Edge of Tomorrow

Originaltitel
Edge of Tomorrow
Land
Jahr
2014
Laufzeit
112 min
Regie
Release Date
Bewertung
9
9/10
von Volker Robrahn / 28. Mai 2014

eot 1Es steht nicht gut für die Menschheit, seit vor einigen Jahren außerirdische Armeen die Erde angriffen und sich dann von Hamburg (!) aus über Europa ausbreiteten. Als nächstes droht Großbritannien zu fallen und es wird zusehends schwieriger noch Freiwillige für den Kampf an der Front zu gewinnen. Zu der wird schließlich gegen seinen Willen auch Major Bill Cage (Tom Cruise) abkommandiert, der sich zuvor eigentlich als PR-Stratege für die Rekrutierung anderer betätigt hat. Ohne jegliche Kampferfahrung ist Cage selbst in seinem hochtechnisierten Anzug völlig chancenlos und stirbt bereits wenige Minuten nach Beginn der Schlacht - nur um sofort wieder in dem Moment zu erwachen, an dem er Tags zuvor in der Militärbasis ankam. Erneut erlebt er den fatalen Einsatz, und seinen Warnungen, dass die Menschen in eine Falle laufen, schenkt niemand Glauben. Wieder überlebt er nur kurz und ein weiteres Mal erwacht er daraufhin am Vortag. In einer anscheinend endlosen Zeitschleife gefangen bewegt sich Cage wieder und wieder in den ausweglosen Kampf, bis er schließlich auf die erfahrene Soldatin Rita Vrataski (Emily Blunt) trifft, die offensichtlich weiß was mit ihm geschieht. Nach seinem nächsten „Tod“ wird Cage sie gezielt aufsuchen.


Tom Cruise in einem Science-Fiction-Film nach dem bekannten „Murmeltier“-Schema? Warum nicht, denn obwohl nicht mehr von allzu großem Neuigkeitswert, funktioniert das Prinzip des in einer Zeitschleife Gefangenen schließlich immer wieder gut, wie zuletzt Duncan Jones mit „Source Code“ bewies. Und der nicht mehr allerorts populäre Mr.Cruise lieferte schließlich erst vor kurzem mit „Oblivion“ auch einen sehr brauchbaren SF-Beitrag ab. „Edge of Tomorrow“ ist aber noch ein Stück stärker geraten und entpuppt sich als echter Volltreffer von höchstem Spannungs- und Unterhaltungswert.

eot 2Nach nur wenigen Minuten geht es sofort ins Geschehen, doch auch das Vorspiel hat es in sich. Dort werden wir nämlich nicht nur auf den aktuellen Stand des Krieges gegen die "Mimics“ getauften Außerirdischen gebracht, sondern müssen auch erkennen, dass unser „Held“ eigentlich ein ziemlicher Feigling ist, der zwar gerne Andere dazu überredet in die lebensgefährliche Schlacht zu ziehen, aber mit allen Mitteln versucht sich selbst aus dem Fronteinsatz herauszuwinden. Dies trägt ihm sowohl den Zorn seines vorgesetzten Generals (Brendan Gleeson) ein, als auch die Verachtung seiner neuen Kollegen, die in dem ängstlichen Schreibtischtäter nicht mehr als sicheres Kanonenfutter sehen. Doch da Cage nun stets aufs Neue die Gelegenheit bekommt es beim nächsten Versuch besser zu machen, gewinnt er natürlich rasant an Erfahrung. So richtig viel nützt ihm das allerdings nicht, denn am Ende findet er in jeder Variante seines unendlichen Tages erneut den Tod – und das muss auch so sein, wie ihm schließlich die toughe Rita Vrataski erklärt, der einzige Mensch der ihm glaubt und der sogar die Regeln zu kennen scheint, nach denen dieses merkwürdige Spiel verläuft.

 

eot 3In zig verschiedenen Versionen wird dieses Muster wiederholt, von denen wir manchmal nur wenige Sekunden zu sehen bekommen, doch jedes Mal gibt es mindestens ein neues Element zu entdecken, und durchgängig bleibt die Anspannung und der gewaltige Druck im Angesicht nicht nur des wahrscheinlichen eigenen Todes, sondern des Untergangs der gesamten Menschheit spürbar. Trotzdem kommt auch der Humor nicht zu kurz, der sich bemerkenswerterweise vor allem in der ausgeprägten Humorlosigkeit der Dame Rita bemerkbar macht, die halt auch mal ohne lange zu fackeln ihrem Partner Cage eine Kugel in den Kopf jagt, wenn der nicht schnell genug lernt – gleiches Spiel also nochmal von vorne und diesmal bitte besser anstellen. Auch Bill Paxton gelingt es als Drill Sergeant so etwas wie eine eigene kauzige Persönlichkeit zu entwickeln, obwohl er ja im Prinzip nur immer wieder die selben Sätze raushaut. Das Prinzip, dass die in der Zeitschleife agierende Person dann bald sämtliche Macken der Anderen kennt und deren Aktionen natürlich schon im Voraus kommen sieht, ist ein Stilmittel, welches wir tatsächlich schon seit „...und täglich grüßt das Murmeltier“ kennen, dass aber auch hier wieder prächtig funktioniert.

 

eot 4Es gab aber vor allem noch keinen Film dieses feinen kleinen Sub-Genres, der mit derartigen Schauwerten aufwarten konnte. Das Schlachtfeld ist geradezu angsteinflößend realistisch und vermittelt mit seinem Setting am Strand einen Hauch von „Soldat James Ryan“, nur das hier in hochtechnisierten Anzügen gekämpft wird und gewaltige Maschinen die Szenerie beherrschen. Die Aliens sind schnell und brutal, scheinen kaum besiegbar. Wie Tom Cruise dabei die Wandlung seiner Figur vom nicht besonders sympathischen Drückeberger zum entschlossenen und immer kompetenter werdenden Hoffnungsträger verkörpert ist durchaus beeindruckend, und dass ihm mit Emily Blunts erfahrener Soldatin eine gleichwertige Partnerin zur Seite steht, macht die Sache dann so richtig schön rund. Doch bevor es irgendwann doch noch droht zuviel des zweifelsohne Guten in leicht abgeänderten Varianten zu werden, nimmt die Handlung schließlich eine Wendung und entwickelt sich noch mehr als einmal in eine neue Richtung.
 

eot 5Eine Auflösung der vertrackten Situation muss natürlich auch noch her, und obwohl der finale Showdown dann nicht ganz das Tempo und die Dynamik des bis dahin Gesehenen halten kann, bleibt er zumindest weitgehend sinnvoll und frei von den in diesem Bereich natürlich an jeder Ecke lauernden Logikfehlern. Auch diese Aufgabe meistert der stets in unterschiedlichen Genres agierende Regisseur Doug Liman also letztendlich souverän. Sein „Edge of Tomorrow“, der übrigens auf der in diesen Tagen auch auf deutsch (sowohl als Roman als auch als Manga) erscheinenden japanischen Vorlage mit dem deutlich martialischeren Titel „All you Need is kill“ beruht, bereichert die Science-Fiction zwar nicht mit wirklich viel Tiefsinn oder philosophischen Gedankenspielen, bietet dafür aber ein äußerst intensives und höllisch unterhaltsames Kinoerlebnis - das ist uns dann auch mal eine hohe Wertung wert.

Bilder: Copyright

1
1/10

Können die Regisseure nicht mal aufpassen bevor sie Tom Cruise mal wieder in einem Film besetzen den ich mir gern anschauen würde?

:/

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Kann den Film nur wärmstens empfehlen. Habe lange darauf gewartet und dementsprechend waren auch meine Erwartungen, sie wurden nicht enttäuscht. Runde story, spekatuläre bilder und zwei harmonierende hauptdarsteller.

Herr Cruise hatte immer ein händchen für gute filme, vielleicht ausgenommen die MI-Reihe und mit abstrichen den stauffenberg-film. In den letzten jahren ist er ja merklich in verschiedenen science-fction-filmen präsent und hat sie immer bravorös gespielt. Verstehe die ablehnung von @Freiwildpraxis jetzt nicht, sollte es an seiner scientology-zugehörigkeit liegen (was ja auf halb hollywood zutrifft), verpasst man einfach einen super film.

Mich hat nur gewundert, in meinem regionalen kino wurde er nur im kleinsten saal gespielt, kann ich mir nicht erklären bzw. ist er in den staaten anscheinend nicht gut gelaufen.

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8
8/10

Man muss Tom Cruise nicht mögen,aber der Film verdient eine gute Wwertung tolle Effekte, eine einigermaßen nette und smarte Story, gute Schauspielerleistung (vorallem Cruise ist hier in Bestform).
Bitte mehr solche Filme, vllt dann ohne Cruise

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8
8/10

Hatte vor langer Zeit den Trailer gesehn und dachte nur,
ohje...

Dann überall gute kritiken gesehn, reingegangen, spaß und spannung erlebt!
anschauen!

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9
9/10

Gestern Spätvorstellung Cinestar, wenig Besucher. Warum, ist mir unklar. Der Film ist super, Handlung stimmig, ein richtig guter Cruise (das der Mann echte Comedy-Momente drauf hat, weiß man spätestens seit seiner bravourösen Leistung in dem ansonsten völlig unerträglichen "Tropic Thunder") und eine absolut coole Emily Blunt. Spannend bis zum Ende und eine extrem gelungene Version des Murmeltiers.

Die Rezension passt wie die Faust aufs Auge. Nur 9 Punkte, weil mir 3D wieder mal auf die Nerven ging. Weiter so, Mr Cruise!

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7
7/10

Hatte vor einiger Zeit auch den Oblivion gesehen, und ihn trotz der Moon-Analogie für gut und spannend empfunden.
Was ich von diesem Film hier auch sagen kann, er ist durchaus spannend und sehr gut anzuschauen.
Aber nervenzerfetzend, was für eine 9er Wertung gerechtfertigt wäre, empfand ich ihn jetzt nicht.
Das 3D war im Prinzip gut, kam aber bei den vielen dunklen Szenen nicht rüber.
Abgesehen davon, war mir der Schluss völlig unlogisch, will aber hier nicht spoilern... :-|

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Oberlon & Chris
Hallo!? Informiert Euch mal ein bißchen - was Scientology so anstellt ist absolut unfassbar, und Cruise ist mittendrin in der Schose.

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@ Freiwildpraxis (inquisitor)
es geht hier um den film und nicht darum was jmd privat für eine Lebensweise/Glauben bevorzugt.
wäre der film besser wenn Tom Cruise den zeugen jehowas angehören würde? den mormonen? wenn er Römisch katholisch wäre? oder der church von Kurt Cobain angehören würde? ...
es interessiert den filmliebhaber einen scheiss ob cruise an jesus glaubt oder dem spaghettimonster.
was sagt das über den film aus?

*kopfschüttel*

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@nixgegencruise

Ich würde Dir raten Dich etwas genauer zu informieren - Scientology ist weit mehr als eine "Lebensweise" oder ein "Glaube", und keinesfalls mit den Mormonen oder der katholischen Kirche vergleichbar.

Scientology benutzt Kinderarbeit, Bewußtseinskontrolle, befohlene Familienaufsplitterungen, Verfolgung von Kritikern bis zum Mordversuch/bis in den Selbstmord, finanzielle Ausbeutung, hochgefährliche medizinische Quacksalberei... die Liste ist so lang daß sie den Rahmen dieses Kommentars bei weitem sprengen würde.

Scientology steckt hinter der größten Infiltration der amerikanischen Regierung - "Operation Snowwhite".

Da nützt es dann auch nichts daß ich Filmliebhaber bin und der Film allem Anschein nach ja recht unterhaltsam ist - was nicht geht geht einfach nicht.

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7
7/10

Obwohl der Film in allen Bereichen gut gemacht ist, gute Schauwerte hat und sich keinerlei Schnitzer leistet, wollte er mich nur mässig unterhalten. Zu keiner Zeit war man an den Kinosessel gefesselt und zu keiner Zeit war ich am mitfiebern.

Edge of Tomorrow ist ein Film, der alles richtig macht, aber bei mir nicht zünden will. Zu bekannt sind alle Elemente, man hat sie schon anderswo gesehen.

Mein Hauptproblem war, der Film will sich nicht "echt" anfühlen. Obwohl alles gut gemacht ist und auch die Schauspieler alle gut sind, ist alles zu sauber, zu steril und zu sichtbar CGI, als das ein Echtheitsgefühl aufkommen will.

Der Film ist handwerklich gut, aber was anderes würde mir im Moment nicht einfallen.

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@ Freiwildpraxis
Ich hab mich schon mit dem wirken von scientology auseinandergesetzt. Es ist sicherlich deine legitime entscheidung herrn cruise zu boykottieren, ich persönlich habe abgewogen und im gegensatz zu einem will smith (after earth) oder john travolta (phenomenon) hat der film nichts mit den inhalten von scientology zu tun, wird weder von, noch für diese organisation gedreht. Es fällt mir auch nicht ganz so einfach wie dir, hier tom cruise pauschal als den bösen von scientology hinzustellen. Letztlich ist er als mitglied dieser organisation, was ja ein allgemeines merkmal von sekten ist (im unterschied etwa zu irgendwelchen rasistischen einstellungen etc.), zunächst auch einmal selbst opfer dieser sekte. Es steht mir an dieser stelle nicht zu, die existenzgrundlage einer person in frage zustellen, sei es ein hochbezahlter schauspieler oder nur der kleine handwerker als mitglied von scientology. Solange hier nicht missionarisch gewirkt wird, siehe abschnitt 1 meines posts, dann habe ich mich persönlich entschieden diesen sachverhalt zu ignorieren. Es ist, da geb ich dir recht, ein schwieriges thema. Am film gibt es dennoch nichts auszusetzen.

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@Freiwildpraxis Hi, Du darfst gerne Mr Cruise verurteilen, das sei Dir unbenommen. Ich persönlich guck mir jeden neuen Film von ihm an, ebenso von Travolta (einer der besten Film-Bösewicht-Darsteller überhaupt, wenn auch nicht alle seine Filme so gut sind wie er).
Diese Seite ist der absolut falsche Platz, um für oder gegen Aspekte aus dem Privatleben von Schauspielern zu sprechen. Soll mir nach den privaten Ausrastern von zB Mel Gibson etwa kein Film mehr von ihm gefallen?

Lasst uns über Filme sprechen, nicht über das Privatleben anderer.

Freundliche Grüße

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9
9/10

WOW - was für ein Film. Super Leistung von Tom Cruise!!!
Wirklich tolle Effekte - tolle Schauspieler - und sogar die Story passte.
Ein wirklich packender, spannender, bildgewaltiger Film. ----> fürs Kino gemacht.
Von mir 9 von 10 Punkten: Der Schluss war n bissl unlogisch.

Noch mal was Anderes: Diese ewigen Diskussionen nerven hier wirklich - Das ist eine Filmkritikseite:
Schauspielerische Leistungen haben etwas mit dem Film zu tun. Aber nicht die Sexualität, der Glauben, etc.
Ich gehe in den Film: weil ich den Film sehen möchte und nicht über Glauben / Religionen / Kinderarbeit etc. nachdenken will. Ich gehe auch bei Primart einkaufen, esse gezüchteten Garnelen aus Asien, Datteln aus dem Irak und und und... (wenn ich mir jedes Mal n Kopf machen würde - dürfte ich meine Augen nicht mehr auf machen.)

Das Ewige "@Du hast gesagt - böse böse böse" Jeder hat seine eigene Meinung und wenn Du hier auf der Seite bist, dann willst Du Deine Filmkritik äussern und nicht andere Menschen und deren Meinungen kritisieren!

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8
8/10

Der Film ist unterhaltsam. Immer kurzweilig und der Humor ist angemessen. Trotz der Unsterblichkeit von Cage bleibt der Film spannend. Ob das Ende jetzt unlogisch war oder nicht kann ich leider nicht ganz beurteilen, möglicherweise habe ich etwas verpasst aber ganz verstanden habe ich das nicht. Ich denke mir hätte der Film in 2D auch dieses Mal wieder genauso gut gefallen.

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4
4/10

Bei der Kritik hatte ich eindeutig mehr erwartet. Nett, mehr aber auch nicht. Und kommt bei weitem nicht an das Murmeltier ran.
Ich fand Oblivion eindeutig besser.

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7
7/10

Das Ende war unlogisch? Leute der ganze Film war unlogisch und spätestens an der Stelle wo gesagt wird das wie auch immer sie hieß ihre Kräfte verloren hat und sie alles probiert hat braucht man nicht mehr auf Logik achten. Woher weiß sie denn das sie Kräfte verloren hat? Die Visionen kamen nur beim sterben und selbst wenn wäre das kein Beweis der einen solchen Charakter vom Sterbetest hätte abhalten können.

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7
7/10

Toller Film. Auch wenn mich gewundert hat, warum die Aliens ein paar Jahre (!) brauchen um einen kleinen Teil Europas zu besiegen. Mit ihren speziellen Fähigkeiten sollte Ihnen in kürzester Zeit die ganze Welt zu Füßen liegen. Spannend fand ich den Film dank Toms Wiedererwachen auch nicht wirklich, aber gegen Ende sorgt eine Wendung dann doch noch für etwas Nervenkitzel. Die Erlebnissschleifen aber, die der Held immer und immer wieder nach seiner Wiedergeburt dreht, sind unterhaltsam und überraschend. Der Humor kommt auch nicht zu kurz, ohne die konstant düstere Endzeitstimmung zu beeinträchtigen. Nur der Showdown am Ende hat mich nicht überzeugt. Trotzdem macht der Film großen Spaß.

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7
7/10

Der Film hat einen guten Unterhaltungswert, versprüht einen gewissen Humor, und hat ansehnliche SE. Als erwachsener Mensch fehlt mir da aber etwas Alienblut, und vor allem Krieg der Welten, hat mich als Gesamtwerk mehr gefesselt. Aber TC gelingt es in Serie immer wieder sehr unterhaltsame Filme mit auf die Beine zu stellen.

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