Maze Runner - Die Auserwählten in der Brandwüste

Originaltitel
Maze Runner: The Scorch Trials
Land
Jahr
2015
Laufzeit
133 min
Regie
Release Date
Bewertung
6
6/10
von Volker Robrahn / 23. September 2015

maze 2 1Dem gigantischen Labyrinth sind sie entkommen, doch das bedeutet nicht, dass die Gefahr vorbei ist für Thomas (Dylan O´Brien) und seine neugewonnenen Freunde. Denn sie sind nur scheinbar gerettet, wie sich schnell herausstellt, da auch der Leiter der unterirdischen Kaserne Janson (Aidan Gillen) ein doppeltes Spiel treibt. Die Flucht geht also weiter und als Teresa (Kaya Scodelario) für fragwürdige Experimente missbraucht zu werden droht, entscheidet sich die Gruppe zum Ausbruch. Sie gelangen schließlich in die fast völlig zerstörte Außenwelt der genauso verödeten wie lebensfeindlichen „Brandwüste“. Dort soll sich irgendwo auch eine Allianz von Rebellen verbergen, die sich ebenfalls gegen die mysteriöse Organisation WCKD (World Catastrophe Killzone Department) zur Wehr setzt. Man trifft auf neue Gegner und Verbündete, doch oft ist es nicht einfach zu erkennen, wer wirklich auf welcher Seite steht.
 

maze 2 2Innerhalb der Welle von verfilmten Jugendbüchern, die eine eher ungemütliche Zukunftsgesellschaft beschreiben, siedelt sich die „Maze Runner“-Reihe nach den Romanen von James Dashner sowohl qualitativ als auch was den kommerziellen Erfolg angeht in der gehobenen Mittelklasse an. Teil Eins lief jedenfalls erfolgreich genug um zu gewährleisten, dass die Fortsetzungen auch das Licht der Kino-Leinwand erblicken werden. Teil Zwei liegt jetzt vor und man kann auf jeden Fall feststellen, dass sich wohl selten in diesem Genre eine Fortsetzung derart radikal von ihrem Vorgänger unterschieden hat. Spielte der fast vollständig in einem Labyrinth, welches so interessant und auch visuell beeindruckend gestaltet war, dass es auch tatsächlich einen kompletten eigenen Film rechtfertigte, so haben wir es nun mit einer Vielzahl wechselnder Schauplätze zu tun. Dabei handelt es sich dann zwar um die für eine post-apokalyptische Welt typischen verfallenen Städte und nur noch aus Ruinen bestehenden Gebäude, aber auch diese Bilder wissen zu gefallen, gerade im Kontrast mit den Unmengen an Sand und der grellen Sonne ergeben sich einige schöne Kompositionen, die auch nicht immer so eindeutig nach CGI-Effekt aussehen wie es sonst leider zu oft der Fall ist.

Amaze 2 3uch die Handlung läuft nun nach einem völlig anderen Schema ab, wobei es in dieser Hinsicht dann weit weniger originell zugeht. Es spielt sich über weite Strecken ein so oder ähnlich schon öfter gesehenes „Hit and Run“-Spiel ab, bei dem die Protagonisten von einem Ort zum Anderen hetzen und sich vor ihren Verfolgern fliehend nirgendwo lange aufhalten (können). Natürlich gibt es auch hier wieder so etwas wie eine Widerstandsorganisation im Untergrund, die erstens nicht leicht zu finden und deren Vertrauen dann auch nicht so einfach zu gewinnen ist. Der Zufall und das Zusammenführen sich irgendwo her kennender Charaktere wird dabei einmal mehr etwas arg strapaziert, doch lenkt der erneut von Wes Ball inszenierte Film mit seinen vielen Schauwerten und den rasanten, diesmal deutlich ausgeprägteren Action-Szenen ausgezeichnet davon ab, über solche Marginalien länger nachzudenken. Einige nette Einfälle, wie etwa eine Sequenz in der die Gruppe unter dem Einfluss einer Droge wild halluziniert, sorgen für weitere Abwechslung.

maze 2 4Trotz jeder Menge Bewegung und nur wenigen Längen weiß die Story selbst diesmal aber nicht so stark zu packen wie zuvor im rätselhaften Labyrinth, wo es hervorragend gelang ein großes Mysterium aufzubauen. Dass es jetzt ein wenig banaler und klischeehafter zugeht, liegt aber auch daran, dass man doch die Zusammenhänge und Charakterisierungen gegenüber der Buchvorlage deutlich vereinfacht. Gezwungenermaßen mal wieder, denn auch so erreicht der Film noch eine Laufzeit von deutlich über zwei Stunden. Das führt allerdings dazu, dass die Komplexität der Geschichte mitunter auf der Strecke bleibt. Denn wenn etwa die Anführerin der WCKD-Organisation (dargestellt von der charismatischen Patricia Clarkson) erst behauptet, „Wir sind keine schlechten Menschen und tun das wirklich nicht gerne“ und dann kurz darauf eine ihr unliebsame Person völlig unnötigerweise erschießen lässt, dann sind hier die Rollen doch sehr klar verteilt, während diese Zuteilung in Gut und Böse in der Buchvorlage deutlich weniger eindimensional daher kommt.

Überhaupt bleibt es abzuwarten, wie befriedigend die Hintergrundgeschichte in der erst Anfang 2017 erscheinenden abschließenden Episode „In der Todeszone“ schließlich aufgelöst wird. Die aktuelle „Brandwüste“ erhält jedenfalls für das Gesamtpaket aus Darstellerleistungen, visueller Umsetzung und Fortführung der Geschichte von uns die Beurteilung „solide“.

Bilder: Copyright

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