Interview mit "Meine erfundene Frau"-Hauptdarstellerin Brooklyn Decker

von Volker Robrahn / 26. September 2011

Sie ist die Ehefrau von Tennisprofi Andy Roddick und erregte bisher in erster Linie als Model Aufsehen, vor allem als Covergirl der letztjährigen Ausgabe des "Sports Illustrated Swimsuit Specials". Ihre erste Kinorolle ist aber deutlich mehr als nur ein Kurzauftritt an der Seite von Adam Sandler & Jennifer Aniston, und da sie mit Liam Neeson bereits den nächsten Film dreht, könnte da noch Einiges kommen. Filmszene sprach mit Brooklyn Decker bei der Vorstellung von "Meine erfundene Frau" in Berlin.

Filmszene: Brooklyn, Du hast schon ein paar TV-Auftritte gehabt, aber dies ist Deine erste Filmrolle und es ist kein kleiner Part, wie man vielleicht erstmal erwarten dürfte. Wie kam es dazu und war das eine große Herausforderung, sich gegenüber Adam Sandler und Jennifer Aniston behaupten zu müssen?

Brooklyn Decker: Ist doch toll von Adam, dass er einer Newcomerin diese Chance gibt und damit ein gewisses "Risiko" eingeht, sag ich mal. Das ist mein erster Film und dafür dann doch schon eine ziemlich große Bühne. Vielleicht wäre es der "normale" Weg gewesen, da erstmal ein paar kleinere Schritte zu machen, aber natürlich hab ich diese Gelegenheit dann gerne ergriffen. Eine Herausforderung? Na ja, seien wir ehrlich: Es ist eine leichte Komödie und nicht gerade Oscarmaterial, was ich da zu tun hatte. Natürlich nehme ich meine Arbeit sehr ernst, aber realistisch gesehen bin ich hier halt das nette Mädchen von nebenan, darf sympathisch und ein bisschen witzig sein und muss natürlich gut aussehen.

Da bist Du aber sehr nüchtern und offen, was das "kein Oscarmaterial" angeht.

Ja klar, mir ist doch auch sehr bewusst, dass die Leute wissen, dass das mein erster Film ist und wo ich herkomme Da denken natürlich viele "Oh, mein Gott, sie ist nur ein Model und versucht jetzt zu schauspielern". Deshalb ist so ein leichter Film auch genau das Richtige, weil sich auch meine Performance darin dann natürlich und entspannt anfühlt - das hoffe ich zumindest. Und ich werde auch weiterhin fleißig mit meinem Schauspiellehrer arbeiten um mich zu verbessern, was natürlich nötig ist - da bin ich schon recht realistisch. Dies ist der Anfang, aber es soll ja weitergehen.

Du drehst aber doch bereits einen weiteren Film?

Richtig, das ist "Battleship" mit Liam Neeson. Scheint, als ob ich weiterhin Glück habe. Vielleicht beeindruckt die Regisseure ja doch, wie motiviert ich bin und wie hart ich an mir arbeite. Jedenfalls scheinen sie recht offen zu sein und gehen vorurteilsfrei am meine Bewerbungen heran. Auf jeden Fall wird das dann schon ein starker Kontrast zu meiner Figur in der "Erfundenen Frau".

Ist ein Partner wie Adam Sandler eigentlich auch am Set ständig am Witze machen?

Ja, aber ohne dass es die Arbeit irgendwie stören würde. Nein, er ist ganz wundervoll und die Atmosphäre auch deshalb so angenehm, weil Adam ja immer wieder mit den gleichen Leuten arbeitet, den ihm vertrauten Regisseur, Kameramann usw. Das ist alles sehr familiär und macht es einem als auch Neuling recht einfach und angenehm. Was dabei sicher eher ungewöhnlich ist, sind die bis zu 40 Minuten langen Takes, die Adam und Regisseur Dennis Dugan drehen, bei denen jede Menge Improvisationen und spontane Gags mit enthalten sind, aus denen sie dann am Ende das Beste behalten. Man kann dabei viel drauf los experimentieren und austesten.

Möchtest Du denn in beiden Bereichen weiterarbeiten, Schauspiel und Modeln?

Eigentlich nicht, nein. Denn erstens sieht man auf fast allen Covern der verschiedenen Magazine doch ausschließlich Schauspielerinnen, so dass man sowieso als reines Model gar nicht so viele Möglichkeiten hat. Aber das was ich bisher gemacht habe, die mehrtägigen Foto-Shootings, das ist wirklich nicht so spannend und eigentlich hoffe ich, dass diese Tage nun vorbei sind.

Hast Du denn dabei viel gelernt, was Du mitnehmen kannst?

Nicht wirklich, nein. Man denkt vielleicht, dass es da viele Gemeinsamkeiten gibt, aber abgesehen vom Umherreisen ist das nicht der Fall. Modeln ist eine merkwürdige Sache, wo Du stundenlang zurechtgemacht wirst und dann vorgibst irgendjemand zu sein. Nach dem Motto, heute machen wir einen auf Marilyn Monroe und morgen sind wir dann Jane Birkin usw. Das ist beim Schauspiel doch ganz anders, denn da versucht man eine Art Mischung hinzubekommen aus dem, was die Figur laut Drehbuch vorgibt und dem, was man selbst als Persönlichkeit mit einbringen kann. Hm, Ich hoffe, dieser Satz macht Sinn. Das ist jedenfalls viel stärker geerdet als diese ganze Model-Fantasy-Welt.

Du warst ja nicht nur auf dem "Sports Illustrated"-Cover, sondern scheinst Dich auch ernsthaft für Sport zu interessieren. Du diskutierst zum Beispiel in amerikanischen TV-Sendungen über Football und Basketball. Woher kommt das?

Das liegt vermutlich an meiner Herkunft, denn wenn man auf dem Land in Ohio aufwächst, gibt es da ganz einfach nicht so viel anderes, womit man sich beschäftigen kann. Ich hab schon immer viel beim Sport zugeschaut, ob live oder im Fernsehen, daher versteh ich davon mittlerweile auch einiges. Und ich hab dann ja auch einen Tennisspieler geheiratet, obwohl Tennis nicht zu den Sportarten gehört, die ich selbst betreibe, denn dafür fehlt mir leider die Geduld.


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