The F-Word - Von wegen gute Freunde!

Originaltitel
What If
Land
Jahr
2013
Laufzeit
98 min
Release Date
Bewertung
5
5/10
von Maximilian Schröter / 15. März 2015

Kazan & RadcliffeSo langsam beginnt sich Daniel Radcliffes Filmografie auch jenseits der „Harry Potter“-Filme zu füllen, und mit „The F-Word - Von wegen nur gute Freunde!“ spielt der Brite nun zum ersten Mal die Hauptrolle in einer Romantikkomödie. Wallace (Radcliffe) hat darin nach einer gescheiterten Beziehung sein Medizinstudium hingeschmissen, arbeitet für eine Softwarefirma und wohnt bei seiner Schwester zur Untermiete. Auf einer Party lernt er Chantry (Zoe Kazan) kennen, eine junge Trickfilmzeichnerin, mit der er sich sofort gut versteht und die seinen Sinn für Humor teilt. Beste Voraussetzungen also für eine Liebesbeziehung, wäre da nicht ein Problem: Chantry hat bereits einen Freund, den erfolgreichen Juristen Ben (Rafe Spall), mit dem sie zusammenlebt. Wallace ist hin- und hergerissen: Soll er „einfach nur“ eng mit Chantry befreundet bleiben oder ihr seine Gefühle für sie offenbaren und damit das Ende ihrer Freundschaft riskieren? Die gut gemeinten Ratschläge seines besten Freundes Allan (Adam Driver) helfen ihm dabei ebenso wenig weiter wie die Tatsache, dass Chantry ihn mit ihrer Schwester Dalia (Megan Park) verkuppeln will.

 

Als klassische Liebeskomödie folgt „The F-Word“ einer vorgegebenen Form, mit der hier nicht gebrochen wird und die demzufolge auf möglichst kreative Weise ausgefüllt werden muss, um aus diesem äußerst vorhersehbaren dennoch einen unterhaltsamen Film zu machen. Leider kann man dieses Zoe KazanVorhaben nicht wirklich als gelungen bezeichnen. Das liegt vor allem daran, dass sich das Drehbuch zwar verkrampft darum bemüht, in der Geschichte all die für einen solchen Film notwendigen und typischen Handlungselemente unterzubringen, dabei jedoch eine entscheidende Zutat fehlt: der Witz. Zwar hält der Film ein paar recht gelungene Dialoge bereit, wirklich lustige Szenen sind aber sehr dünn gesät und für den einzigen größeren Lacher ist eine recht einsam da stehende Slapstickszene in der Mitte des Films gut. Der Vergleich mit „Harry und Sally“, der im Presseheft gezogen wird, hinkt jedenfalls gewaltig. Denn Billy Crystal und Meg Ryan bei ihrem gescheiterten Versuch, lediglich gute Freunde zu bleiben, zuzuschauen, ist dann doch wesentlich unterhaltsamer als dies hier beim Leinwandpaar Radcliffe-Kazan der Fall ist.

Den beiden Hauptdarstellern ist dabei kein Vorwurf zu machen. Daniel Radcliffe beweist hier, dass er als Schauspieler auch dann einen Film tragen kann, wenn nicht „Harry Potter“ auf dem Plakat steht. Sein Wallace mag keine besonders plastische Figur sein, Radcliffe gelingt es aber, dessen Zweifel und Unsicherheiten für den Zuschauer nachvollziehbar zu machen. Dass Zoe Kazan keine Schwierigkeiten mit leicht schrägen Charakteren hat, weiß man ja bereits aus „Ruby Sparks“. Nur schade eben, dass die Entwicklungen, die die beiden Hauptfiguren durchmachen, einen wenig berühren. Als etwa Zoe vor der schwierigen Entscheidung steht, ob sie eine Beförderung akzeptieren und nach Taiwan ziehen soll, wirkt dies nur wie einer von mehreren plot points, die abgearbeitet werden müssen als wie ein wirkliches Problem für Zoe.Adam Driver

Ein weiterer, stark negativ auffallender Aspekt des Films soll nicht unerwähnt bleiben: Aus wohl für immer im Dunkeln bleibenden Gründen findet es Drehbuchautor Elan Mastai nämlich scheinbar furchtbar komisch, wenn sich die von ihm erdachten Figuren wiederholt über Exkremente und menschlichen Darminhalt unterhalten. Das soll wohl für Witz sorgen, tut es aber spätestens ab dem dritten Mal nicht mehr (und der Rezensent war durchaus nicht der einzige Besucher der Pressevorführung, dem dieser Aspekt negativ aufgefallen ist). Ob damit zum Ausdruck gebracht werden soll, dass die beiden Mittzwanziger geistig noch in der Pubertät feststecken oder dass Liebe nicht nur durch den Magen, sondern gelegentlich auch noch weiter geht, das weiß man nicht so genau. Sicher ist nur, dass der hohe Fäkalanteil in den Dialogen das sowie schon zwiespältige Vergnügen an diesem Film noch weiter trübt. Und das hätte nun wirklich nicht sein müssen.

Bilder: Copyright

Neuen Kommentar hinzufügen

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.

Klartext

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.
  • Website- und E-Mail-Adressen werden automatisch in Links umgewandelt.
CAPTCHA
Diese Aufgabe prüft, ob du menschlich bist um Bots zu verhindern.