Nach seiner Rückkehr aus dem Irak hat es der Ex-Soldat Ty Hackett (Columbus Short) nicht leicht mit der Wiedereingliederung ins zivile Leben. Da die Eltern gestorben sind, muss er sich um seinen rebellischen jüngeren Bruder kümmern und hat öfter Diskussionen mit dem Jugendamt zu führen. Seinen neuen Job bei einer Sicherheitsfirma für Geldtransporte nimmt er daher umso ernster und ist zunächst entsetzt, als ihm sein langjähriger Kumpel Michael (Matt Dillon) allen Ernstes vorschlägt, bei einem fingierten Raubüberfall seiner Truppe mitzumachen. Die finanzielle Not lässt Ty jedoch schließlich einknicken und auch das Versprechen der anderen, es würde niemand zu Schaden kommen oder verletzt werden, schließlich gäbe es hier ja keine "bösen Jungs", da man den Überfall nur vortäuscht. Doch so einfach ist es nicht, denn am Tag des großen Coups läuft die Situation schnell aus dem Ruder und Ty sieht sich vor eine Grundsatz- und Gewissensentscheidung gestellt. Mit "Armored" legt der zwar in Los Angeles geborene, aber lange Zeit in Ungarn lebende Nimrod Antal seinen zweiten Hollywood-Film vor, und wie schon beim Vorgänger begibt er sich dabei ins Gebiet des klar definierten Genrekinos. Wo sein "Motel" grundsolide Psycho-Horrorkost bot, haben wir es nun bei "Armored" mit einem reinrassigen Action-Plot zu tun, der seine Story ohne Ausflüge auf irgendwelche Nebenschauplätze absolut gradlinig abspult. Auch im Bezug auf den Actionquotienten bleibt die Suche nach einem anderen Begriff als "solide" erfolglos, die gebotenen Ballereien und Explosionen sind zwar akzeptabel inszeniert und in so einem Werk natürlich zwingend notwendig, aber halt auch alles andere als aufregend. Man könnte sich ob einiger unmotivierter Aktionen und Entscheidungen der Handlungsträger zwar gelegentlich an den Kopf fassen, aber im Grunde lohnt auch das Haare raufen über diese Genre-immanenten Stilblüten nicht wirklich. Abgesehen vielleicht von dem absurden Einfall, den eigentlich im Wagen eingesperrten und abgeschotteten Ty völlig unbemerkt von allen Umstehenden immer mal wieder aus einer "Geheimluke" kurz ausbüchsen und munter umherwandern zu lassen. Früher nannte man sowas wie "Armored" eine typische Videopremiere und auch heute darf man sich wohl noch ein wenig über die erteilte Genehmigung zum Kinostart wundern. Denn dafür bietet der Film zu wenig und ist auch die Zielgruppe - zumindest hierzulande - eigentlich zu klein. |
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