Der Kindergarten-Daddy

Originaltitel
Daddy Day Care
Land
Jahr
2003
Laufzeit
92 min
Genre
Regie
Release Date
Bewertung
5
5/10
von Volker Robrahn / 23. März 2011

 


Die Ideen der beiden Werbespezialisten Charlie (Eddie Murphy) und Phil (Jeff Garlin) sind stets grandios. Ihr neuester Spot, in dem die beiden als riesige Karotte und Broccoli auftreten um kleinen Kindern die Vitamine schmackhaft zu machen, ist sogar derart gelungen, dass die beiden Witzbolde kurzerhand gefeuert und vor die Tür ihrer Agentur gesetzt werden. Einen neuen Job zu finden ist gar nicht so einfach und eines Tages hat Charlie erneut einen großartigen Einfall: Angewidert von der humorlosen und gestrengen Atmosphäre im örtlichen Vorschulkindergarten beschließen die beiden Freunde einfach selbst einen viel besseren zu eröffnen. Gesagt, getan - und in Ermangelung finanziellen Spielraumes wird dieser einfach in Charlies Apartment errichtet. Aber obwohl die "lieben Kleinen" oft alles andere als pflegeleicht sind, gelingt es den zuerst ziemlich hilflosen Ersatzvätern dank der engagierten Mithilfe des "Star Trek"-Fans und Kinderverstehers Marvin (Steve Zahn) doch recht schnell, deren Vertrauen zu gewinnen. Womit der selbstgemachte Kindergarten also ein voller Erfolg wäre, wenn nicht die böse Chefin der Konkurrenz (Anjelica Huston) ziemlich gereizt auf das neue "Spaßprojekt" reagieren würde.

Jeder der eine Kinokarte für diese neue Komödie von Eddie Murphy löst, wird eigentlich schon vorher wissen was Ihn da erwartet: Harmlose Unterhaltung für die ganze Familie im Stile seiner erfolgreichen "Dr. Dolittle"-Filme. Für den Witz und die Handvoll wirklich guter Gags sorgt dabei schon lange nicht mehr der eigentlich als "Komiker" firmierende Murphy selbst sondern bei den eben genannten Werken die animierten Tiere und hier eben die bunt zusammengewürfelte Schar ganz normal gestörter Kleinkinder. Und wenn dann doch einmal einer der erwachsenen Darsteller die Pointen abgreift, ist es auch noch vornehmlich der hier wieder mal sehr gute Steve Zahn, der als ewiger Kindskopf Marvin einen äußerst sympathischen Freak abgibt.
So zahlreich sind diese Pointen aber eh nicht gestreut und manchmal zieht sich der überraschend zahme Film daher auch eher unspektakulär dahin, um nicht zu sagen: Er langweilt hier und da schon. Dabei gelingt es dem "Kindergarten-Daddy" aber wenigstens über weite Strecken eine recht angenehme Wohlfühl-Atmosphäre aufzubauen ohne dabei in den extremen Fäkalhumor von Murphys unsäglichen "Verrückter Professor"-Filmen abzurutschen. Immerhin, denkt sich der dadurch mild gestimmte Betrachter und ist auch schon fast zufrieden, denn nach den jüngsten künstlerischen und kommerziellen Totalgurken "I spy" und vor allem "Pluto Nash" (der in den USA derart floppte, dass er hier direkt auf Video rauskam) muss man bei Herrn Murphy ja mittlerweile oft auch mit dem Schlimmsten rechnen.

Und dabei war dieser Mann doch mal ein wirkliches Ereignis, solange er sich einen Kehricht um die Altersfreigabe seiner Werke scherte, fröhlich vor sich hin fluchte und dabei dann einen Brüller nach dem Anderen rausplapperte. Das ist aber nun mittlerweile auch schon fast zwanzig Jahre her und kommt eben nicht wieder. Wer also den "guten" Eddie Murphy sehen will, muss auch weiterhin alte Videos einlegen. Die anderen sehen sich eben den "Kindergarten-Daddy" an. Das tut diesmal zumindest nicht weh.

 
Bilder: Copyright

6
6/10

Unterhaltsames Popkorn-Kino.

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