Dritte Person

Originaltitel
Third Person
Land
Jahr
2014
Laufzeit
137 min
Genre
Regie
Release Date
Bewertung
4
4/10
von Volker Robrahn / 3. Dezember 2014

3 person 1Um endlich sein neues Buch zu vollenden, nistet sich der preisgekrönte Schriftsteller Michael (Liam Neeson) in einem Pariser Hotelzimmer ein. Allerdings nicht ohne sich gelegentlich von seiner aktuellen Affäre Anna (Olivia Wilde) ablenken zu lassen, wovon seine Noch-Ehefrau Elaine (Kim Basinger) nichts ahnt. Auch nicht ganz offen und ehrlich kommt der „Geschäftsmann“ Scott (Adrien Brody) daher, der seinen Italien-Aufenthalt dazu nutzt, die neuesten Designs angesagter Modehäuser zu stehlen. In einer Bar trifft er auf die schöne Monika (Moran Atias) und wird mit dieser kurz darauf in einen undurchsichtigen Erpressungs-Fall verwickelt. In New York tobt unterdessen ein Sorgerechtsstreit zwischen Julia (Mila Kunis) und ihrem Ex-Mann Rick (James Franco) um den gemeinsamen  sechsjährigen Sohn. Die Prozesskosten werden für die gerade arbeitslose Schauspielerin aber zur großen Belastung, den Job als Dienstmädchen in einem Luxushotel tritt sie aber auch deshalb an um vor Gericht einen besseren Eindruck als fürsorgliche Mutter zu machen.
 

3 person 2Drei scheinbar ganz für sich stehende Geschichten an verschiedenen Orten, die aber natürlich trotzdem irgendwie miteinander verwoben sind – das ist das Terrain in dem sich der Drehbuchautor und Regisseur von „Dritte Person“ auskennt und wohl fühlt. War es doch vor nunmehr neun Jahren der Episodenfilm „L.A. Crash“, der Paul Haggis viel Beachtung brachte und auch gleich noch mehrere Oscars abwarf. Auch dort liefen die einzelnen Handlungsstränge entweder irgendwann zusammen oder auch parallel aneinander vorbei, zum Teil ohne dass sich die beteiligten Personen einander überhaupt bewusst wurden. In Haggis neuem Film bleiben die Zusammenhänge noch viel länger unklar und wie sich das Puzzle dann ganz am Ende zusammensetzt, entpuppt sich als leider nicht halb so faszinierend clever wie es uns der Autor verkaufen möchte. Wer darauf achtet, an welchen eigentlich unmöglichen Orten sich die einzelnen Figuren dann doch hin und wieder begegnen, ahnt die Erklärung jedenfalls schon recht früh.

drei person 3Wobei die etwas banale Auflösung ja noch zu verkraften wäre, wenn denn das bis dahin Gesehene zuvor gefesselt und überzeugt hätte. Doch das kann man mit gutem Gewissen von keinem der drei großen Handlungsstränge behaupten, die sich hier dennoch über zweieinviertel Stunden ausbreiten. So etwas wie „Spannung“ baut lediglich das Geschehen in Italien auf, in dem es um eine vermeintliche Entführung geht und sich ein paar gefährlich wirkende Gangstertypen breit machen. Allerdings wirken die beiden Hauptcharaktere der Episode, nämlich sowohl der reichlich schmierig gezeichnete Scott von Adrien Brody als auch die ebenfalls eher verschlagene Femme Fatale Monika, weder besonders vertrauenswürdig, noch auch nur irgendwie sympathisch. Was man auch nicht von der sehr frustrierten Figur sagen kann die Liam Neeson hier genauso blutleer und lustlos darstellt wie es das Drehbuch wohl verlangt. Und der Handlungsstrang Nummer Drei , dessen interessanteste Frage ist ob denn die von Mila Kunis gespielte Mutter nun ihr eigenes Kind in Lebensgefahr gebracht hat oder nicht, nimmt im Verhältnis sogar so wenig Raum und Laufzeit ein, dass dabei eine echte Charakterisierung gar nicht möglich ist.

Entfremdete Beziehungen sowie immer wieder verlorene und wiedergefundene Kinder – das sind die Leitthemen dieses neuen Story-Puzzles von Paul Haggis, das sich jedoch zu keinem Zeitpunkt als auch nur annähernd so  kraftvoll wie sein Vorgänger „L.A. Crash“ erweist und das in dieser Ausführung weder überzeugen noch fesseln kann. Dieses Mal hat die Methode leider nicht funktioniert.

Bilder: Copyright

1
1/10

Ich fand den Film hervorragend. In fast jeder Szene gab es eine interessante Wendung, die Bilder und die Musik der Filmes waren großartig, und die Schauspieler in ihrer Rollen so überzeugend, dass ich mir die Namen der Schauachpieler sogar durchgelesen habe.und so was tangiert mich normalerweise herzlich wenig. Ich habe von Anfang an mitgefiebert, und bis zum Ende hin gerätselt. Die Rollen des Amerikanischen Vertreters und der betrügerischen Frau fand ich kantig, lebendig, realistisch, und enorm anziehend. Ich will keine potentiellen “Freunde“ in einem Film kennen lernen,sondern Menschen und Handlungen sehen, die mich faszinieren und die ich so noch nicht gesehen habe. Auch den Autor und seine Geliebte fand ich spannend. Ich konnte in den Film kaum eine Minute stoppen, um mal auszutreten. Das Paar war lebendig, und hat jede Menge Empathie in mir ausgelöst. Jeder Charakter war auf seine Art sympathisch, abstoßend, verlogen, ehrlich.... wie es im wahren Leben eben ist. Menschen sind facettenreich.vor allem widersprechen sie sich ständig. Und genau das hat sich im Film wieder gespiegelt. Ja, das Ende ist nicht ganz schlüssig, trotzdem hat mir den Film gut gefallen und ich würde ihn ein zweites und ein drittes mal anschauen.
Tut mir leid, aber die Rezesion ist einfach schlecht. Vielleicht bekommt man mehr Aufmerksamkeit, wenn man “hated“ oder vielleicht sollte man nicht jeden Film rezensieren, nur weil es der Job ist. Man kann ja nicht jeden Film verstehen. Es ist auch leichter, einen Film zu kritisieren, der nicht so sehr in der Öffentlichkeit steht, da er weniger beworben wurde als andere Filme. Damit stellt man sich schon mal auf die sichere Seite, dass seine Kritik nicht zu stark auffällt,wenn sie ein Griff ins Klo ist. Keine Frage, gute Filme sind geschmackssache, und liegen im Auge des Betrachters. Aber hier wird deutlich, der Rezensent hatte ganz klar mehr Ahnung vom Filmgeschäft, als die im Film mitspielenden Topschauspieler.

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7
7/10

Bin aber verwirrt, weil Liam und Olivia angeblich im Paris im Hotel sind,
Mila aber in New York arbeitet und ihre Handlung dort hat, aber trotzdem
im Hotel bei Liam und Olivia (in Paris?) arbeitet...

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Danke Gast, genau das hat mich auch verwirrt! Die arbeitet in Paris aber schafft es gleich mal so uf New York zu einem juristischen Termin?

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5
5/10

Ich war so verwirrt dass ich mehrfach die dvd anhalten musste, und einzelne Szenen mehrfach ansehen musste. Wenn man sich beispielsweise das Hotel genauer ansieht in dem Mila arbeitet ist dieses sehr modern eingerichtet und alles in den Zimmern in schwarz/weiß gehalten, wobei das Hotel in Paris in beige und pastelltönen gehalten, mit antiken Möbeln und Vintage Elementen eingerichtet ist. Ich denke die Unterschiede und Gemeinsamkeiten sind zwar bewusst so gehalten, verwirren jedoch umso mehr. Bei relativ realistischer Betrachtung benötigt man als Zuschauer noch viel mehr Aufklärung über das "warum?" der Zusammenhänge. Ich bin kein Fan von unerklärlichen Dingen im Film und von außergewöhnlichen Zufällen, weswegen mir der Film - einfach geschmacklich - nicht sehr gefallen hat. Auch wenn sich jemand viel Mühe gegeben hat. Es wirkt ein wenig wie der Charakter den Liam darstellt: Nur für sich selbst produziert, aber nicht an das Publikum gedacht.

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VORSICHT SPOILER:

Wer den Schluss gesehen hat weiss das all die Geschichten nur in seinen Kopf entstanden sind bei allen hat es was um vermisste Kinder zu tun wie bei ihm selbst weil sein Sohn ertrunken ist. Er selbst Versucht so den Verlust zu verarbeiten. Das ist meine Ansicht

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Stimmt, Gast555.
Habe den Film gerade gesehen, und hab dieselbe Schlussfolgerung gezogen.
Das "Pärchen" aus Italien verschwindet plötzlich im Auto,
die Anwältin im Pool. Die Autoren Darsteller und ihre Nebendardteller bleiben.
Es geh nur bei den 2 anderen Filmgeschichten um vermisste Kindr, nur nicht bei Michael, bis vor der Auflösung.
Er kommt nicht über dn Tod von seinem Sohn Robby hinweg.
Erklärt vllt auch sein Bedürfnis nach der JungAutorin. Vater-Sohn Komplexe, die er bei ihr auslebt.
Und welch ein Zufall, so ist es ja sogar bei ihr. Ihr Vater vergewaltigt sie.
Ein Film voller verstörter Liebe, verquerttes Bindungsverhalten der Darsteller zueinander, zerrüttete Verhältnisse.
Lässt keine andere Schlussfolgerung zu.
Gewagtes und gelungenes Schauspiel !!!

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6
6/10

Ganz ehrlich: Ich mag Filme mit dieser Erzählweise. Ich kam am Ende auch zu dem Schluss, wie Gast90. Wäre der Film an manchen Stellen nicht so in die Länge gezogen, hätte ich ihn als "100 mal sehenswert" gespeichert und noch viele Male angesehen. So aber war ich froh, als es vorbei war. Ich glaube, ohne diese Starpower der Schauspieler hätte ich vorher aufgegeben

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