Wallace & Gromit auf der Jagd nach dem Riesen-Kanninchen

Originaltitel
Wallace & Gromit in The Curse of the Were-Rabbit
Jahr
2005
Laufzeit
96 min
Release Date
Bewertung
8
8/10
von Anna Sola / 31. Mai 2010

Animationsliebhaber aufgepasst: Nach drei Kurzfilmen (zwei davon Oscar-gekrönt) gibt es jetzt den ersten abendfüllenden Film mit Nick Parks Plastilin-Helden Wallace und Gromit. Wieder einmal müssen der käseliebende Erfinder Wallace und sein treuer Hund Gromit ausrücken, um wie in "Wallace & Gromit unter Schafen" eine spießige englische Gemeinde vor einer Katastrophe zu bewahren: Eine Kaninchenplage unmittelbar vor dem Riesengemüsewettbewerb! Und da sogar Gromit hofft, mit seiner liebevoll gepflegten Zucchini den ersten Platz zu machen, steht viel auf dem Spiel.
Die Liebe zum Gärtnern ist in England bekanntlich groß, und das Regie-Team Nick Park und Steve Box scheuen keine Mühen, diese bis ins letzte Detail zu parodieren. Größter Feind der Gartenfreunde sind Scharen von Kaninchen, die neuerdings im Gemüsebeet ihr Unwesen treiben. Hiermit wurde eine würdige Nachfolge für die Schafe aus dem Oscarprämierten "Wallace & Gromit unter Schafen" gefunden, denn die kleinen Schnuppernasen sorgen für mindestens genauso viel Aufregung. Zwar sieht es zunächst so aus, als hätten Wallace und Gromit mit ihrem humanen Schädlingsbekämpfungs-Unternehmen "Anti-Pesto" alles im Griff, aber dann wächst ihnen die Plage trotz der legendären Erfindung des "Hasensaugers" über den Kopf. Gräfin Tottington, deren Familie den Wettbewerb nun schon zum 517. Mal ausrichtet, ist entsetzt. Jetzt will sich auch noch ihr Verehrer, der schießwütige Lord Victor, einmischen, und das nicht gerade mit humanen Methoden...

Obwohl das neueste Nick Park-Abenteuer vor liebenswürdigen Figuren nur so strotzt, ist es immer noch das Anti-Helden-Gespann Wallace und Gromit, das den Film trägt. Wallace ist zwar scheinbar das "Herrchen" und kann sprechen, dennoch ist es stets Gromit, der seinen Freund aus dem Schlamassel retten muss. Außerdem sagen seine kritischen Blicke mehr als tausend Worte, eine für den Film unverzichtbare Eigenschaft, die schon während der Anfangs-Credits wunderbar zur Schau gestellt wird. Nick Park selbst bezeichnet Wallace als "Macher" und Gromit als "Denker" - "er ist auf jeden Fall der intelligentere der beiden". Aber auch Gräfin Tottington mit ihren schrillen Kleidern und Lord Victor mit seinen Toupet-Problemen sorgen für viel Spaß. Sonstige Attraktionen des Films sind natürlich die unter Verschluss gehaltenen Wettbewerbsgemüse und Wallaces Erfindungen, die es durchaus mit denen von Lucius Fox und Q aufnehmen könnten.
Um die wunderbaren Kulissen und Figuren (inklusive 500 Kaninchen) für "Wallace & Gromit" zu erstellen, wurden diesmal 2,8 Tonnen des speziellen "Aard-mix"-Plastilins verbraucht. Obwohl die Entwicklung im Bereich CGI stetig vorangeht, bauen Nick Park und sein Team weiterhin hauptsächlich auf Stop-Motion-Animation mit Knete, bei der Figuren und Schauplätze tatsächlich existieren und für jedes einzelne Filmbild (24 pro Sekunde) minimal variiert werden, um fließende Bewegung zu simulieren. Das Festhalten an dieser Produktionsmethode macht sicherlich den besonderen "Aardman-Touch" aus, den charakteristischen Stil der Produktionsfirma. Der enorme Fundus an Kulissen und Figuren führte allerdings wenige Tage vor dem deutschen Kinostart zu einem tragischen Ereignis: Bei einem Brand im Lagerhaus der Aardman Studios in Bristol wurde fast das gesamte Archiv der früheren "Wallace & Gromit"-Filme sowie anderer Produktionen wie "Chicken Run - Hennen rennen" zerstört. Überlebt haben nur die Requisiten des aktuellen Films.

Mit großer Liebe zum Detail hat das Team von Aardman-Animation ein neues Meisterwerk geschaffen. Dabei gibt es reichlich Slapstick und visuelle Gags, und für die älteren Zuschauer zahlreiche Zitate aus Filmen von "Metropolis" über "American Werewolf" bis hin zu "King Kong". Apropos Werwolf: Die deutsche Übersetzung hat es sich mal wieder nicht nehmen lassen, den Sinn des Original-Titels zu ignorieren. Aus dem "Werkaninchen" ("Were-Rabbit") wurde einfach ein "Riesenkaninchen" gemacht, obwohl schon die erste Einstellung des Films eine Nahaufnahme des Vollmonds zeigt. Auch die Synchronstimmen sind eher enttäuschend wenn man bedenkt, dass das Englisch-sprechende Publikum Größen wie Ralph Fiennes, Helena Bonham-Carter, Peter Sallis und den berühmten Komiker Peter Kaye geboten bekommt.

Trotzdem bietet "Wallace & Gromit auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen" auch in der synchronisierten Fassung solide Unterhaltung für die ganze Familie, da sich Nick Park und Aardman an Kreativität und Originalität mal wieder selbst übertroffen haben.


10
10/10

Der film ist toll!!!!! ich hab ihn mir bestimmt schon oft angeschaut und finds immer noch suuuuuuuuuuuuuuperlusdig un geiiil.
Und die haben sich auch sooo viel mühe gemacht, echt hammer!
ich hoffe das die noch weitere lange filme drehen!!!
EIN LOB AN EUCH , MACHT WEITER SO - UND HÖRT NIE AUF DAMIT!!!!!

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