Nachdem wir mit "Die Reise der Pinguine" gerade in der Antarktis waren, entführt uns der Film "Der letzte Trapper" in die kanadische Wildnis der nördlichen Rocky Mountains. Die Freude an den grandiosen Naturaufnahmen rund um einen Trapper und seine indianische Frau wird jedoch leider getrübt von den hölzernen Dialogen und der konstruierten Dramaturgie, die sich hier den Anstrich des Halbdokumentarischen gibt. Norman Winther ist ein echter Trapper, der in der Wildnis Nordkanadas lebt. Diesen traf der Abenteurer Nicolas Vanier auf einer Schlittenhund-Reise von Alaska nach Quebec und beschloss daraufhin, seinen Alltag in der Natur zu verfilmen. Dazu wurden Szenen, die Winther so oder ähnlich erlebte, nachgespielt und als Ereignisse im Lauf eines Jahres dargestellt. Hierfür wurden jedoch leider gänzlich unpassende und hölzerne Dialoge eingeführt, um dem Zuschauer klar zu machen, was jetzt warum getan wird. Doch trotz dieser Mängel ist "Der letzte Trapper" aufgrund seiner herausragenden Kamera sehenswert. In diesen Bildern kann man schwelgen und die meditative Grundstimmung des Films genießen, die außerhalb des Dialogs eindringlich die Einsamkeit, Unwirtlichkeit, und Gefahr dieses Lebens zeigt. Bären und Biber, Schneelandschaften und Schlittenhunde mögen nicht den Geschmack der breiten Masse der Kinozuschauer treffen, doch wünscht man sich, dass "Der letzte Trapper" ein Publikum findet, dass genau diese Welt würdigen kann. Mag Norman Winther auch nicht der letzte seiner Art sein, so ist er doch der einzige, dem wir so weit in sein Leben folgen dürfen, dass wir ihn bewundern müssen für sein Ausharren in einer Gegend, in der es keinerlei Luxus, dafür aber gerodete verlassene Wälder und immer weniger Rückzugsmöglichkeiten für Tiere gibt. |
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