"Die Tribute von Panem": Interview mit den Haupdarstellern Josh Hutcherson und Liam Hemsworth

von Volker Robrahn / 21. März 2012

Die Buchverfilmung „Die Tribute von Panem“ ist einer der meist erwarteten Filme des Jahres und die Deutschlandpremiere in Berlin mit rund 1.000 Fans am roten Teppich vermittelte bereits einen guten Eindruck von der Begeisterung der meist jugendlichen Fans. Am Morgen nach der Premiere sprach Filmszene mit allen drei Hauptdarstellern und dem Regisseur über den Film und die öffentliche Erwartungshaltung.

Filmszene:  Josh und Liam, wir waren Eure Eindrücke von der Deutschlandpremiere am gestrigen Abend?

Josh 1Liam Hemsworth:  Das war ziemlich cool und vor allem viel größer als ich erwartet hatte, was die Menge der Leute betrifft.  Denn soviel ich weiß, sind die Bücher hier bei Euch noch nicht ganz so verbreitet wie in den USA. Aber überall wo wir zurzeit auf der Welt hinkommen gibt es diese wirklich leidenschaftlichen Fans und das ist natürlich toll.

Es sieht in der Tat so aus, als sollte „Panem“ weltweit ein sehr großes Thema werden.

Josh Hutcherson: Das könnte passieren, aber im Moment nehmen wir das Ganze noch Stück für Stück und Tag für Tag. Letztlich will man ja auch als Schauspieler Erfolg haben, daher werde ich mich also nicht beschweren, wenn jetzt die Nachfrage steigt. Das führt dann nämlich dazu, dass man weitere Filme mache kann und genau das ist es ja schließlich, was ich will.

Liam Hemsworth:  Ich bin im Moment einfach nur sehr dankbar für diese Rolle und einfach glücklich. Wir haben offensichtlich viele enthusiastische Fans und das ist doch großartig. Ich kann es jedenfalls sehr  genießen.

Liam, Du kennst die Folgen des „Ruhms“ ja schon aus der eigenen Familie, durch Deinen Bruder Chris. Stimmt es, dass Du ebenfalls für „Thor“ vorgesprochen hattest, sich dann aber Dein Bruder durchsetzen konnte?

Liam: Das stimmt, ich hatte sogar zuerst vorgesprochen, aber sie wollten dann anscheinend doch lieber die ältere Version. Aber das ist okay, ich sehe mich da mit meinem Bruder nicht in einem echten Konkurrenzkampf. Es hilft mir ja auch, bei ihm zu beobachten was passiert wenn man plötzlich ein ganzes Stückchen bekannter wird, da ist er schon eine Art Vorbild.

Wart Ihr mit den Büchern vorher bereits vertraut?

Josh:  Ja, wir hatten sie beide gelesen. Daher war es für mich auch ein kleiner Schock, als dann beim Casting plötzlich die Autorin Suzanne Collins dabei saß und sich anschaute wie ich die von ihr geschaffene Figur anlege. Aber obwohl sie sehr eng in die Produktion eingebunden war, hat sie nicht verlangt, dass ich meine Rolle komplett an der Vorlage orientiere. Was natürlich schön ist, da ich so mehr Freiheiten zur Entfaltung hatte.

Liam 1Josh, ich habe gelesen, dass Du Dich sehr in sozialen Projekten und vor allem für die Rechte der Schwulen engagierst. Wie kommt das?

Josh: Mir ist das wichtig, auch wenn ich selbst gar nicht homosexuell bin. Aber ich bin mit einigen schwulen Onkeln in der Familie aufgewachsen und bei uns war das immer ganz selbstverständlich. Ich wünsche mir einfach, dass die Leute ihr Leben so leben können wie sie es gerne möchten und da muss in einigen Bereichen doch noch ein bisschen daran gearbeitet werden, damit wir da hinkommen.

Habt Ihr denn in Eurer bisherigen Zeit in der Branche schon wirklich unangenehme oder „schlechte“ Menschen kennengelernt?

Liam: Yup. Das habe ich durchaus, aber über die werde ich natürlich jetzt nicht mehr sprechen.

Josh: Ich dagegen bisher nicht. Wirklich nicht, auch wenn ich genauer darüber nachdenke. Natürlich gibt es Leute mit Macken oder eher schlechten Angewohnheiten, aber das macht sie ja nicht gleich zu schlechten Menschen.

Wie musstet Ihr Euch körperlich auf diese Rollen vorbereiten?

Josh: Ich musste dafür gut 15 Pfund zulegen, hauptsächlich natürlich an Muskelmasse. Intensives Work-Out gehörte ebenfalls dazu, aber am ungewöhnlichsten war es für mich mein Haar blond zu färben.

Liam: Bei mir war es umgekehrt, ich musste einige Kilo verlieren, was gar nicht so einfach war und mein Haar wurde dunkler gefärbt. Es gab durchaus einen Moment an dem wir uns gefragt haben, ob man unsere beiden Rollen also nicht auch genau andersherum hätte besetzen können. Aber offensichtlich sollte das nicht sein.

Erwartet uns denn jetzt ein Liebesdreieck nach „Twilight“-Art, mit zwei Kerlen im Kampf um die Frau?

Josh 2Josh: Nein, das ist bei unserer Story völlig anders und überhaupt nicht vergleichbar. Eine gewisse Grundspannung zwischen Peete und Gale ist zwar zu Beginn erst mal vorhanden, aber im Verlauf werden sie gute Freunde werden. Da bin ich mir ganz sicher und außerdem hab ich ja die Bücher gelesen, von denen wir sicher nicht allzu weit abweichen werden.

Dann habt Ihr vermutlich die Verträge für die Fortsetzungen schon unterschrieben?

Liam: Ja, das haben wir. Am Drehbuch wird bereits geschrieben und die Dreharbeiten starten dann im Herbst. Ich finde das sehr angenehm, es gibt einem eine gewisse Sicherheit und man kann bei der Auswahl weiterer Projekte sehr entspannt und etwas wählerischer vorgehen.

Stellt „Panem“ Eurer Meinung nach denn eine realistische Version der Zukunft dar?

Liam: Nein, nicht wirklich. Es enthält einige realistische und sicher auch nachdenkenswerte Elemente, aber  insgesamt ist es doch eine ziemlich extreme und sehr zugespitzte Geschichte.Liam 2

Josh, ich habe von einem Remake des Films „Red Dawn“ („Die rote Flut“) gehört, in dem Du dabei bist. Kommt der Film tatsächlich und wird er dann einen etwas anderen politischen Ton haben als das doch sehr umstrittene Original aus den Achtzigern?

Der Film ist bereits abgedreht und kommt bald in die Kinos, definitiv. Mit einer total modernisierten Story, denn jetzt sind die Nordkoreaner die Bösen und natürlich nicht mehr die Russen (grinst).  Es ist natürlich trotzdem eine Fantasiewelt in der das spielt und es ist ein ziemlich cooler Film geworden, bei dem ich eine Menge Spaß hatte.


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