Der Geburtstag

Jahr
2020
Laufzeit
79 min
Genre
Release Date
Bewertung
6
6/10
von Volker Robrahn / 1. Juli 2020

Ihrem gemeinsamen sechsjährigen Sohn zuliebe raufen sich die geschiedenen Eltern Matthias (Mark Waschke) und Anna (Anne Ratte-Polle) mehr schlecht als recht zusammen. Vor allem Matthias kann aber kaum verbergen, dass er meist eher andere „Projekte“ im Kopf hat und sich nur gezwungenermaßen um seinen Sohn kümmert. Auch an dessen Geburtstag möchte er sich eigentlich schnell wieder verabschieden, doch dann wird einer der kleinen Gäste nicht von seiner Mutter abgeholt. Matthias macht sich mit ihm auf eine nächtliche Fahrt durch die Stadt, die für ihn einige Überraschungen bereithalten wird.

Was wie ein typischer Beziehungs-Problemfilm beginnt entwickelt sich unter der Regie von Carlos Morelli, der auch das Drehbuch verfasste, zu einer Art Film Noir-Thriller mit unerwarteten Wendungen und dramatischen Situationen. Und wenn das nach gut einer halben Stunde deutlich wird, erkennt man schließlich auch den Zweck der zunächst noch etwas uninspiriert anmutenden Schwarzweiß-Inszenierung. Bei dem, was „Der Geburtstag“ wirklich zeigen und erzählen will, ergibt das aber dann schließlich doch Sinn und zusammen mit der Ausleuchtung verregneter Straßen und einer mitunter unwirklich in Szene gesetzten Stadt, durch die sich Matthias und sein junger Schützling bewegen, gelingt es dem Film eine wirkungsvolle Atmosphäre zu erzeugen.

Die Ereignisse laufen dabei dann irgendwann in eine Richtung, die nicht allzu realistisch daherkommt, womit auch die Spannung steigt, wie sich dieses rasant anwachsende Chaos schließlich auflösen wird. Die daraus resultierende Fallhöhe ist aber groß und der Aufprall am Ende eher unsanft, denn der „Thriller“ implodiert doch eher unspektakulär und es bleibt lediglich die psychologische Auswirkung auf die Hauptfigur übrig. Womit wir uns dann doch wieder in der Kategorie Beziehungsdrama und der Frage "Wie werde ich ein guter Vater?“ befinden.

Von dem Vorwurf, nicht so richtig Fisch oder Fleisch zu sein, kann sich der Film daher nicht ganz freimachen, und mit einem weniger intensiv und glaubwürdig agierenden Hauptdarsteller als Mark Waschke (aus „Dark“ und „8 Tage“) hätte das Ganze sogar komplett schief gehen können, da man in Sachen Storywendungen doch mit ein paar Taschenspielertricks aufwartet. Interessant, aber nicht komplett überzeugend, lautet daher das Fazit.

 

 

 

 

Bilder: Copyright

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