschwundenen Ryder aufspüren, um so die Fertigstellung des epischen Sci-Fi-Western “Metalstorm“ zu sichern. Seavers sagt zu, schließlich würde ein Erfolg des Films den Regie-Durchbruch für seine große, verflossene Liebe Jody (Emily Blunt) bedeuten. Doch schon bald zeigt sich, dass Seavers für die Suche nach Ryder nicht nur Spürsinn, sondern vor allem auch seine Action-Erfahrung als Stuntman benötigt.</p> <p>Wie es sich für ein ordentliches Serienremake gehört, dürfen natürlich auch in “The Fall Guy“ Cameo-Auftritte der Originaldarsteller nicht fehlen. In diesem Fall gönnt man Lee Majors und Heather Thomas (Douglas Barr fehlt leider) ein paar Sekunden Leinwandpräsenz, und genau diese Szene ist dann irgendwie ein klein bisschen bezeichnend für den ganzen Film. Irgendwie schon nett die beiden zu sehen, aber gleichzeitig wirkt ihr Auftritt auch etwas zu obligatorisch und bemüht komisch und sorgt so nur für ein kleines Lächeln. So richtig wollen in “The Fall Guy“ alle Räder einfach nicht perfekt ineinander greifen. Das zeigt sich schon zu Beginn, als der Versuch, mit einem möglichst lässig formulierten Voice-Over gleich cool zu wirken, eher hölzern als leichtfüßig daherkommt.<br />  </p> <img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="6422eb5f-098f-409d-be26-3ea3158aa6e3" height="218" src="https://www.filmszene.de/sites/default/files/filme/f/FallGuy_02.jpg" width="500" class="align-center" /> <p><br /> Ein Gefühl, das sich so immer wieder im Film einstellt und gar nicht so leicht zu erklären ist. Einer der Bremsklötze ist auf jeden Fall die Story, die ziemlich banal (bei so einem Film ja absolut verzeihbar) aber eben gleichzeitig auch unnötig verworren geraten ist. Das Gefühl, dass manche Entscheidungen hier etwas halbgar ausfallen, lässt sich wohl am Besten am Beispiel der Bösewichte des Films zeigen. Der von Aaron Taylor-Johnson gespielte Ryder kommt für einen wirklich bedrohlichen Antagonisten einfach zu unernst daher, für eine clevere Persiflage aber wiederum auch nicht witzig und einfallsreich genug. Ähnlich verhält es sich bei der aufgedrehten Filmproduzentin Gail, die typische Klischees bedient, dabei aber eher etwas nervig als unterhaltsam wirkt.   </p> <p>Ein ähnliches Phänomen lässt sich bei den zahlreichen Querverweisen auf andere Filme beobachten, die “The Fall Guy“ immer wieder visuell oder oft auch im Soundtrack einstreut. Hier und da muss man zwar auch mal genauer hinschauen oder hinhören (Grüße an den “Sechs-Millionen-Dollar-Mann“), doch mindestens genauso oft sind diese Referenzen nicht nur sehr offensichtlich, sondern werden vor allem in einigen Dialogen den Figuren gefühlt eher aufgezwungen. Immer wieder kommt das alles hier einfach ein Stück zu gewollt daher, wenn zum Beispiel Figuren über den Einsatz von Split-Screen philosophieren und das natürlich gleichzeitig im Split-Screen tun. Als kleiner Randgag hätte das sicher gut funktioniert, hier wird diese Idee aber sehr lange ausgeschlachtet, so dass die Wirkung sich einfach abnutzt.<br />  </p> <img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="7e4a020b-a57e-490e-8089-ea7ab2725263" height="216" src="https://www.filmszene.de/sites/default/files/filme/f/FallGuy_03.jpg" width="500" class="align-center" /> <p><br /> Angesichts einer Story in und über die Filmbranche bietet es sich natürlich an regelmäßig das Meta-Terrain zu betreten, aber gefühlt versucht man das hier möglichst immer sehr laut und deutlich zu machen, so dass die Lässigkeit dabei einfach auf der Strecke bleibt. Und das wird jetzt nicht gerade dadurch besser, dass der fetzige 80er-Jahre-Soundtrack immer wieder Vollgas gibt, um auch den Coolness-Regler so eindeutig wie möglich nach oben zu legen. Je lauter man seine Botschaft ruft, desto kritischer wird aber eben auch auf diese geblickt. Und bei genauem Hinsehen ist “The Fall Guy“ dann eben doch nur halb so cool wie er vorgibt zu sein.</p> <p>Das ist angesichts der Starbesetzung wirklich etwas schade. Denn natürlich sind Gosling und Blunt wie immer einfach wundervoll anzuschauen. Gosling spielt zwar gefühlt nur eine etwas abgemilderte Version seines Kens aus "Barbie", versprüht dabei aber immer noch einen wundervollen Charme. Blunt wiederum, die ja oft eher toughe Figuren spielt, gibt hier mal zur Abwechslung eine eher niedlich-nette Protagonisten und macht das wirklich großartig. Welch tolle und vor allem leichtfüßige Chemie zwei solche Charmebolzen miteinander aufbauen können zeigt sich dann auch vereinzelt im Film – zum Beispiel bei einer vor einer kompletten Film-Crew durchgeführten Aussprache oder einem kleinen Flirt im Auto. Leider gibt “The Fall Guy“ aber Blunt und Gosling viel zu selten die Gelegenheit auf diese Weise ihre großen Stärken auszuspielen, sondern setzt stattdessen lieber öfters auf die lauten Töne – der nächste große Stunt und die nächste Filmanspielung sollen ja nicht zu lange auf sich warten lassen.<br />  </p> <img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="3b3542ee-b674-4f2d-a648-359721aaa634" height="231" src="https://www.filmszene.de/sites/default/files/filme/f/FallGuy_04.jpg" width="500" class="align-center" /> <p><br /> Damit wir uns nicht falsch verstehen, natürlich ist “The Fall Guy“ trotzdem immer noch eine halbwegs kurzweilige Angelegenheit und hat gerade dank des Charmes von Gosling und Blunt seine witzigen Momente. Auch die Stunts sind toll inszeniert und schön anzuschauen. Aber sie existieren dann eben auch mehr zum Selbstzweck und nicht als wirklich mitreißendes Element im Film, da dafür einfach der nötige emotionale Unterbau fehlt. Statt verordneter Coolness hätte man seinen Figuren hier aber besser einfach etwas mehr Freiheiten und ruhigere Momente gönnen sollen.</p> <p>So liefert “The Fall Guy“ am Ende zwar große Stunts und coole Sprüche, aber keine Figuren und Momente, die wirklich im Gedächtnis bleiben. Und vielleicht mag das Urteil hier etwas zu hart ausfallen, aber angesichts des Potentials vor der Kamera ist das Ergebnis dann schon eine Enttäuschung. Und so verpasst man hier leider die Chance, den Stuntmen dieser Welt ein wirklich langlebiges filmisches Denkmal zu setzen.</p> </div> <section class="field field--name-comment-node-review field--type-comment field--label-hidden comment-wrapper"> <h2 class="title comment-form__title">Neuen Kommentar hinzufügen</h2> <drupal-render-placeholder callback="comment.lazy_builders:renderForm" arguments="0=node&amp;1=15969&amp;2=comment_node_review&amp;3=comment_node_review" token="Cj0F1t4LlEnUDNEESHG5gqXxq3UIroShYkfgFaTRVcw"></drupal-render-placeholder> </section> <div class="field field--name-field-notonfrontpage field--type-boolean field--label-above"> <div class="field__label">Auf Startseite verstecken</div> <div class="field__item">Off</div> </div> <div class="field field--name-field-sorting-title field--type-computed-string field--label-above"> <div class="field__label">Sorting Title</div> <div class="field__item">Fall Guy, The</div> </div> <div class="field field--name-field-sorting-abc field--type-computed-string field--label-above"> <div class="field__label">Sorting ABC</div> <div class="field__item">F</div> </div> Fri, 03 May 2024 13:25:47 +0000 matthias 15969 at https://www.filmszene.de https://www.filmszene.de/filme/fall-guy#comments Alice Adams https://www.filmszene.de/filme/alice-adams <span class="field field--name-title field--type-string field--label-hidden">Alice Adams</span> <div class="field field--name-field-kategorie field--type-entity-reference field--label-hidden field__item"><a href="/kategorie/matthias-oscar-history" hreflang="de">Matthias&#039; Oscar History</a></div> <span class="field field--name-uid field--type-entity-reference field--label-hidden"><span lang="" about="/users/matthias" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype=""> Matthias Kastl </span></span> <span class="field field--name-created field--type-created field--label-hidden">30. April 2024 - 7:51</span> <div class="field field--name-field-kritikart field--type-entity-reference field--label-hidden field__item"><a href="/taxonomy/term/10309" hreflang="de">Kritik</a></div> <div class="field field--name-field-genres field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Genre</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/genres/drama" hreflang="de">Drama</a></div> <div class="field__item"><a href="/genres/romanze" hreflang="de">Romanze</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-laender field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Land</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/laender/usa" hreflang="de">USA</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-year field--type-integer field--label-above"> <div class="field__label">Jahr</div> <div class="field__item">1935</div> </div> <div class="field field--name-field-regie field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Regie</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/personen/george-stevens" hreflang="de">George Stevens</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-cast field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Cast</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/personen/katharine-hepburn" hreflang="de">Katharine Hepburn</a></div> <div class="field__item"><a href="/personen/fred-macmurray" hreflang="de">Fred MacMurray</a></div> <div class="field__item"><a href="/personen/fred-stone" hreflang="de">Fred Stone</a></div> <div class="field__item"><a href="/personen/frank-albertson" hreflang="de">Frank Albertson</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-duration field--type-integer field--label-above"> <div class="field__label">Laufzeit</div> <div content="99" class="field__item">99 min</div> </div> <div class="field field--name-field-release-date field--type-datetime field--label-above"> <div class="field__label">Release Date</div> <div class="field__item"><time datetime="1935-08-15T12:00:00Z" class="datetime">15. August 1935</time> </div> </div> <div class="field field--name-field-bewertung field--type-fivestar field--label-above"> <div class="field__label">Bewertung</div> <div class="field__item"><form class="fivestar-form-3" id="vote--3" data-drupal-selector="fivestar-form-3" action="/rss.xml?order=field_bewertung&sort=asc" method="post" accept-charset="UTF-8"> <div class="clearfix fivestar-none-text fivestar-average-stars fivestar-form-item fivestar-basic"><div class="js-form-item form-item js-form-type-fivestar form-type-fivestar js-form-item-vote form-item-vote form-no-label"> <input class="vote" data-drupal-selector="edit-vote" type="hidden" name="vote" value="50" /> <div class="fivestar-static-form-item"><div class="js-form-item form-item js-form-type-item form-type-item js-form-item- form-item-"> <div><div class="fivestar-widget-static fivestar-widget-static-' . 10 . 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Und tatsächlich ist Hepburns Rolle in dem romantischen Drama auch hier wieder spielentscheidend, nur leider nicht im positiven Sinne. Wobei man Hepburn nur zu Teilen einen Vorwurf dafür machen kann, dass ihre Figur in dieser Geschichte mehr irritiert als begeistert.</p> <p>Das Grundszenario von “Alice Adams“ klingt auf den ersten Blick nach einer klassischen romantischen Komödie. Die in bescheidenen Verhältnissen aufgewachsene Alice (Katharine Hepburn) träumt davon im Leben eine Stufe aufzusteigen – am Besten durch das Kennenlernen eines vermögenden Mannes. Mit Hilfe ihres Bruders (Frank Albertson) gelangt Alice zwar auf die ein oder andere High-Society-Party, wird von den dort anwesenden Reichen und Schönen aber trotz ihrer Versuche sich als eine der ihrigen auszugeben nicht wirklich für voll genommen. Im deutlich weniger glamourösen Alltag daheim hängt dazu noch der Familiensegen schief, ist ihre Mutter (Ann Shoemaker) doch angesichts der Antriebs- und Arbeitslosigkeit ihres Ehemannes (Fred Stone) ziemlich angesäuert. Als Alice dann aber auf einer der Parties den attraktiven und vermögenden Arthur Russell (Fred MacMurray, "<a href="https://www.filmszene.de/filme/double-indemnity-frau-ohne-gewissen">Double Indemnity</a>") kennenlernt, scheint ihr Leben endlich in die richtigen Bahnen zu kommen. Aber natürlich darf Arthur erst mal nicht erfahren, dass Alice in Sachen Eigenmarketing vielleicht etwas arg übertrieben hat.<br />  </p> <img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="dbd9f18a-9ab2-4468-9239-c66bbb72d942" height="377" src="https://www.filmszene.de/sites/default/files/oscarhistory/08_Awards/aliceadams_01.jpg" width="500" class="align-center" /> <p><br /> Der Klassenunterschied zwischen unseren beiden Turteltauben würde in einer typischen romantischen Komödie ja erst einmal für jede Menge Humor sorgen und am Schluss der Liebe natürlich nicht im Wege stehen. Von einer Komödie sind wir hier aber ein gutes Stück entfernt,  hängt angesichts der angespannten Atmosphäre daheim und der schon ziemlich verzweifelten Suche von Alice nach einem wohlhabenden Mann über allem schon ein deutlicher Schleier der Hoffnungslosigkeit. “Alice Adams“ hat zwar ein paar komödiantische Momente, ist aber über weite Strecken eher ein Drama über die Sorgen und Träume der Unterschicht. Auch dafür braucht es natürlich funktionierende Figuren und eine glaubwürdige Chemie zwischen unserem zentralen Leinwandpaar und genau da hapert es hier doch gewaltig.</p> <p>Im Zusammenspiel mit ihrer Familie, insbesondere mit ihrem Vater, läuft Hepburn dabei als Alice durchaus zur Höchstform auf. Ihre Energie, der Mix aus Wärme und schnippischen Wortwechseln oder die clevere Art und Weise, wie Hepburn alleine durch Mimik und Gestik einen Raum mit ihrer Präsenz füllt – das ist einfach schön anzuschauen. Nur leider sind diese Momente sehr spärlich gesät, konzentriert man sich schließlich mehr darauf, das Anbiedern von Alice bei der feinen Gesellschaft zu zeigen. Und hier hat man es auf einmal mit einer komplett anderen Figur zu tun, da Alice sich dafür komplett verstellt, um ja möglichst kultiviert und hochtrabend rüberzukommen.<br />  </p> <img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="39d7b5c3-719c-49cf-9041-7c8e8f6cfbe7" height="353" src="https://www.filmszene.de/sites/default/files/oscarhistory/08_Awards/aliceadams_03.jpg" width="500" class="align-center" /> <p><br /> Diese Maske setzt Hepburn, durchaus bewusst, so übertrieben auf, dass es schon fast an eine Persiflage erinnert. Am Anfang, wenn dieses Ranschmeißen an die Oberschicht noch für den ein oder anderen kleinen Gag genutzt wird, kann man darüber noch grinsend den Kopf schütteln. Auf Dauer ist ihre unangenehm-aufdringliche Art aber erst bemitleidenswert und dann schon bald nur noch abstoßend. Das mag von den Machern einkalkuliert sein, wird aber zu einem echten Problem beim Zuschauen, da man derweil keinerlei Mühe unternimmt uns parallel dazu die “echte“ Alice näherzubringen. Außer das Alice unbedingt einen reichen Mann will erfahren wir nicht viel über sie, was es schwierig macht, das Verhalten der so dominanten “falschen“ Alice zu tolerieren.</p> <p>Das dramaturgische Todesurteil für den Film ist aber die Tatsache, dass Alice diese Maske auch gegenüber ihrer großen Liebe Arthur trägt. Der kommt zwar an sich ganz sympathisch rüber (er erinnert ein klein wenig an den jungen Pierce Brosnan), warum er sich aber in diese schreckliche Variante von Alice verliebt bleibt uns ein Rätsel. Es untergräbt auf jeden Fall ziemlich stark die Glaubwürdigkeit und das emotionale Investment des Publikums in die sich anbahnende Beziehung der beiden. Es macht schlicht keinen Spaß diese beiden bei ihrem Kennenlernprozess zu begleiten.<br />  </p> <img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="181f7c7d-1f95-4524-b8e1-5d5e07fef644" height="359" src="https://www.filmszene.de/sites/default/files/oscarhistory/08_Awards/aliceadams_04.jpg" width="500" class="align-center" /> <p><br /> Erst ganz am Ende macht der Film dann deutlich, dass Alice besser damit bedient wäre sich von ihrer wahren Seite zu zeigen. Aber auch das ist eher unglücklich in Szene gesetzt. Ein großes Dinner im Haus von Alice, bei dem Arthur eingeladen ist, wird schon fast zu einer großen Slapstick-Nummer, bei der endgültig die ganze Farce zusammenbricht. Eigentlich eine gute Idee und Regisseur George Stevens, der davor als Kameramann und Autor an zahlreichen Filmen von Laurel und Hardy (“Dick und Doof“) mitwirkte, gelingen auch ein paar eigentlich nette Gags. Leider basiert die Hälfte darauf aber auf der Unfähigkeit einer schwarzen Haushaltshilfe, was natürlich heute dann doch einen etwas fahlen Nachgeschmack hinterlässt und die beabsichtigte Wirkung dieser Szene untergräbt.</p> <p>Das kann man dem Film natürlich nur bedingt vorhalten, deutlich strenger muss man aber mit dem überhasteten Schlussakkord ins Gericht gehen. Wie man sich hier auf billige Art und Weise ein ziemlich einfallsloses Happy-End herbeizaubert ist schon sehr enttäuschend. Tatsächlich hatten sowohl Stevens als auch Hepburn ein deutlich besseres und moderneres Ende im Sinn, konnten sich am Ende aber nicht gegen die Produzenten durchsetzen. Doch auch wenn dieser andere Schluss dieses Werk etwas aufgewertet hätte, ein wirklich guter Film wäre immer noch nicht draus geworden. Stattdessen ist “Alice Adams“ ein eher frustrierender Streifen, bei dem nur hier und da das Talent seiner begnadeten Hauptdarstellerin aufblitzt. Glücklicherweise wird Hepburn ja aber noch deutlich bessere Gelegenheiten bekommen, um ihre ganze Klasse ausspielen zu können.</p> <p style="margin-bottom: 0cm; font-weight: normal; text-decoration: none"><font size="3"><i><font face="Times New Roman, serif">"Alice Adams" ist aktuell</font><font color="#000000"><font face="Times New Roman, serif"><span lang="de-DE" xml:lang="de-DE"> als DVD-Import auf <a href="https://www.amazon.de/Alice-Adams-DVD-AUDIO/dp/B00K6I8QZ2">Amazon</a> in Deutschland verfügbar. </span></font></font></i></font></p> <p> </p> <p class="text-align-center"><iframe allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube-nocookie.com/embed/v0oY9giOfKI?si=xLt_-74bC-jMhhX0" style="max-width: 90vw; max-height: 50.625vw;" title="YouTube video player" width="560"></iframe></p> <p class="text-align-center"><em>Ein kurzer Teaser zum Film. </em></p> <p> </p> <p class="text-align-center"><iframe allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube-nocookie.com/embed/yAnvvw5bCro" style="max-width: 90vw; max-height: 50.625vw;" title="YouTube video player" width="560"></iframe></p> <p class="text-align-center"><em>Hepburn im Interview über die Wahl von George Stevens als Regisseur für "Alice Adams"</em></p> <hr /> <p><strong>Ausblick</strong>: In unserer <a href="https://www.filmszene.de/filme/der-verraeter">nächsten Folge</a> treffen wir auf eine der ganz großen Kinolegenden hinter der Kamera und eine Story rund um Vertrauen und Verrat in Irland.</p> <p> </p> </div> <section class="field field--name-comment-node-review field--type-comment field--label-hidden comment-wrapper"> <h2 class="title comment-form__title">Neuen Kommentar hinzufügen</h2> <drupal-render-placeholder callback="comment.lazy_builders:renderForm" arguments="0=node&amp;1=15961&amp;2=comment_node_review&amp;3=comment_node_review" token="YoeUfR5juFf4ekMKsOO5V1k2KLWqnEaujJt1tWpidiw"></drupal-render-placeholder> </section> <div class="field field--name-field-notonfrontpage field--type-boolean field--label-above"> <div class="field__label">Auf Startseite verstecken</div> <div class="field__item">Off</div> </div> <div class="field field--name-field-sorting-title field--type-computed-string field--label-above"> <div class="field__label">Sorting Title</div> <div class="field__item">Alice Adams</div> </div> <div class="field field--name-field-sorting-abc field--type-computed-string field--label-above"> <div class="field__label">Sorting ABC</div> <div class="field__item">A</div> </div> <div class="clearfix text-formatted field field--name-field-oscar-history-intro field--type-text-long field--label-hidden field__item"><p>Die <strong>achten Academy Awards</strong> wurden am <strong>5. März 1936</strong> vergeben und hatten wieder einmal ein paar Besonderheiten zu bieten. So entschied man sich dazu eine weitere neue Kategorie einzuführen, die allerdings nur kurz Bestand haben sollte. Erst 1933 hatte man ja bereits einen Preis für die “Beste Regieassistenz“ eingeführt, der nach fünf Jahren schon wieder eingestampft wurde. Nun folgte die Einführung einer noch kurzlebigeren Kategorie, nämlich “Beste Tanzregie“. Die kam von 1936 bis 1938 insgesamt nur dreimal zum Einsatz. Warum sie wieder abgeschafft wurde ist nicht endgültig geklärt, vermutlich dürfte aber der Gegenwind des einflussreichen Verbands der Filmregisseure entscheidend gewesen sein, die ihr Berufsbild bei der Verleihung nicht “verwässert“ sehen wollten.</p> <p>Für noch größeren Trubel in Hollywood sorgte aber eine gerade erst kürzlich eingeführte Neuerung, die ironischerweise genau deswegen etabliert worden war, um eigentlich Aufregung zu vermeiden.</p> <h3>Hintergrund: Write-ins – Die Stimme des Volkes</h3> <p>Mit den sogenannten Write-ins kommen wir heute zu einem zwar kurzen aber unterhaltsamen Kapitel der Oscar-Geschichte, das irgendwie ziemlich typisch für Hollywood ist. Auslöser war die Oscar-Verleihung im Jahr zuvor (1935), bei der ein Aufschrei durch die Film-Community gegangen war. Man war damals nämlich sauer, dass man nicht für die famose Leistung von Bette Davis in dem Drama “Of Human Bondage“ abstimmen konnte, da diese von der Academy gar nicht auf die Liste der Nominierten gesetzt worden war. Kritiker schrieben bissige Kolumnen, Fans wütende Briefe und schließlich wurde es der Academy zu viel und sie gab nach. Anstatt aber die Liste anzupassen erlaubte man den abstimmungsberechtigten Mitgliedern sogenannte Write-ins, also die Möglichkeit, bei der Abstimmung auch für nicht gelistete Kandidaten zu stimmen, in dem man sie einfach mit auf den Stimmzettel schrieb.</p> <p>Der Sieg in der Kategorie “Beste Schauspielerin“ ging in diesem Jahr trotz dieser Möglichkeit aber an Claudette Colbert für ihre Leistung in “<a href="https://www.filmszene.de/filme/es-geschah-einer-nacht">Es geschah in einer Nacht</a>“. Bette Davis gelang allerdings nur aufgrund eben dieser Write-ins ein durchaus respektabler dritter Platz. Um einen weiteren Skandal dieser Sorte zu vermeiden sorgte die Academy natürlich dafür, dass sich Davis im Jahr 1936 ganz regulär auf dem Stimmzettel wiederfand – diesmal für ihre Performance im von Kritikern nicht wirklich geliebten “Dangerous“. Diesmal gelang Davis der Sieg, doch sie empfand den Preis stets als unverdient und lediglich als Wiedergutmachung für das Jahr zuvor. &nbsp;<br /> &nbsp;</p> <p class="text-align-center"><iframe allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube-nocookie.com/embed/HTp21e4NkWY" style="max-width: 90vw; max-height: 50.625vw;" title="YouTube video player" width="560"></iframe></p> <p class="text-align-center"><em>Bette Davis in "Of Human Bondage"</em></p> <p>Nun waren aber auch von Seiten der Academy im Jahre 1936 Write-ins wieder offiziell erlaubt – man wollte ja nicht wieder irgendeinen Skandal auslösen. Tat man aber trotzdem, in dem man einfach die Kreativität und vor allem Gier der Filmbranche unterschätzte. Das Studio Warner Brothers sah hier nämlich eine Lücke im System und seinen Sportsgeist geweckt. Warum nicht einfach in allen Kategorien, in denen man nicht mit Filmen vertreten war, ordentlich die Werbetrommel für Write-ins der eigenen Kandidaten rühren? Und so folgte tatsächlich eine massive Write-ins-Werbekampagne des Studios, die für einige unvorhergesehen knappe Duelle bei der Preisverleihung sorgte und in einer Kategorie sogar zum Erfolg führte. Der eigentlich gar nicht nominierte Kameramann Hal Mohr gewann für seine Arbeit in “Ein Sommernachtstraum“ nur dank der Hilfe der Write-ins den Oscar für die beste Kameraarbeit.</p> <p>Ein Sieg, der natürlich die Academy und die ganze Branche in Aufruhr versetzte. Schließlich drohte in Zukunft ein reiner Werbekrieg und so wurden die Write-ins direkt nach der Verleihung wieder abgeschafft. Noch heute aber gibt es von verschiedenen Seiten immer wieder Versuche diese Mittel immer dann ins Spiel zu bringen, wenn die Academy mal wieder bei ihrer Nominierungsliste eine scheinbare Ungerechtigkeit begangen hat. So versuchte die Zeitschrift Hollywood Reporter 2013 die Mitglieder der Academy dazu anzuhalten, doch mit Write-ins ihrem Ärger über den für seine Leistung als Regisseur von “Argo“ ignorierten Ben Affleck Luft zu machen. Bis heute ist die Academy allerdings standhaft bei ihrer Haltung geblieben und so ist der Sieg von Hal Mohr aus dem Jahre 1936 noch heute das einzige Beispiel für ein erfolgreiches Write-in.</p> <p>Ganz offiziell standen aber auf jeden Fall alle von mir nun in den nächsten Wochen zu besprechenden Oscar-Kandidaten auf der Nominierungsliste. Nominiert bei der Verleihung im Jahr 1936 für den besten Film waren "Alice Adams", “Die Elenden“, “Bengali“. “Unter Piratenflagge“, “Der Verräter“, “David Copperfield“, “Ich tanz' mich in dein Herz hinein“, “Ein Butler in Amerika“, “Ein Sommernachtstraum“, “Tolle Marietta“, “Broadway-Melodie 1936“&nbsp; und der spätere Gewinner "<strong>Meuterei auf der Bounty</strong>". Wir starten heute mit dem Drama "Alice Adams" und einer Leinwandlegende in der weiblichen Hauptrolle.</p> </div> <div class="field field--name-field-oscar-history-oscar field--type-string-long field--label-above"> <div class="field__label">Oscar</div> <div class="field__item">Nominiert &quot;Outstanding Production&quot;</div> </div> <div class="field field--name-field-oscar-history-alt-titel field--type-string-long field--label-hidden field__item">MOH (53): 8. Oscars 1936 - &quot;Alice Adams&quot;</div> Tue, 30 Apr 2024 05:51:25 +0000 matthias 15961 at https://www.filmszene.de https://www.filmszene.de/filme/alice-adams#comments Challengers - Rivalen https://www.filmszene.de/filme/challengers-rivalen <span class="field field--name-title field--type-string field--label-hidden">Challengers - Rivalen</span> <div class="field field--name-field-kategorie field--type-entity-reference field--label-hidden field__item"><a href="/kategorie/kino" hreflang="de">Kino</a></div> <span class="field field--name-uid field--type-entity-reference field--label-hidden"><span lang="" about="/users/matthias" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype=""> Matthias Kastl </span></span> <span class="field field--name-created field--type-created field--label-hidden">28. April 2024 - 21:54</span> <div class="field field--name-field-kritikart field--type-entity-reference field--label-hidden field__item"><a href="/taxonomy/term/10309" hreflang="de">Kritik</a></div> <div class="field field--name-field-original-title field--type-string-long field--label-above"> <div class="field__label">Originaltitel</div> <div class="field__item">Challengers</div> </div> <div class="field field--name-field-genres field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Genre</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/genres/drama" hreflang="de">Drama</a></div> <div class="field__item"><a href="/genres/sport" hreflang="de">Sport</a></div> <div class="field__item"><a href="/genres/erotik" hreflang="de">Erotik</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-laender field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Land</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/laender/usa" hreflang="de">USA</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-year field--type-integer field--label-above"> <div class="field__label">Jahr</div> <div class="field__item">2024</div> </div> <div class="field field--name-field-regie field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Regie</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/personen/luca-guadagnino" hreflang="de">Luca Guadagnino</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-cast field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Cast</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/personen/zendaya" hreflang="de">Zendaya</a></div> <div class="field__item"><a href="/personen/mike-faist" hreflang="de">Mike Faist</a></div> <div class="field__item"><a href="/personen/josh-oconnor" hreflang="de">Josh O&#039;Connor</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-duration field--type-integer field--label-above"> <div class="field__label">Laufzeit</div> <div content="131" class="field__item">131 min</div> </div> <div class="field field--name-field-release-date field--type-datetime field--label-above"> <div class="field__label">Release Date</div> <div class="field__item"><time datetime="2024-04-25T12:00:00Z" class="datetime">25. April 2024</time> </div> </div> <div class="field field--name-field-bewertung field--type-fivestar field--label-above"> <div class="field__label">Bewertung</div> <div class="field__item"><form class="fivestar-form-4" id="vote--4" data-drupal-selector="fivestar-form-4" action="/rss.xml?order=field_bewertung&sort=asc" method="post" accept-charset="UTF-8"> <div class="clearfix fivestar-none-text fivestar-average-stars fivestar-form-item fivestar-basic"><div class="js-form-item form-item js-form-type-fivestar form-type-fivestar js-form-item-vote form-item-vote form-no-label"> <input class="vote" data-drupal-selector="edit-vote" type="hidden" name="vote" value="80" /> <div class="fivestar-static-form-item"><div class="js-form-item form-item js-form-type-item form-type-item js-form-item- form-item-"> <div><div class="fivestar-widget-static fivestar-widget-static-' . 10 . ' clearfix"><div class="star star-1 star-odd star-first"><span class="on">8</span></div><div class="star star-2 star-even"><span class="on"></span></div><div class="star star-3 star-odd"><span class="on"></span></div><div class="star star-4 star-even"><span class="on"></span></div><div class="star star-5 star-odd"><span class="on"></span></div><div class="star star-6 star-even"><span class="on"></span></div><div class="star star-7 star-odd"><span class="on"></span></div><div class="star star-8 star-even"><span class="on"></span></div><div class="star star-9 star-odd"><span class="off"></span></div><div class="star star-10 star-even star-last"><span class="off"></span></div><div class="ratingzahl">8/10</div></div> </div> </div> </div> </div> </div><input style="display:none" data-drupal-selector="edit-submit" type="submit" id="edit-submit--4" name="op" value="" class="button js-form-submit form-submit" /> <input autocomplete="off" data-drupal-selector="form-pebcmznubnypswquc0dyzhp2huzo1bs2a87ej4wfgc4" type="hidden" name="form_build_id" value="form-PeBcmZNuBNypSwQuC0dYzhp2HuZo1Bs2A87Ej4wfgc4" /> <input data-drupal-selector="edit-fivestar-form-4" type="hidden" name="form_id" value="fivestar_form_4" /> </form> </div> </div> <div class="field field--name-field-copyright field--type-string-long field--label-hidden field__item">Warner Bros. Pictures</div> <div class="field field--name-field-poster field--type-image field--label-hidden field__item"> <img src="/sites/default/files/styles/poster_180x255/public/plakate/challengers_poster.jpg?itok=ympq5U-B" width="171" height="255" alt="" typeof="foaf:Image" class="image-style-poster-180x255" /> </div> <div class="clearfix text-formatted field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p>Zwischen Mitte der 1980er und 1990er Jahre erlebte der Tennissport in Deutschland eine nie dagewesene Blütezeit. Doch seit den Auftritten von Boris Becker, Steffi Graf und Michael Stich ist viel Zeit vergangen und die Center Courts der Welt sind zumindest in diesem Land wieder etwas abseits der öffentlichen Wahrnehmung gerückt. Ob das vielleicht ausgerechnet ein Hollywood-Film ändern kann? Zumindest in den USA rückt das Tennisdrama “Challengers – Rivalen“ die Sportart gerade wieder etwas mehr ins Rampenlicht. Was vor allem daran liegt, dass die im Film ausgetragenen Konflikte innerhalb eines Liebesdreiecks dort als besonders erotisch und sexy wahrgenommen werden. Der Meinung möchten wir uns hier zwar nur bedingt anschließen, freuen uns aber trotzdem über ein intensives und stylish inszeniertes Kinoerlebnis.  </p> <p>Die Vorraussetzungen für einen extrem leidenschaftlich geführten Wettstreit um die Gunst der Angebeteten sind in “Challengers – Rivalen“ auf jeden Fall gegeben. Objekt der Begierde ist für die beiden professionellen Tennisspieler Art (Mike Faist, “<a href="https://www.filmszene.de/filme/west-side-story">West Side Story</a>“) und Patrick (Josh O'Connor, “<a href="https://www.filmszene.de/crown-staffel-4">The Crown</a>“) die attraktive Kollegin Tashi (Zendaya, “<a href="https://www.filmszene.de/filme/dune-part-two">Dune: Part Two</a>“, “<a href="https://www.filmszene.de/filme/spider-man-far-home">Spider-Man: Far From Home</a>“), auf die beide schon in ihrer Jugendzeit ein Auge geworfen hatten. Der Wettstreit um deren Hand hat damals allerdings zur Entfremdung der einstigen Freunde geführt. Jahre später treffen Art und Patrick aber nun im Endspiel eines Turniers wieder aufeinander – mit Tashi an der Seitenlinie, die inzwischen als Ehefrau von Art dessen Karriereplanung vorantreibt und dabei so ihre ganz eigene Agenda verfolgt. Mit anderen Worten, das perfekte Szenario für das Wiederaufleben alter Rivalitäten und Gefühle, die dank jeder Menge Testosteron und großer Egos jetzt so richtig aufgeheizt werden.<br />  </p> <img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="3cd9cb5d-21bb-4a3b-bb2a-fb21ac8c4002" height="264" src="https://www.filmszene.de/sites/default/files/filme/c/challengers_01.jpg" width="500" class="align-center" /> <p><br /> Nein, so wirklich sympathisch ist keiner unserer vom Ehrgeiz zerfressenen Protagonisten. Während das ordentlich portionierte Ego von Art und Patrick diese auf dem Tennisplatz zu Höchstleistungen anstachelt, sorgt es ebenfalls dafür, dass auch beim “Kampf“ um Tashi keiner der beiden sich mit dem zweiten Platz zufriedengeben will – Freundschaft hin oder her. Tashi wiederum kennt ihre Wirkung auf Männer und nutzt diese geschickt für ihre eigenen Machtspielchen und um den eigenen Ehrgeiz zu befriedigen. Da ist dann auch der Ehemann schnell eher ein spannendes Projekt als die große Liebe des Lebens.</p> <p>Nun wären diese Charaktereigenschaften für eine klassische Romanze das Todesurteil, doch “Challengers“ geht es natürlich um etwas ganz anderes. Hier sollen die Messer gewetzt, ordentlich manipuliert und gegenseitig die Hörner gerieben werden – inklusive eindeutig unterdrückter Homoerotik. Um die Betriebstemperatur dabei möglichst hoch zu halten, lässt der Film kaum weiche Seiten bei seinen Figuren zu oder geht, wenn Art zum Beispiel über das eigene Karriereende nachdenkt, nur sehr oberflächlich auf solche ein. Und da ja nichts von unserem emotionalen Dreikampf ablenken soll, ist auch gar kein Raum für irgendeine weitere Nebenfigur – schließlich sind auch im Leben von Tashi, Art und Patrick alle anderen eigentlich nur Statisten.<br />  </p> <img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="23a8af56-ffad-448c-86c6-5fb3fd911f49" height="275" src="https://www.filmszene.de/sites/default/files/filme/c/challengers_02.jpg" width="500" class="align-center" /> <p><br /> Das ist genauso oberflächlich wie konsequent, funktioniert im Film aber trotz der fehlenden Vielschichtigkeit der Figuren in Sachen Entertainment ziemlich gut. Auch wenn der dünne Plot immer wieder eher simple Soap-Opera-Elemente nutzt, um seine Handlung voranzutreiben, es ist dann doch sehr unterhaltsam wie sich die Protagonisten hier gegenseitig immer weiter ihren Egotrips und Rivalitäten hingeben. Das liegt vor allem an den gut aufgelegten Darstellern, die voller Genuss in ihren Rollen aufgehen und jede Menge Feuer in diesen entfachen, dabei aber nie Gefahr laufen übertrieben lächerlich zu wirken. So glänzt Zendaya auf der einen Seite als manipulative Verführerin, gibt aber gleichermaßen überzeugend den vom Ehrgeiz zerfressenen Tennisstar. Mike Faist und Josh O'Connor sind wiederum gerade in den gemeinsamen Szenen großartig, bei denen ihr Testosteron-Level den Raum stets in ein kleines Pulverfass verwandelt.  </p> <p>Das Ergebnis sind einige wirklich sehr intensive Momente, die durch clever eingestreute Rückblenden noch einmal weiter aufgeheizt werden. Die verraten nämlich meistens noch etwas mehr über frühere Spielchen der Figuren und sorgen so für zusätzliches Konflikt- und Spannungspotential. Das gegenseitige Hochschaukeln der Konflikte lässt sich dabei ganz genüsslich und ziemlich neutral genießen, da angesichts des niedrigen Sympathielevels der drei Protagonisten man jetzt von deren Verhalten nie wirklich tief getroffen ist. Stattdessen ist es eher eine Art “guilty pleasure“ hier als neutraler Beobachter zu beobachten, wie alle drei sich gegenseitig hochschaukeln und schon bald offensichtlich wird, dass alle genau diese Reibungen brauchen um überhaupt Höchstleistungen abzurufen und Befriedigung zu finden.<br />  </p> <img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="7d8543ac-5602-4b53-afd6-363dd9932454" height="334" src="https://www.filmszene.de/sites/default/files/filme/c/challengers_03.jpg" width="500" class="align-center" /> <p><br /> Eine ordentliche Portion Pepp gibt’s dann auch noch in Sachen Inszenierung obendrauf. Regisseur Luca Guadagnino (“<a href="https://www.filmszene.de/filme/bigger-splash">A Bigger Splash</a>“, Call Me by Your name“) wirft gerade bei den Tennisszenen, von denen es im Film sehr viele gibt, nur so mit kreativen Einfällen um sich. So überzeugend und packend hat man den Sport wohl noch nie auf der großen Leinwand umgesetzt gesehen. Am stärksten zeigt sich die Lust des Films auf möglichst viel Eskalation aber im Soundtrack. Die Musikuntermalung von "Nine Inch Nails"-Gründer Trent Reznor und Atticus Ross ist stets auf Anschlag und pumpt soviel Energie in das Geschehen, dass man manchmal förmlich um eine kleine Atempause bettelt. Teils ist das schon arg grenzwertig, über die meiste Zeit funktioniert es aber richtig gut und lässt den Puls noch einmal eine Stufe höher schnellen.   </p> <p>So hat man es bei “Challengers“ dann über weite Strecken mit einem klassischen Fall von "Style over Substance" zu tun – allerdings einem ziemlich unterhaltsamen. Ganz frei von Schwächen ist man aber nicht, da selbst ein gut aufgelegtes Schauspielensemble und eine energiegeladene Inszenierung nicht jede der etwas klischeebeladenen Szenen des Drehbuchs auffangen können. Und hin und wieder hat der sensorische Overkill dann schon fast satirische Züge, wenn Zendaya in Zeitlupe gefühlt eine Minute lang möglichst cool auf die Kamera zuläuft. So fehlt insgesamt halt dann doch auch einfach etwas Substanz, um “Challengers“ auf ein noch höheres Niveau zu heben. Auch weil gerade die bei solch einem Film nötige erotische Spannung (zwischen allen Geschlechtern) jetzt nur bedingt aufkommen will.<br />  </p> <img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="c02be858-8e5e-4527-a7d3-226f0e169e13" height="308" src="https://www.filmszene.de/sites/default/files/filme/c/challengers_04.jpg" width="500" class="align-center" /> <p><br /> Die eher prüden USA mögen den Film nämlich als sexy betiteln, doch als Europäer und Europäerin kann man da nur müde lächeln. “Challengers“ wirkt in seinen “heißen“ Szenen erstaunlich handzahm. Eine wirkliche Sexzene gibt es erst gar nicht und nackte Haut gibt es auch selten zu sehen. Aber selbst ein erotisches Prickeln stellt sich hier kaum ein, da am Ende das sexuelle Verlangen der Figuren nacheinander nie feurig genug umgesetzt ist. So fühlt sich “Challengers“ am Ende zwar verdammt unterhaltsam, aber doch auch etwas inkonsequent an. Ein sehr unterhaltsamer Kinobesuch springt am Ende aber trotzdem heraus und angesichts der packend umgesetzten Tennisszenen juckt es am Schluss dann auch ein wenig in den Fingern. Wo war noch mal der nächste Tennisplatz?</p> </div> <section class="field field--name-comment-node-review field--type-comment field--label-hidden comment-wrapper"> <h2 class="title comment-form__title">Neuen Kommentar hinzufügen</h2> <drupal-render-placeholder callback="comment.lazy_builders:renderForm" arguments="0=node&amp;1=15962&amp;2=comment_node_review&amp;3=comment_node_review" token="Syi59dZGFMMd3enLvVmBG2Yb-cKYqJrh2EcpaDnmmEM"></drupal-render-placeholder> </section> <div class="field field--name-field-notonfrontpage field--type-boolean field--label-above"> <div class="field__label">Auf Startseite verstecken</div> <div class="field__item">Off</div> </div> <div class="field field--name-field-sorting-title field--type-computed-string field--label-above"> <div class="field__label">Sorting Title</div> <div class="field__item">Challengers - Rivalen</div> </div> <div class="field field--name-field-sorting-abc field--type-computed-string field--label-above"> <div class="field__label">Sorting ABC</div> <div class="field__item">C</div> </div> Sun, 28 Apr 2024 19:54:21 +0000 matthias 15962 at https://www.filmszene.de https://www.filmszene.de/filme/challengers-rivalen#comments Es geschah in einer Nacht https://www.filmszene.de/filme/es-geschah-einer-nacht <span class="field field--name-title field--type-string field--label-hidden">Es geschah in einer Nacht</span> <div class="field field--name-field-kategorie field--type-entity-reference field--label-hidden field__item"><a href="/kategorie/matthias-oscar-history" hreflang="de">Matthias&#039; Oscar History</a></div> <span class="field field--name-uid field--type-entity-reference field--label-hidden"><span lang="" about="/users/matthias" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype=""> Matthias Kastl </span></span> <span class="field field--name-created field--type-created field--label-hidden">23. April 2024 - 7:10</span> <div class="field field--name-field-kritikart field--type-entity-reference field--label-hidden field__item"><a href="/taxonomy/term/10309" hreflang="de">Kritik</a></div> <div class="field field--name-field-original-title field--type-string-long field--label-above"> <div class="field__label">Originaltitel</div> <div class="field__item">It Happened One Night</div> </div> <div class="field field--name-field-genres field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Genre</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/genres/romantische-komoedie" hreflang="de">Romantische Komödie</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-laender field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Land</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/laender/usa" hreflang="de">USA</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-year field--type-integer field--label-above"> <div class="field__label">Jahr</div> <div class="field__item">1934</div> </div> <div class="field field--name-field-regie field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Regie</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/personen/frank-capra" hreflang="de">Frank Capra</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-cast field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Cast</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/personen/clark-gable" hreflang="de">Clark Gable</a></div> <div class="field__item"><a href="/personen/claudette-colbert" hreflang="de">Claudette Colbert</a></div> <div class="field__item"><a href="/personen/walter-conolly" hreflang="de">Walter Conolly</a></div> <div class="field__item"><a href="/personen/roscoe-karns" hreflang="de">Roscoe Karns</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-duration field--type-integer field--label-above"> <div class="field__label">Laufzeit</div> <div content="105" class="field__item">105 min</div> </div> <div class="field field--name-field-release-date field--type-datetime field--label-above"> <div class="field__label">Release Date</div> <div class="field__item"><time datetime="1934-02-22T12:00:00Z" class="datetime">22. Februar 1934</time> </div> </div> <div class="field field--name-field-bewertung field--type-fivestar field--label-above"> <div class="field__label">Bewertung</div> <div class="field__item"><form class="fivestar-form-5" id="vote--5" data-drupal-selector="fivestar-form-5" action="/rss.xml?order=field_bewertung&sort=asc" method="post" accept-charset="UTF-8"> <div class="clearfix fivestar-none-text fivestar-average-stars fivestar-form-item fivestar-basic"><div class="js-form-item form-item js-form-type-fivestar form-type-fivestar js-form-item-vote form-item-vote form-no-label"> <input class="vote" data-drupal-selector="edit-vote" type="hidden" name="vote" value="100" /> <div class="fivestar-static-form-item"><div class="js-form-item form-item js-form-type-item form-type-item js-form-item- form-item-"> <div><div class="fivestar-widget-static fivestar-widget-static-' . 10 . ' clearfix"><div class="star star-1 star-odd star-first"><span class="on">10</span></div><div class="star star-2 star-even"><span class="on"></span></div><div class="star star-3 star-odd"><span class="on"></span></div><div class="star star-4 star-even"><span class="on"></span></div><div class="star star-5 star-odd"><span class="on"></span></div><div class="star star-6 star-even"><span class="on"></span></div><div class="star star-7 star-odd"><span class="on"></span></div><div class="star star-8 star-even"><span class="on"></span></div><div class="star star-9 star-odd"><span class="on"></span></div><div class="star star-10 star-even star-last"><span class="on"></span></div><div class="ratingzahl">10/10</div></div> </div> </div> </div> </div> </div><input style="display:none" data-drupal-selector="edit-submit" type="submit" id="edit-submit--5" name="op" value="" class="button js-form-submit form-submit" /> <input autocomplete="off" data-drupal-selector="form-zxn6usop3gv1m-zzdc6m6bmrubl1rbqhsntobr9qnye" type="hidden" name="form_build_id" value="form-zxn6uSOp3gV1M_zZDC6m6BMrUbL1rbqHSnTObr9QnyE" /> <input data-drupal-selector="edit-fivestar-form-5" type="hidden" name="form_id" value="fivestar_form_5" /> </form> </div> </div> <div class="field field--name-field-copyright field--type-string-long field--label-hidden field__item">Sony Pictures Home Entertainment</div> <div class="field field--name-field-poster field--type-image field--label-hidden field__item"> <img src="/sites/default/files/styles/poster_180x255/public/plakate/esgeschahnacht_plakat.jpg?itok=phGKYc37" width="180" height="244" alt="" typeof="foaf:Image" class="image-style-poster-180x255" /> </div> <div class="clearfix text-formatted field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p>Erst kürzlich habe ich in dieser Reihe angesichts von “<a href="https://www.filmszene.de/filme/der-duenne-mann">Der dünne Mann</a>“ ja über die Last hoher Erwartungen gesprochen, wenn man zum ersten Mal auf einen von allen Seiten hochgelobten Filmklassiker trifft. So konnte man ja schon fast ein bisschen in Sorge sein ob zu viel Vorschusslorbeeren auch bei “Es geschah in einer Nacht“ die Erwartungen hier in unerfüllbare Höhen schrauben würden. Schließlich schrieb dieser 1935 eindrucksvoll Oscar-Geschichte und gewann als erster von insgesamt bisher erst drei Filmen (es folgten nur noch “Einer flog über das Kuckucksnest“ und “<a href="https://www.filmszene.de/filme/das-schweigen-der-laemmer">Das Schweigen der Lämmer</a>“) die sogenannten “Big Five“-Awards der Academy: “Bester Film“, “Beste Regie“, “Bestes (adaptiertes) Drehbuch“, “Bester Hauptdarsteller“ und “Beste Hauptdarstellerin“.</p> <p>Ganz nebenbei gilt “Es geschah in einer Nacht“ dann auch noch als stilbildend für ein komplettes Genre (die Screwball-Komödie) und soviel Legendenstatus schraubt die potentielle Fallhöhe des Films natürlich ordentlich nach oben. Aber all die Sorge verpufft hier schon innerhalb weniger Minuten angesichts großartiger Dialoge und einer schon fast magischen Leinwandchemie zwischen den beiden Hauptfiguren. Man packe obendrauf noch die leichtfüßige Inszenierung von Regisseur Frank Capra und fertig ist einer dieser zeitlosen Filmklassiker, den man sich zur Aufmunterung am Besten an einem tristen Winterabend gönnt. Auch wenn der kleine Skeptiker in mir zumindest einmal kurz den Zeigefinger heben muss, da dann doch ein ganz kleines Haar in dieser sonst so traumhaft zubereiteten Filmsuppe schwimmt.  <br />  </p> <img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="4a4c09c3-1b78-4248-a1cf-a24582abcaaa" height="341" src="https://www.filmszene.de/sites/default/files/oscarhistory/07_Awards/esgeschahnacht_01.jpg" width="500" class="align-center" /> <p><br /> Jede Menge Haare in der Suppe finden dagegen unsere beiden Hauptfiguren Ellie und Peter, wenn sie in “Es geschah in einer Nacht“ an einander denken. Ellie (Claudette Colbert, “<a href="https://www.filmszene.de/filme/cleopatra">Cleopatra</a>“, “<a href="https://www.filmszene.de/filme/der-laechelnde-leutnant">Der lächelnde Leutnant</a>“) ist eine vom Leben verwöhnte Bankierstochter, deren gerade geschlossene Hochzeit mit dem reichen King Westley (Jameson Thomas) dem eigenen Vater (Walter Connolly) ein Dorn im Auge ist. Eingesperrt auf einer Yacht möchte dieser seine Tochter zur Vernunft bringen, doch Ellie flüchtet und löst damit nicht nur einen handfesten High-Society-Skandal sondern auch eine umfangreiche Suchaktion aus. Ihr Plan unerkannt mit dem Bus nach New York zu ihrem geliebten King Westley zu gelangen gerät aber in Gefahr, als der gerade arbeitslos gewordene Reporter Peter (Clark Gable) neben ihr Platz nimmt und schon bald die Geschichte seines Lebens wittert. In der Angst ansonsten aufzufliegen versucht sich Ellie mit dem ihr völlig unsympathischen Peter zu arrangieren, der wiederum auch nicht wirklich viel Freude am Austausch mit der aus seiner Sicht komplett verzogenen Millionärstochter hat. Aber so eine Busfahrt dauert ja ein Weilchen und bietet darum genug Zeit, um die gegenseitige Abneigung ja vielleicht doch noch einmal zu überdenken.  </p> <p>“Es geschah in einer Nacht“ gilt als Aushängeschild und Vorreiter der Screwball-Komödie – einem Genre, das seine Blüte in den 1930er und 1940er Jahren erlebte und heute vor allem mit Schauspieler und Schauspielerinnen wie Cary Grant oder Carol Lombard assoziiert wird. Der Begriff “Screwball“ stammt dabei ursprünglich aus dem amerikanischen Baseball und bezieht sich auf eine besonders ausgefallene Wurftechnik. Schon bald setzt sich in der damaligen Zeit der Begriff in der amerikanischen Gesellschaft auch als Bezeichnung für ebenso ausgefallene Zeitgenossen durch und genau auf solche trifft man in einer Screwball-Komödie reichlich.<br />  </p> <img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="669f2d19-07a0-4a28-a181-f63cbbdacee6" height="367" src="https://www.filmszene.de/sites/default/files/oscarhistory/07_Awards/esgeschahnacht_04.jpg" width="500" class="align-center" /> <p><br /> Vereinfacht gesagt könnte man die Screwball-Komödie also als eine sich etwas auf die Schippe nehmende Variation der romantischen Komödie bezeichnen, ausgestattet mit eher exzentrischen Figuren, deutlich schnippischeren Wortwechseln und einer kleinen (manchmal auch großen) Portion Slapstick. Gerade anhand von “Es geschah in einer Nacht“ lässt sich aber noch ein weiterer spannender Aspekt beobachten. Der hier schon oft erwähnte Hays Code, der in den USA ein moralisch einwandfreies Filmerlebnis garantieren sollte, stand während der Produktion des Films kurz vor der verpflichtenden Einführung. Spätestens jetzt war es also mit der früher durchaus gezeigten Freizügigkeit endgültig vorbei und das Thema Sex im Film von nun an ein ganz heißes Eisen.</p> <p>Ganz konkret sorgte das bei Filmen der damaligen Zeit dafür, dass männliche und weibliche Figuren zum Beispiel auf keinen Fall mehr im gleichen Bett liegen durften – egal ob verheiratet oder nicht. Einen so grundlegenden Aspekt des menschlichen Lebens aber nun komplett auszuklammern schien auch angesichts der Interessen des Publikums keine gute Idee zu sein. Die Screwball-Komödie hatte dafür ihre ganz eigene Lösung parat, wie “Es geschah in einer Nacht“ wundervoll zeigt. Die extrem feindselige Beziehung der zwei Hauptfiguren lässt diese nämlich gerade zu Beginn immer wieder wie wilde Stiere die Hörner aneinander reiben und sorgt so alleine durch die zahlreichen Wortgefechte für eine gewisse erotische Spannung. Nichts drückt aber dieses Spannungspotential besser aus als das wohl berühmteste Motiv des Filmes: die Mauer von Jericho.  <br />  </p> <img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="00dc0c25-a6ef-49dd-bf84-5dffa3fef1b5" height="369" src="https://www.filmszene.de/sites/default/files/oscarhistory/07_Awards/esgeschahnacht_02.jpg" width="500" class="align-center" /> <p><br /> Neben der Busfahrt verbringen Peter und Ellie vor allem viel Zeit in Motels. Da man sich nur ein Zimmer leisten kann spannt Peter als anständiger Kerl eine Wäscheleine zwischen beiden Betten, sorgt mit einer Decke für Sichtschutz und nennt das Konstrukt die “Mauer von Jericho“. Und wer im Religionsunterricht aufgepasst hat und die passende Legende aus der Bibel kennt ahnt schon, dass dieses “Mauerwerk“ vermutlich dem langsam ansteigenden erotischen Verlangen der beiden Sturköpfe nicht gewachsen sein wird. Genau damit spielt der Film nun clever, in dem er immer wieder mit der möglichen (im wahrsten Sinne des Wortes) Grenzüberschreitung kokettiert. Einmal flüchtet Ellie zum Beispiel schnell auf ihre Seite, als Peter sich mit humorvollen Bemerkungen vor ihr seiner Kleider zu entledigen beginnt. Ein anderes Mal sieht man wiederum Ellie sich alleine und gedankenversunken auf ihrer Seite durchaus lasziv im Mondlicht ausziehen, während Peter ruhig in seinem Bett liegt. Der Film ist voll von solchen offensichtlichen und auch weniger offensichtlichen Anspielungen, während es gleichzeitig aber über die ganze Laufzeit nicht mal einen richtigen Kuss zu sehen gibt. Weswegen der einflussreiche Filmkritiker Andrew Sarris den Film auch einmal sehr passend als “sex comedy without the sex“ beschrieb.</p> <p>Aber genug der Theorie, denn auch ohne alle diese verkopften Hintergrundanalysen hat man mit diesem Film einfach jede Menge Freude. Die Wortgefechte sind von Autor Robert Riskin großartig geschrieben und stecken voller cleverem Witz und netten Einfällen. Oft ist dabei einfach auch herrlicher Quatsch dabei, wenn Peter zum Beispiel über seine patentierte Huckepack-Technik, den perfekten Anhalterdaumen oder die richtige Reihenfolge beim Kleiderausziehen philosophiert. Umgekehrt erntet er für seine selbstverliebten Monologe stets wundervoll-sarkastische Seitenhiebe von Ellie, woraus sich eine tolle Reibungsenergie und jede Menge Spaß für das Publikum entwickelt. Dieses ständige sich gegenseitig Dissen ist die pure Freude, funktioniert aber auch nur so gut, weil man mit beiden Darstellern einen absoluten Glücksgriff gezogen hat.<br />  </p> <img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="d6773677-b7c2-4769-b7c7-6da94d6600a7" height="362" src="https://www.filmszene.de/sites/default/files/oscarhistory/07_Awards/esgeschahnacht_06.jpg" width="500" class="align-center" /> <p><br /> Die große Ironie dabei ist die Tatsache, dass Colbert eigentlich gar keine Lust hatte im Film mitzuspielen und noch am Ende überzeugt war gerade im schlechtesten Streifen ihrer Karriere mitgewirkt zu haben. Davon ist im Film aber gar nichts zu merken, wobei eine “Den Film wird sowieso keiner sehen“-Haltung gerade bei dieser schnippischen Figur vermutlich Gold wert war. Colbert schafft es auf jeden Fall einem die verwöhnte Millionärstochter mit unglaublicher Energie, tollem Timing bei den Dialogen und einer niedlichen Dosis Naivität schnell ans Herz wachsen zu lassen. Was für eine großartige Schauspielerin Colbert war zeigt sich aber auch alleine schon bei einem Blick auf das Jahr 1935, in dem sie ja auch noch in zwei weiteren Oscar-Kandidaten (“<a href="https://www.filmszene.de/filme/cleopatra">Cleopatra</a>“ und “<a href="https://www.filmszene.de/filme/imitation-life">Imitation of Life</a>“) jeweils komplett unterschiedliche Rollenprofile ebenfalls mit absoluter Bravour meisterte.   </p> <p>Als ihr Gegenüber brilliert ein weiteres Schwergewicht der Schauspielkunst. Auch Gable begeistert mit seinem natürlichen Charisma, unglaublicher Energie und großartigem Timing. Und auch er schafft es wundervoll, seine ja eigentlich schon sehr selbstverliebte Figur mit einer ordentlichen Prise Augenzwinkern einfach sehr charmant wirken lassen. Auch wenn hier und da der für die damalige Zeit typische Macho aus ihm herausbricht, dank breitem Grinsen und jeder Menge Spielfreude kann man ihm dafür nie böse sein. Das Zusammenspiel mit Colbert ist einer dieser Fälle von magischer Leinwandchemie, die man unmöglich planen und eigentlich auch nur bedingt logisch erklären kann. Hier passt eben einfach alles.<br />  </p> <img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="b017350a-b31f-4b77-90d9-1a12d4d4dc3d" height="364" src="https://www.filmszene.de/sites/default/files/oscarhistory/07_Awards/esgeschahnacht_03.jpg" width="500" class="align-center" /> <p><br /> Nicht ganz unschuldig daran ist natürlich auch Regiemeister Frank Capra, der begnadete Gute-Laune-Film-Onkel Hollywoods. Capra hat einfach ein tolles Händchen dafür eine ansteckende wohlige Grundatmosphäre in einem Film zu etablieren, bei der man sich immer so fühlt, als hätte man sich gerade vor ein wärmendes Kaminfeuer gesetzt. Zu verdanken ist das in “Es geschah in einer Nacht“ auch wieder diesen typischen Capra-Momenten, wenn zum Beispiel die Passagiere des Busses auf einmal alle inbrünstig ein Liedchen trällern oder an einem Bahnübergang Peter seine Liebe für Ellie durch überschwängliches Grüßen mit wildfremden Leuten teilt. Da geht einem einfach das Herz auf, egal wie grummelig man gerade drauf ist.</p> <p>Die Leistung von Capra ist dabei gar nicht hoch genug zu würdigen, kam der Film nicht nur mit kleinem Budget (wovon das meiste an Colbert ging) daher, man hatte auch nur vier Wochen Zeit für die Produktion und nahezu keine Vorlaufzeit. So reichte es nur für ein paar wenige einfache Sets (stattdessen gibt es viele Außenaufnahmen) und gerade mal zwei unterschiedliche Kleider für die Hauptdarstellerin (für damalige Verhältnisse schon fast grotesk wenig). Aber das hindert Capra und seine Crew nicht daran hier ein Meisterwerk der Kinogeschichte zu schaffen. Nur ein ganz kleines Haar finde ich dann doch noch in der Suppe. So gibt es eine Szene, in der Peter droht das Opfer einer Erpressung zu werden und er sich aus dieser Situation nur dadurch befreit, dass er dem Gegenüber relativ direkt mit möglicher Gewalt gegen dessen Kinder droht. Alles natürlich nur gespielt aber irgendwie zieht dieser Moment zumindest für ein paar Minuten die Stimmung in den Keller, da er einen Schatten auf die sonst so wundervolle Leichtigkeit des Films wirft. Davon erholt man sich hier zwar wieder relativ schnell aber man wünscht sich dann doch, dass diese Szene besser der Schere zum Opfer gefallen wäre.<br />  </p> <img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="c1056415-22da-490b-883b-a4776d5a8f6a" height="364" src="https://www.filmszene.de/sites/default/files/oscarhistory/07_Awards/esgeschahnacht_07.jpg" width="500" class="align-center" /> <p><br /> Dieser kleine Aussetzer soll uns aber nicht daran hindern “Es geschah in einer Nacht“ dorthin zu schicken, wo er hingehört: den Filmolymp. Davon zeugen auch die fünf Oscar-Statuen von denen gerade die Auszeichnung als “Bester Film“ angesichts der vorherigen Gewinner völlig aus dem Nichts kam. Das waren bisher nämlich fast ausschließlich aufwendig produzierte und meist episch anmutende Werke gewesen. Hier ist “Es geschah in einer Nacht“ eine sehr willkommene Abwechslung auch wenn das von dem Ruhm völlig überraschte kleine Studio Colombia Pictures daraus natürlich die eher einfallslose Schlussfolgerung zog, sich ab sofort vollkommen auf dieses neue Genre einzuschießen. Bis wir in unserer Reihe auf den nächsten Vertreter der Screwball-Komödie stoßen wird es aber noch etwas dauern und solange kann man nur jedem, der es noch nicht getan hat, ans Herz legen dieses wundervolle Kleinod der Filmgeschichte auf seine Watchlist zu packen. Am besten nach ganz oben.</p> <p><em>"Es geschah in einer Nacht" ist aktuell als Blu-Ray, DVD und auf <a href="https://www.amazon.de/geschah-einer-Nacht-Mastered-Blu-ray/dp/B013DBI6F8/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&amp;crid=3T6XQDA1RYBZ4&amp;dib=eyJ2IjoiMSJ9.Hd9fMKMwfyfPYUM9TGakkalFHc5NUUTRfyYpc3sCQVAa2Pc9enpmPXagOeXunVXZpL_wyTn_LzKh64kUfVcnr6XPrHyp6VAYdXUN8kLjfWnd972e9BXvDixxaA_HMVqGjSmvlrk8Q5n9FWjL_1x3ZtJgUQP1IpRdclc64_hNJY7XjP7D8fXnktwmpR3627aH6ibIFgwTxns1TjzM6-Z9UguQp3fKJsADyvmpTpCHR2I.5XyMPqkCREVF79e8_YIBFw2U4sjrfN-Lawlwkec4XNM&amp;dib_tag=se&amp;keywords=es+geschah+in+einer+nacht&amp;qid=1708881908&amp;sprefix=es+geschah+in+einer+nacht%2Caps%2C117&amp;sr=8-1">Amazon Prime</a> in Deutschland verfügbar. Alternativ ist der Film auch auf der Webseite des <a href="https://archive.org/details/it.-happened.-one.-night.-1934.1080p.-blu-ray.x-264.-yify">Internet Archive</a> kostenlos abrufbar.</em></p> <p> </p> <p class="text-align-center"><iframe allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube-nocookie.com/embed/Kd509cLN-9U?si=nREkZJJslxbf55jz" style="max-width: 90vw; max-height: 50.625vw;" title="YouTube video player" width="560"></iframe></p> <p class="text-align-center"><em>Trailer zu "Es geschah in einer Nacht"</em></p> <p class="text-align-center"> </p> <p class="text-align-center"><iframe allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube-nocookie.com/embed/TI8XetlS-uU?si=-1edjr5QVkJ_5Gnw" style="max-width: 90vw; max-height: 50.625vw;" title="YouTube video player" width="560"></iframe></p> <p class="text-align-center"><em>Claudette Colbert spricht über "Es geschah in einer Nacht" anläßlich des AFI Life Achievement Awards für Frank Capra 1982.</em></p> <hr /> <p><strong>Überblick 7. Academy Awards</strong><br /> Alle nominierten Filme der Kategorie “Outstanding Picture“ der siebten Academy Awards 1935 nochmal auf einen Blick:</p> <ul> <li><strong>"Es geschah in einer Nacht" (10/10)</strong></li> <li>"<a href="https://www.filmszene.de/filme/white-parade">The White Parade</a>" (7/10)</li> <li>"<a href="https://www.filmszene.de/filme/flirtation-walk">Flirtation Walk</a>" (5/10)</li> <li>"<a href="https://www.filmszene.de/filme/cleopatra">Cleopatra</a>" (7/10)</li> <li>"<a href="https://www.filmszene.de/filme/scheidung-auf-amerikanisch">Scheidung auf amerikanisch</a>" (8/10)</li> <li>"<a href="https://www.filmszene.de/filme/here-comes-navy">Here Comes the Navy</a>" (5/10)</li> <li>"<a href="https://www.filmszene.de/filme/schrei-der-gehetzten">Schrei der Gehetzten</a>" (7/10)</li> <li>"<a href="https://www.filmszene.de/filme/barretts-wimpole-street">The Barretts of Wimpole Street</a>" (6/10)</li> <li>"<a href="https://www.filmszene.de/filme/das-leuchtende-ziel">Das leuchtende Zie</a>l" (5/10)</li> <li>"<a href="https://www.filmszene.de/filme/der-duenne-mann">Der dünne Mann</a>" (7/10)</li> <li>"<a href="https://www.filmszene.de/filme/imitation-life">Imitation of Life</a>" (9/10)</li> <li>"<a href="https://www.filmszene.de/filme/die-rothschilds">Die Rothschilds</a>" (7/10)</li> </ul> <hr /> <p><strong>Ausblick</strong><br /> In unserer nächsten Folge starten wir in die achten Academy Awards des Jahres 1936 und werden gemeinsam mit Schauspiellegende Kathrine Hepburn etwas melodramatisch.</p> </div> <section class="field field--name-comment-node-review field--type-comment field--label-hidden comment-wrapper"> <h2 class="title comment-form__title">Neuen Kommentar hinzufügen</h2> <drupal-render-placeholder callback="comment.lazy_builders:renderForm" arguments="0=node&amp;1=15948&amp;2=comment_node_review&amp;3=comment_node_review" token="yJ-KgkOAzzx0dWOnTlAGi3lmvG_SKzmDQ0be2mevZMU"></drupal-render-placeholder> </section> <div class="field field--name-field-notonfrontpage field--type-boolean field--label-above"> <div class="field__label">Auf Startseite verstecken</div> <div class="field__item">Off</div> </div> <div class="field field--name-field-sorting-title field--type-computed-string field--label-above"> <div class="field__label">Sorting Title</div> <div class="field__item">Es geschah in einer Nacht</div> </div> <div class="field field--name-field-sorting-abc field--type-computed-string field--label-above"> <div class="field__label">Sorting ABC</div> <div class="field__item">E</div> </div> <div class="clearfix text-formatted field field--name-field-oscar-history-intro field--type-text-long field--label-hidden field__item"><p>Die 1935 für den Oscar nominierten Filme “<a href="https://www.filmszene.de/filme/imitation-life">Imitation of Life</a>“ und “<a href="https://www.filmszene.de/filme/die-rothschilds">Die Rothschilds</a>“ sorgten in unseren letzten beiden Ausgaben ja angesichts sehr nachdenklich stimmender Themen nicht gerade für Leichtigkeit. Zum Abschluss dieses Oscar-Jahrgangs ändert sich das glücklicherweise, denn mit dem Siegerbeitrag “Es geschah in einer Nacht“ kommt heute jede Menge gute Laune ins Haus.</p> </div> <div class="field field--name-field-oscar-history-oscar field--type-string-long field--label-above"> <div class="field__label">Oscar</div> <div class="field__item">Gewinner &quot;Outstanding Production&quot;</div> </div> <div class="field field--name-field-oscar-history-alt-titel field--type-string-long field--label-hidden field__item">MOH (52): 7. Oscars 1935 - &quot;Es geschah in einer Nacht&quot;</div> Tue, 23 Apr 2024 05:10:14 +0000 matthias 15948 at https://www.filmszene.de https://www.filmszene.de/filme/es-geschah-einer-nacht#comments Civil War https://www.filmszene.de/filme/civil-war <span class="field field--name-title field--type-string field--label-hidden">Civil War</span> <div class="field field--name-field-kategorie field--type-entity-reference field--label-hidden field__item"><a href="/kategorie/kino" hreflang="de">Kino</a></div> <span class="field field--name-uid field--type-entity-reference field--label-hidden"><span lang="" about="/users/matthias" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype=""> Matthias Kastl </span></span> <span class="field field--name-created field--type-created field--label-hidden">19. April 2024 - 18:16</span> <div class="field field--name-field-kritikart field--type-entity-reference field--label-hidden field__item"><a href="/taxonomy/term/10309" hreflang="de">Kritik</a></div> <div class="field field--name-field-genres field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Genre</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/genres/drama" hreflang="de">Drama</a></div> <div class="field__item"><a href="/genres/thriller" hreflang="de">Thriller</a></div> <div class="field__item"><a href="/genres/action" hreflang="de">Action</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-laender field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Land</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/laender/usa" hreflang="de">USA</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-year field--type-integer field--label-above"> <div class="field__label">Jahr</div> <div class="field__item">2024</div> </div> <div class="field field--name-field-regie field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Regie</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/personen/alex-garland" hreflang="de">Alex Garland</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-cast field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Cast</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/personen/kirsten-dunst" hreflang="de">Kirsten Dunst</a></div> <div class="field__item"><a href="/personen/wagner-moura" hreflang="de">Wagner Moura</a></div> <div class="field__item"><a href="/personen/cailee-spaeny" hreflang="de">Cailee Spaeny</a></div> <div class="field__item"><a href="/personen/stephen-mckinley-henderson" hreflang="de">Stephen McKinley Henderson</a></div> <div class="field__item"><a href="/personen/nick-offerman" hreflang="de">Nick Offerman</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-duration field--type-integer field--label-above"> <div class="field__label">Laufzeit</div> <div content="109" class="field__item">109 min</div> </div> <div class="field field--name-field-release-date field--type-datetime field--label-above"> <div class="field__label">Release Date</div> <div class="field__item"><time datetime="2024-04-18T12:00:00Z" class="datetime">18. April 2024</time> </div> </div> <div class="field field--name-field-bewertung field--type-fivestar field--label-above"> <div class="field__label">Bewertung</div> <div class="field__item"><form class="fivestar-form-6" id="vote--6" data-drupal-selector="fivestar-form-6" action="/rss.xml?order=field_bewertung&sort=asc" method="post" accept-charset="UTF-8"> <div class="clearfix fivestar-none-text fivestar-average-stars fivestar-form-item fivestar-basic"><div class="js-form-item form-item js-form-type-fivestar form-type-fivestar js-form-item-vote form-item-vote form-no-label"> <input class="vote" data-drupal-selector="edit-vote" type="hidden" name="vote" value="70" /> <div class="fivestar-static-form-item"><div class="js-form-item form-item js-form-type-item form-type-item js-form-item- form-item-"> <div><div class="fivestar-widget-static fivestar-widget-static-' . 10 . ' clearfix"><div class="star star-1 star-odd star-first"><span class="on">7</span></div><div class="star star-2 star-even"><span class="on"></span></div><div class="star star-3 star-odd"><span class="on"></span></div><div class="star star-4 star-even"><span class="on"></span></div><div class="star star-5 star-odd"><span class="on"></span></div><div class="star star-6 star-even"><span class="on"></span></div><div class="star star-7 star-odd"><span class="on"></span></div><div class="star star-8 star-even"><span class="off"></span></div><div class="star star-9 star-odd"><span class="off"></span></div><div class="star star-10 star-even star-last"><span class="off"></span></div><div class="ratingzahl">7/10</div></div> </div> </div> </div> </div> </div><input style="display:none" data-drupal-selector="edit-submit" type="submit" id="edit-submit--6" name="op" value="" class="button js-form-submit form-submit" /> <input autocomplete="off" data-drupal-selector="form-lo4kxfkm2ctgdzgs-z2vxjqh1qj2k6osm58-ye-vdo" type="hidden" name="form_build_id" value="form--Lo4KXfkm2CTgdzGS_z2vxJQh1qj2K6Osm58-ye-vDo" /> <input data-drupal-selector="edit-fivestar-form-6" type="hidden" name="form_id" value="fivestar_form_6" /> </form> </div> </div> <div class="field field--name-field-copyright field--type-string-long field--label-hidden field__item">DCM Film Distribution</div> <div class="field field--name-field-poster field--type-image field--label-hidden field__item"> <img src="/sites/default/files/styles/poster_180x255/public/plakate/civilwar_plakat.jpg?itok=SeKcUXaP" width="171" height="255" alt="" typeof="foaf:Image" class="image-style-poster-180x255" /> </div> <div class="clearfix text-formatted field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p>Angesichts der immer stärkeren Spaltung der amerikanischen Gesellschaft blicken wir hier in Europa ja mit großer Sorge auf die dort im November stattfindenden Präsidentschaftswahlen. Dass Hollywood ausgerechnet in diesem angeheizten Klima nun einen Film über einen fiktiven amerikanischen Bürgerkrieg veröffentlicht, scheint genauso passend wie provokant zu sein. Doch “Civil War“ möchte den Amerikanern nicht wirklich knallhart den Spiegel vorhalten und die Rolle des gesellschaftlichen Brandbeschleunigers übernehmen. Statt zum Nachdenken anregender (und potentiell spaltender) Gesellschaftskritik erwartet uns hier viel mehr ein intensiver Thriller, der auch dank seinem angenehmen Fokus auf Charakterinteraktion zumindest bis zum großen Finale durchaus packend daherkommt.</p> <p>In “Civil War“, der in einer sehr nahen Zukunft zu spielen scheint, hat die Spaltung der amerikanischen Gesellschaft dramatische Dimensionen erreicht. Der Präsident (Nick Offerman, “<a href="https://www.filmszene.de/filme/founder">The Founder</a>“) schreckt selbst vor Luftangriffen gegen die eigenen Bürger nicht zurück, während auf der Gegenseite die sogenannten Western Forces, eine Militärallianz der Bundesstaaten Kalifornien und Texas, dessen gewaltsame Entmachtung plant. Als die erfahrenen Kriegsreporter Lee (Kirsten Dunst, “<a href="https://www.filmszene.de/filme/melancholia">Melancholia</a>“, “<a href="https://www.filmszene.de/filme/power-dog">The Power of the Dog</a>“) und Joel (Wagner Moura, “<a href="https://www.filmszene.de/filme/elysium">Elysium</a>“) von einem geplanten Vorstoß der Western Forces auf die Hauptstadt erfahren, machen sie sich direkt auf den Weg, um vor Ort noch rechtzeitig ein exklusives Interview mit dem Präsidenten führen zu können. Gegen den Willen von Lee werden die beiden auch noch von der jungen Nachwuchsreporterin Jessie (Cailee Spaeny), sowie dem alten Hasen Sammy (Stephen McKinley Henderson) begleitet. Auf das Grauen, das sie auf ihrem gefährlichen Road-Trip erwartet, ist allerdings keiner von ihnen vorbereitet.</p> <img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="7d3419ea-a7be-412e-9ffa-582297caa83f" height="305" src="https://www.filmszene.de/sites/default/files/filme/c/civilwar_01.jpg" width="500" class="align-center" /> <p><br /> Schon alleine ein Blick auf das Ausgangsszenario von “Civil War“ zeigt, dass man das heiße Eisen Bürgerkrieg hier in ideologische Watte packen möchte. Ausgerechnet die für zwei sehr verschiedene politische Haltungen stehenden Bundesstaaten Texas und Kalifornien haben sich im Film verbrüdert, um Seite an Seite gegen den amerikanischen Präsidenten aufzubegehren. Das klingt schon fast wie eine versöhnliche Botschaft angesichts der heutigen politischen Realitäten des Landes und lässt das Szenario gleich zu Beginn deutlich in eine sehr fiktive Richtung rücken. Es ist natürlich durchaus verständlich, dass man nicht wirklich darauf erpicht ist einen noch größeren Keil in das sowieso schon zutiefst gespaltene Volk der Vereinigten Staaten zu treiben (und in Sachen breiter Zielgruppe und Einspielergebnis vermutlich ebenfalls ratsam). Wie konsequent “Civil War“ aber über die komplette Laufzeit jegliche Parallelen mit den gesellschaftlichen Problemen der USA vermeidet, ist dann doch schon sehr überraschend.</p> <p>Selten kam ein Kriegsfilm auf jeden Fall so unpolitisch daher. Weder werden einem irgendwelche Hintergrundinfos dazu geliefert, wie es zu diesem Bürgerkrieg gekommen ist, noch erfährt man im weiteren Verlauf irgendetwas über die Unterschiede zwischen den verschiedenen Fraktionen. Das ist ehrlich gesagt gerade in der ersten Hälfte des Films sehr frustrierend, da dieser Bürgerkrieg so austauschbar daherkommt und, von der ungewöhnlichen Hintergrundkulisse mal abgesehen, eigentlich überall spielen könnte. Das fühlt sich wie eine verpasste Chance an, da man gerne auch die Positionen der Hauptfiguren besser verstehen möchte, diese aber gefühlt stets in einem politisch komplett luftleeren Raum agieren.</p> <img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="21e87593-04b9-444b-a989-f9d6f4b8045f" height="259" src="https://www.filmszene.de/sites/default/files/filme/c/civilwar_02.jpg" width="500" class="align-center" /> <p><br /> Statt intellektueller Provokation setzt “Civil War“ viel lieber auf das eher generische Spannungspotential einer solchen Ausgangssituation und möchte dabei die emotionale Abstumpfung von Menschen angesichts solch traumatischer Ereignisse auf die Leinwand bringen. Das gelingt dem Film wiederum ganz gut, wenn unsere Protagonisten zum Beispiel in einer Kleinstadt vorbeischauen, deren Bewohner die Gräueltaten im Land einfach zu ignorieren versuchen. Das können unsere vier Hauptfiguren auf ihrem Road Trip allerdings nicht und ihre immer extremer werdenden Erlebnisse nutzt “Civil War“ vor allem dafür, um kräftig an der Spannungsschraube zu drehen.</p> <p>Die Tatsache, dass man dabei als Zuschauer gar nichts über die Hintergründe des Krieges weiß, entpuppt sich hier sogar als Bonus. Es macht nämlich jede Begegnung mit Fremden komplett unberechenbar, da teilweise nicht mal die Fraktionen selbst wissen, warum sie sich hier gerade bekämpfen (eine Aussage, die der Film immer wieder genüsslich einstreut). So kann man sich auch im Publikum nie sicher sein, wie irgendjemand nun als nächstes reagieren wird. Das lässt immer wieder ordentlich den Adrenalinspiegel nach oben schnellen und sorgt dank einem toll aufspielenden “<a href="https://www.filmszene.de/breaking-bad-staffel-1-3">Breaking Bad</a>“-Veteranen vor allem einmal für eine wirklich besonders packende Sequenz. In diesen Momenten zeigt sich auch die ganze Klasse von Alex Garland ("<a href="https://www.filmszene.de/filme/ex-machina">Ex Machina</a>", "<a href="https://www.filmszene.de/filme/sunshine">Sunshine</a>") als Regisseur, der oft Shots einfach etwas länger als gewohnt laufen lässt oder auch die Pausen in Gesprächen länger zieht, damit sich die Spannung auch so richtig ausbreiten kann.</p> <img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="3ea6ba36-d24f-4471-ae2b-0dcf14671d15" height="318" src="https://www.filmszene.de/sites/default/files/filme/c/civilwar_03.jpg" width="500" class="align-center" /> <p><br /> So wird “Civil War“ mit fortschreitender Dauer auch für das Publikum zu einem immer intensiveren Erlebnis. Bei all dem Lob sei aber auch erwähnt, dass “Civil War“ dabei auf sehr vertraute Motive zurückgreift, wie dem Protagonisten, der sich auf einem Berg Leichen wiederfindet oder dem immer wieder aufgegriffenen Kontrast zwischen menschlicher Gewalt und friedlicher Natur. Diese Kontraste versucht der Film auch immer wieder durch den Einsatz eher „fröhlicher“ Musikstücke zu verstärken, was aber irgendwie etwas abgenutzt und teilweise zu gewollt daherkommt. Besser funktionieren dagegen die Figuren, womit dann auch gleich die zweite große Stärke des Films gelobt werden darf. Die vor allem auf Action setzenden Trailer von “Civil War“ zeichnen nämlich (zum Großteil) ein falsches Bild des Films. Man nimmt sich hier wirklich viel Zeit für die Charakterinteraktion und lässt die Erlebnisse auch immer auf seine Figuren wirken, was dem Film richtig gut tut. Dabei macht das komplette Schauspielensemble einen sehr guten Job, allen voran Kirsten Dunst als desillusionierte Kriegsreporterin und Cailee Spaeny als ein Stück für Stück seine Unschuld verlierendes Nachwuchstalent.   </p> <p>So gut der Film in Sachen Spannungsaufbau aber auch funktioniert, das fehlende Hintergrundwissen rund um den Konflikt hinterlässt trotzdem irgendwie eine kleine Leere in einem. Genauso, wie das leider doch deutlich missglückte Ende. Dort setzt man nämlich auf einmal nur noch auf Schauwerte und wirft Logik und Charakterintegrität über Bord. Das bezieht sich vor allem auf eine Figur, bei der man schon früh ahnt auf welche Reise der Film diese schicken will, deren Verhalten im Schlussdrittel aber trotzdem viel zu erzwungen und unglaubwürdig daherkommt. Auch die Inszenierung des großen Showdowns wirkt eher generisch und sorgt kaum für packende Spannungsmomente.</p> <p>Und so fehlt “Civil War“ am Ende einfach die Kraft, um noch mal einen richtigen emotionalen Punch zu setzen. Was nach dem Abspann bleibt ist die Erinnerung an einige intensive Momente, aber insgesamt eben auch das Gefühl, hier einer verpassten Chance beigewohnt zu haben.</p> </div> <section class="field field--name-comment-node-review field--type-comment field--label-hidden comment-wrapper"> <article data-comment-user-id="0" id="comment-267702" class="comment js-comment by-anonymous"> <mark class="hidden" data-comment-timestamp="1713615322"></mark> <footer class="comment-wrap"> <div class="author-comments"> <div class="content"> <h3><a href="/comment/267702#comment-267702" class="permalink" rel="bookmark" hreflang="de">Das Ende macht de Film kaputt.</a></h3> <p class="comment-submitted"> Maico am 20. April 2024 - 13:00 </p> <div class="field field--name-field-bewertung field--type-fivestar field--label-hidden field__item"><form class="fivestar-form-7" id="vote--7" data-drupal-selector="fivestar-form-7" action="/rss.xml?order=field_bewertung&sort=asc" method="post" accept-charset="UTF-8"> <div class="clearfix fivestar-none-text fivestar-average-stars fivestar-form-item fivestar-basic"><div class="js-form-item form-item js-form-type-fivestar form-type-fivestar js-form-item-vote form-item-vote form-no-label"> <input class="vote" data-drupal-selector="edit-vote" type="hidden" name="vote" value="70" /> <div class="fivestar-static-form-item"><div class="js-form-item form-item js-form-type-item form-type-item js-form-item- form-item-"> <div><div class="fivestar-widget-static fivestar-widget-static-' . 10 . 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Er zeigt dadurch ganz klar den Reps, ohne sie anzugreifen, hey egal wie Scheiße die anderen aus eurer Sicht sind, ein richtiger Konflikt würde massives Leide erzeugen und ihr wärt nicht die tollen Superhelden.</p> </div> <a href="/comment/267702#comment-267702" hreflang="de">Permalink</a> <drupal-render-placeholder callback="comment.lazy_builders:renderLinks" arguments="0=267702&amp;1=default&amp;2=de&amp;3=" token="5gPwqQ1if_pxD_fnk91f-UXT3WhUeBCzLC2DoOHADbo"></drupal-render-placeholder> </div> </div> </footer> </article> <article data-comment-user-id="0" id="comment-267705" class="comment js-comment by-anonymous"> <mark class="hidden" data-comment-timestamp="1713690630"></mark> <footer class="comment-wrap"> <div class="author-comments"> <div class="content"> <h3><a href="/comment/267705#comment-267705" class="permalink" rel="bookmark" hreflang="de">Unpolitische Sicht</a></h3> <p class="comment-submitted"> Ford Prefect am 21. April 2024 - 9:44 </p> <div class="field field--name-field-bewertung field--type-fivestar field--label-hidden field__item"><form class="fivestar-form-8" id="vote--8" data-drupal-selector="fivestar-form-8" action="/rss.xml?order=field_bewertung&sort=asc" method="post" accept-charset="UTF-8"> <div class="clearfix fivestar-none-text fivestar-average-stars fivestar-form-item fivestar-basic"><div class="js-form-item form-item js-form-type-fivestar form-type-fivestar js-form-item-vote form-item-vote form-no-label"> <input class="vote" data-drupal-selector="edit-vote" type="hidden" name="vote" value="90" /> <div class="fivestar-static-form-item"><div class="js-form-item form-item js-form-type-item form-type-item js-form-item- form-item-"> <div><div class="fivestar-widget-static fivestar-widget-static-' . 10 . 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Weiter konnte man sich durch weglassen der Konfliktauslösung voll auf die Schrecken des Bürgerkrieges und wie er sich auf das Land und seine Bewohner auswirkt konzentrieren. Wobei man nicht vergessen sollte, dass uns die Folgen von Rassismus schockierend vor Augen geführt wurden in der Szene mit dem Breaking Bad Veteran und der Film zumindest hier nicht gänzlich unpolitisch ist. Abseits dessen haben mir die Schauwerte und auch die mit den Regeln brechende musikalische Untermalung sehr gut gefallen. 9 von 10.</p> </div> <a href="/comment/267705#comment-267705" hreflang="de">Permalink</a> <drupal-render-placeholder callback="comment.lazy_builders:renderLinks" arguments="0=267705&amp;1=default&amp;2=de&amp;3=" token="rsS-FYLr-CKjlB7Qp9IU3Lq2ZRJqJPCT6rmj-rCJodU"></drupal-render-placeholder> </div> </div> </footer> </article> <article data-comment-user-id="0" id="comment-267709" class="comment js-comment by-anonymous"> <mark class="hidden" data-comment-timestamp="1713792498"></mark> <footer class="comment-wrap"> <div class="author-comments"> <div class="content"> <h3><a href="/comment/267709#comment-267709" class="permalink" rel="bookmark" hreflang="de">Kann die Kritik am…</a></h3> <p class="comment-submitted"> lomexx am 22. April 2024 - 13:53 </p> <div class="field field--name-field-bewertung field--type-fivestar field--label-hidden field__item"><form class="fivestar-form-9" id="vote--9" data-drupal-selector="fivestar-form-9" action="/rss.xml?order=field_bewertung&sort=asc" method="post" accept-charset="UTF-8"> <div class="clearfix fivestar-none-text fivestar-average-stars fivestar-form-item fivestar-basic"><div class="js-form-item form-item js-form-type-fivestar form-type-fivestar js-form-item-vote form-item-vote form-no-label"> <input class="vote" data-drupal-selector="edit-vote" type="hidden" name="vote" value="90" /> <div class="fivestar-static-form-item"><div class="js-form-item form-item js-form-type-item form-type-item js-form-item- form-item-"> <div><div class="fivestar-widget-static fivestar-widget-static-' . 10 . 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Als Pointe einer Parabel über eine aufstrebende Fotojournalistin, die im Krieg ihre Unschuld verliert, hat&#039;s für mich bei aller Zuspitzung gut funktioniert. </p> <p>Was die fehlende politische Positionierung angeht, würde ich die ebenfalls eher als Stärke werten. Ich denke obendrein, das war genauso intendiert: Wenn die Kriegsparteien zum Teil selbst nicht mehr wissen, wofür bzw. gegen wen sie da kämpfen, entlarvt das die Fehlgeleitetheit und Sinnlosigkeit des Ganzen viel effektiver, als wären da jetzt - sagen wir - Trumpisten unterwegs, um Biden-Fans aufzuknüpfen. Unmenschlichkeit gibt es im Krieg mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf beiden Seiten - also ist es nur konsequent, da erst gar kein potentiell verständliches Motivgebäude zu errichten, mit dem die Konfliktparteien ihre Grausamkeiten rechtfertigen.</p> <p>Insgesamt ein überragend guter Film mit einem durch die Bank brillierenden Cast - und Kirsten Dunst mit einer echten Glanz-Leistung. Vor zwei-drei Jahren wäre das vielleicht noch eine (nebenbei extrem unterhaltsame) Dystopie unter vielen gewesen. 2024 wirkt sie wie ein Schlag in den Magen.</p> </div> <a href="/comment/267709#comment-267709" hreflang="de">Permalink</a> <drupal-render-placeholder callback="comment.lazy_builders:renderLinks" arguments="0=267709&amp;1=default&amp;2=de&amp;3=" token="szfqirsemEKqJw3Q4l6EUcuSozzYE2v4QTUl3lyDuDI"></drupal-render-placeholder> </div> </div> </footer> </article> <article data-comment-user-id="0" id="comment-267711" class="comment js-comment by-anonymous"> <mark class="hidden" data-comment-timestamp="1713806958"></mark> <footer class="comment-wrap"> <div class="author-comments"> <div class="content"> <h3><a href="/comment/267711#comment-267711" class="permalink" rel="bookmark" hreflang="de">Kleine Korrektur....</a></h3> <p class="comment-submitted"> dermax am 22. April 2024 - 17:11 </p> <div class="field field--name-field-bewertung field--type-fivestar field--label-hidden field__item"><form class="fivestar-form-10" id="vote--10" data-drupal-selector="fivestar-form-10" action="/rss.xml?order=field_bewertung&sort=asc" method="post" accept-charset="UTF-8"> <div class="clearfix fivestar-none-text fivestar-average-stars fivestar-form-item fivestar-basic"><div class="js-form-item form-item js-form-type-fivestar form-type-fivestar js-form-item-vote form-item-vote form-no-label"> <input class="vote" data-drupal-selector="edit-vote" type="hidden" name="vote" value="" /> <div class="fivestar-static-form-item"><div class="js-form-item form-item js-form-type-item form-type-item js-form-item- form-item-"> </div> </div> </div> </div><input style="display:none" data-drupal-selector="edit-submit" type="submit" id="edit-submit--10" name="op" value="" class="button js-form-submit form-submit" /> <input autocomplete="off" data-drupal-selector="form-3m5anusna3-9iwcivtpf62ypred-d74yxz56qcr11io" type="hidden" name="form_build_id" value="form-3M5ANUsnA3-9iWciVtpf62YPRED_d74yXZ56qcR11Io" /> <input data-drupal-selector="edit-fivestar-form-10" type="hidden" name="form_id" value="fivestar_form_10" /> </form> </div> <div class="clearfix text-formatted field field--name-comment-body field--type-text-long field--label-hidden field__item"><p>Alex Garland hat neben Ex Machina noch bei Annihilation und MEn Regie geführt, bei Sunshine hat er &quot;nur&quot; das Drehbuch geschrieben für Buddy Danny Boyle.</p> </div> <a href="/comment/267711#comment-267711" hreflang="de">Permalink</a> <drupal-render-placeholder callback="comment.lazy_builders:renderLinks" arguments="0=267711&amp;1=default&amp;2=de&amp;3=" token="Gb0OW1dI5RYGkciu49MF4uXIk-JDzZlQfYuAwkIJLo0"></drupal-render-placeholder> </div> </div> </footer> </article> <article data-comment-user-id="0" id="comment-267728" class="comment js-comment by-anonymous"> <mark class="hidden" data-comment-timestamp="1714199686"></mark> <footer class="comment-wrap"> <div class="author-comments"> <div class="content"> <h3><a href="/comment/267728#comment-267728" class="permalink" rel="bookmark" hreflang="de">OK</a></h3> <p class="comment-submitted"> Serientrends am 27. April 2024 - 0:39 </p> <div class="field field--name-field-bewertung field--type-fivestar field--label-hidden field__item"><form class="fivestar-form-11" id="vote--11" data-drupal-selector="fivestar-form-11" action="/rss.xml?order=field_bewertung&sort=asc" method="post" accept-charset="UTF-8"> <div class="clearfix fivestar-none-text fivestar-average-stars fivestar-form-item fivestar-basic"><div class="js-form-item form-item js-form-type-fivestar form-type-fivestar js-form-item-vote form-item-vote form-no-label"> <input class="vote" data-drupal-selector="edit-vote" type="hidden" name="vote" value="60" /> <div class="fivestar-static-form-item"><div class="js-form-item form-item js-form-type-item form-type-item js-form-item- form-item-"> <div><div class="fivestar-widget-static fivestar-widget-static-' . 10 . 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Gute Review :)</p> </div> <a href="/comment/267728#comment-267728" hreflang="de">Permalink</a> <drupal-render-placeholder callback="comment.lazy_builders:renderLinks" arguments="0=267728&amp;1=default&amp;2=de&amp;3=" token="sFCEpiW5H4jP-KfMqeB4SQACFxEBa3P_MF69k23fFvs"></drupal-render-placeholder> </div> </div> </footer> </article> <article data-comment-user-id="0" id="comment-267730" class="comment js-comment by-anonymous"> <mark class="hidden" data-comment-timestamp="1714455936"></mark> <footer class="comment-wrap"> <div class="author-comments"> <div class="content"> <h3><a href="/comment/267730#comment-267730" class="permalink" rel="bookmark" hreflang="de">Garland trifft auf A24 und…</a></h3> <p class="comment-submitted"> Sean am 30. April 2024 - 6:18 </p> <div class="field field--name-field-bewertung field--type-fivestar field--label-hidden field__item"><form class="fivestar-form-12" id="vote--12" data-drupal-selector="fivestar-form-12" action="/rss.xml?order=field_bewertung&sort=asc" method="post" accept-charset="UTF-8"> <div class="clearfix fivestar-none-text fivestar-average-stars fivestar-form-item fivestar-basic"><div class="js-form-item form-item js-form-type-fivestar form-type-fivestar js-form-item-vote form-item-vote form-no-label"> <input class="vote" data-drupal-selector="edit-vote" type="hidden" name="vote" value="60" /> <div class="fivestar-static-form-item"><div class="js-form-item form-item js-form-type-item form-type-item js-form-item- form-item-"> <div><div class="fivestar-widget-static fivestar-widget-static-' . 10 . 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Eine Mischung, die bei mir Tiefgang hinsichtlich Inhalt und gedanklicher Experimente erwarten ließ. Gleichzeitig empfinde ich den Film aufgrund der Inszenierung als sehenswert. Insbesondere im Mittelteil kracht es. Und am Ende heißt es aufgrund dessen dann vielleicht doch ein wenig darüber nachzudenken, wie weit wir hoffentlich von dieser Fiktion noch entfernt sind.</p> </div> <a href="/comment/267730#comment-267730" hreflang="de">Permalink</a> <drupal-render-placeholder callback="comment.lazy_builders:renderLinks" arguments="0=267730&amp;1=default&amp;2=de&amp;3=" token="2oX_pWbKreO8bZEf24tFJR4MOr-9zKLnEa6gfsOUYSw"></drupal-render-placeholder> </div> </div> </footer> </article> <h2 class="title comment-form__title">Neuen Kommentar hinzufügen</h2> <drupal-render-placeholder callback="comment.lazy_builders:renderForm" arguments="0=node&amp;1=15960&amp;2=comment_node_review&amp;3=comment_node_review" token="iwISGs74Lsx7KvRo8H2xj-epKak2P6UN0FwMLLKTIB8"></drupal-render-placeholder> </section> <div class="field field--name-field-notonfrontpage field--type-boolean field--label-above"> <div class="field__label">Auf Startseite verstecken</div> <div class="field__item">Off</div> </div> <div class="field field--name-field-sorting-title field--type-computed-string field--label-above"> <div class="field__label">Sorting Title</div> <div class="field__item">Civil War</div> </div> <div class="field field--name-field-sorting-abc field--type-computed-string field--label-above"> <div class="field__label">Sorting ABC</div> <div class="field__item">C</div> </div> Fri, 19 Apr 2024 16:16:36 +0000 matthias 15960 at https://www.filmszene.de https://www.filmszene.de/filme/civil-war#comments Die Rothschilds https://www.filmszene.de/filme/die-rothschilds <span class="field field--name-title field--type-string field--label-hidden">Die Rothschilds</span> <div class="field field--name-field-kategorie field--type-entity-reference field--label-hidden field__item"><a href="/kategorie/matthias-oscar-history" hreflang="de">Matthias&#039; Oscar History</a></div> <span class="field field--name-uid field--type-entity-reference field--label-hidden"><span lang="" about="/users/matthias" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype=""> Matthias Kastl </span></span> <span class="field field--name-created field--type-created field--label-hidden">16. April 2024 - 8:23</span> <div class="field field--name-field-kritikart field--type-entity-reference field--label-hidden field__item"><a href="/taxonomy/term/10309" hreflang="de">Kritik</a></div> <div class="field field--name-field-original-title field--type-string-long field--label-above"> <div class="field__label">Originaltitel</div> <div class="field__item">The House of Rothschild</div> </div> <div class="field field--name-field-genres field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Genre</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/genres/drama" hreflang="de">Drama</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-laender field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Land</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/laender/usa" hreflang="de">USA</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-year field--type-integer field--label-above"> <div class="field__label">Jahr</div> <div class="field__item">1934</div> </div> <div class="field field--name-field-regie field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Regie</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/personen/alfred-l-werker" hreflang="de">Alfred L. Werker</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-cast field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Cast</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/personen/george-arliss" hreflang="de">George Arliss</a></div> <div class="field__item"><a href="/personen/boris-karloff" hreflang="de">Boris Karloff</a></div> <div class="field__item"><a href="/personen/loretta-young" hreflang="de">Loretta Young</a></div> <div class="field__item"><a href="/personen/robert-young" hreflang="de">Robert Young</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-duration field--type-integer field--label-above"> <div class="field__label">Laufzeit</div> <div content="88" class="field__item">88 min</div> </div> <div class="field field--name-field-release-date field--type-datetime field--label-above"> <div class="field__label">Release Date</div> <div class="field__item"><time datetime="1934-04-07T12:00:00Z" class="datetime">7. April 1934</time> </div> </div> <div class="field field--name-field-bewertung field--type-fivestar field--label-above"> <div class="field__label">Bewertung</div> <div class="field__item"><form class="fivestar-form-13" id="vote--13" data-drupal-selector="fivestar-form-13" action="/rss.xml?order=field_bewertung&sort=asc" method="post" accept-charset="UTF-8"> <div class="clearfix fivestar-none-text fivestar-average-stars fivestar-form-item fivestar-basic"><div class="js-form-item form-item js-form-type-fivestar form-type-fivestar js-form-item-vote form-item-vote form-no-label"> <input class="vote" data-drupal-selector="edit-vote" type="hidden" name="vote" value="70" /> <div class="fivestar-static-form-item"><div class="js-form-item form-item js-form-type-item form-type-item js-form-item- form-item-"> <div><div class="fivestar-widget-static fivestar-widget-static-' . 10 . ' clearfix"><div class="star star-1 star-odd star-first"><span class="on">7</span></div><div class="star star-2 star-even"><span class="on"></span></div><div class="star star-3 star-odd"><span class="on"></span></div><div class="star star-4 star-even"><span class="on"></span></div><div class="star star-5 star-odd"><span class="on"></span></div><div class="star star-6 star-even"><span class="on"></span></div><div class="star star-7 star-odd"><span class="on"></span></div><div class="star star-8 star-even"><span class="off"></span></div><div class="star star-9 star-odd"><span class="off"></span></div><div class="star star-10 star-even star-last"><span class="off"></span></div><div class="ratingzahl">7/10</div></div> </div> </div> </div> </div> </div><input style="display:none" data-drupal-selector="edit-submit" type="submit" id="edit-submit--13" name="op" value="" class="button js-form-submit form-submit" /> <input autocomplete="off" data-drupal-selector="form-03qdr401gym-k3jpqgett4qysc8byemnzoy6cdw8fvo" type="hidden" name="form_build_id" value="form-03qdr401gym-K3JpqgETT4qYsc8bYEmNzOy6cDw8fVo" /> <input data-drupal-selector="edit-fivestar-form-13" type="hidden" name="form_id" value="fivestar_form_13" /> </form> </div> </div> <div class="field field--name-field-poster field--type-image field--label-hidden field__item"> <img src="/sites/default/files/styles/poster_180x255/public/plakate/rotschilds_plakat.jpg?itok=HCG350Dt" width="157" height="255" alt="" typeof="foaf:Image" class="image-style-poster-180x255" /> </div> <div class="clearfix text-formatted field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p>Das Aufkommen des Nationalsozialismus in Deutschland war Anfang der 1930er Jahre auch Hollywood nicht entgangen. Erst recht, da viele Gründer der großen Studios (z.B. Carl Laemmle, Adolph Zukor, William Fox, Louis B. Mayer und Harry Warner) einst selbst als jüdische Immigranten in die USA gekommen waren. Selbst in dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten war es für sie damals schwierig gewesen Eintritt in die europäisch geprägte High Society zu erlangen, da auch hier Antisemitismus weit verbreitet war. Wichtige Positionen in respektablen Branchen blieben den Einwanderern so verwehrt, die anfangs von vielen belächelte Filmbranche stand ihnen dagegen offen. Mit harter Arbeit und cleverem Geschäftssinn konnten sie sich dort einen Namen machen, waren aber angesichts der bedenklichen Entwicklungen in Europa in den frühen 1930ern auch in Sorge um die alte Heimat.</p> <p>Mit “Die Rothschilds“ wollte 20th Century Fox nun mahnend auf die antisemitische Geschichte Europas zurückblicken, ohne aber zu ahnen welche unvorstellbaren Schrecken die Zukunft tatsächlich bereithalten würde. Der Film widmet sich der Geschichte der berühmten jüdischen Bankiersfamilie Rothschild, die trotz starkem antisemitischem Gegenwind zu einem der wichtigsten Finanzhäuser der Welt aufstieg. Dieser Aufstieg wird hier zwar etwas sehr vereinfacht und glattgebügelt erzählt, ist trotz einer erst mal sehr trocken wirkenden Thematik aber vor allem dank einem starken Hauptdarsteller wirklich gelungen. Und alleine die Reaktion von Nazi-Deutschland auf diesen Film (zu der wir später kommen) zeigt, dass man hier den Finger genau in die richtige Wunde legte.</p> <img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="4b35fb6d-a3fe-475f-9e95-97acfe545f67" height="370" src="https://www.filmszene.de/sites/default/files/oscarhistory/07_Awards/rotschilds_02.jpg" width="500" class="align-center" /> <p><br /> Der Film selbst startet im Jahr 1780 mit dem Familienoberhaupt Mayer Rothschild (George Arliss, “<a href="https://www.filmszene.de/filme/disraeli">Disraeli</a>“), der als Geldwechsler in der Frankfurter Judengasse arbeitet. Wie alle Juden leiden er und seine Familie dabei unter den Repressalien der örtlichen Behörden. So darf die Familie die Judengasse nach Sonnenuntergang nicht verlassen und Mayer viele andere berufliche Tätigkeiten außerhalb des Finanzsektors gar nicht erst ausüben. Um die Zukunft seiner Familie zu sichern instruiert er darum am Sterbebett seine fünf Söhne ein europaweites Banksystem aufzubauen und dabei stets den Familienzusammenhalt an erste Stelle zu setzen.</p> <p>Knapp 40 Jahre später haben die Söhne seine Anweisungen perfekt umgesetzt und über ganz Europa verteilt ein einflussreiches und gut vernetztes Bankiershaus etabliert. Angeführt von Nathan (ebenfalls George Arliss), der in London sitzt, gilt die Familie als wichtiger Kreditgeber für die politischen Machthaber des Kontinents. Das Geld haben viele Staaten angesichts der Eroberungsphantasien Napoleons zu der Zeit auch dringend nötig. Nach ihrem Sieg über den französischen Kaiser zeigen sich die Alliierten aber gegenüber dem Haus Rothschild als nur wenig dankbar für deren entscheidende Finanzspritze. So verweigert ein Gremium, angetrieben von dem Hass des judenfeindlichen Grafen Ledrantz (Boris Karloff, “<a href="https://www.filmszene.de/filme/spaetausgabe">Spätausgabe</a>“), den Rothschilds aus fadenscheinigen Gründen die Chance auf ein weiteres wichtiges Kreditgeschäft. Diese Ungerechtigkeit kann Nathan nicht ertragen und beginnt sich im Namen aller Juden mit seinen ganz eigenen (finanziellen) Waffen zu wehren. Gleichzeitig muss er sich aber auch noch um den eigenen Hausfrieden kümmern, möchte die eigene Tochter Julie (Loretta Young, “The White Parade“) doch entgegen der langjährigen Familientradition den nicht jüdischen Captain Fitzroy (Robert Young) ehelichen.</p> <img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="0a201407-220d-40df-a934-a76e6cbe66fd" height="367" src="https://www.filmszene.de/sites/default/files/oscarhistory/07_Awards/rotschilds_05.jpg" width="500" class="align-center" /> <p><br /> Rein thematisch kommt “Die Rothschilds“ natürlich mit sehr viel politischem und emotionalem Gepäck daher, gerade wenn man das Produktionsjahr des Filmes und die kurz davor erfolgte Machtergreifung Hitlers berücksichtigt. Versuchen wir aber erst einmal den Film unabhängig von den parallel dazu verlaufenden geschichtlichen Entwicklungen zu sehen, so weit das möglich ist. Abgesehen von einem kleinen romantischen Subplot konzentriert sich die Handlung vor allem auf den Aufbau des Familienimperiums Rothschilds und spielt hierzu in großen Teilen in politischen Hinterzimmern oder an der Londoner Börse. Das klingt deutlich trockener als es nachher ausfällt, denn es ist schon spannend zu sehen wie hier Großmächte um die besten Kredite buhlen. Natürlich wird das Geschehen relativ vereinfacht dargestellt aber dafür kommt man immer gut mit und verliert dank durchaus wortgewandten Dialogwechseln und einem ordentlichen Spannungsbogen nie das Interesse. Wobei es natürlich hilft wenn man ein kleines Faible für diese Zeitepoche und Geschichte generell mitbringt.</p> <p>Das der Film so kurzweilig ist liegt aber vor allem an Hauptdarsteller George Arliss. Der hat ja schon in “Disraeli“ gezeigt, dass er durchaus charismatisch einen staatsmännisch auftretenden Protagonisten geben kann. Die Mischung aus Eloquenz und Charme mit der er hier Nathan portraitiert ist aber nochmal eine Klasse besser und kommt diesmal auch mit deutlich weniger Theatralik aus. Dabei tritt Arliss ja sogar in einer Doppelrolle auf und spielt zu Beginn ebenfalls den Vater der fünf Brüder. Beiden Rollen drückt er einen ganz unterschiedlichen Stempel auf, so dass man schon mehrmals hingucken muss, bevor man realisiert, dass es sich hier um den gleichen Darsteller handelt (gut, die eher durchwachsene Bildqualität in welcher der Film vorliegt begünstigt dies natürlich).</p> <img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="30ad937d-d90b-4043-9191-a8475f51edeb" height="357" src="https://www.filmszene.de/sites/default/files/oscarhistory/07_Awards/rotschilds_01.jpg" width="500" class="align-center" /> <p><br /> Die größte Stärke von Arliss ist die überzeugende Art und Weise wie er immer wieder zwischen der Rolle als cleverer Geschäftsmann und unglaublich warmherzigem Familienvater wechselt. So wächst die Figur gerade dank dem feinfühligen und oft neckischen Umgang mit den eigenen Familienmitgliedern einem sehr schnell ans Herz. Seine Gegenspieler können da nicht wirklich mithalten, lediglich Boris “Frankenstein“ Karloff sticht etwas heraus, was aber weniger an dessen etwas zu zurückhaltendem Schauspiel liegt sondern mehr an dessen markant-kantiger Optik.</p> <p>So ganz haben die Macher der Anziehungskraft des politischen Ränkespiels aber wohl nicht getraut und so diesem noch einen ziemlich generischen Liebesplot hinzugefügt. Der bremst den eigentlichen Hauptstrang immer wieder etwas aus und wirkt stets wie das was er auch ist: ein unnötiges Anhängsel. Sobald allerdings Arliss hier mitmischt wird es zumindest etwas lebhafter, da  gerade die Dialoge mit seiner Tochter sehr gut geschrieben sind und er dort in Perfektion den warmherzigen und oft leicht neckischen Patriarchen gibt. Was aber nichts daran ändert, dass dieser Strang stets wie ein Fremdkörper wirkt. Nicht ganz überraschend hat der echte Nathan Rothschild dann auch nie eine Tochter gehabt, was uns zu einem weiteren diskussionswürdigen Punkt bringt.</p> <img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="1bd619e6-1a93-4b0a-bb1b-ccb387fb7558" height="369" src="https://www.filmszene.de/sites/default/files/oscarhistory/07_Awards/rotschilds_04.jpg" width="500" class="align-center" /> <p><br /> So ganz genau nimmt man es hier nämlich nicht mit einigen Fakten. Das muss zwar kein Problem sein, wird hier aber zu einem, da man diese künstlerischen Freiheiten vor allem dazu nutzt, um das Bild unserer Bankiersfamilie möglichst rosarot zu gestalten. So scheint über dem Bankiershaus fast ein Heiligenschein zu schweben, hat man doch stets nur den Frieden und eine bessere Welt im Sinn. Angesichts der Mechanismen dieser Branche wirkt das hier doch etwas verklärend und zu viel des Guten. Ein klein wenig mehr graue Schattierungen hätten hier gut getan, auch wenn solch ein extrem positives Porträt der Rothschilds angesichts des hasserfüllten Antisemitismus, dem sich diese im Film an mehreren Stellen ausgesetzt sehen, natürlich irgendwie nachvollziehbar ist.</p> <p>Im letzten Drittel bricht der davor meist nur in Worten ausgeübte Judenhass dann auch in echte Gewalt aus und bedroht das Leben der noch in Deutschland lebenden Familienmitglieder. Womit wir dann auch bei dem Elefanten im Raum sind. Auf tragische Weise ist “Die Rothschilds“ ein ungehörter Warnschuss bald folgender Entwicklungen in Europa, dessen sich wohl selbst die Macher nicht bewusst gewesen sein dürften. Dabei gab es interessanterweise in dieser Zeit sogar noch weitere internationale Filme, die das Thema Judenverfolgung deutlich anprangerten. In Großbritannien entstand ebenfalls 1934 die britische Verfilmung “Jew Süss“ und ein Jahr zuvor “The Wandering Jew“ (der nicht in Deutschland aber Österreich unter dem Namen “Ahasver, der ewige Jude“ lief). Kenne der deutschen Filmgeschichte werden angesichts der Filmtitel schon ahnen worauf wir hier nun hinauswollen. Mit den eigenen Filmversionen von “Die Rothschilds“ und “Jud Süß“ versuchte das deutsche Propagandaministerium auf Anweisung von Joseph Goebbels 1940 seine krankhafte Ideologie ins Kino zu bringen. Und in dem im gleichen Jahr produzierten Propagandafilm “Der ewige Jude“ ging das sogar soweit, dass man sich hierfür auch Originalausschnitten aus der amerikanischen Version von “Die Rothschilds“ bediente.</p> <img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="1c071368-7083-4955-8e9f-88a48af55fe5" height="353" src="https://www.filmszene.de/sites/default/files/oscarhistory/07_Awards/rotschilds_03.jpg" width="500" class="align-center" /> <p><br /> Und so kommt es, dass im 1940 gedrehten deutschen Propagandafilm “Der ewige Jude“ ein Filmausschnitt mit George Arliss als Familienoberhaupt Mayer Rothschild zu sehen ist. In der Szene aus dem Anfang der amerikanischen Version versucht Mayer seine Erträge vor deutschen Steuerfahndern zu verstecken, was der deutsche Film als Beweisführung für die Korruption und Ehrenlosigkeit des jüdischen Volkes sieht. Was der Propagandafilm aber natürlich verschweigt ist, dass im amerikanischen “Die Rothschilds“ klar gemacht wird, dass Mayer dies nur tut, um die Zukunft seiner Familie in einem sie unterdrückenden System zu sichern. Mayer weist gegenüber seinen Kindern sogar extra noch mal darauf hin, wie sehr es ihn schmerzt das Gesetz brechen zu müssen. Aber diese Passagen passten natürlich nicht zum Propagandakonzept des dritten Reiches und werden dort nicht gezeigt.  </p> <p>Soviel hinterlistige Hetze lässt bei der Recherche dann schon mal den eigenen Blutdruck steigen. Enden möchten wir aber noch mal mit etwas mehr positiver Filmgeschichte, denn “Die Rothschilds“ hat auch noch Technikgeschichte geschrieben. Die Schlusssequenz des Filmes wurde im Gegensatz zum Rest in Farbe gedreht und war eine der ersten Anwendungen des damals neuen und sogenannten vierten Technicolor-Verfahrens in einem großen Hollywoodfilm – man wollte es hier einfach mal austesten. Mehr über die Einführung des Farbfilms werden wir in dieser Reihe noch zu einem späteren Zeitpunkt erfahren, möchten angesichts der düsteren Thematik des Filmes aber nun zumindest mit einem kleinen Farbklecks unser Review beenden.</p> <p class="text-align-center"><iframe allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube-nocookie.com/embed/1gxEk-7OWmo?si=TsNsSshLfGxdAI4-" style="max-width: 90vw; max-height: 50.625vw;" title="YouTube video player" width="560"></iframe></p> <p class="text-align-center" style="margin-bottom: 0cm; font-weight: normal"><em><font face="Times New Roman, serif">Ausschnitt: Die Farbszene vom Ende des Films</font></em><br />  </p> <p style="margin-bottom: 0cm; font-weight: normal"><em>"Die Rothschilds" ist aktuell leider nicht als DVD auf Amazon in Deutschland verfügbar. Alternativ ist der Film aber auf der Webseite des <a href="https://archive.org/details/TheHouseOfRothschild_201803">Internet Archive</a> kostenlos abrufbar. </em></p> <hr /> <p style="margin-bottom: 0cm; font-weight: normal"><strong>Ausblick</strong><br /> In unserer <a href="https://www.filmszene.de/filme/es-geschah-einer-nacht">nächsten Folge</a> kommt nach zwei schwermütigen Filmen in dieser Reihe wieder ein bisschen die Leichtigkeit zurück, wenn wir der Geburt der Screwball-Komödie beiwohnen.</p> </div> <section class="field field--name-comment-node-review field--type-comment field--label-hidden comment-wrapper"> <h2 class="title comment-form__title">Neuen Kommentar hinzufügen</h2> <drupal-render-placeholder callback="comment.lazy_builders:renderForm" arguments="0=node&amp;1=15945&amp;2=comment_node_review&amp;3=comment_node_review" token="0n3dw1kZdkirbH2Y4YjMDUu46z3chLfMg1lmv76Eb18"></drupal-render-placeholder> </section> <div class="field field--name-field-notonfrontpage field--type-boolean field--label-above"> <div class="field__label">Auf Startseite verstecken</div> <div class="field__item">Off</div> </div> <div class="field field--name-field-sorting-title field--type-computed-string field--label-above"> <div class="field__label">Sorting Title</div> <div class="field__item">Rothschilds, Die</div> </div> <div class="field field--name-field-sorting-abc field--type-computed-string field--label-above"> <div class="field__label">Sorting ABC</div> <div class="field__item">R</div> </div> <div class="clearfix text-formatted field field--name-field-oscar-history-intro field--type-text-long field--label-hidden field__item"><p>Bereits letzte Woche hatten wir in “<a href="https://www.filmszene.de/filme/imitation-life">Imitation of Life</a>“ so einige nachdenkliche Themen zur Diskussion stehen. Freudiger wird es heute definitiv nicht, wenn anhand des Oscar-nominierten “Die Rotschilds“ die Judenverfolgung des Dritten Reichs und vor allem die perfide umgesetzte Medienhetze der Nazis in den Mittelpunkt unserer Filmkritik rückt.</p> </div> <div class="field field--name-field-oscar-history-oscar field--type-string-long field--label-above"> <div class="field__label">Oscar</div> <div class="field__item">Nominiert &quot;Outstanding Production&quot;</div> </div> <div class="field field--name-field-oscar-history-alt-titel field--type-string-long field--label-hidden field__item">MOH (51): 7. Oscars 1935 - &quot;Die Rothschilds&quot;</div> Tue, 16 Apr 2024 06:23:00 +0000 matthias 15945 at https://www.filmszene.de https://www.filmszene.de/filme/die-rothschilds#comments Road House https://www.filmszene.de/filme/road-house <span class="field field--name-title field--type-string field--label-hidden">Road House</span> <div class="field field--name-field-kategorie field--type-entity-reference field--label-hidden field__item"><a href="/kategorie/streaming" hreflang="de">Streaming</a></div> <span class="field field--name-uid field--type-entity-reference field--label-hidden"><span lang="" about="/users/frami" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype=""> Frank-Michael Helmke </span></span> <span class="field field--name-created field--type-created field--label-hidden">15. April 2024 - 20:30</span> <div class="field field--name-field-kritikart field--type-entity-reference field--label-hidden field__item"><a href="/taxonomy/term/10310" hreflang="de">Kurz-Kritik</a></div> <div class="field field--name-field-streaming-anbieter field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Streaming</div> <div class="field__item"><a href="/streaming-anbieter/amazon-prime-video" hreflang="de">Amazon Prime Video</a></div> </div> <div class="field field--name-field-genres field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Genre</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/genres/action" hreflang="de">Action</a></div> <div class="field__item"><a href="/genres/thriller" hreflang="de">Thriller</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-laender field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Land</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/laender/usa" hreflang="de">USA</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-year field--type-integer field--label-above"> <div class="field__label">Jahr</div> <div class="field__item">2024</div> </div> <div class="field field--name-field-regie field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Regie</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/personen/doug-liman" hreflang="de">Doug Liman</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-cast field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Cast</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/taxonomy/term/18" hreflang="de">Jake Gyllenhaal</a></div> <div class="field__item"><a href="/personen/daniela-melchior" hreflang="de">Daniela Melchior</a></div> <div class="field__item"><a href="/personen/conor-mcgregor" hreflang="de">Conor McGregor</a></div> <div class="field__item"><a href="/personen/billy-magnussen" hreflang="de">Billy Magnussen</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-duration field--type-integer field--label-above"> <div class="field__label">Laufzeit</div> <div content="121" class="field__item">121 min</div> </div> <div class="field field--name-field-release-date field--type-datetime field--label-above"> <div class="field__label">Release Date</div> <div class="field__item"><time datetime="2024-03-21T12:00:00Z" class="datetime">21. März 2024</time> </div> </div> <div class="field field--name-field-bewertung field--type-fivestar field--label-above"> <div class="field__label">Bewertung</div> <div class="field__item"><form class="fivestar-form-14" id="vote--14" data-drupal-selector="fivestar-form-14" action="/rss.xml?order=field_bewertung&sort=asc" method="post" accept-charset="UTF-8"> <div class="clearfix fivestar-none-text fivestar-average-stars fivestar-form-item fivestar-basic"><div class="js-form-item form-item js-form-type-fivestar form-type-fivestar js-form-item-vote form-item-vote form-no-label"> <input class="vote" data-drupal-selector="edit-vote" type="hidden" name="vote" value="60" /> <div class="fivestar-static-form-item"><div class="js-form-item form-item js-form-type-item form-type-item js-form-item- form-item-"> <div><div class="fivestar-widget-static fivestar-widget-static-' . 10 . ' clearfix"><div class="star star-1 star-odd star-first"><span class="on">6</span></div><div class="star star-2 star-even"><span class="on"></span></div><div class="star star-3 star-odd"><span class="on"></span></div><div class="star star-4 star-even"><span class="on"></span></div><div class="star star-5 star-odd"><span class="on"></span></div><div class="star star-6 star-even"><span class="on"></span></div><div class="star star-7 star-odd"><span class="off"></span></div><div class="star star-8 star-even"><span class="off"></span></div><div class="star star-9 star-odd"><span class="off"></span></div><div class="star star-10 star-even star-last"><span class="off"></span></div><div class="ratingzahl">6/10</div></div> </div> </div> </div> </div> </div><input style="display:none" data-drupal-selector="edit-submit" type="submit" id="edit-submit--14" name="op" value="" class="button js-form-submit form-submit" /> <input autocomplete="off" data-drupal-selector="form-b5ygrrdtcfbiq4qngoqc0ap08ia2-zmm1dnolvt9908" type="hidden" name="form_build_id" value="form-b5yGRRdTCfBiq4QNgOQc0ap08iA2-ZMM1DnOLVT9908" /> <input data-drupal-selector="edit-fivestar-form-14" type="hidden" name="form_id" value="fivestar_form_14" /> </form> </div> </div> <div class="field field--name-field-copyright field--type-string-long field--label-hidden field__item">Amazon MGM Studios</div> <div class="field field--name-field-poster field--type-image field--label-hidden field__item"> <img src="/sites/default/files/styles/poster_180x255/public/filme/r/RDHS_2024_SPStatic_JakeChair_1080x1920_PRE_NoDimple_PV_FINAL_de-DE_MDNGT.jpg?itok=m2SmVj9e" width="143" height="255" alt="" typeof="foaf:Image" class="image-style-poster-180x255" /> </div> <div class="clearfix text-formatted field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p>Nominell ist Amazons Testosteron-übersteuerter Action-Klopper "Road House" ein Remake des gleichnamigen B-Films mit Patrick Swayze von 1989. Aber bis auf den Nachnamen der Hauptfigur und die Grundprämisse - tougher Türsteher soll in einer rauen Provinz-Bar aufräumen, in der ein paar miese Gesellen allabendlich ihr Unheil treiben - hat die neue Version eigentlich nichts vom Original übernommen. Und so heuert nun Jake Gyllenhaal als ehemaliger UFC-Kämpfer mit traumatischer Backstory in einer Bar auf den Florida Keys an, gibt der Ärger machenden Biker-Bande zünftig was auf die Kauleiste, verärgert damit deren heimlichen Auftraggeber und kommt so nach und nach dahinter, was diese ganze gezielte Eskalation eigentlich soll. </p> <p>Und das macht - zumindest für die erste Stunde - durchaus Laune. Natürlich nicht, weil "Road House" ernsthaft als wirklich guter Film durchgeht. Mal abgesehen von Hauptdarsteller Gyllenhaal, der in Sachen Ausstrahlung, überzeugendem Schauspiel und Aufgehen in seiner Figur auf einem völlig anderen Planeten als alle anderen Akteure hier agiert, schreit alles an "Road House", dass er nichts anderes als ein aus klischierten Versatzstücken zusammengesetzter Exploitation-Reißer ist, und auch nichts anderes sein will. Ein Film, der seine eigene Einfältigkeit mit stolzer Brust zur Schau stellt und keine Sekunde so tut, als wäre er mehr als ein hirnloses Stückchen Spaß für sein dezidiert männliches Zielpublikum - da kann Gyllenhaal noch so sehr seine hübsche Bauchmuskulatur auf dem Plakat in die Kamera halten. </p> <img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="2b67f84f-3a8c-4d4a-a4ae-67eb91c3ce19" height="333" src="https://www.filmszene.de/sites/default/files/filme/r/RDHS_2024_UT_220917_RADLAU_06004_R_%282%29_3000.jpg" width="500" class="align-center" /> <p>Die Kneipen-Schlägerei als großer Spaß - mit dieser Jahrmarkt-kompatiblen Grundeinstellung zwinkert "Road House" seinem Publikum wissend zu, wenn in der titelgebenden Bar die allabendlich wechselnden Live-Bands in ihrem schützenden Gitter-Käfig einfach stoisch weiterspielen, egal, was für ein Chaos um sie herum ausbricht, als wären sie die Kapelle auf der "Titanic". Dazu die selbstironisch-offensiv kommentierten Anleihen an klassische Western-Motive - der fremde Outlaw, der in die Stadt geritten kommt und für "Gerechtigkeit" sorgt - und die amüsante Art, wie Gyllenhaals Haudrauf gutwillig seine anfänglichen Gegner davon zu überzeugen versucht, dass man besser daran täte, es eben nicht zum Gewalt-Austausch mit ihm kommen zu lassen, um sie dann im Anschluss selbst ins Krankenhaus zu fahren. Das alles hat seinen gewissen Charme und ist auf seine simpel gestrickte Art stellenweise sogar ziemlich clever geschrieben. </p> <p>Und dann kommt Conor McGregor ins Spiel. Diese ehemalige Ikone des UFC-Sports wird hier in seiner ersten Filmrolle nach ziemlich genau der Hälfte der Laufzeit eingeführt als der offenkundig psychopathische Allesverdrescher, der von den Bösewichten im Hintergrund herbeizitiert wird, um das lästige Türsteher-Problem namens Gyllenhaal aus der Welt zu schaffen. Gedacht war McGregor sicher als eine Art Besetzungs-Coup, der angesichts seiner Real-Life-Karriere sofort als eine quasi unbesiegbare und entsprechend einschüchternde Antagonisten-Figur wahrgenommen wird. Leider sticht McGregor aus einer Schar minder-begabter Nebendarsteller aber noch deutlich negativ hervor als der mit Abstand schauspielerisch talentloseste von allen. Und so stapft er vollkommen unüberzeugend und peinliche Oneliner absondernd durch seine Szenen, während der ganze Film mit seinem Auftreten eine deutliche Wendung zum Schlechteren hinlegt. Denn Gyllenhaals Charakter wird alsbald nun richtig sauer. Und hört damit - qua Grundanlage der Figur - leider auf, ein durchaus sympathischer Geselle zu sein. </p> <img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="d32ca8b8-c29e-4c93-9679-7b801765a7ec" height="333" src="https://www.filmszene.de/sites/default/files/filme/r/RDHS_2024_UT_221006_RADLAU_10908_R_3000.jpg" width="500" class="align-center" /> <p>Ab hier wird "Road House" stellenweise eher unschön brutal und schert sich nur noch wenig um so etwas wie einen moralischen Kompass. In klassischer Wildwest-Manier hat einfach der Recht, der als letztes noch steht. Bis das geklärt ist, gibt es noch ein paar mal ziemlich ordentlich auf die Fresse. Und man muss definitiv zugeben, dass "Road House" in diesen Szenen, die ja letztlich sein Haupt-Verkaufsargument sind, sehr überzeugend abliefert - dank des Manns auf dem Regiestuhl. Veteran Doug Liman (der u.a. einst das <a href="https://www.filmszene.de/filme/die-bourne-identitaet">erste "Bourne"-Abenteuer</a> inszenierte), holt hier echt alles raus, was er in seiner Trickkiste finden kann, hat null Angst vor wilden Experimenten mit der Kamera und frischt die zahlreichen Prügel-Szenen so immer wieder mit überraschenden, teilweise echt beeindruckenden Ideen auf, die "Road House" dann doch noch zu einem kleinen Ereignis machen. </p> <p>Das Resultat ist eine wahre Chimäre: Inszenierung und Hauptdarsteller scheinen einem für die große Leinwand gemachten Action-Spektakel ersten Ranges entsprungen, doch sie wurden gekreuzt mit einem B-Film der Sorte, die in den 80er Jahren die hinteren Videotheken-Regale füllte. Und so stimmt für den neuen "Road House" letztlich das, was der selige Roger Ebert einst 1989 über seinen Vorgänger schrieb: "Ich mag ihn nicht empfehlen, weil so viel vom ironischen Blick des Zuschauers abhängt. Das hier ist kein guter Film. Aber wenn man ihn mit der richtigen Einstellung guckt, ist es auch kein langweiliger." </p> </div> <section class="field field--name-comment-node-review field--type-comment field--label-hidden comment-wrapper"> <article data-comment-user-id="0" id="comment-267700" class="comment js-comment by-anonymous"> <mark class="hidden" data-comment-timestamp="1713557456"></mark> <footer class="comment-wrap"> <div class="author-comments"> <div class="content"> <h3><a href="/comment/267700#comment-267700" class="permalink" rel="bookmark" hreflang="de">auf amazon geschaut</a></h3> <p class="comment-submitted"> kinomax am 19. April 2024 - 21:51 </p> <div class="field field--name-field-bewertung field--type-fivestar field--label-hidden field__item"><form class="fivestar-form-15" id="vote--15" data-drupal-selector="fivestar-form-15" action="/rss.xml?order=field_bewertung&sort=asc" method="post" accept-charset="UTF-8"> <div class="clearfix fivestar-none-text fivestar-average-stars fivestar-form-item fivestar-basic"><div class="js-form-item form-item js-form-type-fivestar form-type-fivestar js-form-item-vote form-item-vote form-no-label"> <input class="vote" data-drupal-selector="edit-vote" type="hidden" name="vote" value="20" /> <div class="fivestar-static-form-item"><div class="js-form-item form-item js-form-type-item form-type-item js-form-item- form-item-"> <div><div class="fivestar-widget-static fivestar-widget-static-' . 10 . ' clearfix"><div class="star star-1 star-odd star-first"><span class="on">2</span></div><div class="star star-2 star-even"><span class="on"></span></div><div class="star star-3 star-odd"><span class="off"></span></div><div class="star star-4 star-even"><span class="off"></span></div><div class="star star-5 star-odd"><span class="off"></span></div><div class="star star-6 star-even"><span class="off"></span></div><div class="star star-7 star-odd"><span class="off"></span></div><div class="star star-8 star-even"><span class="off"></span></div><div class="star star-9 star-odd"><span class="off"></span></div><div class="star star-10 star-even star-last"><span class="off"></span></div><div class="ratingzahl">2/10</div></div> </div> </div> </div> </div> </div><input style="display:none" data-drupal-selector="edit-submit" type="submit" id="edit-submit--15" name="op" value="" class="button js-form-submit form-submit" /> <input autocomplete="off" data-drupal-selector="form-dyldno8d5yyplrswxzfwtzeelsgc2kabnwj1h-gbu8e" type="hidden" name="form_build_id" value="form-DyLdnO8D5yyPLrSwXzfWtZEelSGC2kAbnWJ1h-gbU8E" /> <input data-drupal-selector="edit-fivestar-form-15" type="hidden" name="form_id" value="fivestar_form_15" /> </form> </div> <div class="clearfix text-formatted field field--name-comment-body field--type-text-long field--label-hidden field__item"><p>Ich bin heimlicher Fan von Gyllenhaal seit &quot;Donny Darko&quot;, deswegen habe ich hier mal reingeschaut, aber ich fand ihn hier unfassbar fehlbesetzt - die Rolle scheint maßgeschneidert für Jason Statham. Gyllehalls seelenvolle Augen und eher sensible konstitution stört hier eigentlich nur.</p> <p>Auch sonst hat mich der Film in seiner Lust auf Schlägereien und Gewalt sehr an Jason Statham Produkte wie Transporter, Crank oder the Mechanic erinnert.</p> <p>In gewisser Weise soll der Film wohl ein Update der Bud Spencer und Therence Hill Schlägerwesterns sein, aber dazu wird er schon bald zu brutal und die Geschichten teilweise zu tragisch.</p> <p>Seltsam auch der Auftritt von Conor McGregor als Typ der nur grinsen und alle zusammenschlagen kann, am Ende aber auch dran glauben muss (sorry spoilers).</p> <p>Überhaupt ein Film der alle Konflikte nur dahingehend ausnutzt, dass ich die beteiligten Personen dann auf dem Feld des mehr oder weniger blutigen Kampfs Mann gegen Mann gegeneinander behaupten sollen.<br /> Kreative Konfliktlösungen komplett Fehlanzeige.</p> <p>Wer macht solche Filme - wer schaut sie an.<br /> Habe ich durch mein eigenes draufklicken Schuld daran, dass solchen Sachen produziert werden?</p> </div> <a href="/comment/267700#comment-267700" hreflang="de">Permalink</a> <drupal-render-placeholder callback="comment.lazy_builders:renderLinks" arguments="0=267700&amp;1=default&amp;2=de&amp;3=" token="jItH50QqbFF1GMguRySs2BW6UDv_hBTpJsRHAy_p6yU"></drupal-render-placeholder> </div> </div> </footer> </article> <h2 class="title comment-form__title">Neuen Kommentar hinzufügen</h2> <drupal-render-placeholder callback="comment.lazy_builders:renderForm" arguments="0=node&amp;1=15959&amp;2=comment_node_review&amp;3=comment_node_review" token="UXGYRAi9jq3qepWB7_NWmrEY3USo8xemNZb3en1moKI"></drupal-render-placeholder> </section> <div class="field field--name-field-notonfrontpage field--type-boolean field--label-above"> <div class="field__label">Auf Startseite verstecken</div> <div class="field__item">Off</div> </div> <div class="field field--name-field-sorting-title field--type-computed-string field--label-above"> <div class="field__label">Sorting Title</div> <div class="field__item">Road House</div> </div> <div class="field field--name-field-sorting-abc field--type-computed-string field--label-above"> <div class="field__label">Sorting ABC</div> <div class="field__item">R</div> </div> Mon, 15 Apr 2024 18:30:28 +0000 frami 15959 at https://www.filmszene.de https://www.filmszene.de/filme/road-house#comments Imitation of Life https://www.filmszene.de/filme/imitation-life <span class="field field--name-title field--type-string field--label-hidden">Imitation of Life</span> <div class="field field--name-field-kategorie field--type-entity-reference field--label-hidden field__item"><a href="/kategorie/matthias-oscar-history" hreflang="de">Matthias&#039; Oscar History</a></div> <span class="field field--name-uid field--type-entity-reference field--label-hidden"><span lang="" about="/users/matthias" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype=""> Matthias Kastl </span></span> <span class="field field--name-created field--type-created field--label-hidden">9. April 2024 - 8:05</span> <div class="field field--name-field-kritikart field--type-entity-reference field--label-hidden field__item"><a href="/taxonomy/term/10309" hreflang="de">Kritik</a></div> <div class="field field--name-field-genres field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Genre</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/genres/melodrama" hreflang="de">Melodrama</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-laender field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Land</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/laender/usa" hreflang="de">USA</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-year field--type-integer field--label-above"> <div class="field__label">Jahr</div> <div class="field__item">1934</div> </div> <div class="field field--name-field-regie field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Regie</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/personen/john-m-stahl" hreflang="de">John M. Stahl</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-cast field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Cast</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/personen/claudette-colbert" hreflang="de">Claudette Colbert</a></div> <div class="field__item"><a href="/personen/louise-beavers" hreflang="de">Louise Beavers</a></div> <div class="field__item"><a href="/personen/fredi-washington" hreflang="de">Fredi Washington</a></div> <div class="field__item"><a href="/personen/warren-william" hreflang="de">Warren William</a></div> <div class="field__item"><a href="/personen/rochelle-hudson" hreflang="de">Rochelle Hudson</a></div> <div class="field__item"><a href="/personen/ned-sparks" hreflang="de">Ned Sparks</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-duration field--type-integer field--label-above"> <div class="field__label">Laufzeit</div> <div content="111" class="field__item">111 min</div> </div> <div class="field field--name-field-release-date field--type-datetime field--label-above"> <div class="field__label">Release Date</div> <div class="field__item"><time datetime="1934-11-26T12:00:00Z" class="datetime">26. November 1934</time> </div> </div> <div class="field field--name-field-bewertung field--type-fivestar field--label-above"> <div class="field__label">Bewertung</div> <div class="field__item"><form class="fivestar-form-16" id="vote--16" data-drupal-selector="fivestar-form-16" action="/rss.xml?order=field_bewertung&sort=asc" method="post" accept-charset="UTF-8"> <div class="clearfix fivestar-none-text fivestar-average-stars fivestar-form-item fivestar-basic"><div class="js-form-item form-item js-form-type-fivestar form-type-fivestar js-form-item-vote form-item-vote form-no-label"> <input class="vote" data-drupal-selector="edit-vote" type="hidden" name="vote" value="90" /> <div class="fivestar-static-form-item"><div class="js-form-item form-item js-form-type-item form-type-item js-form-item- form-item-"> <div><div class="fivestar-widget-static fivestar-widget-static-' . 10 . 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Eigentlich gilt das gleichnamige Remake von Regisseur Douglas Sirk, dem sogenannten König der Melodramen, aus dem Jahr 1959 als bekannteste Umsetzung der Geschichte. Doch die Version von 1934 muss sich davor wahrlich nicht verstecken, ist sie doch ein richtig gut gemachtes Drama und vor allem auch spannender Zeitzeuge des (sehr langsamen) gesellschaftlichen Fortschritts in den USA. Und dabei auch eine Herausforderung für jeden Rezensenten, denn gerade wie der Film das Thema Rassismus behandelt ist ein in sich zerrissener Ausdruck alter und neuer Weltanschauungen. Mit anderen Worten, es kommt jetzt sehr viel Text.</p> <p>Auf der Suche nach einem Job als Haushälterin erlangt die alleinerziehende Afroamerikanerin Delilah (Louise Beavers) in “Imitation of Life“ gemeinsam mit ihrer kleinen Tochter Peola Arbeit in der Wohnung von Beatrice (Claudette Colbert, “<a href="https://www.filmszene.de/filme/cleopatra">Cleopatra</a>“). Die weiße Mutter zieht dort ihre Tochter Jesse nach dem Tod ihres Ehemanns ebenfalls alleine auf und kommt dabei gerade so über die Runden. Als Beatrice aber Delilahs leckeres Pfannkuchenrezept probiert wittert sie eine Business-Chance und schlägt Delilah vor gemeinsam ein Pfannkuchenhaus zu eröffnen. Gesagt, getan. Nach ein paar Jahren läuft das Geschäft schließlich so gut, dass sogar das passende Mehl dazu in Serie produziert und verkauft werden kann. Und als erfolgreiche Business-Frau kann Beatrice bald vergnügliche High-Society Parties schmeißen, auf denen sie eines Tages den charmanten Stephen (Warren William. “<a href="https://www.filmszene.de/filme/lady-fuer-einen-tag">Lady für einen Tag</a>“, “Cleopatra“) kennen und lieben lernt.</p> <img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="ba41ce87-bc1f-41ba-94a4-61cc428dc554" height="369" src="https://www.filmszene.de/sites/default/files/oscarhistory/07_Awards/imitationlife_01.jpg" width="500" class="align-center" /> <p><br /> Deutlich weniger glamourös ist hingegen die Situation von Delilah. Deren Konterfei prangert zwar auf dem Markenlogo des Produkts und sie ist auch finanziell an dessen Erfolg beteiligt, doch für Geld und Ruhm hat sie nichts übrig. Stattdessen arbeitet sie lieber weiter als treue Haushälterin für Beatrice und nutzt die Zeit, um die Beziehung zu ihrer eigenen und inzwischen erwachsenen Tochter Peola (Fredi Washington) zu pflegen. Das ist allerdings gar nicht so einfach, denn der sehr hellhäutigen Peola ist es schon seit ihrer Kindheit peinlich, wegen ihrer dunkelhäutigen Mutter als Schwarze identifiziert zu werden. Doch dies wird nicht die einzige kriselnde Mutter-Tochter-Beziehung in dem Haus bleiben. Als die inzwischen erwachsene Jessie (Rochelle Hudson) während ihrer College-Ferien kurzzeitig zu ihrer Mutter zurückkehrt wird auch deren Verbundenheit auf eine harte Probe gestellt.  </p> <p>Fassen wir mal kurz zusammen: Zwei alleinerziehende Mütter unterschiedlicher Hautfarbe starten gemeinsam ein erfolgreiches Business. Eigentlich gibt es dutzende Gründe warum ein Film mit solch einer Handlung in den USA anno 1934 gar nicht erst das Licht der Welt erblicken sollte. Und als ob einem der gesellschaftliche Mainstream komplett egal sei packt man hier auch noch einen Nebenplot über die Identitätskrise einer hellhäutigen Afroamerikanerin obendrauf. Wohlgemerkt, “Imitation of Life“ war keine obskure Produktion, sondern hatte mit Claudette Colbert und Warren William zwei (natürlich weiße) Stars auf dem Höhepunkt ihres Schaffens zu bieten. Da möchte man doch gleich mehrmals den Hut ziehen angesichts soviel Mutes hier inhaltlich derart abenteuerlich außerhalb der gesellschaftlichen Komfortzone zu agieren.  </p> <img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="9ffce808-a5b1-414d-bc31-d21ed250e783" height="359" src="https://www.filmszene.de/sites/default/files/oscarhistory/07_Awards/imitationlife_05.jpg" width="500" class="align-center" /> <p><br /> Am Ende ist aber auch “Imitation of Life“ natürlich trotzdem Gefangener seiner Zeit und wer mit heutigen modernen Gesellschaftsvorstellungen den Film betrachtet wird den Hut vermutlich schnell wieder aufsetzen wollen. Denn die Geschichte entpuppt sich bei genauem Blick als ein eher möglichst Vorsichtiges aus dem Fenster lehnen – bei dem man weiterhin genug vertrauten Boden unter den Füßen lässt, um das Publikum nicht völlig zu verschrecken. So war es natürlich für damalige Verhältnisse ungewöhnlich und mutig einer schwarzen Schauspielerin wie Louise Beavers eine so zentrale Rolle in einer großen Produktion zu geben. Gleichzeitig wurde aber darauf geachtet, dass diese auch nicht zu arg aus der ihr von der weißen Gesellschaft zugewiesenen “Rolle“ fällt.</p> <p>So ist es natürlich Beatrice, welche hier stets den Ton angibt und als Business-Frau durchstartet. Delilah agiert dagegen meist passiv und stimmt fast allem zu. Ablehnen tut sie dagegen all das, was sie auf ein Level mit Beatrice stellen würde. Stattdessen möchte sie lieber weiter die Rolle der gutmütig-unterwürfigen Haushälterin einnehmen – eine der wenigen Rollen, in denen Afroamerikaner in dieser Zeit im US-Kino akzeptiert wurden (meist aber eben nur in kleinen Nebenrollen). Selbst die von Beatrice vorgeschlagene Beteiligung von 20 Prozent an dem Unternehmen lehnt Delilah erst ab, bevor sie dann gönnerhaft von Beatrice doch noch dazu überredet wird diese anzunehmen.</p> <img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="15f3de35-9ef1-44ee-8235-28b85cae2329" height="367" src="https://www.filmszene.de/sites/default/files/oscarhistory/07_Awards/imitationlife_03.jpg" width="500" class="align-center" /> <p><br /> Das Ungleichgewicht dieser Protagonisten wird nirgends so gut deutlich wie in einer Szene, in der Beatrice nach einem harten Arbeitstag nach Hause kommt und ihre “Businesspartnerin“ Delilah ihr auf der Couch die Füße massiert. Anschließend macht sich Beatrice sogar (liebevoll) über Delilah lustig, da diese mit dem exotischen Berufsnamen von Stephen (er ist Ichthyologe, also Fischkundler) nichts anfangen kann. Hier die clevere weiße Powerfrau, dort die etwas begriffsstutzige aber nette schwarze Haushälterin – modern ist das nicht. So wartet dieser Erzählstrang mit einer sehr widersprüchlichen Botschaft auf, da man auf der einen Seite neue Wege geht und dabei doch wieder schlimme alte Muster bedient.</p> <p>Nun geht aber bekanntlich auch gesellschaftlicher Fortschritt oft nur in Babyschritten voran, doch das ist nicht der einzige Grund, warum man diesem Film manche dieser rassistisch geprägten Klischees verzeihen kann. Man wird nämlich das Gefühl nicht los, dass die Macher sich diesen Vorurteilen zu Teilen sehr wohl bewusst waren und diese zumindest ganz vorsichtig immer wieder hinterfragen. Bestes Beispiel hierfür ist eben genau diese Couchszene, nach der sich Beatrice und Delilah in ihre Zimmer verabschieden. Während Beatrice im Licht die Treppe nach oben steigt, geht Delilah im Schatten in den Keller. Natürlich neigt man öfters bei Filmen zur Überinterpretation, aber die Art und Weise wie dieser Moment inszeniert ist lässt den Schluss zu, dass man diese gesellschaftlichen Unterschiede bewusst im Bild nochmal hervorheben wollte. Für Weiße hat das Leben luftige Höhen parat, unserer Haushälterin bleibt der Weg nach oben dagegen verwehrt. Überhaupt ist “Imitation of Life“ so souverän und elegant von Regisseur John M. Stahl in Szene gesetzt, dass man sich sicher ist, dass hier wirklich jede Einstellung genau und mit Bedacht umgesetzt wurde. So wird in vielen Momenten erfreulicherweise statt auf großes Drama lieber auf leise Töne gesetzt und immer wieder Dinge nicht ausgesprochen sondern lieber nur subtil angedeutet.</p> <p class="text-align-center"><img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="69994c4f-3afb-496e-adaf-902482dbd34f" height="368" src="https://www.filmszene.de/sites/default/files/oscarhistory/07_Awards/imitationlife_07.jpg" width="500" /></p> <p><br /> Genauer hinschauen und hinhören lohnt sich bei diesem Film also und wer das tut findet noch weitere Momente, die aufhorchen lassen. Nachdem sich der Film scheinbar klischeehaft in der Couchszene über die mangelnde Intelligenz von Delilah lustig gemacht hat, revidiert sich der Eindruck in einer späteren Szene etwas. Dort wird nun Jessie ebenfalls mit dem Begriff des Ichthyologen konfrontiert, doch im Gegensatz zu Delilah wird ihr direkt geglaubt, als sie meint den Begriff zu kennen. Kurz darauf lässt der Film sie aber heimlich panisch im Wörterbuch blättern und zieht ihr damit den Boden unter den Füßen weg. Jessie und Delilah haben beide gleichermaßen keine Ahnung, ihre Aussagen werden aber wegen ihrer Hautfarbe anders wahrgenommen.</p> <p>Ein weiteres Argument die Motive der Filmemacher in einem positiveren Licht zu sehen ergibt auch eine Hintergrundrecherche zur Produktion des Filmes. So war ursprünglich im Skript zu “Imitation of Life“ eine Szene angedacht, in der ein schwarzer Junge eine weiße Frau anspricht und dafür fast gelyncht wird. Diese Szene war der amerikanischen Zensur ein Dorn im Auge und musste entfernt werden – schließlich hätte dies ein zu starkes negatives Licht auf Weiße geworfen. Ebenfalls auffällig ist die Entscheidung der Produktion, die Rolle der hellhäutigen Peola nicht, wie sonst üblich, mit einer namhaften weißen Schauspielerin zu besetzen. Stattdessen entschied man sich für Fredi Washington, die afroamerikanischer Herkunft war und im Gegensatz zu der von ihr gespielten Figur diesen Fakt auch mit Stolz annahm. Einige Jahre später sollte Washington die Negro Actors Guild of America gründen, die sich für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen afroamerikanischer Schauspieler und Schauspielerinnen einsetzte.</p> <img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="a910169c-db47-4fc0-b0f2-ea64f4a2adb1" height="332" src="https://www.filmszene.de/sites/default/files/oscarhistory/07_Awards/imitationlife_02.jpg" width="500" class="align-center" /> <p><br /> Zusammen mit dem Hintergrundwissen, dass die Autorin der Buchvorlage Fannie Hurst sich auch privat für die Rechte der Afroamerikaner einsetzte ergibt sich so, trotz aller noch im Film vorhandenen rassistischen Klischees, ein spannendes Bild einer Produktion, die nicht so aus ihrer Haut konnte wie sie vermutlich eigentlich wollte. Noch heute scheiden sich aber die Geister daran, wie fortschrittlich “Imitation of Life“ nun tatsächlich war oder sein wollte. Warum das so ist zeigt auch der Strang rund um die Figur der hellhäutigen Peola. Auf der einen Seite war “Imitation of Life“ einer der wenigen Filme seiner Zeit, der hier überhaupt einmal andeutete, dass es in den USA ein Rassismusproblem gab. So wünscht sich Peola den ganzen Film über als Weiße zu gelten, um es so einfacher im Leben zu haben – solch ein Thema aufzugreifen hatte sich bis dahin keine Großproduktionen getraut. Gleichzeitig war man aber auch hier vorsichtig diesen Rassismus offen anzusprechen. So wird nie explizit gezeigt, dass Peola tatsächlich wegen ihrer Herkunft schlecht von Weißen behandelt wird. Geschweige denn ausgesprochen, dass Afroamerikaner wie Weiße behandelt werden sollten.</p> <p class="text-align-center"><br /> <iframe allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube-nocookie.com/embed/YTOpYmQoXFM?si=ThIuiv-XjrqEhUMK" style="max-width: 90vw; max-height: 50.625vw;" title="YouTube video player" width="560"></iframe></p> <p class="text-align-center"><em>Ausschnitt: Der jungen Peola ist der Besuch ihrer Mutter in der Schule peinlich</em></p> <p>Genau solche klaren Aussagen vermisst man natürlich als moderner Zuschauer bei dem Film. Aber deswegen sollte man “Imitation of Life“ nicht gleich verteufeln. Stattdessen ist es ein faszinierendes Werk, in dem es soviel zu entdecken gibt und das gerade im zeitlichen Kontext gesehen viele spannende Fragen aufwirft. Abgesehen davon, dass es einfach auch ein wirklich unterhaltsamer Film ist. Das liegt auch an vielen der Darsteller und Darstellerinnen, die gerade auch in Sachen Subtilität der Regie in nichts nachstehen. Gerade Claude Colbert ist großartig, auch wenn ihr Strang im späteren Verlauf zwar dominanter aber nicht unbedingt interessanter wird. Doch der Film lebt von der Energie, der Wärme und dem Charme, mit dem sie ihre selbstbewusste Figur auf die Leinwand bringt. Auch diese Figur ist im Kontext ihrer Zeit gesehen in einigen Aspekten erfrischend modern angelegt und bekommt glücklicherweise auch noch ein Ende serviert, dass ihre Integrität intakt lässt. Gleichzeitig vermeiden das Drehbuch und Colbert es die meiste Zeit erfolgreich die Figur in den Szenen mit Delilah zu arrogant wirken zu lassen. Stattdessen lässt man Beatrice dort meist liebevolle und spielerische Wärme ausstrahlen, auch wenn diese mit einer eigentlich unverdienten und auf rassistischen Strukturen basierenden Machtposition daherkommt.</p> <p>Am Ende wird jeder sein eigenes Urteil über den Film fällen müssen. Selbst die afroamerikanische Community war bei der Veröffentlichung 1934 damals in ihren Reaktionen gespalten. Während die eine Seite die überraschend zentralen Rollen zweier Afroamerikanerinnen in einer großen Hollywoodproduktion als Fortschritt ansahen, kritisierten andere die weitere Festigung von Klischees. Die Antwort liegt irgendwo dazwischen, doch zumindest eine Sache ist sicher: “Imitation of Life“ ist einer der interessantesten Filme der 1930er Jahre.</p> <p><em>"Imitation of Life" ist aktuell als <a href="https://www.amazon.de/Imitation-Life-DVD-Claudette-Colbert/dp/B01MUA1QZH/ref=sr_1_1?keywords=imitation+of+life+1934&amp;qid=1706134592&amp;sr=8-1">DVD und Blu-Ray</a> auf Amazon in Deutschland verfügbar. Alternativ ist der Film auch auf der Webseite des <a href="https://archive.org/details/imitation-of-life-1934-imitacao-da-vida-images-de-la-vie">Internet Archive</a> kostenlos abrufbar. </em></p> <p> </p> <p class="text-align-center"><iframe allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube-nocookie.com/embed/GVMFYDBxZr4?si=9TRNf3sNMFfuvjdb" style="max-width: 90vw; max-height: 50.625vw;" title="YouTube video player" width="560"></iframe></p> <p class="text-align-center"><em>Trailer des Films</em></p> <p> </p> <hr /> <p><strong>Ausblick</strong><br /> In unserer nächsten Folge wird es thematisch nun wirklich nicht einfacher, stoßen wir schließlich dort auf das Thema der Judenverfolgung und jede Menge düstere Vorahnungen.</p> </div> <section class="field field--name-comment-node-review field--type-comment field--label-hidden comment-wrapper"> <h2 class="title comment-form__title">Neuen Kommentar hinzufügen</h2> <drupal-render-placeholder callback="comment.lazy_builders:renderForm" arguments="0=node&amp;1=15944&amp;2=comment_node_review&amp;3=comment_node_review" token="pPF9FfAmet3XwRtHXPIwcvqEF2N_jF23jcrkFktN2cY"></drupal-render-placeholder> </section> <div class="field field--name-field-notonfrontpage field--type-boolean field--label-above"> <div class="field__label">Auf Startseite verstecken</div> <div class="field__item">Off</div> </div> <div class="field field--name-field-sorting-title field--type-computed-string field--label-above"> <div class="field__label">Sorting Title</div> <div class="field__item">Imitation of Life</div> </div> <div class="field field--name-field-sorting-abc field--type-computed-string field--label-above"> <div class="field__label">Sorting ABC</div> <div class="field__item">I</div> </div> <div class="clearfix text-formatted field field--name-field-oscar-history-intro field--type-text-long field--label-hidden field__item"><p>In der <a href="https://www.filmszene.de/filme/der-duenne-mann">letzten Folge</a> konnte man mit unseren trinkfesten Protagonisten in “Der dünne Mann“ einfach nur entspannt Spaß haben, die 1934er Version von “Imitation of Life“ sorgt heute dagegen für jede Menge nachdenkliche Blicke. Glücklicherweise aber im positiven Sinne auch wenn es ein paar Zeilen braucht um diese Meinung hier mit den nötigen Argumenten zu unterfüttern.</p> </div> <div class="field field--name-field-oscar-history-oscar field--type-string-long field--label-above"> <div class="field__label">Oscar</div> <div class="field__item">Nominiert &quot;Outstanding Production&quot;</div> </div> <div class="field field--name-field-oscar-history-alt-titel field--type-string-long field--label-hidden field__item">MOH (50): 7. Oscars 1935 - &quot;Imitation of Life&quot;</div> Tue, 09 Apr 2024 06:05:11 +0000 matthias 15944 at https://www.filmszene.de https://www.filmszene.de/filme/imitation-life#comments Der dünne Mann https://www.filmszene.de/filme/der-duenne-mann <span class="field field--name-title field--type-string field--label-hidden">Der dünne Mann</span> <div class="field field--name-field-kategorie field--type-entity-reference field--label-hidden field__item"><a href="/kategorie/matthias-oscar-history" hreflang="de">Matthias&#039; Oscar History</a></div> <span class="field field--name-uid field--type-entity-reference field--label-hidden"><span lang="" about="/users/matthias" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype=""> Matthias Kastl </span></span> <span class="field field--name-created field--type-created field--label-hidden">2. April 2024 - 8:54</span> <div class="field field--name-field-kritikart field--type-entity-reference field--label-hidden field__item"><a href="/taxonomy/term/10309" hreflang="de">Kritik</a></div> <div class="field field--name-field-original-title field--type-string-long field--label-above"> <div class="field__label">Originaltitel</div> <div class="field__item">The Thin Man</div> </div> <div class="field field--name-field-genres field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Genre</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/taxonomy/term/23" hreflang="de">Komödie</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-laender field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Land</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/laender/usa" hreflang="de">USA</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-year field--type-integer field--label-above"> <div class="field__label">Jahr</div> <div class="field__item">1934</div> </div> <div class="field field--name-field-regie field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Regie</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/personen/ws-van-dyke" hreflang="de">W.S. Van Dyke</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-cast field--type-entity-reference field--label-above"> <div class="field__label">Cast</div> <div class="field__items"> <div class="field__item"><a href="/personen/william-powell" hreflang="de">William Powell</a></div> <div class="field__item"><a href="/personen/myrna-loy" hreflang="de">Myrna Loy</a></div> <div class="field__item"><a href="/personen/maureen-osullivan" hreflang="de">Maureen O&#039;Sullivan</a></div> <div class="field__item"><a href="/personen/nat-pendleton" hreflang="de">Nat Pendleton</a></div> </div> </div> <div class="field field--name-field-duration field--type-integer field--label-above"> <div class="field__label">Laufzeit</div> <div content="91" class="field__item">91 min</div> </div> <div class="field field--name-field-release-date field--type-datetime field--label-above"> <div class="field__label">Release Date</div> <div class="field__item"><time datetime="1934-05-25T12:00:00Z" class="datetime">25. Mai 1934</time> </div> </div> <div class="field field--name-field-bewertung field--type-fivestar field--label-above"> <div class="field__label">Bewertung</div> <div class="field__item"><form class="fivestar-form-17" id="vote--17" data-drupal-selector="fivestar-form-17" action="/rss.xml?order=field_bewertung&sort=asc" method="post" accept-charset="UTF-8"> <div class="clearfix fivestar-none-text fivestar-average-stars fivestar-form-item fivestar-basic"><div class="js-form-item form-item js-form-type-fivestar form-type-fivestar js-form-item-vote form-item-vote form-no-label"> <input class="vote" data-drupal-selector="edit-vote" type="hidden" name="vote" value="70" /> <div class="fivestar-static-form-item"><div class="js-form-item form-item js-form-type-item form-type-item js-form-item- form-item-"> <div><div class="fivestar-widget-static fivestar-widget-static-' . 10 . ' clearfix"><div class="star star-1 star-odd star-first"><span class="on">7</span></div><div class="star star-2 star-even"><span class="on"></span></div><div class="star star-3 star-odd"><span class="on"></span></div><div class="star star-4 star-even"><span class="on"></span></div><div class="star star-5 star-odd"><span class="on"></span></div><div class="star star-6 star-even"><span class="on"></span></div><div class="star star-7 star-odd"><span class="on"></span></div><div class="star star-8 star-even"><span class="off"></span></div><div class="star star-9 star-odd"><span class="off"></span></div><div class="star star-10 star-even star-last"><span class="off"></span></div><div class="ratingzahl">7/10</div></div> </div> </div> </div> </div> </div><input style="display:none" data-drupal-selector="edit-submit" type="submit" id="edit-submit--17" name="op" value="" class="button js-form-submit form-submit" /> <input autocomplete="off" data-drupal-selector="form-1nodu9v3q0p8tnycfwhvnispcnurajohpel5lepclw4" type="hidden" name="form_build_id" value="form-1NOdu9V3q0P8tNYCfwhVniSPCNURAjOHPeL5LEpClW4" /> <input data-drupal-selector="edit-fivestar-form-17" type="hidden" name="form_id" value="fivestar_form_17" /> </form> </div> </div> <div class="field field--name-field-copyright field--type-string-long field--label-hidden field__item">Amazon Prime Video</div> <div class="field field--name-field-poster field--type-image field--label-hidden field__item"> <img src="/sites/default/files/styles/poster_180x255/public/plakate/duennemann_plakat.jpg?itok=bhXVEth5" width="165" height="255" alt="" typeof="foaf:Image" class="image-style-poster-180x255" /> </div> <div class="clearfix text-formatted field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p>Es kribbelt immer so ein bisschen wenn bei einem der Oscar-Jahrgänge einer dieser Titel auftaucht, den man vom Hörensagen kennt und der mehr verspricht als nur eine kleine Randnotiz in dieser Reihe zu sein. Angesichts steigender Vorfreude muss man dabei aber aufpassen die eigenen Erwartungen nicht in unfaire Höhen zu schrauben – sonst kann es leicht passieren, dass man etwas ernüchtert Filmgeschichte an sich vorüberziehen lassen muss. Genau solch eine Ernüchterung stellte sich bei mir bei der von vielen (damals wie heute) gefeierten Kriminalkomödie “Der dünne Mann“ ein.</p> <p>Dabei gibt es durchaus nachvollziehbare Gründe, warum dieser Film noch heute eine besondere Stellung in der Filmgeschichte einnimmt. Mit seinen beiden extravaganten und sich ständig gegenseitig neckenden Hauptfiguren pfeift er auf sympathische Weise auf Genre-Konventionen des Jahres 1934 und verlieh dem bis dato stets schlecht gelaunt und düster daherkommenden Detektivfilm-Genre einen erfrischend-selbstironischen Anstrich. Nur besteht der Film leider eben aus mehr als nur zwei unglaublich charismatischen Hauptfiguren und gerade die unnötig verworrene Geschichte raubt dem Auftreten unseres charmanten Duos doch so deutlich an Dynamik, dass mein Applaus am Ende etwas gedämpfter als erhofft ausfällt.</p> <img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="fe5a23e4-53d8-44b4-a830-ddb7958a9486" height="376" src="https://www.filmszene.de/sites/default/files/oscarhistory/07_Awards/duennemann_01.jpg" width="500" class="align-center" /> <p><br /> Um zu verstehen was diesen Film aber doch auch so besonders macht muss man den Kontext der damaligen Zeit berücksichtigen. In der amerikanischen Kriminalliteratur der 1920er und 1930er Jahre stand oft der sogenannte Hardboiled Detective im Vordergrund – ein tougher, vom Leben gezeichneter und seine eigenen Vorstellungen von Recht und Ordnung (Selbstjustiz rules) durchsetzende Ermittler. Mit dem Antihelden Sam Spade gelang Autor Dashiell Hammett dabei eine der berühmtesten Figuren dieses Genres, auf die wir in dieser Reihe übrigens später im Klassiker “Die Spur des Falken“ auch noch treffen werden.</p> <p>Ausgerechnet dieser Dashiell Hammett sollte nun aber in seinem letzten Roman “Der dünne Mann“ an einigen von ihm selbst etablierten Konventionen ordentlich rütteln. Seine Hauptfigur ist hier nämlich so gar kein Griesgram, sondern eher ein ordentlicher Partylöwe. So richtig Bock einen Kriminalfall zu lösen hat der bekannte Privatdetektiv Nick Charles (William Powell) nämlich gar nicht, lässt sich doch die Freizeit mit Feiern und jeder Menge Martini viel entspannter gestalten. Warum sollte er auch arbeiten, hat Nick doch die reiche Nora (Myrna Loy) geheiratet und kann es sich auf deren Kosten so richtig gut gehen lassen – und muss im Gegenzug nur ab und zu mal den gemeinsamen Hund Gassi führen. Nora wiederum findet Kriminalfälle aber ganz unterhaltsam, solange natürlich auch ihr Zeit für das ein oder andere höherprozentige Getränk bleibt.</p> <img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="a6c7687c-3355-4692-b29c-800d1f5894a0" height="375" src="https://www.filmszene.de/sites/default/files/oscarhistory/07_Awards/duennemann_02.jpg" width="500" class="align-center" /> <p><br /> Und so überzeugt Nora ihren Mann bei einem gemeinsamen Besuch in New York doch für den Entertainmentfaktor dem Fall des verschwundenen Wissenschaftlers Clyde Wynant nachzugehen. Halb motiviert und stets mit einem Fläschchen Alkohol in der Hand startet Nick etwas wiederwillig seine Ermittlungen und trifft bald auf jede Menge Verdächtige, wie Clydes Tochter Dorothy (Maureen O'Sullivan, “<a href="https://www.filmszene.de/filme/barretts-wimpole-street">The Barretts of Wimpole Street</a>“), dessen Geliebte Julia (Natalie Moorhead) oder Ex-Frau Mimi (Minna Gombell). Schnell taucht dann auch die erste Leiche auf und sowohl Nick als auch Nora wird klar, dass man für die Ermittlungen doch lieber noch mal den Kühlschrank auffüllen sollte.</p> <p>Die beste Szene des Films fasst sehr gut zusammen warum gerade die Rolle von Nora in diesem Film schon fast als revolutionär bezeichnet werden kann. Zu spät zu einer Party kommend setzt sich unsere Millionärin zu ihrem Mann an den Tisch, um gemeinsam mit einem Gläschen Martini anzustoßen. Als sie aber erfährt, dass ihr Gatte schon fünf Martini Vorsprung hat lässt sie das nicht auf sich sitzen und teilt dem Ober mit, doch bitte gleich fünf weitere Martini an ihren Platz zu bringen – Saufen kann sie schließlich auch. Für eine weibliche Hauptfigur des Jahres 1934 eine schier aberwitzige und einfach coole Aktion – da hätte man wirklich gerne mal Mäuschen gespielt, wie diese Szene beim Publikum damals so angekommen ist.</p> <p class="text-align-center"><iframe allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube-nocookie.com/embed/S9cnYeFFeC4?si=IRhFKtO95sB4ZNQh" style="max-width: 90vw; max-height: 50.625vw;" title="YouTube video player" width="560"></iframe></p> <p class="text-align-center" style="margin-bottom: 0cm; font-weight: normal"><em><font face="Times New Roman, serif">Die besagte Szene im Video (am Ende des Clips)</font></em></p> <p><br /> Das hier Geschlechterklischees auf den Kopf gestellt werden zeigt sich aber nicht nur dadurch, dass es hier die Frau ist, die am Abend mit einem Kater im Bett liegt. Nora trink nicht nur kräftig mit, sie ist auch die mit der Kohle und füttert ihren Mann gewissermaßen durch. Eine für diese Zeit völlig untypische und unglaublich moderne Konstellation der Geschlechter, von der man sich hier sehr leicht begeistern lassen kann. Auch weil die gute Nora ihren stets um einen coolen Auftritt bemühten Ehemann so gar nicht ernst nimmt. Es ist wirklich eine Freude, wie die beiden sich ständig gegenseitig necken und dissen und sich gerade Nora dabei überhaupt nichts gefallen lässt. Die Chemie zwischen Powell und Loy ist dabei stets am Anschlag – sobald beide gleichzeitig im Raum sind knistert es. Und die Tatsache, dass die beiden eigentlich nichts und niemanden für voll nehmen (außer ihre Gläser) sorgt für eine wirklich sehr unterhaltsame Ermittlungsathmosphäre.</p> <p>Wobei der Film nicht allen Klischees so ganz entkommen kann und am Ende dann doch meist den Mann die cleversten Schlussfolgerungen ziehen lässt. Frisch und unverbraucht wirkt es trotzdem und angesichts dessen könnte man es ja eigentlich verzeihen, dass der Kriminalfall selbst ziemlich uninspiriert und verworren daherkommt. Leider ist dieser aber mehr als nur ein unbedeutendes  Hintergrundrauschen und stört unsere unterhaltsamen Ehe-Kabbeleien dann doch mehr als erwünscht. Gleich der Anfang des Filmes ist ein gutes Beispiel dafür, bei dem man uns die beiden zentralen Protagonisten für fast 20 Minuten komplett vorenthält und stattdessen auf eher verwirrende Art und Weise eben jenen Fall etabliert. Und gerade weil man sich soviel Mühe macht und zahlreiche Verdächtige präsentiert versucht man als Zuschauer hier dann auch fleissig aufzupassen und mitzurätseln, nichtsahnend, dass am Ende alles eigentlich komplett egal ist.  </p> <img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="1f7ec79b-f773-481e-8221-95a56cc279cd" height="374" src="https://www.filmszene.de/sites/default/files/oscarhistory/07_Awards/duennemann_03.jpg" width="500" class="align-center" /> <p><br /> Auch im Mittelteil langweilt man sein Publikum immer wieder mit unnötigen Details zu einem spürbar lieblos geschriebenen Kriminalfall an dem ja selbst unser ermittelnder Detektiv nur  notgedrungen Interesse hat. Da auch die Nebenfiguren sowohl schauspielerisch als auch in Sachen Dialogwitz hier und da schwächeln bremsen diese Passagen unser dynamisches Duo leider viel zu oft aus. Ob ein weinender Geschäftsmann, der unbedingt mit seiner Mutter telefonieren möchte oder Dorothys etwas trotteliger Bruder, einige angedachte Running Gags fallen so flach aus, dass sie nur mit sehr viel Wohlwollen zu ertragen sind.</p> <p>Das der Motor hier trotz grandioser Hauptbesetzung einfach etwas unrund läuft zeigt auch das große Finale. Das steckt voller netter Dialogwechsel zwischen Nick und Nora, bietet einen großartigen Gag rund um einen Teller Nüsse und kombiniert dies mit einer nett gedachten Persiflage auf das typische Ende eines Agatha Christie Krimis. Doch wieder zieht man auch hier einen Running Gag unnötig in die Länge und beraubt sich so selbst eines richtig gelungenen Finales. Was angesichts zwei so toll angelegter und genauso überzeugend gespielter Hauptfiguren einfach verdammt ärgerlich ist. Spaß kann man mit “Der dünne Mann“ natürlich trotzdem noch haben und es ist durchaus verständlich, warum der Film damals so gut ankam und gleich mehrere Fortsetzungen nach sich zog. Der Begriff Genre-Meisterwerk kann meiner Meinung nach im Zusammenhang mit diesem Film aber nur mit einem großen “Aber“ fallen.<br />  <br /> <em>"Der dünne Mann" ist aktuell auf <a href="https://www.amazon.de/Mordsache-D%C3%BCnner-Mann-d%C3%BCnne-deutschem/dp/B0BRKQBMS2/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&amp;crid=1BB84T97J2YH8&amp;keywords=Thin+Man+1934&amp;qid=1705955771&amp;sprefix=thin+man+1934,aps,88&amp;sr=8-1">Prime Video, sowie DVD und Blu-Ray</a> auf Amazon in Deutschland verfügbar.</em></p> <p class="text-align-center"><iframe allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube-nocookie.com/embed/mqpO6mx8WCE?si=-0zUtwCTy8ydF3xh" style="max-width: 90vw; max-height: 50.625vw;" title="YouTube video player" width="560"></iframe></p> <p class="text-align-center" style="margin-bottom: 0cm; font-weight: normal; text-decoration: none"><font size="3"><i><font color="#000000"><font face="Times New Roman, serif"><span lang="de-DE" xml:lang="de-DE">Trailer zum Film</span></font></font></i></font><br />  </p> <hr /> <p><strong>Ausblick</strong><br /> In unserer <a href="https://www.filmszene.de/filme/imitation-life">nächsten Folge</a> gibt es jede Menge Diskussionspotential in dem wohl vielschichtigsten Oscarkandidaten der 7. Academy Awards. </p> </div> <section class="field field--name-comment-node-review field--type-comment field--label-hidden comment-wrapper"> <h2 class="title comment-form__title">Neuen Kommentar hinzufügen</h2> <drupal-render-placeholder callback="comment.lazy_builders:renderForm" arguments="0=node&amp;1=15943&amp;2=comment_node_review&amp;3=comment_node_review" token="6FE71ROoEjsm_wFsuVZm5BU73lGz3AIYSsFmmDpFInM"></drupal-render-placeholder> </section> <div class="field field--name-field-notonfrontpage field--type-boolean field--label-above"> <div class="field__label">Auf Startseite verstecken</div> <div class="field__item">Off</div> </div> <div class="field field--name-field-sorting-title field--type-computed-string field--label-above"> <div class="field__label">Sorting Title</div> <div class="field__item">dünne Mann, Der</div> </div> <div class="field field--name-field-sorting-abc field--type-computed-string field--label-above"> <div class="field__label">Sorting ABC</div> <div class="field__item">D</div> </div> <div class="clearfix text-formatted field field--name-field-oscar-history-intro field--type-text-long field--label-hidden field__item"><p>In der <a href="https://www.filmszene.de/filme/das-leuchtende-ziel">letzten Folge</a> unserer Oscar-Reihe hatte der Ehrgeiz einer Opernsängerin die Handlung vorangetrieben, in “Der dünne Mann“ scheinen sich unsere Hauptfiguren dagegen eher entspannt treiben lassen zu wollen. Und das obwohl schon bald das Leben eines Menschen auf dem Spiel steht.</p> </div> <div class="field field--name-field-oscar-history-oscar field--type-string-long field--label-above"> <div class="field__label">Oscar</div> <div class="field__item">Nominiert &quot;Outstanding Production&quot;</div> </div> <div class="field field--name-field-oscar-history-alt-titel field--type-string-long field--label-hidden field__item">MOH (49): 7. Oscars 1935 - &quot;Der dünne Mann&quot;</div> Tue, 02 Apr 2024 06:54:59 +0000 matthias 15943 at https://www.filmszene.de https://www.filmszene.de/filme/der-duenne-mann#comments