Miss Bodyguard

Originaltitel
Hot Pursuit
Land
Jahr
2015
Laufzeit
88 min
Genre
Release Date
Bewertung
2
2/10
von Volker Robrahn / 10. Juni 2015

m bodyguard 1Rose Cooper (Reese Witherspoon) hat es mit ihrer Übermotivation und einem überzogenen Pflichtbewusstsein nicht leicht, im Kreise ihrer Polizisten-Kollegen anerkannt zu werden. Eine Chance zur Bewährung erhält sie, als es gilt Danielle Riva (Sofia Vergara) zu beschützen, die zusammen mit ihrem Mann als Kronzeugin gegen den örtlichen Drogenboss aussagen soll.  Danielles Ehegatte ist jedoch selbst höchst kriminell und die Bezeichnung „Gangsterbraut“ daher für Mrs. Riva durchaus gerechtfertigt. Schon bei der ersten Begegnung kommt es zu einer wilden Schießerei, Mr. Riva und auch Rose Coopers Kollege hauchen ihr Leben aus und die überforderte Polizistin steht nun alleine vor der Aufgabe die widerspenstige Danielle sicher zu eskortieren. Unglückliche Verkettungen sorgen dafür, dass die beiden Damen bald selbst als Mörderinnen gesucht und von mehreren Seiten gejagt werden. Doch Rose hat sich fest vorgenommen an ihrer Aufgabe zu wachsen.

m bodyguard 2Schon das ausgeleierte Konzept des typischen Buddy-Movies, in dem sich zwei höchst unterschiedliche Charaktere unter außergewöhnlichen Umständen zusammenraufen müssen, klingt nicht nach einem besonders interessanten Kinoabend. In der hier gebotenen Ausführung mündet es jedoch nahezu in einem Totalschaden, denn bei „Miss Bodyguard“ will einfach so gar nichts zusammenpassen. Vor allem Hauptdarstellerin Reese Witherspoon, die vor kurzem noch in dem engagierten „Der große Trip - Wild“ überzeugen konnte, wirkt nicht eine Sekunde glaubwürdig in der Rolle der steifen Polizistin, chargiert hilflos mit merkwürdigen Verrenkungen und Gesichtsausdrücken durch die alberne Geschichte. Dagegen kommt Sofia Vergara dann zwangsläufig ein Stückchen besser weg, auch wenn deren Figur im Grunde auch nur das wandelnde Klischee der mit übertriebenem Akzent auf Stöckelschuhen stolzierenden Latina-Sexbombe erfüllt.  

m bodyguard 3Natürlich ist man es von dieser Art Komödie gewohnt, dass die Story von unwahrscheinlichen Zufällen immer so hingebogen wird, dass sie sich in die gewünschte Richtung entwickelt. Was uns „Miss Bodyguard“ hier serviert ist aber mehr als nur haarsträubend, die Wendungen mitsamt diverser Seitenwechsel der Figuren geradezu absurd, die eingestreute Lovestory so überflüssig wie  langweilig. Vor allem aber - und das ist halt dann der Genickschuss im diesem Genre - wollen die Gags einfach nicht zünden. Drehbuchautor David Feeney ist schon als Schreiber der platten Sitcom „2 Broke Girls“ nicht eben für die feine Humorklinge bekannt und Regisseurin Anne Fletcher hat bisher auch nur höchst Mäßiges  wie die Hochzeitskomödien „27 Dresses“ und „Selbst ist die Braut“ in ihrer Vita stehen. Hier ist ihnen jedoch so gut wie überhaupt nichts Witziges eingefallen, weshalb die wenigen halbwegs brauchbaren Gags dann bis zum Exzess wiederholt werden. So sollen wir uns –neben dem durchgängig vorhandenen Akzent von Frau Vergara – daher gleich ein gutes Dutzend Mal darüber amüsieren, dass Agentin Cooper in den berichtenden Nachrichtensendungen immer kleiner und ihre Begleiterin immer älter gemacht wird (ja genau, dies ist einer der Filme, in denen immer dann wenn die gejagten Hauptfiguren irgendwo Radio oder Fernsehen einschalten gerade über sie berichtet wird).

Es gibt dann auch nicht viel mehr zu sagen über diese völlig missglückte Buddy-Komödie, in der auch keinerlei Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellerinnen zu erkennen ist. Für Reese Witherspoon ist das hoffentlich nur ein schnell vergessener Ausrutscher in einer ansonsten ja nun wahrlich nicht  üblen Filmographie. Falls der „Modern Family“-Star Sophia Vergara jedoch gehofft haben sollte, mit diesem Film nun auch im Kino durchstarten zu können, so hat sich dieser Wunsch zunächst einmal erledigt, denn auch an den amerikanischen Kinokassen schmierte „Miss Bodyguard“ sehr schnell ab. Zu Recht.

Bilder: Copyright

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