Bewitched - Verliebt in eine Hexe

Originaltitel
bewitched
Land
Jahr
2005
Laufzeit
102 min
Regie
Release Date
Bewertung
4
4/10
von Volker Robrahn / 12. Juni 2010

 

Was haben wir denn hier Hübsches? Die Kinoneuverfilmung einer sympathischen alten TV-Serie? Um mit diesem wirklich nicht mehr neuen Konzept für große Aufmerksamkeit sorgen und die Massen anlocken zu können, muss man sich heute schon etwas mehr einfallen lassen, als einfach nur auf den bekannten Namen zu setzen. Dafür hatten wir uns in den letzten Jahren durch viel zu viele, viel zu mittelmäßige Serien-Adaptionen kämpfen müssen, die auch allzu oft nur sehr lose auf ihrer Vorlage beruhten. Zumindest diesen Vorwurf kann man "Verliebt in eine Hexe" aber nicht machen, denn so direkt wurde das Original noch nie in den Neuaufguss eingebunden. Der Kniff besteht nämlich darin, uns als Rahmenhandlung einfach die Erlebnisse eines Filmteams zu zeigen, dass sich gerade dazu entschlossen hat eine Neufassung des alten TV-Evergreens "Verliebt in eine Hexe" zu produzieren. Hm, ist das nun dreist oder gar genial? Es ist zumindest originell, leider aber auch so ziemlich der einzige nette Einfall, den dieser Film zu bieten hat.

Gut, er hat auch noch Nicole Kidman zu bieten - die Frau, die lange Zeit anscheinend gar Nichts falsch machen konnte. Zuletzt häufen sich aber auch bei ihr etwas die Fehlgriffe, siehe eher fragwürdige Produktionen wie "Birth" oder der diesem Film thematisch leicht verwandte "Frauen von Stepford". Genau wie in diesem auch nur mäßig gelungenen Remake ist der Charakter von Miss Kidmans Figur nämlich eigentlich dafür vorgesehen, die zweite Geige hinter ihrem männlichen Partner zu spielen. Dabei handelt es sich in diesem Fall um den ziemlich heruntergekommenen Schauspieler Jack Wyatt (Will Ferrell), der in der Wiederaufbereitung von "Verliebt in eine Hexe" eine Chance wittert, seine Karriere wieder in Schwung zu bringen. Vor allem da er dafür sorgt, dass hauptsächlich er selbst und nicht etwa die kleine Hexe im Mittelpunkt steht.
Die unerfahrene und leicht zu begeisternde Isabel Bigelow (Nicole Kidman) kommt ihm daher als Partnerin gerade recht. Allerdings hat deren etwas naive Betrachtung der Welt ihren ganz speziellen Grund, handelt es sich bei Isabel doch um eine wirkliche Hexe, die gerade erst damit beginnt das Leben der "Normalsterblichen" zu studieren. Was liegt für sie also näher, als genau das zu spielen was sie eh am besten kann, auch wenn sie sich ganz fest vornimmt, das mit der echten Hexerei erstmal sein zu lassen. Eine Idee, für die ihr Vater Nigel (Michael Caine) nur wenig Verständnis aufbringt, ist doch das Leben mit Zauberei viel angenehmer. Bei der Produktion der Serie sorgt dann auch noch die schrille Diva Iris (Shirley MacLaine) für Irritationen und es ergibt sich ein bunter und abwechslungsreicher Reigen amüsantester Verwicklungen.

Zumindest in der Theorie. Denn leider sind Filme, deren Hauptfiguren den Namen "Bigelow" tragen zurzeit nicht wirklich ein Garant für beste Unterhaltung. Nach flottem Beginn, in dem Isabel mit ihrem bezaubernden Augenzwinkern für einige turbulente Aktionen sorgt, ist leider schon bald die Luft raus. Denn das oben gelobte originelle Grundkonzept kann letztendlich nur eine gute halbe Stunde darüber hinwegtäuschen, dass wir es hier ansonsten mit einer Mücke von Handlung zu tun haben.
Deren Hauptanliegen ist natürlich die Zusammenführung der beiden Hauptfiguren, aber da haut bedauerlicherweise Einiges nicht hin: Zum einen das vorhersehbare und ermüdende Wechselspiel von Streit und Versöhnung, und zum anderen (und das ist sicherlich der gravierendere Makel) die abenteuerliche Besetzung von Kidman und Ferrell als gegenseitiger "Love Interest". Das passt nicht, funktioniert nicht und einer muss dementsprechend auch auf der Strecke bleiben.
Dieses Schicksal erleidet Will Farrell, der in einem Film gelandet ist, in dem er seine Art des spontanen und etwa brachialen Humors kaum ausspielen kann. Seinen Fans hat er daher hier wenig zu bieten und muss das Feld den Kollegen überlassen, allen voran einer Nicole Kidman, die zumindest zeitweilig zur Höchstform aufläuft. Dass sie dies in einem schwachen Film und für eine Rolle tut, die sie doch eigentlich gar nicht mehr nötig hätte, spricht entweder für große Leidenschaft oder zumindest für große Professionalität.
Bei den Nebenfiguren gewinnen die Missgriffe leider mit 2:1, denn nur der alte Charmeur Michael Caine weiß mal wieder zu gefallen, wie könnte es auch anders sein. Shirley MacLaines Darstellung der arroganten Diva erweist sich dagegen als eher anstrengend, und mit der Einführung der klassischen "Bewitched"-Serienfigur "Onkel Arthur" in Form einer völlig überdrehten Performance von Steve Carell leistet man sich dann in der letzten halben Stunde den wohl größten Bärendienst des ganzen Films. Fazit: Nur mäßig unterhaltsam, das alles.


Also ich finde den Film total süß, witzig und gut gespielt. Gut, vielleicht kommt er ein bisschen schnulzig rüber, wenn man sich normalerweise Thriller reinzieht, aber mal ehrlich: wenn ihr nicht auf solche Filme steht, dann schaut sie euch halt nicht an! Was erwartet ihr denn bei einer romantischen Komödie?

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