Fandango

Originaltitel
Fandango - members only
Jahr
1999
Laufzeit
114 min
Genre
Release Date
Bewertung
8
8/10
von Vera Kampschulte / 3. Januar 2011

Achtung: bewusstseinsverändernde Drogen bitte erst nach dem Film einnehmen! 

Diesen kleinen Rat sollte man schon beherzigen um seine geistige Gesundheit nicht im Kino zu lassen. Denn „da gibt es plötzlich so einen Moment, wo man plötzlich ganz ruhig wird und alles ganz klar vor Augen sieht. Das Auge des Hurricanes oder so. Ich hab keine Ahnung, wie man einen solchen Moment nennen soll. Aber ich weiß was Lupo dazu sagen würde: `Baby, das wird jetzt das totale Fandango.´" 
Kein Tageslicht, wirre Parties, unglaubliche Orte, die man irgendwann schonmal geträumt haben muss.... Und immer wieder dieses Wort Fandango, das man nicht versteht... Da ist die Handlung eigentlich nebensächlich, aber trotzdem:
Wie zur Karnevalszeit geht es um das Dreigestirn Lupo (Richy Müller), Shirley Maus (Nicolette Krebitz) und DJ Sunny Sunshine (Moritz Bleibtreu), die wohl albernsten Namen der Filmgeschichte. Lupo hat sich vom Türsteher zum Clubbesitzer hochgearbeitet, besser gesagt durchgekämpft, denn so richtig legal war das bestimmt nicht. Sunny ist „blinder" DJ in besagtem Club, nicht mehr ganz so erfolgreich wie in früheren Zeiten. Shirley, Lupos Freundin, war von Anfang an dabei und ist sein ein und alles. Sie will unbedingt Model werden, versucht alles mögliche, hört aber immer wieder, das sie zu klein ist. Die Wartezeit bis zum nächsten Casting überbrückt sie mit Parties und massenhaft Drogen, bis sie schließlich Stimmen hört und ausrastet, als Lupo ein Kind mit ihr will.
Da Lupo ziemlichen Ärger mit dem Großdealer Duke hat (Corinna Harfouch mit Glatze und in Latex!), Sunny gefeuert wird und Shirley endlich eine Chance zu einem Casting hat, passiert natürlich in einer bestimmten Nacht eine Menge. Verfolgungsjagden, Schlägereien und sogar auch Sex. Der Filmverleih wirbt sogar mit „Fandango ist der Sex den du nie hattest"... 
Es lohnt sich aber, sich davon nicht abschrecken zu lassen, denn was sich so anhört wie „hab ich schon gesehen" oder „nie wieder ein deutscher Film" ist eigentlich ganz anders, nicht vergleichbar mit ,ööööh, allem. Nur künstliches Licht, überschminkte Gesichter, durchgestylte Wohnungen und Clubs, eine künstliche Welt. Dazu Nicolette Krebitz im mausgrauen Pelz, die so aussieht, wie man sich wohl sonst nur nach Karneval fühlt, Moritz Bleibtreu, der aussieht, wie man dann wohl aussieht, und lauter wirre Nebenfiguren. Wie zum Beispiel Bruno, Lupos Assistent, das 70er-Fossil, das immer Schläge bekommt. Oder Corinna Harfouch als Anführer(in?) einer weiblichen Mafia. Interessant ist vielleicht auch zu wissen, das der komplette Film nachsynchronisiert wurde, um auch noch künstlichen Sound zu erzeugen.
Mehr muss man eigentlich zum Film gar nicht erzählen, kann man auch gar nicht, sollte man aber wohl gesehen haben. Regisseur Glasner sagt dazu „ein Film wie eine Akte X Episode auf LSD". Naja, das ist wohl etwas übertrieben, zwar nett gemeint, aber irgendwie nicht Schlusswort-tauglich.
Dann halt ein anderes:
„Boris Becker hat immer gesagt, in jedem Spiel gibt es die Big Points. Wo es um alles und nichts geht. Nach denen nichts mehr so ist, wie es vorher war. Der Ball kommt auf einen zu, man schließt die Augen - und zieht einfach voll durch."
Denkt mal drüber nach!


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