Unknown User: Dark Web

Originaltitel
Unfriended: Dark Web
Land
Jahr
2018
Laufzeit
92 min
Genre
Release Date
Bewertung
6
6/10
von Maximilian Schröter / 26. November 2018

Ab ins Dark Web...Für Matias (Colin Woodell) ist es zunächst ein Abend wie viele andere: Daheim vor seinem Laptop sitzend vertreibt er sich die Zeit bei einem Skype-Chat mit seinen Freunden. Allerdings – so viel wird schnell klar – ist es dieses Mal gar nicht sein eigener Laptop, mit dem er im Netz surft. Während Matias zwischen Skype, Facebook, Spotify und mehr herumklickt und sich dabei darüber aufregt, dass der Laptop nicht so will wie er, entdeckt er mehrere auf der Festplatte gespeicherte Videodateien. Natürlich kann er es nicht lassen und schnüffelt in den fremden Dateien herum, wobei er einige erschreckende Entdeckungen macht. Gleichzeitig bekommt er Nachrichten, die an den ursprünglichen Besitzer des Laptops gerichtet sind. Seinen Freunden im Chat gegenüber behauptet er zunächst, all diese Nachrichten und Videos seien Teil eines von ihm selbst entwickelten Spiels. Doch bald wird klar, dass die online versammelte Gruppe von Freunden selbst zum Spielball in einem mörderischen Spiel geworden ist.

Unterhaltsam, spannend und mal erfrischend anders – so konnte man vor einigen Jahren den ersten „Unknown User“-Film beschreiben, der seine Geschichte über die gesamte Laufzeit hinweg konsequent auf einem Laptop-Bildschirm erzählte. Und all das gilt nun auch für den zweiten Film der Reihe, der keine direkte Unknown User: Dark WebFortsetzung darstellt, aber nach demselben Schema verfährt. Die Kinoleinwand wird hier quasi zum Display des Laptops, der in Matias‘ Besitz gekommen ist. Da wird schon allein dadurch immer wieder für Abwechslung gesorgt, dass neue Fenster geöffnet werden, Benachrichtigungen aufpoppen und überhaupt oft mehrere Dinge gleichzeitig ablaufen. Wie auch beim ersten Film wird die Aufmerksamkeit des Zuschauers hier in einer ganz besonderen Weise gefordert; man muss sehr viel lesen und schon eine gewisse Erfahrung im Umgang mit den neuen (sozialen) Medien mitbringen, um verfolgen zu können, was da gerade jeweils abläuft. Dabei macht es Regisseur und Drehbuchautor Stephen Susco seinen Zuschauern aber niemals zu schwer. Selbst wenn Matias Multitasking betreibt und neben dem Skype-Chat noch Facebook-Nachrichten schreibt, wird immer schnell klar, worauf der Fokus der Handlung liegt.

Dass dieses Mal neue Protagonisten im Mittelpunkt stehen, hat sicherlich auch damit zu tun, dass ja ein Großteil der Figuren im ersten Teil nach und nach das Zeitliche segnete. Es ist kein großer Spoiler zu verraten, dass dieses Muster auch beim zweiten Film beibehalten wird. Dass man die Morde nur auf Matias‘ Laptop-Display zu sehen bekommt, löst das Drehbuch mal auf mehr, mal auf weniger plausible Weise. Über ein paar Logiklöcher in der Handlung muss man schon hinwegsehen, wenn man seinen Spaß am Film haben will. Auch die Neuerung im Vergleich zu Teil Eins, nämlich das Abtauchen ins „Dark Web“, ist mehr Mittel zum Zweck. Ob der Zugang zum Unknown User: Dark WebDarknet wirklich so leicht ist und wie realistisch die dargestellte Benutzeroberfläche ist, kann wohl nur beurteilen, wer diesbezüglich schon eigene Erfahrungen gemacht hat. Vor allem aber halten die dunklen Untiefen des Internets in Wahrheit wahrscheinlich noch viel größere Grausamkeiten bereit als die im Film gezeigten.

Von dieser „Neuerung“ abgesehen bietet Teil Zwei der „Unknown User“-Reihe jedenfalls im Wesentlichen dasselbe wie der erste Film. Wie oben schon erwähnt weiß dieses Konzept auch beim zweiten Aufguss noch gut zu unterhalten, zumal der Film gegen Ende die Spannungsschraube deutlich anzieht und gerade Hauptdarsteller Colin Woodell mit seiner Leistung überzeugen kann. Von einer weiteren Fortsetzung erhoffen wir uns aber schon etwas mehr Kreativität und nicht noch einmal dieselbe Masche. Dieses Mal klicken wir aber nochmal auf „Gefällt mir“.

Bilder: Copyright

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