Source Code

Originaltitel
Source Code
Land
Jahr
2011
Laufzeit
93 min
Regie
Release Date
Bewertung
9
9/10
von Volker Robrahn / 8. Mai 2011

Und hier kommt der zweite Streich. Nachdem Duncan Jones jegliche Diskussionen darüber, was man wohl vom Sohn David Bowies als Filmregisseur erwarten darf, bereits mit seinem mehr als überzeugenden Erstling "Moon" im Keim erstickte, wird nun nachgelegt. Diesmal nicht nach einem eigenen Skript, aber wieder mit Science-Fiction-Thematik, was Jones selbst als eher ungeplanten Zufall bezeichnet, will er doch keinesfalls als reiner Genreregisseur betrachtet werden. Geblieben ist bei "Source Code" aber nicht nur das Spielfeld, konserviert wurden zum Glück auch die Qualitäten einer äußerst intelligenten und spannenden Geschichte.

Wir befinden uns in einem Zug nach Chicago, wie auch der Mann namens Colter Stevens (Jake Gyllenhaal). Der weiß allerdings zunächst auch nicht mehr als das Publikum, jedenfalls schon mal nicht wie er an diesen Ort gekommen ist. Auch die mit ihm sehr vertraut umgehende Christina (Michelle Monaghan) im Sitz gegenüber ist ihm völlig unbekannt. Einige Minuten lang fragt und bewegt sich der verwirrte Mann durch den Zug, ganz genau genommen acht Minuten lang, denn dann explodiert darin eine Bombe und reißt ihn und sämtliche Umstehenden in den Tod. Nur, dass Stevens kurz darauf wieder erwacht, allein in einem von Stahlwänden ummantelten Raum. Auf dem Bildschirm erscheint das Gesicht einer Frau namens Goodwin (Vera Farmiga), später auch das eines Mannes namens Dr. Rutledge (Jeffrey Wright), beide offensichtlich Angehörige des Militärs. Die Fragen des völlig entnervten Stevens werden nur äußerst knapp beantwortet, im Afghanistan-Einsatz befindet er sich jedenfalls ganz offensichtlich nicht mehr. Aber eine Mission hat er trotzdem zu erfüllen: Nämlich erneut einzutauchen in die letzten Erinnerungen eines Todesopfers aus dem Zug, um Hinweise auf den Attentäter zu sammeln. Zeit hat er dafür erneut nur acht Minuten. Und gefragt, ob er das eigentlich will, wird er auch nicht.

Ohne Vorbereitung wirft uns "Source Code" von der ersten Minute an mitten ins Geschehen und genau wie der ahnungslose Protagonist dürfen wir munter miträtseln, was das alles denn wohl zu bedeuten hat. Aber schnell lüftet sich dann der mysteriöse Vorhang und das genauso simple wie effektive Grundgerüst der Geschichte kommt zum Vorschein. In bester "Murmeltier"-Tradition werden wir nun mehrmals hintereinander verfolgen, wie der arme Colter Stevens dieselben acht Minuten erlebt, die am Ende mit der unvermeidlichen Explosion enden werden. Denn ändern kann er die Ereignisse nicht, da bereits geschehen und nur aus den Erinnerungen eines Opfers zusammengesetzt (womit wir uns hier also auch nicht im Bereich der "Zeitreise" befinden, womit der Film gerne, aber doch fälschlicherweise in Verbindung gebracht wird).
Zwar geht es hier dann nicht annähernd so lustig zu wie im Bill Murray-Klassiker, aber langweilig wird es ebenfalls nicht die Spur. Denn Stevens gewinnt natürlich bei seinen wiederholten Einsätzen im selben Umfeld schnell an Erfahrung, so dass er irgendwann schon reflexartig weiß, wann der Schaffner auftauchen und ein Fahrgast gleich seinen Kaffee verschütten wird. So verschiebt sich der Fokus dann bei jeder neuen Variante und der Wissensvorsprung erlaubt es unserem Helden sich zunehmend auf die Beobachtung weiterer Mitreisender und verdächtiger Vorkommnisse zu konzentrieren. Aber acht Minuten sind trotzdem nicht viel und diese Zeit ist so clever gewählt, dass die Handlung stets unter absoluter Hochspannung und Adrenalin verweilt.

Stück für Stück schält sich in den Zwischenstücken dann auch das tatsächliche Schicksal und "echte" Leben des unfreiwilligen Ermittlers heraus und gibt dem ausdrucksstarken Jake Gyllenhaal Gelegenheit, fast minütlich zwischen Verzweiflung, Fassungslosigkeit und neu gewonnener Motivation zu taumeln. Unterstützt wird er dabei weniger von der hauptsächlich als Stichwortgeberin fungierenden Michelle Monaghan, sondern vor allem vom spröden Charme einer Vera Farmiga ("Up in the Air"), die ihrer zunächst streng und kühl nach Vorschrift agierenden Figur im Verlauf immer mehr mitfühlende und zweifelnde Züge verleiht.
Die Zweifel entstehen dabei am sogenannten "Source Code"-Programm, denn genau das wird mit dem wehrlosen Stevens zum ersten Mal im realen Einsatz getestet und offenbart dabei durchaus auch seine Schattenseiten. Dabei verhebt sich der Film jedoch nicht etwa in den philosophischen (aber extrem fragwürdigen) Untiefen einer "Matrix"-Welt, sondern hält das Konzept schlank und schmal, erläutert es mit nur wenigen Worten und legt den Schwerpunkt durchgehend auf das Tempo und die Spannung der ohne Abspann gerade mal neunzig Minuten langen Erzählung. Die vergehen hier dann auch tatsächlich wie im Rausch und entwickeln dabei einen dramatischen Sog, dem man sich kaum entziehen kann.

Das Finale allerdings bietet dann doch noch einiges an Interpretationsspielraum, dürfte nach dem Kinobesuch für Gesprächsstoff sorgen und bei dem einen oder anderen eventuell sogar einen leicht faden Beigeschmack hinterlassen. Was nicht heißen soll, dass es sich nun definitiv um ein schlechtes Ende handelt, sondern lediglich um ein diskutables.
Der Filmemacher Duncan Jones aber bestätigt mühelos die Erwartungen, die sein Debüt versprach, begeistert auch mit etwas größerem Budget und darf sich daher ab sofort mit einem Christopher Nolan im gleichen Raum aufhalten. Wir dagegen freuen uns zunächst mal ausgiebig über diesen Film und dann auf all das, was von Herrn Jones wohl demnächst noch kommen mag.

Bilder: Copyright

Sehr nice ... wenn man bedenkt das Inception "nur" 8 Augen bekam. Freue mich!

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1
1/10

Hab den Film vor 2 Tagen in der Sneak gesehn... Fand ihn unterirdisch. So ein quatsch.

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9
9/10

Super!!! Nach Moon nun der zweite begeisternde Sci-Fi Film von Duncan Jones. Visuell nicht ganz so extravagant wie Inception, das Budget war offensichtlich nicht exorbitant, aber dafür doch wesentlich besser für's Gehirn...
+++
Der Film hat mich definitiv die Zeit vergessen gemacht... weiß nicht wann das zuletzt passiert ist.

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9
9/10

Ein Nachtrag noch - was mir an dem Film vor allem besser gefallen hat als Inception ist daß die Figuren hier trotz aller realitäts-abstraktionen menschlich glaubwürdig handeln, und alle Figuren für sich genommen überzeugende und moralisch korrekte Welten besitzen.
Auch daß trotz aller Futuristik mal der Baller/Gewaltlevel auf nachvollziehbarem Niveau gehalten wurde würde ich Herrn Jones sehr hoch anrechnen, denn der Film ist trotzdem durchgängig spannend und läßt nie locker.
Inception hatte doch einige deutliche Durchhänger und ging sowohl was die gefühlsmäßige Glaubwürdigkeit der Figuren als auch die Rolle der zahlreichen Zitate aus anderen Actionfilmen angeht öfter mal ins Leere.

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6
6/10

Hat mich nicht vollends überzeugt. Die Logik des Source Codes ist mir zu verquer und "phantastisch", als dass ich mich während des Film der Story ergeben konnte.

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6
6/10

Naja, ich war nicht so begeistert. Irgendwie war der Film nicht richtig spannend. Die Idee einige Minuten in unterschiedlichen Szenarien zu durchleben war auch nicht neu. Irgendwie mutete das alles wie ein Ausschnitt aus einer TV Serie an.
Solide aber nicht der erwartete große Wurff.

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nach dem wirklich genialem moon dann doch eher ernüchternd. bei mir hat das ende einen wirklich faden beigeschmack hinterlassen. das vorher geschehene ist unterhaltsam aber leider auch nicht mehr.
und nein er darf sich noch lange nicht mit christopher nolan im selben raum aufhalten

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7
7/10

Im Prinzip kein schlechter Film, jedoch erinnert er stark an eine Mischung aus Inception, Deja-Vu und Matrix, das sei ihm vorab als Nachteil gereicht.

Und das das Budget hier zwar nur sehr schmal gewesen ist, stört wegen der stark eingegrenzten Handlung nicht unbedingt. Klar hätte man ganz nach Blockbuster-Manier mit Effekten (und dem ach so heissgeliebten 3D) nur so umsich schmeissen können, das hätte den Film aber nicht schlechter oder besser gemacht.

Denn Spannung entsteht nicht nur dadurch, daß die 8 Minuten immer wieder in anderen Blickwinkeln durchlebt werden, sondern auch durch das konsequente, scheibchenweise Lüften der ganzen Geschichte, was der Zuschauer hautnah miterlebt.

In dem "8-Minuten Fenster" liegt aber leider auch der Schwachpunkt des Films - denn mehr als 90 Min. gibt die gesamte Story dadurch leider nicht her, und das merkt man dem Film auch an.

Aber ehrlich gesagt, ich weiss immer noch nicht, was genau der Source-Code überhaupt ist..... grübel.

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6
6/10

und wieder mal ein epic fail von filmszene.
man kann auch eine menge in einen hundehaufen hineinintepretieren. aber ende bleibt er was er ist: ein dampfende haufen braunen abfallproduktes..
ganz so schlimm ist der film definitiv nicht, aber die bereits angesprochenen schwächen fallen weitaus schwerer ins gewicht, als es die rezension zugibt.

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7
7/10

Mir hat "Source Code" gefallen, gegen Ende sogar sehr.

Anfangs bin ich öfters abgeschweift, und "Lola Rennt" und "Und täglich grüßt das Murmeltier" sind mir eingefallen. Danach ging's aufwärts, denn der Film hat eigene Ideen zu bieten. Ich hab's geschafft, den Handlungsrahmen zu akzeptieren und in die Geschichte "rein" zu kommen, und wurde gut unterhalten.

Für ein zweites Mal reingehen reicht es nicht. Aber zum Einmalgucken kann ich den Film sehr empfehlen, und werde ihn in schöner Erinnerung behalten. Kein Grundnahrungsmittel - aber ein leckerer süßer Cupcake für Zwischendurch.

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10
10/10

Ich komme gerade aus dem Kino und bin immernoch geflasht von dem Film! Das sind die Abende, wo sich das Geld, was man an der Kinokasse abgibt, noch wirklich lohnt. Klasse!

Ich kann der Rezension im Ganzen zustimmen. Der Film hält seine Spannung über nahezu den kompletten Film aufrecht, und beschäftigt den Zuschauer quasi mit zwei Szenarien gleichzeitig: Mit dem immer wiederkehrendne Acht-Minuten-Ausschnitten bzw. der Suche nach dem Attentäter und der Frage, in welcher Situation sich denn nun der Hauptprotagonist genau befindet.

Das Ende... wird sicher nicht jedem gefallen. Ich bin noch unentschlossen und werde sicher noch mit anderen darüber diskutieren... nun, so schlecht kann es dann ja nicht sein ;)

Seit Inception hat sich Kino für mich nicht mehr so gut angefühlt, deshalb gibts von mir die volle Punktzahl! :)

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8
8/10

Ich fand den Film super, auch wenn er nicht wirklich konsequent logisch war. Aber das war "Inception" auch nicht. Und die grundlegende Idee für den Film war innovativ und anders. Auf den zweiten Blick vielleicht etwas sehr konstruiert, das mag sein. Aber allein der Mut, sowas zu verfilmen, verdient mehr Respekt als irgendsoein hingeklatschtes und 1000mal gesehenes 0815-Drehbuch. Das Traurige ist für mich eher, dass solche Filme nicht die Würdigung kriegen, die sie verdienen. Bei uns im Kino saßen vielleicht 8 Leute am Eröffnungsabend im Kino. Schade! Die Leute schauen wohl lieber kommerziellen Massentrash wie Transformers oder Pirates (in Pseudo-3D natürlich *würg*).

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4
4/10

Der Film fängt gut an und als Zuschauer ist man natürlich erst mal gespannt, wie sich der Hauptdarsteller mit jeder neuen Episode zur Bombe vorschlägt.
Doch nachdem manche Auflösungen (viel zu früh) klar sind, wird der Film äusserst langweilig. Die Erklärung des Source-Codes ist einfach zu wischiwaschi, man kann sich auch kaum in die Charaktere hineinfühlen, weil man einfach zu wenig von ihnen weiß. Das wäre an sich gar nicht so schlimm, aber die Darsteller schaffen es in den wenigen charakteristischen Szenen nicht, eine emotionale Verbindung zum Zuschauer (also mir) aufzubauen. Der Film plätschert dann die letzten 20 min so vor sich hin, bis dann das (leider sehr) vorhersehbare Ende den Abspann einleitet.

Enttäuschend.

Stattdessen lieber 12 Monkeys schauen. Peripher ähnliche Thematik, viel konsequenter, spannender und hintergründiger umgesetzt.

LG Steve

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@ Filmszene-Nutzer

Inception war: Shit!

Source Code sehe ich mir noch an. Freue mich drauf.

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8
8/10

Ich fand ihn echt klasse - nicht ganz so gut wie Moon, aber immer noch erste Sahne. Und der "Source Code" war bestimmt nicht weniger sinnvoll als jede Zeitreise oder auch die Traumwelten von Inception. Das Ende machte die Sache eigentlich sehr viel sinnvoller und glaubwürdiger.

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7
7/10

Übrigens, "Source Code" ist ein guter Anlass auf einen älteren Film hinzuweisen, an den ein bestimmtes Handlungselement ganz deutlich erinnert. Weil ich nicht SPOILERn möchte (wer den Film oder ein bestimmtes Musikvideo kennt, wird sofort das Handlungselement identifizieren), gebe ich den Hinweis verschlüsselt:

Wikipedia -> Artikel "Dalton Trumbo" -> Abschnitt "Bekannteste Filme" -> Der Film aus dem Jahr 1971 (vorletzter Eintrag)

Sorry an alle, denen bereits der Name "Dalton Trumbo" was sagt... leider ist mir keine andere sinnvolle Chiffre eingefallen.

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6
6/10

Scheinbar wurde im Kino schon alles gezeigt. Neues gibt es wohl nicht mehr. Source Code ist immerhin ein bißchen spannend, Moon dagegen fand ich nur langweilig. Na beide bewegen sich immer in der gleichen Kulisse. Mehr so Kopfkino. Aber auch bei Source Code gibts nichts überraschendes für den Zuschauer. Man weiß ziemlich oft vorher was dann passiert. Was ich ich mich trotzdem frage: ACHTUNG MINI-SPOILER: Warum hat man nicht gleich erstmal nach jemanden gesucht, der vor der Explosion den Zug verlassen hat ? Achso dann wäre der Film gleich zu Ende gewesen :-)
Das Ende war natürlich super dämlich. Wenn ein Film das Prädikat Mittelmaß verdient hat, dann ja wohl dieser. Was ja auch schonmal was ist.

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8
8/10

@der blaue BÄr

SPOILER

"Warum hat man nicht gleich erstmal nach jemanden gesucht, der vor der Explosion den Zug verlassen hat ? Achso dann wäre der Film gleich zu Ende gewesen :-)"

Du hast wohl nicht wirklich aufgepasst, gell? Das Prinzip des Films nicht zu verstehen und daraus dann dem Film einen Vorwurf zu machen ist schon ein starkes Stück. Die BAsis für den "Source Code" sind die Erinnerungen eines Toten (die letzten acht Minuten seines Lebens). Also kann man wohl schwerlich einen noch Lebenden nehmen, sondern muss eines der Opfer der Zugexplosion nehmen. Dazu kommt: Wie will man bitte nachträglich diejenigen finden, die irgendwo unterwegs ausgestiegen sind? Das "Source Code"-Opfer, in das Stevens' Bewusstsein transferiert wird, wurde von den Angehörigen identifiziert.

Und trotzdem willst du alles weit im Voraus vorhergesehen haben? Das wage ich angesichts der hier gezeigten Beobachtungsgabe doch stark zu bezweifeln.

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8
8/10

Ich finde 9 Augen auch etwas zu viel, weil dafür einfach das gewisse Etwas fehlt.

Ich mochte den Film, fand ich auch sehr unterhaltsam, gestört haben mich allerdings zwei wesentliche Punkte:

1. Viele Punkte der Geschichte werden als großes Geheimnis aufgespielt, haben dann aber keine großen Enthüllungen oder Wendepunkte. Das Drehbuch hält zu viele zu unspektakuläre Lösungen bereit, das hätte man aber trotzdem viel spannender inszenieren können. Ich bin ganz froh, wenn nicht jeder Schlüsselmoment mit bombastischem Score und Zoom auf schockierte Gesichter kommentiert wird, aber manche Dinge wurden einfach "nebenbei" aufgelöst, die anfangs noch als Geheimnis dargestellt wurden (Beispiel, kleiner SPOILER: Als er kurz vorm "Abschuss" seinen Vater angesprochen hat, dachte ich, dass da wirklich etwas hintersteckt). SPOILER ENDE.

2. Ich hab etwas fünf Mal gedacht, dass der Film endet. Das war mir ein bisschen zu zerstückelt.

Außerdem habe ich eine Sache nicht so ganz verstanden:

- SPOILER -
Wenn der Source Code nur für genau die acht Minuten zwischen "Ich habe deinen Rat befolgt" und Explosion funktioniert, wieso kann Colter/Sean dann manchmal länger da bleiben? Wenn er sich nicht im Zug befindet, sieht er die Explosion aus der Entfernung und hat trotzdem noch ein bisschen Zeit. Aber ich dachte, es geht darum, dass die Erinnerung natürlich zum Todeszeitpunkt des echten Zeugen endet?
- SPOILER ENDE -

So oder so: Eine sehr gute Alternativ zu dem recht misslungenen Déjà-Vu mit ein paar kleinen Schwächen, die aber durch eine sehr sympathische Rolle (ich mag es, wie locker die Figur teilweise mit der Situtation umgeht) und eine gute Inszenierung ausgeglichen werden.
Ich habe "Moon" übrigens noch nicht gesehen.

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9
9/10

Für mich ist Source Code der bisher beste Film des Jahres.

SPOILER

@BrandNewSunday
Die Erfinder des Source Codes glauben, dass er nur genau die 8 Minuten "anzeigen" kann. Stevens begibt sich aber jedesmal in ein neues Paralleluniversum, deswegen kann er sich ja auch innerhalb der angeblichen Erinnerung frei bewegen. Wäre es nur eine Erinnerung, würde er sie ja nur durch die Augen desjenigen in den er "reinprojeziert" wird erleben, könnte aber nicht interagieren.
Die einzige Möglichkeit aus diesen Paralleluniversen in den Source Code zurück zukommen, ist zu sterben.
So verstehe ich auch das Ende. Er schickt die SMS nicht an die Goodwin, die er bisher "persönlich" kannte, sondern an die Goodwin seines neuen Paralleluniversums. In dem wird er solange bleiben können bis er stirbt. Die große Frage ist natürlich, was passiert dann mit ihm, da sein "richtiges" ich ja von Goodwin zum sterben geschickt wurde.

Also physikalisch ist das dann schon alles korrekt :)

SPOILER ENDE

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7
7/10

Kurz, knackig und richtig gut. Mal was Anderes, ausgefallen und mitreißend. Daumen hoch !

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@Nachdenken

SPOILER!
Nein du hast es natürlich nicht verstanden, bzw. meine Frage nicht. Es ging darum, warum der Hauptdarsteller zuerst nach dem Zwischenstopp im Zug nach dem Attentäter gesucht hat und nicht unter denjenigen die den Zug beim Zwischenstopp verlassen haben. Aber nur weiter so. :-)

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8
8/10

@65: Okay, das macht Sinn. Danke. :) Und ganz spoilerfrei kann ich sagen, dass ich das Ende auch so verstehe wie du.

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8
8/10

Das wäre ein grandioser Film geworden - hätte man ihn an der perfekt passenden Stelle (der ins Standbild übergehende finale Kuß) beendet, und NICHT mit Gewalt dieses ebenso überflüssige wie unlogisch-verquaste und verzuckerte Hollywood-Happy End drangeklatscht!

Sehr schade - aber deshalb nur 8 Punkte.

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2
2/10

Was für ein abstruses, schwachsinniges Machwerk!

Duncan Jones hat mit "Moon" einen überragenden Film präsentiert, welcher damals von den vollverblödeten Verleihern trotz bester Kritiken auf Filmfestivals wie Aussatz gemieden wurde. Jetzt hat er nach seinem Achtungserfolg einen platten, faschistischen Hollywoodklamauk abgeliefert, und die willige Hypemaschinerie läuft.

Letzlich handelt es sich um eine Mischung aus sehr schlecht geklauten Ideen von sehr guten Mindfuck-Movies (RoboCop, Murmeltier, Matrix, 12 Monkeys, Butterfly Effect, Open your Eyes, etc.), wobei das unverdauliche Endprodukt an keinen dieser Filme auch nur im Entferntesten heranreicht.

Als erstes springt die extrem nervende Fascho-Propaganda ins Auge. Die Kriegsverbrecher und Auftragsmörder, die in Afghanistan Unschuldige bombardieren werden als "Helden" verherrlicht, die "im Dienst für ihr Land gefallen" seien. Auch der imaginäre "Krieg gegen den Terror", der leider sehr reale Opfer in Millionenhöhe fordert, sowie der absurde Propagandaquatsch der "ticking bomb" wurde wie vom USA-Wahrheitsministerium vorgeschrieben eingebaut. Wahrscheinlich war wie inzwischen in Hollywood üblich das Pentagon, die größte Massenmordorganisation des Planeten am Werk. "Moon" hatte noch die Versklavung von Menschen durch Konzerne angeklagt, hier geht es wie in einer Goebels-Rede zu.

Als zweites fallen dann die extremen Klischees auf. Der Attentäter ist schon klar zu erkennen, als er das erste Mal durch's Bild huscht. Warum haben sie nicht gleich Robert Patrick gecastet? Die hochverschmalzte Love Story darf nicht fehlen. Das "vatted brain" soll als Twist rüberkommen, und ist doch schon nach wenigen Minuten offensichtlich.

Als drittes dann nerven die unendlichen Logiklöcher, die selbst den bisher unangefochtenen Spitzenreiter in Unlogik namens "Inception" in den Schatten stellen. Eine kurze Rekapitulierung der komplett schwachsinnigen und in sich völlig widersprüchlichen "Story":
Ein Kriegsverbrecher wird in Afghanistan von Partisanen, die sich gegen die faschistische Besatzung wehren abgeschossen. Sein noch relativ gut erhaltenes Gehirn wird jetzt mit den Erinnerungen eines halb- bis ganz toten Lehrers gefüttert, so daß man eigentlich eher erwarten müsste, daß dieser Lehrer jetzt mit einem neuen Gehirn weiterdenkt.

Wie das in der heutigen Zeit (hier geht es nicht um das Jahr 2100) möglich sein soll, die milliardenfachen synaptischen Verbindungen eines Gehirns bis ins letzte Detail gemäß den milliardenfachen synaptischen Verbindungen des Gehirns eines in die Luft gejagten anderen Gehirns nachzubauen - geschenkt. Auch andere Filme haben absurde Konzepte, wie die Züchtung von Klonen mit identischen Erinnerungen in "Moon".

Im Gegensatz zu den absurden Konzepten in "Moon" oder den hochkomplexen Zeitebenen in "Primer" macht "Source Code" aber einen viel schwereren, zusätzlichen Fehler: Er stellt nicht nur absurde Konzepte vor, sondern benutzt sie auch noch ohne nachvollziehbares Regelwerk. So hat der Kriegsverbrecher die Erinnerungen eines Lehrers, aber statt diese nun in einem vagen Traum nachzuträumen, ist er plötzlich in der Lage, sämtliche Details exakt wahrzunehmen, und - viel schlimmer - in diesem Traum Dinge zu erfahren, die der Lehrer, auf dessen Erinnerungen der Traum ja fußt, gar nicht wissen konnte. Das Ganze wird dann NOCH absurder, als der Kriegsverbrecher dann anfängt, die in seinem Gehirn abgespeicherten Erinnerungen eines halbtoten lehrers auch dann noch weiterzuträumen, als das diese Erinnerungen speichernde Gehirn schon tot ist. Man kann wirklich nur fassungslos mit dem Kopf schütteln. Einfach nur erbärmlich.

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7
7/10

Fritz242 hat absolut recht: "Das wäre ein grandioser Film geworden - hätte man ihn an der perfekt passenden Stelle (der ins Standbild übergehende finale Kuß) beendet, und NICHT mit Gewalt dieses ebenso überflüssige wie unlogisch-verquaste und verzuckerte Hollywood-Happy End drangeklatscht!"
Ein Auge muss ich noch streichen, weil der Film ein kleines Spannungsproblem hat - weiß man doch als Zuschauer, daß dem Protagonisten auf seiner Mission nicht wirklich etwas passieren kann. Trotzdem: sehr sehenswert.

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