Attack the Block

Originaltitel
Attack the Block
Jahr
2011
Laufzeit
88 min
Regie
Release Date
Bewertung
7
7/10
von Volker Robrahn / 21. September 2011

Sie wohnen und leben zwar alle im gleichen Hochhausblock in einem nicht besonders feinem Teil von Süd-London, aber so richtig nett sind sie eigentlich nicht zueinander: Die Jugendgang um Moses (John Boyega) überfällt und beraubt die Krankenschwester Sam (Jodie Whittaker) auf dem Nachhauseweg und findet sich kurz darauf in der Attack the BlockWohnung des dauerbekifften Ron (Nick Frost) ein, der über das gewaltige Drogenreservoir des örtlichen Chefdealers wacht. Zu diesem Zeitpunkt schleppt die Handvoll junger Männer allerdings schon eine recht tote und merkwürdige Kreatur mit sich rum, die plötzlich auf der Straße auftauchte und für den Ärger, den sie machte, halt entsprechend eines auf den Latz bekam. Dummerweise werden Moses und Co. daraufhin zur Zielscheibe weiterer unbekannter und zudem ziemlich humorloser Wesen, die nun gleich dutzendfach vom Himmel fallen und das gesamte Viertel in Angst und Schrecken versetzen. Mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln in Form von Baseballschlägern und Haushaltsgegenständen setzen sich die Bewohner zur Wehr und angesichts der lebensbedrohlichen Situation muss sich schließlich sogar die verstörte Sam mit ihren Peinigern von kurz zuvor zusammentun, um sich und den „Block“ gegen die außerirdischen Angreifer zu verteidigen.

„Attack the Block“ heißt der diesjährige Beitrag zum offenbar irgendwann inoffiziell ausgerufenen Wettbewerb „Wie produziere ich einen kostengünstigen aber originellen Film zum Thema Alien-Invasion?“. Ein Wettbewerb, der aber doch sehr ehrgeizig angegangen Attack the Blockwird, denn schließlich erwiesen sich sowohl der „District 9“ von 2009 als auch die „Monsters“ des Vorjahres als durchweg interessante und erfreuliche Kinoperlen. Auch diesem britischen Versuch hier darf man nun Respekt zollen, denn auch der bietet wieder etwas Neues und macht jede Menge Spaß.
Viel haben sie ja nicht zu verlieren, diese Figuren vom unteren Ende der sozialen und wirtschaftlichen Nahrungskette, aber wie sie ihr Viertel, ihre Straße, ihren Block verteidigen, dürfte auch Rapper Sido einigen Respekt abnötigen. Denn das Ganze geschieht äußerst kurzweilig und knackig, angereichert mit einer großen Prise trockenen Humors und einer etwas kleineren, aber dafür auch nicht allzu aufgesetzt wirkenden oder gar nervigen Prise Sozialkritik. Ohne nun wirklich tiefgehende Charaktere anzubieten, schafft es der Film doch immerhin in relativ kurzer Zeit soviel Empathie und Verständnis für seine Figuren zu entwickeln, dass selbst die etwas heikle Wendung vom Zusammenschluss der Ghetto-Kids mit ihrem vorherigen Raubopfer Sam halbwegs überzeugend geschieht.

Attack the BlockDie durch die Bank unerfahrenen Schauspielneulinge in Reihen der Jugendgang machen ihre Sache dabei allesamt gut, wobei John Boyega ein wenig herausragt, dessen Moses eine große und anrührende Traurigkeit ausstrahlt. Dass ein Nick Frost („Shaun of the Dead“, „Paul“)dagegen eher für die Gags und komischen Momente zuständig ist, dürfte keinen überraschen, allerdings entpuppt sich der Part des bekanntesten Namens in der Darstellerriege letztlich nur als bessere Nebenrolle.
Bemerkenswert viele Aktionen bekommt man dagegen von den äußerst aggressiven und wilden Invasoren zu sehen. Das Schwarz dieser leicht affenartigen Kreaturen wird zwar lediglich durch ein neonleuchtendes Gebiss aufgehellt, doch erweist sich diese Präsentation als äußerst effektiv und überzeugt im Grunde sogar mehr als es wohl eine Kopie der bereits (zu) oft gesehenen computeranimierten Standard-Aliens weit teurerer Hollywood-Produktionen getan hätte.
So jedoch ist „Attack the Block“ eine gelungene und amüsante Stilübung, zu schräg und dunkel um ein Massenpublikum zu erreichen, aber ein netter Happen für den Genre-Fan und ganz zweifellos eine Bereicherung für jedes ordentliche Fantasy-Filmfest.

Bilder: Copyright

5
5/10

Ein nettes Stück, mehr aber auch nicht. Für die Ambitionen, die doch gutgelungenen Monster und einem netten Ensemble, insbesondere Luke Treadaway, sollen hier die fünf Augen stehen.

Der Film wird als Sci-Fi Action Komödie beschrieben, der sozialkritisch argumentieren will. Und dies misslingt. Action: ja; Sci-Fi: ist vorhanden; Komödie: eher rudimentär; aber das doppelbödige milleukritische ist viel zu stupide hingerotzt. Waren es bei den angesprochenen "Monsters" und "District 9" noch Filme mit dem Science Fiction Charakter und einem eher sozialkritischen Blick von außen nach innen, war Attack the Block nicht mehr als eine Hommage auf eine Gruppe von 15-Jährigen Gangmitglieder eines Ghettos in London, der allerdings auch nur partiell die aktuellen Probleme der Menschen vorort anspricht. Da wird eine Gruppe von Jugendverbrechern hochsterilisiert und als Helden gefeiert. Damit der Plot auch nicht allzu blöde in diese Kerbe prescht, versuchte man mit dem Antiheld Moses einen Geläuterten zu zeichnen, der das innere durch äußere Gewalt beschützen will, dabei selbst aber als Grund der Ursache steht. Tut mir leid aber dass reicht nicht.

Ein anderen eher banalen Punkt, der hier noch kurz Erwähnung finden soll, ist, dass unabhängig davon dass die Geschichte weder Aufschlüße über die Herkunft und den Grund der Landung des ersten Aliens gibt (wurde im Übrigen stark bei Skyline kritisiert [war dennoch großer Murks] aber die Methoden und Maßstäbe sollten dennoch dieselbsen bleiben), bleibt die Frage warum Monster a la "Das Relikt" es schaffen über Millionen von Kilometer durchs Weltall zu reisen, sie aber weder Waffen oder sonstiges Verteidungsgegenstände besitzen.

Fazit: danke für die gut gelungenen, wirklich schwarzen Monster

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8
8/10

nunja- leinad grimm: hochsterilisiert gibtsecht nicht. steril ist steril. höher gehts nicht. hochstilisiert waren die Jugendlichen eigentlich auch nicht. aber ich mochte den film. ich mag filme die mich überraschen und dieser fällt in die kategorie und somit aus den gängigen kategorien raus. leinad hat recht weder gibt es einen schlüssigen plot noch echte milieukritik.
aber ein film soll unterhalten und sich aus dem zwar gut durchdachten und politisch korrekten Umfeld einfach abheben. das ist cornish gelungen. Nick Frost hatmit seiner Teilnahme ein sozialverträgliches
Stück Darstellerspende geliefert. Danke Nick. ein paar noch unbekannte Schauspieler sind zum ersten mal und hofentlich nicht zum letztenmal (john boyega) zu sehen gewesen. Die kleinen feurigen Nebenakteure lassen sich hoffentlich auch noch einmal blicken!
Dieser Film macht Spaß. Ich hab jede minute genossen und ich wünsche allen die sich das gönnen wollen ebensoviel spaß wie ich es hatte....

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